Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 5. Leipzig, 1799.

Bild:
<< vorherige Seite


Kurbel schnell umdrehen kan. Durch die Mitte desselben geht eine zinnerne Scheidewand mit vielen Löchern, durch welche bey der Umdrehung das Wasser durchgetrieben, und mit der eingelassenen fixen Luft heftig und anhaltend durch einander geschüttelt wird.

Taf. XXX. Fig. 25. zeigt die zweyte Maschine. A ist ein gläsernes Gesäß, das oben drey Oefnungen a, b, c, und unten eben so viel d, e, f, hat. Durch a wird das Gefäß mit Wasser gesüllt, das hernach gelegentlich durch e wieder abgezapft wird. C, D, sind zwey cylindrische Blasebälge, welche mit den Oefnungen c und b durch zwey kurze zinnerne Röhren, und durch zwey längere n n d und m m f mit den Mündungen d und f luftdicht communiciren. Die Röhren b und c haben bey ihrer Mündung in dem Blasebalge Ventile, die sich nach innen in den Blasebalg öfnen. Bey d und f sind noch zwey Ventile, die sich nach den Mündungen des Glasgefäßes zu öfnen, in welchen zwey mit Haarröhrchen durchbohrte Glasstöpsel s, s stecken, die denen in der Parkerischen Maschine ähnlich sind.

Mit dem Blasebalge D ist die kurze messingene Röhre k mit einem Hahne verbunden, und an diese das biegsame lederne Rohr o o befestiget. B ist die Entbindungsflasche, fast wie das untere Stück in der Parkerischen Glasmaschine gestaltet, und mit zwey Oefnungen versehen. In die obere l ist ein mit dem biegsamen Rohre verbundener Kork gesteckt und eingeklebt: in die andere zur Seite, in dem horizontalen Halse h, ist |der Hals der Retorte G eingeschmirgelt, welche die Vitriolsäure enthält. Man hat es dadurch in seiner Gewale, von Zeit zu Zeit so viel Vitriolsäure, als nöthig, in die Entbindungsflasche zu gießen, ohne fixe Luft herausoder atmosphärische hineinzulassen, indem man nur die Retorte umzudrehen braucht.

Das Gefäß A wird bis einige Finger breit unter seiner Mündung mit Wasser gefüllt, und bey a offen gelassen. Die Bälge C und D werden dicht zusammengedrückt, und nun wird die Vermischung der Kalkerde mit der Säure in B vorgenommen, und die fixe Luft entbunden, während der Hahn k offen ist. Die Luftsäure tritt in den Blasebalg D,


Kurbel ſchnell umdrehen kan. Durch die Mitte deſſelben geht eine zinnerne Scheidewand mit vielen Loͤchern, durch welche bey der Umdrehung das Waſſer durchgetrieben, und mit der eingelaſſenen fixen Luft heftig und anhaltend durch einander geſchuͤttelt wird.

Taf. XXX. Fig. 25. zeigt die zweyte Maſchine. A iſt ein glaͤſernes Geſaͤß, das oben drey Oefnungen a, b, c, und unten eben ſo viel d, e, f, hat. Durch a wird das Gefaͤß mit Waſſer geſuͤllt, das hernach gelegentlich durch e wieder abgezapft wird. C, D, ſind zwey cylindriſche Blaſebaͤlge, welche mit den Oefnungen c und b durch zwey kurze zinnerne Roͤhren, und durch zwey laͤngere n n d und m m f mit den Muͤndungen d und f luftdicht communiciren. Die Roͤhren b und c haben bey ihrer Muͤndung in dem Blaſebalge Ventile, die ſich nach innen in den Blaſebalg oͤfnen. Bey d und f ſind noch zwey Ventile, die ſich nach den Muͤndungen des Glasgefaͤßes zu oͤfnen, in welchen zwey mit Haarroͤhrchen durchbohrte Glasſtoͤpſel s, s ſtecken, die denen in der Parkeriſchen Maſchine aͤhnlich ſind.

Mit dem Blaſebalge D iſt die kurze meſſingene Roͤhre k mit einem Hahne verbunden, und an dieſe das biegſame lederne Rohr o o befeſtiget. B iſt die Entbindungsflaſche, faſt wie das untere Stuͤck in der Parkeriſchen Glasmaſchine geſtaltet, und mit zwey Oefnungen verſehen. In die obere l iſt ein mit dem biegſamen Rohre verbundener Kork geſteckt und eingeklebt: in die andere zur Seite, in dem horizontalen Halſe h, iſt |der Hals der Retorte G eingeſchmirgelt, welche die Vitriolſaͤure enthaͤlt. Man hat es dadurch in ſeiner Gewale, von Zeit zu Zeit ſo viel Vitriolſaͤure, als noͤthig, in die Entbindungsflaſche zu gießen, ohne fixe Luft herausoder atmoſphaͤriſche hineinzulaſſen, indem man nur die Retorte umzudrehen braucht.

