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Geise, Heinrich Anton: Teutsches Corpus Juris. Hannover, 1703.

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Von Miethe-Lehn-anvertraut und Fund-Gütern.
erbauen vermag/ soll ers verkauffen/ jedoch wann ers um gebührlichen
Preiß nicht verkauffen könte/ soll ihm die Gemeinde zu Wiederauff-
richtung seines Hauses so viel als er bedarff herleihen.

L. 4. §. 1. & §. hoc autem, L. 7. & tot. tit. de damn. infect. L. leges ad Syllan. L. 1. ff.
ex quib. caus. serv. pro.

§. 10. Wer etwas entlehnt/ ist zu Raub/ Brand und unversehn-Gelehnten
Guts Recht.

lichem Fall zu antworten nicht schuldig/ ohne daß es aus Verwahrlo-
sung geschehen/ oder eines fleißigen Haußvaters Wachsamkeit dabey
versäumt wäre; Wer aber Geld oder dergleichen Sachen/ die durch
Gebrauch zu verzehren/ entlehnet/ und selbige umkommen/ ist der Scha-
de sein eigen/ weilen er des gelehnten Guts Eigener worden; Jn etli-
chen Dingen aber/ so gelehnt/ giebt man eben so viel von selbiger Art
als man empfangen.

L. contractus, §. animalium, & L. impossibilium, ff. de R. J. arg. L. 1. §. si magistra-
tus, ff. de magistr. conven. L. 1. §. & ille, ff. de O. & A. L. 5. C. de pignor.
act. §. item is, inst. quib. mod. re. L. 5. §. usq; adeo, L. si ut certo, §. qui ve-
ro, L. in rebus in pr. ff. commod. L. 2. §. 2. ff. de reb. cred. L. 1. §. 22. L. 7. §.
fin. ff. Depos.

§. 11. Wer dem/ so noch unter väterlicher Gewalt ist/ leihet/ ver-Entlehnung
wem und wie
verboten.

lieret was er geliehen/ es wäre denn bewiesen/ daß es in seines oder
Vaters Nutzen gewandt/ als zum Studiren/ Reisen/ Vaters Hand-
thierung/ Nutz- und Handlungs Gewerbe/ nicht aber zum banquetiren/
Hoffart/ Uppigkeit und andern Laster-Sachen/ oder daß der Vater
selbst dabey gewesen/ es gewust und nicht widersprochen/ oder aus
dessen Befehl geschehen/ darum Söhne und Töchter/ fürnehmlich
aber Eltern/ derer Kinder ohne Vorwissen durch Geld Auffnehmen sich
schuldbar gemacht/ auch solches nicht zu hohem Nutzen gebracht/ Krafft
rechtlichen Wohlthat zu bezahlen weigern können/ wann etwan das
Geld von ihnen oder ihren Erben gefordert würde/ weilen diese Frey-
heit denen zu wieder vergönnet/ die ihres eigenen Nutzens und Wu-
chers halben den Kindern heimlich Geld auffhängen/ und können zwar
Eltern/ nicht aber Söhne diesem Recht beständig absagen.

Tot. tit. ff. & C. de SCt. Mac. L. 40. de condict. indeb. L. 7. §. 12. cum seq. & L. 16.
ff. ad SCt. Maced. L. 5. & 7. §. 13. C. Eod. L. 4. & 7. interdum, Eod. L. quid
ergo, §. 1. de his qui not. inf. L. 3. & 4. ff. de noxal. act. L. 1. §. ult. ff. naut.
Caup. stab.

§. 12. Was etwa bey Geistlichen ohne Kirchen Nutz hinterlegt/
solches bedarff diese gar nicht verantworten; wann aber sonst etwasHinterlegten
Guts Recht.

bey einem zu treuen Händen nieder gesetzt oder gelegt wird/ soll man
getreulich dabey handeln/ wer es nun zu seinem Nutzen gebraucht/ be-

gehet
Z z 2

Von Miethe-Lehn-anvertraut und Fund-Guͤtern.
erbauen vermag/ ſoll ers verkauffen/ jedoch wann ers um gebuͤhrlichen
Preiß nicht verkauffen koͤnte/ ſoll ihm die Gemeinde zu Wiederauff-
richtung ſeines Hauſes ſo viel als er bedarff herleihen.

