Geier, Martin: Die köstlichste Arbeit/ aus dem 119. Psalm v. 54. [...] bei Ansehnlicher und Volckreicher Leichbestattung Des [...] Herrn Henrich Schützens [...]. Dresden, 1672.Lebens-Lauff. als ein vernünfftiger Christ in seiner so offt zugeschickten Ehreund Glück niemahls erhoben/ sondern vielmehr eine Anrei- tzung zu fernern anständigen und geziemenden Christlichen Auffmunterung seyn lassen als hat er auch in dem offt zu ge- schickten Elend und Betrübnüs von seinen treuen GOTT nicht abgesetzet/ sondern ihm stets von Hertzen vertrauet/ und alle sein Thun und Vornehmen in des Höchsten Willen ge- stellet/ nicht zweiffelnde/ daß der jenige/ so die Wunden gema- chet/ solche auch wieder heilen und alles zum besten kehren werde/ Jn welcher Zuversicht er denn nicht weniger bey die- ser Churfürstl. Residentz als anderer Orthen/ wo er gebohren und gezogen/ wo er in der Frembde gelebet/ und mit Studiren und andern löblichen Ubungen seine Zeit nützlich angewen- det/ ein allgemeines Lob und den rühmlichen Christlichen Nachklang erworben/ daß er sich iederzeit vor einen armen Sünder Bußfertig erkennet/ darbey aber des Verdienstes seines Heylandes und Erlösers JESU CHRJSTJ in wahren Glauben festiglich getröstet/ zum Gehör Göttliches Worts/ zum Beicht-Stuhl und hochwürdigen Abendmahl fleissig gehalten/ massen nur noch vor wenig Wochen am 15. Septembris nechst hin geschehen/ und in übrigen der Schul- digkeit eines guten Christen gegen seinen Nechsten treuli- chen befliessen/ da benebenst iedermann nach Standes Er- forderung mit Respect, mit aller Discretion, Freundschafft und Leuthseeligkeit begegnet/ Seinen armen Freunden und andern Nothdürfftigen Leuthen viel Gutes gethan und ih- nen so viel möglich behülfflich gewesen/ Dahero er denn wiederumb wegen seines geschickten Wandels/ scharffsinni- gen Verstandes und sonderbaren Dexterität also in seiner alten Redligkeit von Hohen und Niedrigen bis in sein graues Alter-
Lebens-Lauff. als ein vernuͤnfftiger Chriſt in ſeiner ſo offt zugeſchickten Ehreund Gluͤck niemahls erhoben/ ſondern vielmehr eine Anrei- tzung zu fernern anſtaͤndigen und geziemenden Chriſtlichen Auffmunterung ſeyn laſſen als hat er auch in dem offt zu ge- ſchickten Elend und Betruͤbnuͤs von ſeinen treuen GOTT nicht abgeſetzet/ ſondern ihm ſtets von Hertzen vertrauet/ und alle ſein Thun und Vornehmen in des Hoͤchſten Willen ge- ſtellet/ nicht zweiffelnde/ daß der jenige/ ſo die Wunden gema- chet/ ſolche auch wieder heilen und alles zum beſten kehren werde/ Jn welcher Zuverſicht er denn nicht weniger bey die- ſer Churfuͤrſtl. Reſidentz als anderer Orthen/ wo er gebohren und gezogen/ wo er in der Frembde gelebet/ und mit Studiren und andern loͤblichen Ubungen ſeine Zeit nuͤtzlich angewen- det/ ein allgemeines Lob und den ruͤhmlichen Chriſtlichen Nachklang erworben/ daß er ſich iederzeit vor einen armen Suͤnder Bußfertig erkennet/ darbey aber des Verdienſtes ſeines Heylandes und Erloͤſers JESU CHRJSTJ in wahren Glauben feſtiglich getroͤſtet/ zum Gehoͤr Goͤttliches Worts/ zum Beicht-Stuhl und hochwuͤrdigen Abendmahl fleiſſig gehalten/ maſſen nur noch vor wenig Wochen am 15. Septembris nechſt hin geſchehen/ und in uͤbrigen der Schul- digkeit eines guten Chriſten gegen ſeinen Nechſten treuli- chen beflieſſen/ da benebenſt iedermann nach Standes Er- forderung mit Reſpect, mit aller Diſcretion, Freundſchafft und Leuthſeeligkeit begegnet/ Seinen armen Freunden und andern Nothduͤrfftigen Leuthen viel Gutes gethan und ih- nen ſo viel moͤglich behuͤlfflich geweſen/ Dahero er denn wiederumb wegen ſeines geſchickten Wandels/ ſcharffſinni- gen Verſtandes und ſonderbaren Dexterität alſo in ſeiner alten Redligkeit von Hohen und Niedrigen bis in ſein graues Alter-
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Lebens-Lauff.
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Auffmunterung ſeyn laſſen als hat er auch in dem offt zu ge-
ſchickten Elend und Betruͤbnuͤs von ſeinen treuen GOTT
nicht abgeſetzet/ ſondern ihm ſtets von Hertzen vertrauet/ und
alle ſein Thun und Vornehmen in des Hoͤchſten Willen ge-
ſtellet/ nicht zweiffelnde/ daß der jenige/ ſo die Wunden gema-
chet/ ſolche auch wieder heilen und alles zum beſten kehren
werde/ Jn welcher Zuverſicht er denn nicht weniger bey die-
ſer Churfuͤrſtl. Reſidentz als anderer Orthen/ wo er gebohren
und gezogen/ wo er in der Frembde gelebet/ und mit Studiren
und andern loͤblichen Ubungen ſeine Zeit nuͤtzlich angewen-
det/ ein allgemeines Lob und den ruͤhmlichen Chriſtlichen
Nachklang erworben/ daß er ſich iederzeit vor einen armen
Suͤnder Bußfertig erkennet/ darbey aber des Verdienſtes
ſeines Heylandes und Erloͤſers JESU CHRJSTJ in
wahren Glauben feſtiglich getroͤſtet/ zum Gehoͤr Goͤttliches
Worts/ zum Beicht-Stuhl und hochwuͤrdigen Abendmahl
fleiſſig gehalten/ maſſen nur noch vor wenig Wochen am 15.
Septembris nechſt hin geſchehen/ und in uͤbrigen der Schul-
digkeit eines guten Chriſten gegen ſeinen Nechſten treuli-
chen beflieſſen/ da benebenſt iedermann nach Standes Er-
forderung mit Reſpect, mit aller Diſcretion, Freundſchafft
und Leuthſeeligkeit begegnet/ Seinen armen Freunden und
andern Nothduͤrfftigen Leuthen viel Gutes gethan und ih-
nen ſo viel moͤglich behuͤlfflich geweſen/ Dahero er denn
wiederumb wegen ſeines geſchickten Wandels/ ſcharffſinni-
gen Verſtandes und ſonderbaren Dexterität alſo in ſeiner
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Zitationshilfe: | Geier, Martin: Die köstlichste Arbeit/ aus dem 119. Psalm v. 54. [...] bei Ansehnlicher und Volckreicher Leichbestattung Des [...] Herrn Henrich Schützens [...]. Dresden, 1672, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/geier_schuetz_1672/50>, abgerufen am 27.07.2024. |