Geise, Heinrich Anton: Teutsches Corpus Juris. Hannover, 1703.II. Buch/ Cap. V. len/ welchen Schein sie dem Consistorio alsdann einlieffern/ und durchNotarien registriren lassen sollen/ sonst haben Priester ihre Pfarr- Länder zu nutzen und zu gebrauchen/ darum sie solche wohl vermiethen Pfarr-Länder Gebrauchs- Recht.können/ jedoch nur auff 3. Jahr/ und diese Aecker zu pflügen/ dazu sind gewisse Leute bestellt/ die es umsonst zu Frohn-Diensten verrich- ten müssen/ die übrigen Pfarr-Kinder aber sind schuldig und gehalten/ alle zum Ackerbau nöthige Hülffe und Hand-Arbeit für billigen Lohn/ der im geistlichen Gerichts-Urtheil steht/ zu leisten/ und mag man der- gleichen vorher an andere Leute nicht verdingen. Syr. XXXVIII, 26. L. 31. ff. de pignor. §. 1. instit. de usu & habit. L. 38. ff. de usufr. L. 19. ff. Locat. C. praesenti, de offic. ord. jub. L. 12. §. 2. ff. de Usufr. C. am- bitios. Extravag. de reb. Eccles. Aecker Recht zum Priester Lohn. §. 28. Von wüsten Bauer-Aeckern/ davon ein Priester das Sei- künffte Ver- besserung Recht. §. 29. Priester Einkünfft Gefälle werden verbessert/ wann ihre Tit. X. de censibus. Tot. tit. X. de decim. X primit. Caus. 16. q. 1. c. 21. & 23. §. 30. Son-
II. Buch/ Cap. V. len/ welchen Schein ſie dem Conſiſtorio alsdann einlieffern/ und durchNotarien regiſtriren laſſen ſollen/ ſonſt haben Prieſter ihre Pfarr- Laͤnder zu nutzen und zu gebrauchen/ darum ſie ſolche wohl vermiethen Pfarr-Laͤnder Gebrauchs- Recht.koͤnnen/ jedoch nur auff 3. Jahr/ und dieſe Aecker zu pfluͤgen/ dazu ſind gewiſſe Leute beſtellt/ die es umſonſt zu Frohn-Dienſten verrich- ten muͤſſen/ die uͤbrigen Pfarr-Kinder aber ſind ſchuldig und gehalten/ alle zum Ackerbau noͤthige Huͤlffe und Hand-Arbeit fuͤr billigen Lohn/ der im geiſtlichen Gerichts-Urtheil ſteht/ zu leiſten/ und mag man der- gleichen vorher an andere Leute nicht verdingen. Syr. XXXVIII, 26. L. 31. ff. de pignor. §. 1. inſtit. de uſu & habit. L. 38. ff. de uſufr. L. 19. ff. Locat. C. præſenti, de offic. ord. jub. L. 12. §. 2. ff. de Uſufr. C. am- bitios. Extravag. de reb. Eccleſ. Aecker Recht zum Prieſter Lohn. §. 28. Von wuͤſten Bauer-Aeckern/ davon ein Prieſter das Sei- kuͤnffte Ver- beſſerung Recht. §. 29. Prieſter Einkuͤnfft Gefaͤlle werden verbeſſert/ wann ihre Tit. X. de cenſibus. Tot. tit. X. de decim. X primit. Cauſ. 16. q. 1. c. 21. & 23. §. 30. Son-
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II. Buch/ Cap. V.
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Notarien regiſtriren laſſen ſollen/ ſonſt haben Prieſter ihre Pfarr-
Laͤnder zu nutzen und zu gebrauchen/ darum ſie ſolche wohl vermiethen
koͤnnen/ jedoch nur auff 3. Jahr/ und dieſe Aecker zu pfluͤgen/ dazu
ſind gewiſſe Leute beſtellt/ die es umſonſt zu Frohn-Dienſten verrich-
ten muͤſſen/ die uͤbrigen Pfarr-Kinder aber ſind ſchuldig und gehalten/
alle zum Ackerbau noͤthige Huͤlffe und Hand-Arbeit fuͤr billigen Lohn/
der im geiſtlichen Gerichts-Urtheil ſteht/ zu leiſten/ und mag man der-
gleichen vorher an andere Leute nicht verdingen.
Pfarr-Laͤnder
Gebrauchs-
Recht.
Syr. XXXVIII, 26. L. 31. ff. de pignor. §. 1. inſtit. de uſu & habit. L. 38. ff. de uſufr.
L. 19. ff. Locat. C. præſenti, de offic. ord. jub. L. 12. §. 2. ff. de Uſufr. C. am-
bitios. Extravag. de reb. Eccleſ.
§. 28. Von wuͤſten Bauer-Aeckern/ davon ein Prieſter das Sei-
nige nicht haben kan/ ſoll ihm ſo viel zu ſeinem Acker-Bau und Ge-
nuß eingeraͤumet werden/ daß er ſo viel Scheffel/ als er zu fordern hat/
darauff ausſtreuen koͤnne/ dann wann er die Saat und Unkoſten ab-
ziehet/ auch einigen Mißwachs/ der ſich begeben kan/ uͤber ſich nehmen
muß/ wird er kaum das Seinige erlangen/ und wenig oder nichts
uͤbrig haben koͤnnen.
§. 29. Prieſter Einkuͤnfft Gefaͤlle werden verbeſſert/ wann ihre
Seelen-Sorge und Pfarr-Kinder Erdgut vermehret/ oder Amts-
Arbeit durch Vereinigung oder ſonſt verdoppelt wird/ ja wann Jahr-
Zeiten Theurung entſteht/ und ihre Kirch-Kinder nicht verarmet
ſind; Getraͤide Zinß muß zum Pfarr-Hauß gebracht und im Beyſeyn
des Dorff-Richters mit geſtrichenem Maaß oder gehaͤufftem Schef-
fel zugemeſſen werden/ alſo unausgeſondert/ wie es gewachſen/ und
wie er es wieder auszuſaͤen geſonnen. Ferner beſtehen Prieſter Beſol-
dungen in Bittfuhren/ Zehenden/ Korn/ Hafer/ Gerſten/ Waͤitzen an
Garben/ item Zinß von Brach-Aeckern/ ſo geruhet haben in ſelbi-
gem Jahr/ ohne aller Unkoſten Abzug/ ſo mit Geld-Buß oder Ge-
faͤngniß moͤgen erzwungen ſeyn; Hieher gehoͤren Zinß-Brod auff
gewiſſe Zeit von jedern Acker in ſolcher Guͤte und Groͤſſe/ wie jeder
Haußvater fuͤr ſich und die Seinigen backen laͤſſet/ alſo auch Huffen
Groſchen oder auch Communicanten Opffer-Pfennige von jeder
Perſon/ die ihre 12. Jahr erreichet hat/ dreymahl jaͤhrlich/ ſo viel als
an jedern Ort gebraͤuchlich/ welche der Schultze einmahnet.
Tit. X. de cenſibus. Tot. tit. X. de decim. X primit. Cauſ. 16. q. 1. c. 21. & 23.
§. 30. Son-
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