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Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 5. Leipzig, 1799.

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gegen den Mittelpunkt immer mehr zu. Selbst die irregulären haben an irgend einer Stelle einen blitzenden Punkt. Sie scheinen aus gleichförmig verbreiteten Sternen zu bestehen, die sich einander regelmäßig nähern. In einer spätern Abhandlung über die eigentlich sogenannten Nebelsterne (Philos. Trans. 1791. Vol. LXXXI. P. I. art. 4.) zeigt Herr Herschel, man könne nicht alle solche Erscheinungen für Sterngruppen erklären; denn es gebe manche ganz kreisförmige, mit einem sehr hellen Stern genau im Mittelpunkte, und einer durchaus gleichen, so diluirt schwachen, Atmosphäre, daß man gar nicht darauf fallen känne, sie bestehe aus Sternen. Dennoch könne man sich auch nicht des Gedankens erwehren, was man in so einem engen Räumchen beysammen sehe, gehöre wirklich zusammen, sey verbunden (connected). Also müsse es doch Sterne mit einer schwachen Lichtatmosphäre geben, wie unsere Sonne mit dem Zodiakallichte, vielleicht könne eine solche Lichtmaterie, wie um Sterne wahrgenommen werde, auch ohne Stern da seyn. So ließe sich das teleskopische Neblichte erklären, das um den Orion einen großen Theil des Himmels einnimmt.

Nebenplaneten.

Zus. zu Th. III. S. 332--340.

Zu S. 334. Noch ein Astronom, der die Jupitersmonden sehr frühzeitig, nämlich vom 16. Jan. 1610 -- 26 Febr. 1612 (also höchst wahrscheinlich, ohne von Marius etwas zu wissen) beobachtet hat, ist der Engländer Thomas Harriot, s. unten den Zusatz des Art. Sonnenflecken.

Zu S. 335. Beym Laufe des vierten Jupiterstrabanten finden sich noch Ungleichheiten, die über 4 Min. in Zeit gehen. Herr de la Place (Connoiss. des temps, 1792. p. 273.) entwirft eine Theorie der Jupitersmonden, auf die Gesetze der allgemeinen Schwere gegründet, wobey die Störungen betrachtet werden, welche diese Körper durch wechselseitige Einwirkung auf einander selbst hervorbringen. Von den neuen Tafeln, welche er und Herr de Lambre darauf gründen werden, hat man sich sehr viel Genauigkeit zu versprechen.


gegen den Mittelpunkt immer mehr zu. Selbſt die irregulaͤren haben an irgend einer Stelle einen blitzenden Punkt. Sie ſcheinen aus gleichfoͤrmig verbreiteten Sternen zu beſtehen, die ſich einander regelmaͤßig naͤhern. In einer ſpaͤtern Abhandlung uͤber die eigentlich ſogenannten Nebelſterne (Philoſ. Trans. 1791. Vol. LXXXI. P. I. art. 4.) zeigt Herr Herſchel, man koͤnne nicht alle ſolche Erſcheinungen fuͤr Sterngruppen erklaͤren; denn es gebe manche ganz kreisfoͤrmige, mit einem ſehr hellen Stern genau im Mittelpunkte, und einer durchaus gleichen, ſo diluirt ſchwachen, Atmoſphaͤre, daß man gar nicht darauf fallen kaͤnne, ſie beſtehe aus Sternen. Dennoch koͤnne man ſich auch nicht des Gedankens erwehren, was man in ſo einem engen Raͤumchen beyſammen ſehe, gehoͤre wirklich zuſammen, ſey verbunden (connected). Alſo muͤſſe es doch Sterne mit einer ſchwachen Lichtatmoſphaͤre geben, wie unſere Sonne mit dem Zodiakallichte, vielleicht koͤnne eine ſolche Lichtmaterie, wie um Sterne wahrgenommen werde, auch ohne Stern da ſeyn. So ließe ſich das teleſkopiſche Neblichte erklaͤren, das um den Orion einen großen Theil des Himmels einnimmt.

Nebenplaneten.

