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Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 5. Leipzig, 1799.

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Theil der Wanne, der das Gesimse enthält, bey no und p über die Seitenwände hervorspringend. Die ganze Länge des Gesimses beträgt im Lichten 11 1/2 Zoll, die Breite 2 1/4 Zoll, und es liegt 2 Zoll unter dem Rande der Wanne. Das Gesimse h hat in der Mitte eine Oefnung, in welcher ein umgekehrter knöcherner Trichter, wie gewöhnlich, befestiget ist, um die Luftarten durch das Quecksilber in die über die Oefnung umgekehrt stehenden Gefäße zu leiten. Die beyden Seitenwände der Wanne i und k, und die vordere Wand, bestehen aus zwey Lagen recht dicht über einander geleimten Holzes, wovon die innere stärkere r nicht so hoch ist, als die äußere q, die über jene etwa 3/4 Zoll hervorragt. In dem einen Winkel, welchen der hervorspringende Theil des Gesimses mit dem vordern Theile der Wanne macht, ist die Röhre s angebracht. Ihre obere Oefnung steht dem hervorstehenden Theile der innern dicken Seitenwand gleich. Durch diese Röhre kan das Quecksilber abfließen, wenn es sich in der Wanne dadurch anhäuft, daß die auf dem Gesimse stehenden und damit angefüllten Gefäße durch die hineingeleitete Luft ausgeleert werden, oder bey dem Untertauchen eines Gefäßes und der Handthierung in dem Quecksilber der Wanne dieses letztere bis über r in die Höhe steigt. Es sammelt sich alsdann in dem äußern Kasten abc, oder in einer unter die Röhre gestellten Schale.

Der vordere Theil der Wanne ist im innern Raume 3 1/2 Zoll breit, 5 1/4 Zoll tief (die Höhe nämlich nur bis r gerechnet). Vier Zoll hoch über dem Boden liegt die obere Fläche des Gesimses h, welches ein eichenes Bretchen von 1/2 Zoll Dicke ist. Die innere Länge der Wanne beträgt unter dem Gesimse 8 3/4 Zoll, oben bis aus Gesimse aber 6 1/2 Zoll. Wenn das Gesimse 1 Zoll hoch mit Quecksilber bedeckt ist, so enthält die Wanne 167 3/8 Cubikzoll rheinländischen Duodecimalmaaßes davon, oder nahe 88 Pfund, so daß man, um noch zum Füllen der Recipienten, zum Sperren der mit Luft gefüllten und vom Gesimse weggenommenen Gefäße u. dgl. einen hinreichenden Vorrath zu haben, wenigstens 110 Pfund Quecksilber besitzen muß.


Theil der Wanne, der das Geſimſe enthaͤlt, bey no und p uͤber die Seitenwaͤnde hervorſpringend. Die ganze Laͤnge des Geſimſes betraͤgt im Lichten 11 1/2 Zoll, die Breite 2 1/4 Zoll, und es liegt 2 Zoll unter dem Rande der Wanne. Das Geſimſe h hat in der Mitte eine Oefnung, in welcher ein umgekehrter knoͤcherner Trichter, wie gewoͤhnlich, befeſtiget iſt, um die Luftarten durch das Queckſilber in die uͤber die Oefnung umgekehrt ſtehenden Gefaͤße zu leiten. Die beyden Seitenwaͤnde der Wanne i und k, und die vordere Wand, beſtehen aus zwey Lagen recht dicht uͤber einander geleimten Holzes, wovon die innere ſtaͤrkere r nicht ſo hoch iſt, als die aͤußere q, die uͤber jene etwa 3/4 Zoll hervorragt. In dem einen Winkel, welchen der hervorſpringende Theil des Geſimſes mit dem vordern Theile der Wanne macht, iſt die Roͤhre ſ angebracht. Ihre obere Oefnung ſteht dem hervorſtehenden Theile der innern dicken Seitenwand gleich. Durch dieſe Roͤhre kan das Queckſilber abfließen, wenn es ſich in der Wanne dadurch anhaͤuft, daß die auf dem Geſimſe ſtehenden und damit angefuͤllten Gefaͤße durch die hineingeleitete Luft ausgeleert werden, oder bey dem Untertauchen eines Gefaͤßes und der Handthierung in dem Queckſilber der Wanne dieſes letztere bis uͤber r in die Hoͤhe ſteigt. Es ſammelt ſich alsdann in dem aͤußern Kaſten abc, oder in einer unter die Roͤhre geſtellten Schale.

