Töne, und es kömmt dabey sehr wenig auf die Spannung der Saite an. Wenn die gewöhnlichen Töne durch eine stärkere Spannung fast um eine Octave erhöhet werden, so nimmt die Höhe dieser neubeobachteten kaum um einen halben Ton zu.
Topas, brasilianischer
s. den Zusatz des Art. Elektricität, oben S. 248.
Topf, papinischer, s. Papinische Maschine
Th. III. S. 392.
Torf, s. Sümpfe
Th. IV. S. 269.
Trägheit.
Zus. zu diesem Art. Th. IV. S. 389--395.
Herr Gren (Grundriß der Naturl. 1793. §. 61 u. f.) giebt zwar eine sehr richtige Definition der Trägheit, und nennt dieselbe Gleichgültigkeit der Körper gegen Ruhe und Bewegung. Allein er übertreibt in der Folge den Begrif von Gleichgültigkeit, indem er weit mehr hineinlegt, als man sich hineinzulegen verstatten darf, wenn man die Trägheit der Materle mit diesem Namen benennen will.
Unsere Vorstellung vom trägen Körper entsteht daraus, daß wir die Ursachen der Bewegung, oder die Kräfte, als abgesondert von der Materie betrachten, und jene für thätig, diese für blos leidend annehmen (s. den Art. S. 394.). Dieser Vorstellung gemäß ändert die Materie ihren Zustand der Ruhe oder Bewegung nie von selbst, sondern jede Aenderung desselben erfordert die Einwirkung einer äußern Ursache, einer Kraft, deren Größe und Beschaffenheit der hervorzubringenden Aenderung angemessen ist. Diese der Materie beygelegte Eigenschaft, bey den Aenderungen ihres Zustands nichts selbst zu thun, sondern sich lediglich durch Einwirkungen äußerer Kräfte bestimmen zu lassen, nennen wir Trägheit, oder hier Gleichgültigkeit.
Hiebey ist der Sinn des letztern Worts doch dieser, daß jede träge Masse zu jeder Aenderung ihres Zustands, eine äußere bestimmende Ursache fordere, die der Größe der Aenderung angemessen ist. Wenn nun z. B. die träge Masse M, um aus der Ruhe mit der Geschwindigkeit C fortzugehen, eine Kraft = K erfordert: so wird eine andere neben
Toͤne, und es koͤmmt dabey ſehr wenig auf die Spannung der Saite an. Wenn die gewoͤhnlichen Toͤne durch eine ſtaͤrkere Spannung faſt um eine Octave erhoͤhet werden, ſo nimmt die Hoͤhe dieſer neubeobachteten kaum um einen halben Ton zu.
Topas, braſilianiſcher
ſ. den Zuſatz des Art. Elektricitaͤt, oben S. 248.
Topf, papiniſcher, ſ. Papiniſche Maſchine
Th. III. S. 392.
Torf, ſ. Suͤmpfe
Th. IV. S. 269.
Traͤgheit.
Zuſ. zu dieſem Art. Th. IV. S. 389—395.
Herr Gren (Grundriß der Naturl. 1793. §. 61 u. f.) giebt zwar eine ſehr richtige Definition der Traͤgheit, und nennt dieſelbe Gleichguͤltigkeit der Koͤrper gegen Ruhe und Bewegung. Allein er uͤbertreibt in der Folge den Begrif von Gleichguͤltigkeit, indem er weit mehr hineinlegt, als man ſich hineinzulegen verſtatten darf, wenn man die Traͤgheit der Materle mit dieſem Namen benennen will.
