Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 5. Leipzig, 1799.
Zu S. 414. Den Namen Monsoons oder Mussons finde ich bey Hrn. Lichtenberg (Erxlebens Naturl. §. 717.) von dem Malayischen Worte Mussin (Jahrszeit) abgeleitet. Pendel. Zusatz zu diesem Art. Th. III. S. 415--435. Zu S. 424. Huygens nennt einen ganzen Schwung, was wir hier als einen halben betrachtet haben, nemlich einen Hingang durch MN (Taf. XVIII. Fig. 75.), oder einen Rückgang durch NM. Alles Misverständniß wird vermieden, wenn man überhaupt einen solchen Hingang, er mag von M nach N, oder von N nach M geschehen, mit Herrn Kästner einen Pendelschlag nennt. Alsdann wird die Dauer eines Pendelschlags halb so groß, als die Dauer eines Schwungs (S. 419.), und das Secundenpendel ist dasjenige, dessen Schläge gerade eine Secunde dauern. Zu S. 425. Huygens giebt im Horologium oscillatorium nicht umständlich an, wie und wo er die Länge des einfachen Secundenpendels gefunden habe. Er berechnet aber daraus den Fallraum der Körper ziemlich weitläuftig, und mit Gebrauch des Verhältnisses 113 : 355, findet diesen Raum proxime pedum 15 et unciae unius, und beschreibt nun seine Experimente zu Prüfung dieser Größe, die er accuratissima nennt. Er ließ nemlich ein Bley in dem Augenblicke fallen, in dem er zugleich ein Secundenpendel losließ, und maß die Höhe des Falles. Er versichert, daß das Resultat mit der Rechnung übereinstimme. Hr. von Mairan (Experiences sur la longueur du pendule a secondes a Paris in Mem. de l'Acad. des Sc. 1735. p. 273. der holländ. Ausgabe) giebt seine Bestimmung von 440,5666 .... Lin. für Paris (dans le vieux Louvre, au second etage) als das, was er der Wahrheit am nächsten kommend, aus vielen Versuchen habe schließen können.
Zu S. 414. Den Namen Monſoons oder Muſſons finde ich bey Hrn. Lichtenberg (Erxlebens Naturl. §. 717.) von dem Malayiſchen Worte Muſſin (Jahrszeit) abgeleitet. Pendel. Zuſatz zu dieſem Art. Th. III. S. 415—435. Zu S. 424. Huygens nennt einen ganzen Schwung, was wir hier als einen halben betrachtet haben, nemlich einen Hingang durch MN (Taf. XVIII. Fig. 75.), oder einen Ruͤckgang durch NM. Alles Misverſtaͤndniß wird vermieden, wenn man uͤberhaupt einen ſolchen Hingang, er mag von M nach N, oder von N nach M geſchehen, mit Herrn Kaͤſtner einen Pendelſchlag nennt. Alsdann wird die Dauer eines Pendelſchlags halb ſo groß, als die Dauer eines Schwungs (S. 419.), und das Secundenpendel iſt dasjenige, deſſen Schlaͤge gerade eine Secunde dauern. Zu S. 425. Huygens giebt im Horologium oſcillatorium nicht umſtaͤndlich an, wie und wo er die Laͤnge des einfachen Secundenpendels gefunden habe. Er berechnet aber daraus den Fallraum der Koͤrper ziemlich weitlaͤuftig, und mit Gebrauch des Verhaͤltniſſes 113 : 355, findet dieſen Raum proxime pedum 15 et unciae unius, und beſchreibt nun ſeine Experimente zu Pruͤfung dieſer Groͤße, die er accuratiſſima nennt. Er ließ nemlich ein Bley in dem Augenblicke fallen, in dem er zugleich ein Secundenpendel losließ, und maß die Hoͤhe des Falles. Er verſichert, daß das Reſultat mit der Rechnung uͤbereinſtimme. Hr. von Mairan (Experiences ſur la longueur du pendule à ſecondes à Paris in Mém. de l'Acad. des Sc. 1735. p. 273. der hollaͤnd. Ausgabe) giebt ſeine Beſtimmung von 440,5666 .... Lin. fuͤr Paris (dans le vieux Louvre, au ſecond étage) als das, was er der Wahrheit am naͤchſten kommend, aus vielen Verſuchen habe ſchließen koͤnnen. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0687" xml:id="P.5.675" n="675"/><lb/> ſchlagen ſich aus ihr die Duͤnſte nieder, und veranlaſſen ſtarke und anhaltende Regen. Dieſe Erklaͤrung iſt, wenigſtens in dem Syſtem, welches Hr. <hi rendition="#b">Hube</hi> annimmt, ſehr ſinnreich und gluͤcklich.</p> <p><hi rendition="#b">Zu S.</hi> 414. Den Namen <hi rendition="#b">Monſoons</hi> oder <hi rendition="#b">Muſſons</hi> finde ich bey Hrn. <hi rendition="#b">Lichtenberg</hi> (Erxlebens Naturl. §. 717.) von dem Malayiſchen Worte <hi rendition="#b">Muſſin</hi> (Jahrszeit) abgeleitet.</p> </div> <div n="2"> <head>Pendel.</head><lb/> <p> <hi rendition="#c">Zuſatz zu dieſem Art. Th. <hi rendition="#aq">III.