Der vordere Theil der Wanne iſt im innern Raume 3 1/2 Zoll breit, 5 1/4 Zoll tief (die Hoͤhe naͤmlich nur bis r gerechnet). Vier Zoll hoch uͤber dem Boden liegt die obere Flaͤche des Geſimſes h, welches ein eichenes Bretchen von 1/2 Zoll Dicke iſt. Die innere Laͤnge der Wanne betraͤgt unter dem Geſimſe 8 3/4 Zoll, oben bis aus Geſimſe aber 6 1/2 Zoll. Wenn das Geſimſe 1 Zoll hoch mit Queckſilber bedeckt iſt, ſo enthaͤlt die Wanne 167 3/8 Cubikzoll rheinlaͤndiſchen Duodecimalmaaßes davon, oder nahe 88 Pfund, ſo daß man, um noch zum Fuͤllen der Recipienten, zum Sperren der mit Luft gefuͤllten und vom Geſimſe weggenommenen Gefaͤße u. dgl. einen hinreichenden Vorrath zu haben, wenigſtens 110 Pfund Queckſilber beſitzen muß.

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[723/0735] Theil der Wanne, der das Geſimſe enthaͤlt, bey no und p uͤber die Seitenwaͤnde hervorſpringend. Die ganze Laͤnge des Geſimſes betraͤgt im Lichten 11 1/2 Zoll, die Breite 2 1/4 Zoll, und es liegt 2 Zoll unter dem Rande der Wanne. Das Geſimſe h hat in der Mitte eine Oefnung, in welcher ein umgekehrter knoͤcherner Trichter, wie gewoͤhnlich, befeſtiget iſt, um die Luftarten durch das Queckſilber in die uͤber die Oefnung umgekehrt ſtehenden Gefaͤße zu leiten. Die beyden Seitenwaͤnde der Wanne i und k, und die vordere Wand, beſtehen aus zwey Lagen recht dicht uͤber einander geleimten Holzes, wovon die innere ſtaͤrkere r nicht ſo hoch iſt, als die aͤußere q, die uͤber jene etwa 3/4 Zoll hervorragt. In dem einen Winkel, welchen der hervorſpringende Theil des Geſimſes mit dem vordern Theile der Wanne macht, iſt die Roͤhre ſ angebracht. Ihre obere Oefnung ſteht dem hervorſtehenden Theile der innern dicken Seitenwand gleich. Durch dieſe Roͤhre kan das Queckſilber abfließen, wenn es ſich in der Wanne dadurch anhaͤuft, daß die auf dem Geſimſe ſtehenden und damit angefuͤllten Gefaͤße durch die hineingeleitete Luft ausgeleert werden, oder bey dem Untertauchen eines Gefaͤßes und der Handthierung in dem Queckſilber der Wanne dieſes letztere bis uͤber r in die Hoͤhe ſteigt. Es ſammelt ſich alsdann in dem aͤußern Kaſten abc, oder in einer unter die Roͤhre geſtellten Schale. Der vordere Theil der Wanne iſt im innern Raume 3 1/2 Zoll breit, 5 1/4 Zoll tief (die Hoͤhe naͤmlich nur bis r gerechnet). Vier Zoll hoch uͤber dem Boden liegt die obere Flaͤche des Geſimſes h, welches ein eichenes Bretchen von 1/2 Zoll Dicke iſt. Die innere Laͤnge der Wanne betraͤgt unter dem Geſimſe 8 3/4 Zoll, oben bis aus Geſimſe aber 6 1/2 Zoll. Wenn das Geſimſe 1 Zoll hoch mit Queckſilber bedeckt iſt, ſo enthaͤlt die Wanne 167 3/8 Cubikzoll rheinlaͤndiſchen Duodecimalmaaßes davon, oder nahe 88 Pfund, ſo daß man, um noch zum Fuͤllen der Recipienten, zum Sperren der mit Luft gefuͤllten und vom Geſimſe weggenommenen Gefaͤße u. dgl. einen hinreichenden Vorrath zu haben, wenigſtens 110 Pfund Queckſilber beſitzen muß.

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Zitationshilfe: Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 5. Leipzig, 1799, S. 723. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch05_1799/735>, abgerufen am 14.06.2024.