Unſere Vorſtellung vom traͤgen Koͤrper entſteht daraus, daß wir die Urſachen der Bewegung, oder die Kraͤfte, als abgeſondert von der Materie betrachten, und jene fuͤr thaͤtig, dieſe fuͤr blos leidend annehmen (ſ. den Art. S. 394.). Dieſer Vorſtellung gemaͤß aͤndert die Materie ihren Zuſtand der Ruhe oder Bewegung nie von ſelbſt, ſondern jede Aenderung deſſelben erfordert die Einwirkung einer aͤußern Urſache, einer Kraft, deren Groͤße und Beſchaffenheit der hervorzubringenden Aenderung angemeſſen iſt. Dieſe der Materie beygelegte Eigenſchaft, bey den Aenderungen ihres Zuſtands nichts ſelbſt zu thun, ſondern ſich lediglich durch Einwirkungen aͤußerer Kraͤfte beſtimmen zu laſſen, nennen wir Traͤgheit, oder hier Gleichguͤltigkeit.
Hiebey iſt der Sinn des letztern Worts doch dieſer, daß jede traͤge Maſſe zu jeder Aenderung ihres Zuſtands, eine aͤußere beſtimmende Urſache fordere, die der Groͤße der Aenderung angemeſſen iſt. Wenn nun z. B. die traͤge Maſſe M, um aus der Ruhe mit der Geſchwindigkeit C fortzugehen, eine Kraft = K erfordert: ſo wird eine andere neben
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Toͤne, und es koͤmmt dabey ſehr wenig auf die Spannung der Saite an. Wenn die gewoͤhnlichen Toͤne durch eine ſtaͤrkere Spannung faſt um eine Octave erhoͤhet werden, ſo nimmt die Hoͤhe dieſer neubeobachteten kaum um einen halben Ton zu.
Topas, braſilianiſcher
ſ. den Zuſatz des Art. Elektricitaͤt, oben S. 248.
Topf, papiniſcher, ſ. Papiniſche Maſchine
Th. III. S. 392.
Torf, ſ. Suͤmpfe
Th. IV. S. 269.
Traͤgheit.
Zuſ. zu dieſem Art. Th. IV. S. 389—395.
Herr Gren (Grundriß der Naturl. 1793. §. 61 u. f.) giebt zwar eine ſehr richtige Definition der Traͤgheit, und nennt dieſelbe Gleichguͤltigkeit der Koͤrper gegen Ruhe und Bewegung. Allein er uͤbertreibt in der Folge den Begrif von Gleichguͤltigkeit, indem er weit mehr hineinlegt, als man ſich hineinzulegen verſtatten darf, wenn man die Traͤgheit der Materle mit dieſem Namen benennen will.
Unſere Vorſtellung vom traͤgen Koͤrper entſteht daraus, daß wir die Urſachen der Bewegung, oder die Kraͤfte, als abgeſondert von der Materie betrachten, und jene fuͤr thaͤtig, dieſe fuͤr blos leidend annehmen (ſ. den Art. S. 394.). Dieſer Vorſtellung gemaͤß aͤndert die Materie ihren Zuſtand der Ruhe oder Bewegung nie von ſelbſt, ſondern jede Aenderung deſſelben erfordert die Einwirkung einer aͤußern Urſache, einer Kraft, deren Groͤße und Beſchaffenheit der hervorzubringenden Aenderung angemeſſen iſt. Dieſe der Materie beygelegte Eigenſchaft, bey den Aenderungen ihres Zuſtands nichts ſelbſt zu thun, ſondern ſich lediglich durch Einwirkungen aͤußerer Kraͤfte beſtimmen zu laſſen, nennen wir Traͤgheit, oder hier Gleichguͤltigkeit.
Hiebey iſt der Sinn des letztern Worts doch dieſer, daß jede traͤge Maſſe zu jeder Aenderung ihres Zuſtands, eine aͤußere beſtimmende Urſache fordere, die der Groͤße der Aenderung angemeſſen iſt. Wenn nun z. B. die traͤge Maſſe M, um aus der Ruhe mit der Geſchwindigkeit C fortzugehen, eine Kraft = K erfordert: ſo wird eine andere neben
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Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 5. Leipzig, 1799, S. 892. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch05_1799/904>, abgerufen am 22.11.2024.
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