Das Gefaͤß A wird bis einige Finger breit unter ſeiner Muͤndung mit Waſſer gefuͤllt, und bey a offen gelaſſen. Die Baͤlge C und D werden dicht zuſammengedruͤckt, und nun wird die Vermiſchung der Kalkerde mit der Saͤure in B vorgenommen, und die fixe Luft entbunden, waͤhrend der Hahn k offen iſt. Die Luftſaͤure tritt in den Blaſebalg D,

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="2">
              <p><pb facs="#f0684" xml:id="P.5.672" n="672"/><lb/>
Kurbel &#x017F;chnell umdrehen kan. Durch die Mitte de&#x017F;&#x017F;elben geht eine zinnerne Scheidewand mit vielen Lo&#x0364;chern, durch welche bey der Umdrehung das Wa&#x017F;&#x017F;er durchgetrieben, und mit der eingela&#x017F;&#x017F;enen fixen Luft heftig und anhaltend durch einander ge&#x017F;chu&#x0364;ttelt wird.</p>
              <p>Taf. <hi rendition="#aq">XXX.</hi> Fig. 25. zeigt die zweyte Ma&#x017F;chine. <hi rendition="#aq">A</hi> i&#x017F;t ein gla&#x0364;&#x017F;ernes Ge&#x017F;a&#x0364;ß, das oben drey Oefnungen <hi rendition="#aq">a, b, c,</hi> und unten eben &#x017F;o viel <hi rendition="#aq">d, e, f,</hi> hat. Durch a wird das Gefa&#x0364;ß mit Wa&#x017F;&#x017F;er ge&#x017F;u&#x0364;llt, das hernach gelegentlich durch <hi rendition="#aq">e</hi> wieder abgezapft wird. <hi rendition="#aq">C, D,</hi> &#x017F;ind zwey cylindri&#x017F;che Bla&#x017F;eba&#x0364;lge, welche mit den Oefnungen <hi rendition="#aq">c</hi> und <hi rendition="#aq">b</hi> durch zwey kurze zinnerne Ro&#x0364;hren, und durch zwey la&#x0364;ngere <hi rendition="#aq">n n d</hi> und <hi rendition="#aq">m m f</hi> mit den Mu&#x0364;ndungen <hi rendition="#aq">d</hi> und <hi rendition="#aq">f</hi> luftdicht communiciren. Die Ro&#x0364;hren <hi rendition="#aq">b</hi> und <hi rendition="#aq">c</hi> haben bey ihrer Mu&#x0364;ndung in dem Bla&#x017F;ebalge Ventile, die &#x017F;ich nach innen in den Bla&#x017F;ebalg o&#x0364;fnen. Bey <hi rendition="#aq">d</hi> und <hi rendition="#aq">f</hi> &#x017F;ind noch zwey Ventile, die &#x017F;ich nach den Mu&#x0364;ndungen des Glasgefa&#x0364;ßes zu o&#x0364;fnen, in welchen zwey mit Haarro&#x0364;hrchen durchbohrte Glas&#x017F;to&#x0364;p&#x017F;el <hi rendition="#aq">s, s</hi> &#x017F;tecken, die denen in der Parkeri&#x017F;chen Ma&#x017F;chine a&#x0364;hnlich &#x017F;ind.</p>
              <p>Mit dem Bla&#x017F;ebalge <hi rendition="#aq">D</hi> i&#x017F;t die kurze me&#x017F;&#x017F;ingene Ro&#x0364;hre <hi rendition="#aq">k</hi> mit einem Hahne verbunden, und an die&#x017F;e das bieg&#x017F;ame lederne Rohr <hi rendition="#aq">o o</hi> befe&#x017F;tiget. <hi rendition="#aq">B</hi> i&#x017F;t die Entbindungsfla&#x017F;che, fa&#x017F;t wie das untere Stu&#x0364;ck in der Parkeri&#x017F;chen Glasma&#x017F;chine ge&#x017F;taltet, und mit zwey Oefnungen ver&#x017F;ehen. In die obere <hi rendition="#aq">l</hi> i&#x017F;t ein mit dem bieg&#x017F;amen Rohre verbundener Kork ge&#x017F;teckt und eingeklebt: in die andere zur Seite, in dem horizontalen Hal&#x017F;e <hi rendition="#aq">h,</hi> i&#x017F;t |der Hals der Retorte <hi rendition="#aq">G</hi> einge&#x017F;chmirgelt, welche die Vitriol&#x017F;a&#x0364;ure entha&#x0364;lt. Man hat es dadurch in &#x017F;einer Gewale, von Zeit zu Zeit &#x017F;o viel Vitriol&#x017F;a&#x0364;ure, als no&#x0364;thig, in die Entbindungsfla&#x017F;che zu gießen, ohne fixe Luft herausoder atmo&#x017F;pha&#x0364;ri&#x017F;che hineinzula&#x017F;&#x017F;en, indem man nur die Retorte umzudrehen braucht.</p>
