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Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 5. Leipzig, 1799.

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Systematisches Handbuch der gesammten Chemie, von F. A. C. Gren. Erster Band, zweyee Aufl. Halle, 1794. gr. 8. §. 229 u. f.

Versuch einer neuen Theorie des Feuers u. s. w. im Gothaischen Magazin für das Neuste aus d. Phys. u. Naturg. B. VIII. 4tes St. S. 122 u. f.

Phosphorus.

Zusatz zu diesem Artikel Th. III. S. 475--485.

Der Name Phosphor ist dem Kunkelischen oder Harnphosphor fast ausschließend eigen geworden, zumal seitdem die antiphlogistische Chemie diesen Körper als einen einfachen Stoff betrachtet, und in ihre Nomenclatur eine große Anzahl Ableitungen von seinem Namen aufgenommen hat. Wo also nichts anders erinnert wird, oder der Zusammenhang nicht schlechterdings einen andern Sinn erfordert, da wird jederzeit unter dem Worte Phosphor der Grundstoff des Kunkelischen oder Harnphosphors verstanden.

Dabey ist denn noch nicht ungewöhnlich, alle im Dunkeln leuchtende Körper Phosphoren oder phosphorescirende Körper, und diese ihre Eigenschaft die Phosphorescens (das Phosphoresciren) zu nennen, ingleichen die verschiedenen lichteinsaugenden Compositionen, welche im Artikel beschrieben sind, mit den Namen des balduinischen, hombergischen, cantonschen Phosphors rc. zu belegen.

Zu den im Dunkeln leuchtenden Körpern gehören noch der Flußspath, wenn er erwärmt worden ist, die phosphorescirende Blende, und die frischbereiteten Zinkblumen. Der Graf von Razoumowsky hat in einer der physikalischen Gesellschaft zu Lausanne vorgelesenen Abhandlung gezeigt, daß Quarz und Glas durch den Stoß harter Körper Licht von sich geben, und daß auch mehrere Körper leuchtend werden, wenn man Stücke von einerley Art an einander reibt. Er fand, daß der Quarz auch unter dem Wasser Licht gab, so wie Hr. Hofr. Lichtenberg (Anm. zu Erxlebens Naturl. §. 524.) das Wasser, dem er mit Milch eine Opalfarbe gegeben hatte, im Dunkeln leuchten sah, als er


Syſtematiſches Handbuch der geſammten Chemie, von F. A. C. Gren. Erſter Band, zweyee Aufl. Halle, 1794. gr. 8. §. 229 u. f.

Verſuch einer neuen Theorie des Feuers u. ſ. w. im Gothaiſchen Magazin fuͤr das Neuſte aus d. Phyſ. u. Naturg. B. VIII. 4tes St. S. 122 u. f.

Phosphorus.

Zuſatz zu dieſem Artikel Th. III. S. 475—485.

Der Name Phosphor iſt dem Kunkeliſchen oder Harnphosphor faſt ausſchließend eigen geworden, zumal ſeitdem die antiphlogiſtiſche Chemie dieſen Koͤrper als einen einfachen Stoff betrachtet, und in ihre Nomenclatur eine große Anzahl Ableitungen von ſeinem Namen aufgenommen hat. Wo alſo nichts anders erinnert wird, oder der Zuſammenhang nicht ſchlechterdings einen andern Sinn erfordert, da wird jederzeit unter dem Worte Phosphor der Grundſtoff des Kunkeliſchen oder Harnphosphors verſtanden.

Dabey iſt denn noch nicht ungewoͤhnlich, alle im Dunkeln leuchtende Koͤrper Phosphoren oder phosphoreſcirende Koͤrper, und dieſe ihre Eigenſchaft die Phosphoreſcens (das Phosphoreſciren) zu nennen, ingleichen die verſchiedenen lichteinſaugenden Compoſitionen, welche im Artikel beſchrieben ſind, mit den Namen des balduiniſchen, hombergiſchen, cantonſchen Phosphors rc. zu belegen.

Zu den im Dunkeln leuchtenden Koͤrpern gehoͤren noch der Flußſpath, wenn er erwaͤrmt worden iſt, die phosphoreſcirende Blende, und die friſchbereiteten Zinkblumen. Der Graf von Razoumowsky hat in einer der phyſikaliſchen Geſellſchaft zu Lauſanne vorgeleſenen Abhandlung gezeigt, daß Quarz und Glas durch den Stoß harter Koͤrper Licht von ſich geben, und daß auch mehrere Koͤrper leuchtend werden, wenn man Stuͤcke von einerley Art an einander reibt. Er fand, daß der Quarz auch unter dem Waſſer Licht gab, ſo wie Hr. Hofr. Lichtenberg (Anm. zu Erxlebens Naturl. §. 524.) das Waſſer, dem er mit Milch eine Opalfarbe gegeben hatte, im Dunkeln leuchten ſah, als er

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[708/0720] Syſtematiſches Handbuch der geſammten Chemie, von F. A. C. Gren. Erſter Band, zweyee Aufl. Halle, 1794. gr. 8. §. 229 u. f. Verſuch einer neuen Theorie des Feuers u. ſ. w. im Gothaiſchen Magazin fuͤr das Neuſte aus d. Phyſ. u. Naturg. B. VIII. 4tes St. S. 122 u. f. Phosphorus. Zuſatz zu dieſem Artikel Th. III. S. 475—485. Der Name Phosphor iſt dem Kunkeliſchen oder Harnphosphor faſt ausſchließend eigen geworden, zumal ſeitdem die antiphlogiſtiſche Chemie dieſen Koͤrper als einen einfachen Stoff betrachtet, und in ihre Nomenclatur eine große Anzahl Ableitungen von ſeinem Namen aufgenommen hat. Wo alſo nichts anders erinnert wird, oder der Zuſammenhang nicht ſchlechterdings einen andern Sinn erfordert, da wird jederzeit unter dem Worte Phosphor der Grundſtoff des Kunkeliſchen oder Harnphosphors verſtanden. Dabey iſt denn noch nicht ungewoͤhnlich, alle im Dunkeln leuchtende Koͤrper Phosphoren oder phosphoreſcirende Koͤrper, und dieſe ihre Eigenſchaft die Phosphoreſcens (das Phosphoreſciren) zu nennen, ingleichen die verſchiedenen lichteinſaugenden Compoſitionen, welche im Artikel beſchrieben ſind, mit den Namen des balduiniſchen, hombergiſchen, cantonſchen Phosphors rc. zu belegen. Zu den im Dunkeln leuchtenden Koͤrpern gehoͤren noch der Flußſpath, wenn er erwaͤrmt worden iſt, die phosphoreſcirende Blende, und die friſchbereiteten Zinkblumen. Der Graf von Razoumowsky hat in einer der phyſikaliſchen Geſellſchaft zu Lauſanne vorgeleſenen Abhandlung gezeigt, daß Quarz und Glas durch den Stoß harter Koͤrper Licht von ſich geben, und daß auch mehrere Koͤrper leuchtend werden, wenn man Stuͤcke von einerley Art an einander reibt. Er fand, daß der Quarz auch unter dem Waſſer Licht gab, ſo wie Hr. Hofr. Lichtenberg (Anm. zu Erxlebens Naturl. §. 524.) das Waſſer, dem er mit Milch eine Opalfarbe gegeben hatte, im Dunkeln leuchten ſah, als er

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Zitationshilfe: Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 5. Leipzig, 1799, S. 708. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch05_1799/720>, abgerufen am 25.11.2024.