</hi> S. 415—435.</hi> </p> <p><hi rendition="#b">Zu S.</hi> 424. <hi rendition="#b">Huygens</hi> nennt einen <hi rendition="#b">ganzen</hi> Schwung, was wir hier als einen <hi rendition="#b">halben</hi> betrachtet haben, nemlich einen Hingang durch <hi rendition="#aq">MN</hi> (Taf. <hi rendition="#aq">XVIII.</hi> Fig. 75.), oder einen Ruͤckgang durch <hi rendition="#aq">NM.</hi> Alles Misverſtaͤndniß wird vermieden, wenn man uͤberhaupt einen ſolchen Hingang, er mag von <hi rendition="#aq">M</hi> nach <hi rendition="#aq">N,</hi> oder von <hi rendition="#aq">N</hi> nach <hi rendition="#aq">M</hi> geſchehen, mit Herrn <hi rendition="#b">Kaͤſtner</hi> einen <hi rendition="#b">Pendelſchlag</hi> nennt. Alsdann wird die Dauer eines Pendelſchlags halb ſo groß, als die Dauer eines Schwungs (S. 419.), und das <hi rendition="#b">Secundenpendel</hi> iſt dasjenige, deſſen Schlaͤge gerade eine Secunde dauern.</p> <p><hi rendition="#b">Zu S.</hi> 425. <hi rendition="#b">Huygens</hi> giebt im <hi rendition="#aq">Horologium oſcillatorium</hi> nicht umſtaͤndlich an, <hi rendition="#b">wie</hi> und <hi rendition="#b">wo</hi> er die Laͤnge des einfachen Secundenpendels gefunden habe. Er berechnet aber daraus den Fallraum der Koͤrper ziemlich weitlaͤuftig, und mit Gebrauch des Verhaͤltniſſes 113 : 355, findet dieſen Raum <hi rendition="#aq">proxime pedum 15 et unciae unius,</hi> und beſchreibt nun ſeine Experimente zu Pruͤfung dieſer Groͤße, die er <hi rendition="#aq">accuratiſſima</hi> nennt. Er ließ nemlich ein Bley in dem Augenblicke fallen, in dem er zugleich ein Secundenpendel losließ, und maß die Hoͤhe des Falles. Er verſichert, daß das Reſultat mit der Rechnung uͤbereinſtimme.</p> <p>Hr. <hi rendition="#b">von Mairan</hi> <hi rendition="#aq">(Experiences ſur la longueur du pendule à ſecondes à Paris in Mém. de l'Acad. des Sc. 1735. p. 273.</hi> der hollaͤnd. Ausgabe) giebt ſeine Beſtimmung von 440,5666 .... Lin. fuͤr Paris <hi rendition="#aq">(dans le vieux Louvre, au ſecond étage)</hi> als das, was er der Wahrheit am naͤchſten kommend, aus vielen Verſuchen habe ſchließen koͤnnen.<lb/></p> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [675/0687]
ſchlagen ſich aus ihr die Duͤnſte nieder, und veranlaſſen ſtarke und anhaltende Regen. Dieſe Erklaͤrung iſt, wenigſtens in dem Syſtem, welches Hr. Hube annimmt, ſehr ſinnreich und gluͤcklich.
Zu S. 414. Den Namen Monſoons oder Muſſons finde ich bey Hrn. Lichtenberg (Erxlebens Naturl. §. 717.) von dem Malayiſchen Worte Muſſin (Jahrszeit) abgeleitet.
Pendel.
Zuſatz zu dieſem Art. Th. III. S. 415—435.
Zu S. 424. Huygens nennt einen ganzen Schwung, was wir hier als einen halben betrachtet haben, nemlich einen Hingang durch MN (Taf. XVIII. Fig. 75.), oder einen Ruͤckgang durch NM. Alles Misverſtaͤndniß wird vermieden, wenn man uͤberhaupt einen ſolchen Hingang, er mag von M nach N, oder von N nach M geſchehen, mit Herrn Kaͤſtner einen Pendelſchlag nennt. Alsdann wird die Dauer eines Pendelſchlags halb ſo groß, als die Dauer eines Schwungs (S. 419.), und das Secundenpendel iſt dasjenige, deſſen Schlaͤge gerade eine Secunde dauern.
Zu S. 425. Huygens giebt im Horologium oſcillatorium nicht umſtaͤndlich an, wie und wo er die Laͤnge des einfachen Secundenpendels gefunden habe. Er berechnet aber daraus den Fallraum der Koͤrper ziemlich weitlaͤuftig, und mit Gebrauch des Verhaͤltniſſes 113 : 355, findet dieſen Raum proxime pedum 15 et unciae unius, und beſchreibt nun ſeine Experimente zu Pruͤfung dieſer Groͤße, die er accuratiſſima nennt. Er ließ nemlich ein Bley in dem Augenblicke fallen, in dem er zugleich ein Secundenpendel losließ, und maß die Hoͤhe des Falles. Er verſichert, daß das Reſultat mit der Rechnung uͤbereinſtimme.
Hr. von Mairan (Experiences ſur la longueur du pendule à ſecondes à Paris in Mém. de l'Acad. des Sc. 1735. p. 273. der hollaͤnd. Ausgabe) giebt ſeine Beſtimmung von 440,5666 .... Lin. fuͤr Paris (dans le vieux Louvre, au ſecond étage) als das, was er der Wahrheit am naͤchſten kommend, aus vielen Verſuchen habe ſchließen koͤnnen.
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