Geise, Heinrich Anton: Teutsches Corpus Juris. Hannover, 1703.Von Gräntz-Besichtig. Landmessern u. Feldscheidung. trüglich umgeackert/ oder durch Gewässer Ergiessung und Zeit Alterverwüstet/ daß einige Streitigkeiten erhoben/ so werden erfahrneAllgemeinen Flusses oder besondern Ba- ches Strom- Unterscheid. Landmesser befehlichet/ die eine gewisse Richtschnur und Gleichheit darinn treffen und abmessen müssen/ welches auch wegen Breite und Länge derer Gärten und Wiesen zu geschehen pflegt/ oder wann etwa ein allgemeiner Fluß oder öffentliche Land Strasse dazwischen kommt; so fern es aber eines besondern Baches Strohm wäre/ dessen Zwi- schen-Fluß/ als Ackers Antheil/ ist Gräntze genung zu achten. L. pen. & fin. ff. fin. regund. L. 3. ff. de term. mot. L. quinque pedum, & L. ult. C. Eod. L. 4. in princ. & §. fin. L. 5. L. 6. & 8. Item, L. 4. §. 9. ff. fin. regund. §. 16. Wann nun jemand die Gräntzscheidung boßhafft verschwä-Richterliche L. 3. C. fin. regund. c. in pari, de R. J. in 6. C. ex literis, X. de probat. §. 17. Wann aber einige Gräntzen unfugsam zu vertheilen/ soll derGräntzschei- L. 2. 3. 4. §. 5. ff. fin. regund. L. 8. ff. & L. 3. & 4. C. Eod. L. 44. ff. de recept. arbitr. §. 18. Wer
Von Graͤntz-Beſichtig. Landmeſſern u. Feldſcheidung. truͤglich umgeackert/ oder durch Gewaͤſſer Ergieſſung und Zeit Alterverwuͤſtet/ daß einige Streitigkeiten erhoben/ ſo werden erfahrneAllgemeinen Fluſſes oder beſondern Ba- ches Strom- Unterſcheid. Landmeſſer befehlichet/ die eine gewiſſe Richtſchnur und Gleichheit darinn treffen und abmeſſen muͤſſen/ welches auch wegen Breite und Laͤnge derer Gaͤrten und Wieſen zu geſchehen pflegt/ oder wann etwa ein allgemeiner Fluß oder oͤffentliche Land Straſſe dazwiſchen kommt; ſo fern es aber eines beſondern Baches Strohm waͤre/ deſſen Zwi- ſchen-Fluß/ als Ackers Antheil/ iſt Graͤntze genung zu achten. L. pen. & fin. ff. fin. regund. L. 3. ff. de term. mot. L. quinque pedum, & L. ult. C. Eod. L. 4. in princ. & §. fin. L. 5. L. 6. & 8. Item, L. 4. §. 9. ff. fin. regund. §. 16. Wann nun jemand die Graͤntzſcheidung boßhafft verſchwaͤ-Richterliche L. 3. C. fin. regund. c. in pari, de R. J. in 6. C. ex literis, X. de probat. §. 17. Wann aber einige Graͤntzen unfugſam zu vertheilen/ ſoll derGraͤntzſchei- L. 2. 3. 4. §. 5. ff. fin. regund. L. 8. ff. & L. 3. & 4. C. Eod. L. 44. ff. de recept. arbitr. §. 18. Wer
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Von Graͤntz-Beſichtig. Landmeſſern u. Feldſcheidung.
truͤglich umgeackert/ oder durch Gewaͤſſer Ergieſſung und Zeit Alter
verwuͤſtet/ daß einige Streitigkeiten erhoben/ ſo werden erfahrne
Landmeſſer befehlichet/ die eine gewiſſe Richtſchnur und Gleichheit
darinn treffen und abmeſſen muͤſſen/ welches auch wegen Breite und
Laͤnge derer Gaͤrten und Wieſen zu geſchehen pflegt/ oder wann etwa
ein allgemeiner Fluß oder oͤffentliche Land Straſſe dazwiſchen kommt;
ſo fern es aber eines beſondern Baches Strohm waͤre/ deſſen Zwi-
ſchen-Fluß/ als Ackers Antheil/ iſt Graͤntze genung zu achten.
