Geise, Heinrich Anton: Teutsches Corpus Juris. Hannover, 1703.I. Buch/ Cap. VI. Ersetzung wieder zukehren/ darnach aller Ehr und Würden/ auchrechtlichen Wohlthaten entsetzet/ und ein verleumdeter ehrloser Mann seyn/ demnächst werden ihm die zween Finger/ damit er geschworen hat/ abgehauen; wann aber jemanden durch falschen Eyd eine peinliche Straffe zugefüget/ ist der Meineydige gleicher Straffe untergeben/ als auch der/ so es angestellet. P. H. O. art. 107. c. 1. Ext. de crim. fals. C. periculose, Ext. de poen. Schalck- und Boßheit. §. 43. Eyd der Schalck- und Boßheit in Rechten ist gleichsam eine L. 2. princ. §. 2. §. 4. & §. 5. C. de jurejur. propter calumn. L. 14. §. 1. C. de judic. L. ult. C. de quaest. Serv. Nov. 73. c. 7. L. 6. §. 2. ff. de Edend. §. 44. Wann dieser Eyd einer Gemeinde aufferlegt/ sollen ihn C. 1. §. fin. c. 5. & fin. X. de jurejur. L. 16. & 34. ff. hoc tit. 2. Feud. 33. nicht von Un- kosten. §. 45. Dieser geleistete Eyd befreyet dennoch nicht von deren Un- loß.
I. Buch/ Cap. VI. Erſetzung wieder zukehren/ darnach aller Ehr und Wuͤrden/ auchrechtlichen Wohlthaten entſetzet/ und ein verleumdeter ehrloſer Mann ſeyn/ demnaͤchſt werden ihm die zween Finger/ damit er geſchworẽ hat/ abgehauen; wann aber jemanden durch falſchen Eyd eine peinliche Straffe zugefuͤget/ iſt der Meineydige gleicher Straffe untergeben/ als auch der/ ſo es angeſtellet. P. H. O. art. 107. c. 1. Ext. de crim. falſ. C. periculoſe, Ext. de pœn. Schalck- und Boßheit. §. 43. Eyd der Schalck- und Boßheit in Rechten iſt gleichſam eine L. 2. princ. §. 2. §. 4. & §. 5. C. de jurejur. propter calumn. L. 14. §. 1. C. de judic. L. ult. C. de quæſt. Serv. Nov. 73. c. 7. L. 6. §. 2. ff. de Edend. §. 44. Wann dieſer Eyd einer Gemeinde aufferlegt/ ſollen ihn C. 1. §. fin. c. 5. & fin. X. de jurejur. L. 16. & 34. ff. hoc tit. 2. Feud. 33. nicht von Un- koſten. §. 45. Dieſer geleiſtete Eyd befreyet dennoch nicht von deren Un- loß.
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I. Buch/ Cap. VI.
Erſetzung wieder zukehren/ darnach aller Ehr und Wuͤrden/ auch
rechtlichen Wohlthaten entſetzet/ und ein verleumdeter ehrloſer Mann
ſeyn/ demnaͤchſt werden ihm die zween Finger/ damit er geſchworẽ hat/
abgehauen; wann aber jemanden durch falſchen Eyd eine peinliche
Straffe zugefuͤget/ iſt der Meineydige gleicher Straffe untergeben/
als auch der/ ſo es angeſtellet.
P. H. O. art. 107. c. 1. Ext. de crim. falſ. C. periculoſe, Ext. de pœn.
§. 43. Eyd der Schalck- und Boßheit in Rechten iſt gleichſam eine
geiſtliche Folter/ darum zu Verhuͤtung Meineydes die ſtreitende Par-
theyen zu verwarnen/ fuͤr deſſen Groͤſſe ermahnen und bedrohen/ auch
Zancks Gottloſigkeit halber hochnoͤthig/ daß er mit groͤſſerm Anſehen
fuͤr Gericht/ in Richters oder ein und andern Geiſtlichen/ oder dazu
abgefertigten Commiſſarien Anweſenheit/ verrichtet werde/ wie denn
ein ſolcher Eyd bißweilen/ nach der Sachen Nothwendigkeit/ bey ver-
ſchiedenen Rechts Faͤllen wohl mag wiederholet werden/ damit man
nicht/ des einmahl gethanen Schwurs etwan uneingedenck oder ver-
geſſen/ ſein Gewiſſen verletzen moͤge.
L. 2. princ. §. 2. §. 4. & §. 5. C. de jurejur. propter calumn. L. 14. §. 1. C. de judic.
L. ult. C. de quæſt. Serv. Nov. 73. c. 7. L. 6. §. 2. ff. de Edend.
§. 44. Wann dieſer Eyd einer Gemeinde aufferlegt/ ſollen ihn
die Aelteſten/ welche von der Sache Wiſſenſchafft haben/ nicht aber
ein Syndicus oder Fuͤrſprecher abſtatten. Vormuͤnder aber und Vor-
ſteher/ wie auch Geiſtliche/ wofern ſie in Streit-Sachen begriffen/
ſollen zugelaſſen/ auch wohl dazu gezwungen werden/ ja ſelbſt Minder-
jaͤhrige und Unmuͤndige/ wann ſie Betrugs faͤhig/ wegen Alter/ oder
nach Art und Natur einer Sache/ fuͤr Gerichte ſtehen moͤgen; ſonſt
aber ſchweret Vormund/ oder des Muͤndlings Eyd wird auffgeſcho-
ben. So muͤſſen ihn auch Erben ablegen/ ob ſchon der Verſtorbene ge-
ſchworen/ jedoch ſind Eltern/ Patronen und Oberherrn deſſen befreyet/
wegen der Ehrerbietung/ ſo man ihnen ſchuldig.
Gemeinde Eyd
wer abſtatten
muß.
Vormuͤnder
Pflicht wegen
minderjaͤhri-
gen Eyd.
C. 1. §. fin. c. 5. & fin. X. de jurejur. L. 16. & 34. ff. hoc tit. 2. Feud. 33.
§. 45. Dieſer geleiſtete Eyd befreyet dennoch nicht von deren Un-
koſten Erſtattung/ wann nun Beklagter oder auch Klaͤger dieſen auff-
getragenen Eyd nicht thun will/ wird jener fuͤr bekant gehalten/ dieſer
Sach verluſtig/ jedoch durch vorhero daruͤber erklaͤrten Ausſpruch;
wann auch der/ welcher gerichtlichen Eyd angetragen/ dieſen Eyd ver-
weigert/ ſo wird jener fuͤr geleiſtet erachtet/ und wer ihn in Ehren-
Sachen nicht abſchweren will/ wird als bekannt dadurch Ehr-
loß.
Eydes Ver-
weigerung
Straffe.
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