Geise, Heinrich Anton: Teutsches Corpus Juris. Hannover, 1703.Von Pasquillen und Retorsion auch peinlichen Frage. Arg. L. pars literarum ff. de judic. L. milites, L. Decut. C. de quaest. L. nullus. C. de Crim. Majest. L. 21. C. de fals. L. Proditores, ff. de re milit §. 30. Sonsten aber sind etliche Personen/ wie gemeldt/ ohnePrivilegirten L. 8. & 16. C. de quaest. L. 8. & 10. C. de dignit. L. 8. C. de Episc. & Cler. L. 5. §. 6. ff. de re mil. Arg. L. 7. & 10. in princ. ff. de quaest. §. 31. So wird auch Peinigung verboten/ Leibes Schwach- L. 3. P p p p 3
Von Pasquillen und Retorſion auch peinlichen Frage. Arg. L. pars literarum ff. de judic. L. milites, L. Decut. C. de quæſt. L. nullus. C. de Crim. Majeſt. L. 21. C. de falſ. L. Proditores, ff. de re milit §. 30. Sonſten aber ſind etliche Perſonen/ wie gemeldt/ ohnePrivilegirten L. 8. & 16. C. de quæſt. L. 8. & 10. C. de dignit. L. 8. C. de Epiſc. & Cler. L. 5. §. 6. ff. de re mil. Arg. L. 7. & 10. in princ. ff. de quæſt. §. 31. So wird auch Peinigung verboten/ Leibes Schwach- L. 3. P p p p 3
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Von Pasquillen und Retorſion auch peinlichen Frage.
Arg. L. pars literarum ff. de judic. L. milites, L. Decut. C. de quæſt. L. nullus.
C. de Crim. Majeſt. L. 21. C. de falſ. L. Proditores, ff. de re milit
§. 30. Sonſten aber ſind etliche Perſonen/ wie gemeldt/ ohne
in groben Miſſethaten/ von peinlicher Frage befreyet/ ſo lange ſie ih-
ren Standes Ehr und Wuͤrde nicht beſchmitzen/ als Kriegs-Haupt-
maͤnner und andere Officiers oder Bediente/ auch gemeine Soldaten/
weilen ſie einerley Gefahr und Arbeit in gemeinen Weſens Ver-
thaͤdigung ausſtehen/ auch dieſe zum oͤfftern durch Schuld derer
Obern boͤß und verkehrt leben/ wann nur anders vorhin wohlge-
fuͤhrten Wandels halben ſie gutes Zeugniß haben/ daß ſie gute
ehrliche Freyheits-wuͤrdige Leute geweſen/ alſo auch Gelehrt- und
Edel-Leute/ geiſtliche Perſonen und Studenten; So ſind auch
in gewiſſen Faͤllen wanckelmuͤthige Zeugen und Falſchheit Laſters
Beſchuldigte hier ausgenommen/ derowegen/ allwo Tortur von noͤ-
then gegen privilegirte Perſonen/ ſoll es nach angenommener Ge-
wohnheit mit des Landes-Herrn Bewilligung geſchehen.
Privilegirten
Perſonen Fol-
ter Recht.
Folter wer be-
freyet.
L. 8. & 16. C. de quæſt. L. 8. & 10. C. de dignit. L. 8. C. de Epiſc. & Cler.
L. 5. §. 6. ff. de re mil. Arg. L. 7. & 10. in princ. ff. de quæſt.
§. 31. So wird auch Peinigung verboten/ Leibes Schwach-
heit halber/ im hohen Alter bey alten abgelebten Leuten/ die auff der
Gruben hergehen/ auch in jungen Jahren bey Minderjaͤhrigen un-
ter vierzehen Jahren/ welche man zwar nicht peinigen/ wohl aber
bedrohen/ auch wo noͤthig/ ſo man die Wahrheit anders nicht ha-
ben kan/ mit Ruthen ſtreichen mag; alſo/ bey ſchwangern und
ſaͤugenden Weibern/ welche auch von Tortur frey biß viertzig Ta-
ge nach Entledigung der Geburt/ und ſo/ daß dem Kinde oder
Saͤugling an ſeiner Nahrung kein Abbruch geſchehe/ und nichts
davon abgehe/ weilen der Mutter Elend der Frucht unſchaͤdlich
ſeyn ſoll/ darum ſolches auff gelegene Zeit zu erſpahren; Jtem/
taube und ſtumme und von Natur thoͤrichte und melancholiſche
Leute/ weilen man der Wahrheit gewiſſe Umſtaͤnde nicht haben
kan/ alſo diejenigen/ ſo die fallende Sucht haben; deßgleichen ſo
Beklagter gefaͤhrliche Wunden oder andere Schaͤden an ſeinem
Leibe haͤtte/ ſoll peinliche Frage dermaſſen gegen ihn vorgenommen
ſeyn/ daß er daran auffs wenigſte verletzt werde.
Alten/ Jungẽ/
Schwangern
und Saͤugen-
den Recht.
Tauben/
Stummen/
Thoͤrichten uñ
Krancken
Recht.
L. 3.
P p p p 3
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