Allgemeinen
Fluſſes oder
beſondern Ba-
ches Strom-
Unterſcheid.
L. pen. & fin. ff. fin. regund. L. 3. ff. de term. mot. L. quinque pedum, & L. ult. C.
Eod. L. 4. in princ. & §. fin. L. 5. L. 6. & 8. Item, L. 4. §. 9. ff. fin. regund.
§. 16. Wann nun jemand die Graͤntzſcheidung boßhafft verſchwaͤ-
chet/ die Alten verlaͤugnet/ und andere fuͤrſchreibet/ ſo mag man begeh-
ren/ daß die alten Graͤntzen durch richterliche Amts-Huͤlffe wieder er-
ſtattet/ oder/ wofern ſie nicht mehr zu erkennen/ neue moͤgen eingeſetzt
ſeyn/ dabey man Fruͤchte/ Schaden und Unkoſten Erſetzung nach
Krieges Befeſtigung anfordern mag/ und zwar iſt Beweiß von beyden
Theilen einzuhohlen/ welches auch ein Pfandhabender Glaͤubiger/ Mey-
er oder Zinß-Mann begehren kan/ und im Zweiffel mag man fuͤr den
Beſitzer urtheilen/ biß Gegentheil Eigenthum oder Graͤntzen erweiſet/
durch alte Urkunden/ Mahlſteine/ Zaͤune/ Graben/ Baͤume oder vori-
gen Zinſen Abtrag/ item, allgemeines Geruͤchte/ alten Beſitzer Zeug-
niß und rechtliche Vermuthungen.
Richterliche
Amts-Huͤlffe
bey Graͤntz-
ſcheidung.
Neuer Graͤntzẽ
Einſetzung
Schaden und
Unkoſten Er-
ſetzung.
Beſitzer Recht
im Zweiffel.
L. 3. C. fin. regund. c. in pari, de R. J. in 6. C. ex literis, X. de probat.
§. 17. Wann aber einige Graͤntzen unfugſam zu vertheilen/ ſoll der
Richter/ die alten gar dunckele Zwietrachten hinweg zu nehmen/ nach
Recht und Billigkeit neue Graͤntzen durch andere Laͤndereyen auff be-
qvemſte Art und Weiſe auffzurichten/ ſich befleißigen/ derogeſtalt/ daß
derjenige/ deſſen Grunde ein Stuͤck Erde zuerkannt worden/ durch
Graͤntzen Abmeſſung/ auff frembden Aeckern/ dafuͤr ein gewiſſes Geld
dem andern/ deſſen Feld aberkannt/ zu geben verurtheilet werde; welches
nun rechtmaͤßig zu bewerckſtelligen/ erfordert Richters Pflicht/ ſolche
ſtreitige Graͤntz-Oerter augenſcheinlich zu beſichtigen/ oder geſchworne
Landmeſſer dahin abzufertigen/ wofern er/ mit andern Geſchaͤfften bela-
den/ nicht kommen koͤnte/ die alsdann/ in Gegenwart oder halsſtarri-
gen Abweſenheit derer ſtreitigen Partheyen/ die Sache unterſuchen/
durch richterliche Meſſung Graͤntzen Maaß und Ziel ſetzen/ und mit
ſolcher Erklaͤrung die Streit-Frage eroͤrtern ſollen.
Graͤntzſchei-
dung Recht ſo
uͤbel zutheilen.
Geſchwornen
Landmeſſer
Abfertigung
vom Richter.
Graͤntzen
Streits Eroͤr-
terung.
L. 2. 3. 4. §. 5. ff. fin. regund. L. 8. ff. & L. 3. & 4. C. Eod. L. 44. ff. de recept. arbitr.
§. 18. Wer
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