L. 4. §. 1. & §. hoc autem, L. 7. & tot. tit. de damn. infect. L. leges ad Syllan. L. 1. ff.
ex quib. cauſ. ſerv. pro.

§. 10. Wer etwas entlehnt/ iſt zu Raub/ Brand und unverſehn-Gelehnten
Guts Recht.

lichem Fall zu antworten nicht ſchuldig/ ohne daß es aus Verwahrlo-
ſung geſchehen/ oder eines fleißigen Haußvaters Wachſamkeit dabey
verſaͤumt waͤre; Wer aber Geld oder dergleichen Sachen/ die durch
Gebrauch zu verzehren/ entlehnet/ und ſelbige umkommen/ iſt der Scha-
de ſein eigen/ weilen er des gelehnten Guts Eigener worden; Jn etli-
chen Dingen aber/ ſo gelehnt/ giebt man eben ſo viel von ſelbiger Art
als man empfangen.

L. contractus, §. animalium, & L. impoſſibilium, ff. de R. J. arg. L. 1. §. ſi magiſtra-
tus, ff. de magiſtr. conven. L. 1. §. & ille, ff. de O. & A. L. 5. C. de pignor.
act. §. item is, inſt. quib. mod. re. L. 5. §. usq́; adeò, L. ſi ut certo, §. qui ve-
ro, L. in rebus in pr. ff. commod. L. 2. §. 2. ff. de reb. cred. L. 1. §. 22. L. 7. §.
fin. ff. Depoſ.

§. 11. Wer dem/ ſo noch unter vaͤterlicher Gewalt iſt/ leihet/ ver-Entlehnung
wem und wie
verboten.

lieret was er geliehen/ es waͤre denn bewieſen/ daß es in ſeines oder
Vaters Nutzen gewandt/ als zum Studiren/ Reiſen/ Vaters Hand-
thierung/ Nutz- und Handlungs Gewerbe/ nicht aber zum banquetiren/
Hoffart/ Uppigkeit und andern Laſter-Sachen/ oder daß der Vater
ſelbſt dabey geweſen/ es gewuſt und nicht widerſprochen/ oder aus
deſſen Befehl geſchehen/ darum Soͤhne und Toͤchter/ fuͤrnehmlich
aber Eltern/ derer Kinder ohne Vorwiſſen durch Geld Auffnehmen ſich
ſchuldbar gemacht/ auch ſolches nicht zu hohem Nutzen gebracht/ Krafft
rechtlichen Wohlthat zu bezahlen weigern koͤnnen/ wann etwan das
Geld von ihnen oder ihren Erben gefordert wuͤrde/ weilen dieſe Frey-
heit denen zu wieder vergoͤnnet/ die ihres eigenen Nutzens und Wu-
chers halben den Kindern heimlich Geld auffhaͤngen/ und koͤnnen zwar
Eltern/ nicht aber Soͤhne dieſem Recht beſtaͤndig abſagen.

Tot. tit. ff. & C. de SCt. Mac. L. 40. de condict. indeb. L. 7. §. 12. cum ſeq. & L. 16.
ff. ad SCt. Maced. L. 5. & 7. §. 13. C. Eod. L. 4. & 7. interdum, Eod. L. quid
ergò, §. 1. de his qui not. inf. L. 3. & 4. ff. de noxal. act. L. 1. §. ult. ff. naut.
Caup. ſtab.

§. 12. Was etwa bey Geiſtlichen ohne Kirchen Nutz hinterlegt/
ſolches bedarff dieſe gar nicht verantworten; wann aber ſonſt etwasHinterlegten
Guts Recht.

bey einem zu treuen Haͤnden nieder geſetzt oder gelegt wird/ ſoll man
getreulich dabey handeln/ wer es nun zu ſeinem Nutzen gebraucht/ be-

gehet
Z z 2
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[363/0370] Von Miethe-Lehn-anvertraut und Fund-Guͤtern. erbauen vermag/ ſoll ers verkauffen/ jedoch wann ers um gebuͤhrlichen Preiß nicht verkauffen koͤnte/ ſoll ihm die Gemeinde zu Wiederauff- richtung ſeines Hauſes ſo viel als er bedarff herleihen. L. 4. §. 1. & §. hoc autem, L. 7. & tot. tit. de damn. infect. L. leges ad Syllan. L. 1. ff. ex quib. cauſ. ſerv. pro. §. 10. Wer etwas entlehnt/ iſt zu Raub/ Brand und unverſehn- lichem Fall zu antworten nicht ſchuldig/ ohne daß es aus Verwahrlo- ſung geſchehen/ oder eines fleißigen Haußvaters Wachſamkeit dabey verſaͤumt waͤre; Wer aber Geld oder dergleichen Sachen/ die durch Gebrauch zu verzehren/ entlehnet/ und ſelbige umkommen/ iſt der Scha- de ſein eigen/ weilen er des gelehnten Guts Eigener worden; Jn etli- chen Dingen aber/ ſo gelehnt/ giebt man eben ſo viel von ſelbiger Art als man empfangen. Gelehnten Guts Recht. L. contractus, §. animalium, & L. impoſſibilium, ff. de R. J. arg. L. 1. §. ſi magiſtra- tus, ff. de magiſtr. conven. L. 1. §. & ille, ff. de O. & A. L. 5. C. de pignor. act. §. item is, inſt. quib. mod. re. L. 5. §. usq́; adeò, L. ſi ut certo, §. qui ve- ro, L. in rebus in pr. ff. commod. L. 2. §. 2. ff. de reb. cred. L. 1. §. 22. L. 7. §. fin. ff. Depoſ. §. 11. Wer dem/ ſo noch unter vaͤterlicher Gewalt iſt/ leihet/ ver- lieret was er geliehen/ es waͤre denn bewieſen/ daß es in ſeines oder Vaters Nutzen gewandt/ als zum Studiren/ Reiſen/ Vaters Hand- thierung/ Nutz- und Handlungs Gewerbe/ nicht aber zum banquetiren/ Hoffart/ Uppigkeit und andern Laſter-Sachen/ oder daß der Vater ſelbſt dabey geweſen/ es gewuſt und nicht widerſprochen/ oder aus deſſen Befehl geſchehen/ darum Soͤhne und Toͤchter/ fuͤrnehmlich aber Eltern/ derer Kinder ohne Vorwiſſen durch Geld Auffnehmen ſich ſchuldbar gemacht/ auch ſolches nicht zu hohem Nutzen gebracht/ Krafft rechtlichen Wohlthat zu bezahlen weigern koͤnnen/ wann etwan das Geld von ihnen oder ihren Erben gefordert wuͤrde/ weilen dieſe Frey- heit denen zu wieder vergoͤnnet/ die ihres eigenen Nutzens und Wu- chers halben den Kindern heimlich Geld auffhaͤngen/ und koͤnnen zwar Eltern/ nicht aber Soͤhne dieſem Recht beſtaͤndig abſagen. Entlehnung wem und wie verboten. Tot. tit. ff. & C. de SCt. Mac. L. 40. de condict. indeb. L. 7. §. 12. cum ſeq. & L. 16. ff. ad SCt. Maced. L. 5. & 7. §. 13. C. Eod. L. 4. & 7. interdum, Eod. L. quid ergò, §. 1. de his qui not. inf. L. 3. & 4. ff. de noxal. act. L. 1. §. ult. ff. naut. Caup. ſtab. §. 12. Was etwa bey Geiſtlichen ohne Kirchen Nutz hinterlegt/ ſolches bedarff dieſe gar nicht verantworten; wann aber ſonſt etwas bey einem zu treuen Haͤnden nieder geſetzt oder gelegt wird/ ſoll man getreulich dabey handeln/ wer es nun zu ſeinem Nutzen gebraucht/ be- gehet Hinterlegten Guts Recht. Z z 2

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Zitationshilfe: Geise, Heinrich Anton: Teutsches Corpus Juris. Hannover, 1703, S. 363. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/geise_corpus_1703/370>, abgerufen am 25.11.2024.