              <p>Das Gefa&#x0364;ß <hi rendition="#aq">A</hi> wird bis einige Finger breit unter &#x017F;einer Mu&#x0364;ndung mit Wa&#x017F;&#x017F;er gefu&#x0364;llt, und bey <hi rendition="#aq">a</hi> offen gela&#x017F;&#x017F;en. Die Ba&#x0364;lge <hi rendition="#aq">C</hi> und <hi rendition="#aq">D</hi> werden dicht zu&#x017F;ammengedru&#x0364;ckt, und nun wird die Vermi&#x017F;chung der Kalkerde mit der Sa&#x0364;ure in <hi rendition="#aq">B</hi> vorgenommen, und die fixe Luft entbunden, wa&#x0364;hrend der Hahn <hi rendition="#aq">k</hi> offen i&#x017F;t. Die Luft&#x017F;a&#x0364;ure tritt in den Bla&#x017F;ebalg <hi rendition="#aq">D,</hi><lb/></p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[672/0684] Kurbel ſchnell umdrehen kan. Durch die Mitte deſſelben geht eine zinnerne Scheidewand mit vielen Loͤchern, durch welche bey der Umdrehung das Waſſer durchgetrieben, und mit der eingelaſſenen fixen Luft heftig und anhaltend durch einander geſchuͤttelt wird. Taf. XXX. Fig. 25. zeigt die zweyte Maſchine. A iſt ein glaͤſernes Geſaͤß, das oben drey Oefnungen a, b, c, und unten eben ſo viel d, e, f, hat. Durch a wird das Gefaͤß mit Waſſer geſuͤllt, das hernach gelegentlich durch e wieder abgezapft wird. C, D, ſind zwey cylindriſche Blaſebaͤlge, welche mit den Oefnungen c und b durch zwey kurze zinnerne Roͤhren, und durch zwey laͤngere n n d und m m f mit den Muͤndungen d und f luftdicht communiciren. Die Roͤhren b und c haben bey ihrer Muͤndung in dem Blaſebalge Ventile, die ſich nach innen in den Blaſebalg oͤfnen. Bey d und f ſind noch zwey Ventile, die ſich nach den Muͤndungen des Glasgefaͤßes zu oͤfnen, in welchen zwey mit Haarroͤhrchen durchbohrte Glasſtoͤpſel s, s ſtecken, die denen in der Parkeriſchen Maſchine aͤhnlich ſind. Mit dem Blaſebalge D iſt die kurze meſſingene Roͤhre k mit einem Hahne verbunden, und an dieſe das biegſame lederne Rohr o o befeſtiget. B iſt die Entbindungsflaſche, faſt wie das untere Stuͤck in der Parkeriſchen Glasmaſchine geſtaltet, und mit zwey Oefnungen verſehen. In die obere l iſt ein mit dem biegſamen Rohre verbundener Kork geſteckt und eingeklebt: in die andere zur Seite, in dem horizontalen Halſe h, iſt |der Hals der Retorte G eingeſchmirgelt, welche die Vitriolſaͤure enthaͤlt. Man hat es dadurch in ſeiner Gewale, von Zeit zu Zeit ſo viel Vitriolſaͤure, als noͤthig, in die Entbindungsflaſche zu gießen, ohne fixe Luft herausoder atmoſphaͤriſche hineinzulaſſen, indem man nur die Retorte umzudrehen braucht. Das Gefaͤß A wird bis einige Finger breit unter ſeiner Muͤndung mit Waſſer gefuͤllt, und bey a offen gelaſſen. Die Baͤlge C und D werden dicht zuſammengedruͤckt, und nun wird die Vermiſchung der Kalkerde mit der Saͤure in B vorgenommen, und die fixe Luft entbunden, waͤhrend der Hahn k offen iſt. Die Luftſaͤure tritt in den Blaſebalg D,

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Bibliothek des Max-Planck-Instituts für Wissenschaftsgeschichte : Bereitstellung der Texttranskription. (2015-09-02T12:13:09Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition. (2015-09-02T12:13:09Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: keine Angabe; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): keine Angabe; i/j in Fraktur: wie Vorlage; I/J in Fraktur: wie Vorlage; Kolumnentitel: keine Angabe; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): wie Vorlage; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (&#xa75b;): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: wie Vorlage; Vokale mit übergest. e: wie Vorlage; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch05_1799
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch05_1799/684
Zitationshilfe: Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 5. Leipzig, 1799, S. 672. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch05_1799/684>, abgerufen am 22.11.2024.