Zuſ. zu Th. III. S. 332—340.

Zu S. 334. Noch ein Aſtronom, der die Jupitersmonden ſehr fruͤhzeitig, naͤmlich vom 16. Jan. 1610 — 26 Febr. 1612 (alſo hoͤchſt wahrſcheinlich, ohne von Marius etwas zu wiſſen) beobachtet hat, iſt der Englaͤnder Thomas Harriot, ſ. unten den Zuſatz des Art. Sonnenflecken.

Zu S. 335. Beym Laufe des vierten Jupiterstrabanten finden ſich noch Ungleichheiten, die uͤber 4 Min. in Zeit gehen. Herr de la Place (Connoiſſ. des temps, 1792. p. 273.) entwirft eine Theorie der Jupitersmonden, auf die Geſetze der allgemeinen Schwere gegruͤndet, wobey die Stoͤrungen betrachtet werden, welche dieſe Koͤrper durch wechſelſeitige Einwirkung auf einander ſelbſt hervorbringen. Von den neuen Tafeln, welche er und Herr de Lambre darauf gruͤnden werden, hat man ſich ſehr viel Genauigkeit zu verſprechen.

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[659/0671] gegen den Mittelpunkt immer mehr zu. Selbſt die irregulaͤren haben an irgend einer Stelle einen blitzenden Punkt. Sie ſcheinen aus gleichfoͤrmig verbreiteten Sternen zu beſtehen, die ſich einander regelmaͤßig naͤhern. In einer ſpaͤtern Abhandlung uͤber die eigentlich ſogenannten Nebelſterne (Philoſ. Trans. 1791. Vol. LXXXI. P. I. art. 4.) zeigt Herr Herſchel, man koͤnne nicht alle ſolche Erſcheinungen fuͤr Sterngruppen erklaͤren; denn es gebe manche ganz kreisfoͤrmige, mit einem ſehr hellen Stern genau im Mittelpunkte, und einer durchaus gleichen, ſo diluirt ſchwachen, Atmoſphaͤre, daß man gar nicht darauf fallen kaͤnne, ſie beſtehe aus Sternen. Dennoch koͤnne man ſich auch nicht des Gedankens erwehren, was man in ſo einem engen Raͤumchen beyſammen ſehe, gehoͤre wirklich zuſammen, ſey verbunden (connected). Alſo muͤſſe es doch Sterne mit einer ſchwachen Lichtatmoſphaͤre geben, wie unſere Sonne mit dem Zodiakallichte, vielleicht koͤnne eine ſolche Lichtmaterie, wie um Sterne wahrgenommen werde, auch ohne Stern da ſeyn. So ließe ſich das teleſkopiſche Neblichte erklaͤren, das um den Orion einen großen Theil des Himmels einnimmt. Nebenplaneten. Zuſ. zu Th. III. S. 332—340. Zu S. 334. Noch ein Aſtronom, der die Jupitersmonden ſehr fruͤhzeitig, naͤmlich vom 16. Jan. 1610 — 26 Febr. 1612 (alſo hoͤchſt wahrſcheinlich, ohne von Marius etwas zu wiſſen) beobachtet hat, iſt der Englaͤnder Thomas Harriot, ſ. unten den Zuſatz des Art. Sonnenflecken. Zu S. 335. Beym Laufe des vierten Jupiterstrabanten finden ſich noch Ungleichheiten, die uͤber 4 Min. in Zeit gehen. Herr de la Place (Connoiſſ. des temps, 1792. p. 273.) entwirft eine Theorie der Jupitersmonden, auf die Geſetze der allgemeinen Schwere gegruͤndet, wobey die Stoͤrungen betrachtet werden, welche dieſe Koͤrper durch wechſelſeitige Einwirkung auf einander ſelbſt hervorbringen. Von den neuen Tafeln, welche er und Herr de Lambre darauf gruͤnden werden, hat man ſich ſehr viel Genauigkeit zu verſprechen.

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Zitationshilfe: Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 5. Leipzig, 1799, S. 659. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch05_1799/671>, abgerufen am 25.11.2024.