Geise, Heinrich Anton: Teutsches Corpus Juris. Hannover, 1703.II. Buch/ Cap. VII. CapellanenAmts-Pflicht. §. 17. Ober-Pfarrers Mit-Diener und Capellans-Amt bestehet C. 1. de Cler. aegro, in 6. Caus. 7. q. 1. c. 17. C. 1. pen. & ult. X. de offic. Archi-Pres- byter. Dist. 93. c. 17. c. 23. & 24. Vorschla- gungs Recht. §. 18. Bey Capellans Vorschlagung gilt Superintendenten Rath/ C. 5. X. de jure Patron. C. 6. X. de his, quae fiunt a praelat. C. fin. X. de J. P. c. 24. X. de praeb. c. 17. Eod. in 6. Recht bey Pfarre Ver- änderung. §. 19. Wann nun ein Priester oder Capellan für Jahres Ver- §. 20. Anlangend der Kirchen Gebräuche bey Gottesdienst Ubung/ wir-
II. Buch/ Cap. VII. CapellanenAmts-Pflicht. §. 17. Ober-Pfarrers Mit-Diener und Capellans-Amt beſtehet C. 1. de Cler. ægro, in 6. Cauſ. 7. q. 1. c. 17. C. 1. pen. & ult. X. de offic. Archi-Pres- byter. Diſt. 93. c. 17. c. 23. & 24. Vorſchla- gungs Recht. §. 18. Bey Capellans Vorſchlagung gilt Superintendenten Rath/ C. 5. X. de jure Patron. C. 6. X. de his, quæ fiunt à prælat. C. fin. X. de J. P. c. 24. X. de præb. c. 17. Eod. in 6. Recht bey Pfarre Ver- aͤnderung. §. 19. Wann nun ein Prieſter oder Capellan fuͤr Jahres Ver- §. 20. Anlangend der Kirchen Gebraͤuche bey Gottesdienſt Ubung/ wir-
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0223" n="216"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">II.</hi> Buch/ <hi rendition="#aq"><hi rendition="#k">Cap.</hi> VII.</hi></hi> </fw><lb/> <note place="left">Capellanen<lb/> Amts-Pflicht.</note> <p>§. 17. Ober-Pfarrers Mit-Diener und Capellans-Amt beſtehet<lb/> darinn/ daß er bey Gottesdienſt Verrichtungen Huͤlff und Beyſtand<lb/> leiſte/ er ſoll auch ſeines Nahmens und Urſprungs gedencken/ daß er<lb/> nicht allein der Kirchen/ ſondern auch Prieſters Mit-Diener ſeye/ de-<lb/> rowegen ſeinen Vorgeſetzten verehren/ ihm gehorchen und im Zweiffel<lb/> weichen muß/ darum auch/ ob ſchon ein Patronus einen Capellan er-<lb/> wehlen mag/ ſoll jedoch nebſt dem Rath der Pfarrer darzu beyſtim̃en/<lb/> weilen ein ſolcher Mithelffer ihm nicht ohn Urſach auffzudringen/ es<lb/> ſey in Staͤdten oder auff dem Lande/ bey Probſteyen oder andern Kirch-<lb/> Spielen/ wozu vornehmlich ein Biſchoff gutes Einſehen halten muß.</p><lb/> <list> <item> <hi rendition="#aq">C. 1. de Cler. ægro, in 6. Cauſ. 7. q. 1. c. 17. C. 1. pen. & ult. X. de offic. Archi-Pres-<lb/> byter. Diſt. 93. c. 17. c. 23. & 24.</hi> </item> </list><lb/> <note place="left">Capellanen<lb/> Vorſchla-<lb/> gungs Recht.</note> <p>§. 18. Bey Capellans Vorſchlagung gilt <hi rendition="#aq">Superintendent</hi>en Rath/<lb/> welcher ihn allein mit Patroni Bewilligungs Urtheil vorſtellen kan/ es<lb/> ſey der Patron geiſt- oder weltlichen Standes/ ſelbſt perſoͤnlich an-<lb/> oder durch Brieffe abweſend/ alſo wird der Anfang gemacht/ wuͤrckli-<lb/> che Einſtellung zu erlangen/ demnechſt muß die vorgeſchlagene Per-<lb/> ſon gegenwaͤrtig ſeyn/ um ſich ſehen und verhoͤren zu laſſen/ auch den<lb/> Eyd abzuſtatten/ ſie waͤre denn dem Obern allbereits wegen guten<lb/> Glauben auch erbaren Lebens und Wandels bekandt/ alsdann mag<lb/> das Amt wohl einem Abweſenden uͤbertragen werden/ ja wann er<lb/> andern Verhinderung/ als Krieges und Kranckheit/ halben ſich zu ſtel-<lb/> len abgehalten/ ſo mag dem <hi rendition="#aq">Superintendent</hi>en das <hi rendition="#aq">Examen</hi> befohlen/<lb/> Eydes Ablegung aber wohl verſchoben werden.</p><lb/> <list> <item> <hi rendition="#aq">C. 5. X. de jure Patron. C. 6. X. de his, quæ fiunt à prælat. C. fin. X. de J. P. c. 24. X.<lb/> de præb. c. 17. Eod. in 6.</hi> </item> </list><lb/> <note place="left">Capellans<lb/> Recht bey<lb/> Pfarre Ver-<lb/> aͤnderung.</note> <p>§. 19. Wann nun ein Prieſter oder Capellan fuͤr Jahres Ver-<lb/> lauff anderwaͤrts beruffen/ die Pfarre veraͤndern muß/ ſo gebuͤhret<lb/> ihm vom Einſchnitt des Rockens des lauffenden Jahres die Helffte/<lb/> als ein Verdientes/ dahero er auch bey Abbringung des Korns die<lb/> Helffte der Unkoſten uͤber ſich nehmen und ertragen wird/ und mag er<lb/> ſein ihm alsdann zukommendes Antheil wohl hinweg fuͤhren laſſen/<lb/> jedoch daß er das Stroh/ welches jedesmahl bey der Pfarre bleiben<lb/> muß/ wieder zuruͤck lieffere/ oder ſich ſonſt darum vergleiche/ und<lb/> nach Billigkeit oder Zeit Gelegenheit die Fruͤchte gleich theile.</p><lb/> <p>§. 20. Anlangend der Kirchen Gebraͤuche bey Gottesdienſt Ubung/<lb/> ſo haben zwar die meiſten die aus dem Pabſtthum entſproſſene Cere-<lb/> monien behalten/ als daß an etlichen Orten durch die gar zu viel La-<lb/> teiniſchen Jnſtrumental- und Figural-Geſaͤnge die Einfaͤltigen ver-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">wir-</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [216/0223]
