Geise, Heinrich Anton: Teutsches Corpus Juris. Hannover, 1703.I. Buch/ Cap. VI. Notarien undZeugen Krafft. Privat Schriff- ten Beweiß.beyseyn Notarien und Zeugen/ auff Gehör und Bekäntniß der Bür- ger/ verfasset worden. §. 7 Privat-Schrifften beweisen auch/ aber nicht völlig/ sie L. 20. ff. de instrum. L. 2. ff. & L. 7. C. hoc tit. c. 1. X. Eod. Haupt-Brieffs Krafft. §. 8. Es sey nun gleich ein öffentlich- oder besondern Brieffs In- Brieffs Recht bey frembdem Gericht. §. 9. So kan auch Gegentheil/ wann ein Original von fernen C. ult. X. de instrument. Copie Begehr. §. 10. Wann jemand Exemplar oder Copie begehret/ und Gefahr L. 18. & seq. Auth. C. de instrum. lust-Jnnhalts- Beweiß. §. 11. So fern auch in Kriegs-Zeiten das Original verlohren/ In-
I. Buch/ Cap. VI. Notarien undZeugen Krafft. Privat Schriff- ten Beweiß.beyſeyn Notarien und Zeugen/ auff Gehoͤr und Bekaͤntniß der Buͤr- ger/ verfaſſet worden. §. 7 Privat-Schrifften beweiſen auch/ aber nicht voͤllig/ ſie L. 20. ff. de inſtrum. L. 2. ff. & L. 7. C. hoc tit. c. 1. X. Eod. Haupt-Brieffs Krafft. §. 8. Es ſey nun gleich ein oͤffentlich- oder beſondern Brieffs In- Brieffs Recht bey frembdem Gericht. §. 9. So kan auch Gegentheil/ wann ein Original von fernen C. ult. X. de inſtrument. Copie Begehr. §. 10. Wann jemand Exemplar oder Copie begehret/ und Gefahr L. 18. & ſeq. Auth. C. de inſtrum. luſt-Jnnhalts- Beweiß. §. 11. So fern auch in Kriegs-Zeiten das Original verlohren/ In-
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I. Buch/ Cap. VI.
beyſeyn Notarien und Zeugen/ auff Gehoͤr und Bekaͤntniß der Buͤr-
ger/ verfaſſet worden.
Notarien und
Zeugen Krafft.
Privat Schriff-
ten Beweiß.
§. 7 Privat-Schrifften beweiſen auch/ aber nicht voͤllig/ ſie
waͤren denn von Partheyen unterſchrieben/ erkennet/ durch Zeu-
gen oder Buchſtaben Vergleich erwieſen und beſtaͤrcket/ auch gericht-
lich vorgezeiget/ daß nichts dagegen geſprochen/ und alſo etwan lange
Zeit oder Abrede gemaͤß fuͤr kraͤfftig gehalten worden; weilen auch in
Abſchrifft leicht zu irren/ mag man zum Haupt-Brieff/ wann er muͤg-
lich zu bekommen/ begierig ſeyn.
L. 20. ff. de inſtrum. L. 2. ff. & L. 7. C. hoc tit. c. 1. X. Eod.
§. 8. Es ſey nun gleich ein oͤffentlich- oder beſondern Brieffs In-
ſtrument, ſoll man das Original oder Haupt-Schrifft/ nicht aber
Exemplar/ vorweiſen/ weilen dieſe insgemein nichts wahr machen koͤn-
nen/ es ſey denn auff Geheiß des ordentlichen Richters/ der jenes ge-
ſehen und tuͤchtig erkant/ vom Gerichts-Schreiber ausgezogen/ und
zwar aus rechtlichen Urſachen/ als wegen Brieffs-Alter zukuͤnfftigen
Abweſenheit/ oder daß die Acten weit zu verſchicken/ oder viel mehr
andre Streit-Sachen darinn enthalten/ ſo laͤſt der Richter ausſchrei-
ben/ was zur Sachen gehoͤrig/ oder derſelbige Schreiber habe ſie beyde
geſchrieben/ ſo wird Gegentheil nur Copie communiciret.
Exemplar oder
Copie wann
guͤltig.
§. 9. So kan auch Gegentheil/ wann ein Original von fernen
Orten in andern Gebiet aus frembden Gerichts-Acten herzuholen
von noͤthen/ auff des Producenten Unkoſten/ ſolches zu erkennen/ dahin
beruffen ſeyn.
C. ult. X. de inſtrument.
§. 10. Wann jemand Exemplar oder Copie begehret/ und Gefahr
beym Verzug/ bedarff man die Intereſſirte nicht dazu beruffen/ ge-
ſchiehet es aber auff Richters Befehl/ auſſer Verzugs Gefahr/ giebt
es halben Beweiß/ und kan der Richter dem Theil/ ſo des Original-
Brieffs Verluſt einwendet/ wofern es eine ehrbare Perſon iſt/ den Eyd
auffbuͤrden/ oder mag aus des verſtorbenen Schreibers Protocoll ei-
ne Abſchrifft genommen werden/ weilen man ſich ſtets dahin verfuͤ-
gen kan.
L. 18. & ſeq. Auth. C. de inſtrum.
§. 11. So fern auch in Kriegs-Zeiten das Original verlohren/
muß ſolcher Raub/ Brandt und Verwuͤſtung ſamt des Brieffes Jn-
halt mit zween Zeugen erwieſen ſeyn; Wann aber Gegentheil das
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