II. Buch/ Cap. VII.
§. 17. Ober-Pfarrers Mit-Diener und Capellans-Amt beſtehet
darinn/ daß er bey Gottesdienſt Verrichtungen Huͤlff und Beyſtand
leiſte/ er ſoll auch ſeines Nahmens und Urſprungs gedencken/ daß er
nicht allein der Kirchen/ ſondern auch Prieſters Mit-Diener ſeye/ de-
rowegen ſeinen Vorgeſetzten verehren/ ihm gehorchen und im Zweiffel
weichen muß/ darum auch/ ob ſchon ein Patronus einen Capellan er-
wehlen mag/ ſoll jedoch nebſt dem Rath der Pfarrer darzu beyſtim̃en/
weilen ein ſolcher Mithelffer ihm nicht ohn Urſach auffzudringen/ es
ſey in Staͤdten oder auff dem Lande/ bey Probſteyen oder andern Kirch-
Spielen/ wozu vornehmlich ein Biſchoff gutes Einſehen halten muß.
C. 1. de Cler. ægro, in 6. Cauſ. 7. q. 1. c. 17. C. 1. pen. & ult. X. de offic. Archi-Pres-
byter. Diſt. 93. c. 17. c. 23. & 24.
§. 18. Bey Capellans Vorſchlagung gilt Superintendenten Rath/
welcher ihn allein mit Patroni Bewilligungs Urtheil vorſtellen kan/ es
ſey der Patron geiſt- oder weltlichen Standes/ ſelbſt perſoͤnlich an-
oder durch Brieffe abweſend/ alſo wird der Anfang gemacht/ wuͤrckli-
che Einſtellung zu erlangen/ demnechſt muß die vorgeſchlagene Per-
ſon gegenwaͤrtig ſeyn/ um ſich ſehen und verhoͤren zu laſſen/ auch den
Eyd abzuſtatten/ ſie waͤre denn dem Obern allbereits wegen guten
Glauben auch erbaren Lebens und Wandels bekandt/ alsdann mag
das Amt wohl einem Abweſenden uͤbertragen werden/ ja wann er
andern Verhinderung/ als Krieges und Kranckheit/ halben ſich zu ſtel-
len abgehalten/ ſo mag dem Superintendenten das Examen befohlen/
Eydes Ablegung aber wohl verſchoben werden.
C. 5. X. de jure Patron. C. 6. X. de his, quæ fiunt à prælat. C. fin. X. de J. P. c. 24. X.
de præb. c. 17. Eod. in 6.
§. 19. Wann nun ein Prieſter oder Capellan fuͤr Jahres Ver-
lauff anderwaͤrts beruffen/ die Pfarre veraͤndern muß/ ſo gebuͤhret
ihm vom Einſchnitt des Rockens des lauffenden Jahres die Helffte/
als ein Verdientes/ dahero er auch bey Abbringung des Korns die
Helffte der Unkoſten uͤber ſich nehmen und ertragen wird/ und mag er
ſein ihm alsdann zukommendes Antheil wohl hinweg fuͤhren laſſen/
jedoch daß er das Stroh/ welches jedesmahl bey der Pfarre bleiben
muß/ wieder zuruͤck lieffere/ oder ſich ſonſt darum vergleiche/ und
nach Billigkeit oder Zeit Gelegenheit die Fruͤchte gleich theile.
§. 20. Anlangend der Kirchen Gebraͤuche bey Gottesdienſt Ubung/
ſo haben zwar die meiſten die aus dem Pabſtthum entſproſſene Cere-
monien behalten/ als daß an etlichen Orten durch die gar zu viel La-
teiniſchen Jnſtrumental- und Figural-Geſaͤnge die Einfaͤltigen ver-
wir-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |