Aräometer bewegt, wenn die Zulage um einen Theil verändert wird, und dient, die Empfindlichkeit dieses Instruments zu beurtheilen. Denn wenn man auch, wegen der Reibung und wegen der Adhäsion von Luft und Flüßigkeit, die Hälfte von der gefundenen Größe abrechnet, so bleibt doch immer über 1/4 Zoll für die Bewegung durch einen Theil übrig, und da das Auge diesen Raum leicht in 4 gleiche Theile theilt, so kan man, wenn man Gewichte von 1/8 Gran gebraucht, die Dichten der Flüßigkeiten bis auf (1/4000) der Dichte des Wassers genau bestimmen. In den meisten Fällen aber werden schon Tausendtheile des Ganzen vollkommen hinreichend seyn.
Herr Schmidt begleitet die Beschreibung dieses Werkzeugs mit einer umständlichen Vorschrift für die Künstler, die es verfertigen wollen, und mit der Nachricht, daß es bey ihm und Hrn. Ciarcy nebst einem bequemen Apparat um billige Preise zu haben sey. Der Apparat besteht aus einem Quecksilberthermometer, dessen Scale in eine besondere Glasröhre eingeschlossen (oder auch mit Flußspathsäure auf die Thermometerröhre selbst geätzt) ist, damit man es in jede Flüßigkeit bringen könne, aus den nöthigen Zuleggewichten von 400 Theilen bis auf 1/2 Theil, und aus einem Glase für die zu prüfenden Flüßigkeiten. Die Vergleichung einiger damit angestellten Versuche mit dem, was durch die hydrostatische Probe auf Hrn. Schmidts ungemein scharfer Wage (s. unten den Zusatz des Art. Wage) gefunden ward, giebt von der Genauigkeit und Bequemlichkeit dieses Instruments sehr vortheilhafte Begriffe. Die Probe auf der hydrostatischen Wage giebt immer eine etwas beschwerliche Rechnung, und ist besonders bey concentrirten Säuren, welche die eingesenkten Fäden, und durch ihre Dämpfe auch die Wage angreifen, äußerst unbequem.
Herr Hofr. Lichtenberg (Anm. zu Erxlebens Naturl. Sechste Aufl. 1794. §. 472. S. 410.) giebt einem solchen von Herrn Ciarcy verfertigten Aräometer, dessen er sich zu Untersuchungen bedient hatte, das Zeugniß, daß es vortreflich sey. Wenn man die Schwierigkeiten bedenkt, welche mit der Verfertigung der Scalen an den Aräometern der ersten
Araͤometer bewegt, wenn die Zulage um einen Theil veraͤndert wird, und dient, die Empfindlichkeit dieſes Inſtruments zu beurtheilen. Denn wenn man auch, wegen der Reibung und wegen der Adhaͤſion von Luft und Fluͤßigkeit, die Haͤlfte von der gefundenen Groͤße abrechnet, ſo bleibt doch immer uͤber 1/4 Zoll fuͤr die Bewegung durch einen Theil uͤbrig, und da das Auge dieſen Raum leicht in 4 gleiche Theile theilt, ſo kan man, wenn man Gewichte von 1/8 Gran gebraucht, die Dichten der Fluͤßigkeiten bis auf (1/4000) der Dichte des Waſſers genau beſtimmen. In den meiſten Faͤllen aber werden ſchon Tauſendtheile des Ganzen vollkommen hinreichend ſeyn.
Herr Schmidt begleitet die Beſchreibung dieſes Werkzeugs mit einer umſtaͤndlichen Vorſchrift fuͤr die Kuͤnſtler, die es verfertigen wollen, und mit der Nachricht, daß es bey ihm und Hrn. Ciarcy nebſt einem bequemen Apparat um billige Preiſe zu haben ſey. Der Apparat beſteht aus einem Queckſilberthermometer, deſſen Scale in eine beſondere Glasroͤhre eingeſchloſſen (oder auch mit Flußſpathſaͤure auf die Thermometerroͤhre ſelbſt geaͤtzt) iſt, damit man es in jede Fluͤßigkeit bringen koͤnne, aus den noͤthigen Zuleggewichten von 400 Theilen bis auf 1/2 Theil, und aus einem Glaſe fuͤr die zu pruͤfenden Fluͤßigkeiten. Die Vergleichung einiger damit angeſtellten Verſuche mit dem, was durch die hydroſtatiſche Probe auf Hrn. Schmidts ungemein ſcharfer Wage (ſ. unten den Zuſatz des Art. Wage) gefunden ward, giebt von der Genauigkeit und Bequemlichkeit dieſes Inſtruments ſehr vortheilhafte Begriffe. Die Probe auf der hydroſtatiſchen Wage giebt immer eine etwas beſchwerliche Rechnung, und iſt beſonders bey concentrirten Saͤuren, welche die eingeſenkten Faͤden, und durch ihre Daͤmpfe auch die Wage angreifen, aͤußerſt unbequem.
Herr Hofr. Lichtenberg (Anm. zu Erxlebens Naturl. Sechſte Aufl. 1794. §. 472. S. 410.) giebt einem ſolchen von Herrn Ciarcy verfertigten Araͤometer, deſſen er ſich zu Unterſuchungen bedient hatte, das Zeugniß, daß es vortreflich ſey. Wenn man die Schwierigkeiten bedenkt, welche mit der Verfertigung der Scalen an den Araͤometern der erſten
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Araͤometer bewegt, wenn die Zulage um einen Theil veraͤndert wird, und dient, die Empfindlichkeit dieſes Inſtruments zu beurtheilen. Denn wenn man auch, wegen der Reibung und wegen der Adhaͤſion von Luft und Fluͤßigkeit, die Haͤlfte von der gefundenen Groͤße abrechnet, ſo bleibt doch immer uͤber 1/4 Zoll fuͤr die Bewegung durch einen Theil uͤbrig, und da das Auge dieſen Raum leicht in 4 gleiche Theile theilt, ſo kan man, wenn man Gewichte von 1/8 Gran gebraucht, die Dichten der Fluͤßigkeiten bis auf (1/4000) der Dichte des Waſſers genau beſtimmen. In den meiſten Faͤllen aber werden ſchon Tauſendtheile des Ganzen vollkommen hinreichend ſeyn.</p><p>Herr <hirendition="#b">Schmidt</hi> begleitet die Beſchreibung dieſes Werkzeugs mit einer umſtaͤndlichen Vorſchrift fuͤr die Kuͤnſtler, die es verfertigen wollen, und mit der Nachricht, daß es bey ihm und Hrn. <hirendition="#b">Ciarcy</hi> nebſt einem bequemen Apparat um billige Preiſe zu haben ſey. Der Apparat beſteht aus einem Queckſilberthermometer, deſſen Scale in eine beſondere Glasroͤhre eingeſchloſſen (oder auch mit Flußſpathſaͤure auf die Thermometerroͤhre ſelbſt geaͤtzt) iſt, damit man es in jede Fluͤßigkeit bringen koͤnne, aus den noͤthigen Zuleggewichten von 400 Theilen bis auf 1/2 Theil, und aus einem Glaſe fuͤr die zu pruͤfenden Fluͤßigkeiten. Die Vergleichung einiger damit angeſtellten Verſuche mit dem, was durch die hydroſtatiſche Probe auf Hrn. <hirendition="#b">Schmidts</hi> ungemein ſcharfer Wage (ſ. unten den Zuſatz des Art. <hirendition="#b">Wage</hi>) gefunden ward, giebt von der Genauigkeit und Bequemlichkeit dieſes Inſtruments ſehr vortheilhafte Begriffe. Die Probe auf der hydroſtatiſchen Wage giebt immer eine etwas beſchwerliche Rechnung, und iſt beſonders bey concentrirten Saͤuren, welche die eingeſenkten Faͤden, und durch ihre Daͤmpfe auch die Wage angreifen, aͤußerſt unbequem.</p><p>Herr Hofr. <hirendition="#b">Lichtenberg</hi> (Anm. zu <hirendition="#b">Erxlebens</hi> Naturl. Sechſte Aufl. 1794. §. 472. S. 410.) giebt einem ſolchen von Herrn <hirendition="#b">Ciarcy</hi> verfertigten Araͤometer, deſſen er ſich zu Unterſuchungen bedient hatte, das Zeugniß, daß es vortreflich ſey. Wenn man die Schwierigkeiten bedenkt, welche mit der Verfertigung der Scalen an den Araͤometern der erſten<lb/></p></div></div></div></div></body></text></TEI>
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Araͤometer bewegt, wenn die Zulage um einen Theil veraͤndert wird, und dient, die Empfindlichkeit dieſes Inſtruments zu beurtheilen. Denn wenn man auch, wegen der Reibung und wegen der Adhaͤſion von Luft und Fluͤßigkeit, die Haͤlfte von der gefundenen Groͤße abrechnet, ſo bleibt doch immer uͤber 1/4 Zoll fuͤr die Bewegung durch einen Theil uͤbrig, und da das Auge dieſen Raum leicht in 4 gleiche Theile theilt, ſo kan man, wenn man Gewichte von 1/8 Gran gebraucht, die Dichten der Fluͤßigkeiten bis auf (1/4000) der Dichte des Waſſers genau beſtimmen. In den meiſten Faͤllen aber werden ſchon Tauſendtheile des Ganzen vollkommen hinreichend ſeyn.
Herr Schmidt begleitet die Beſchreibung dieſes Werkzeugs mit einer umſtaͤndlichen Vorſchrift fuͤr die Kuͤnſtler, die es verfertigen wollen, und mit der Nachricht, daß es bey ihm und Hrn. Ciarcy nebſt einem bequemen Apparat um billige Preiſe zu haben ſey. Der Apparat beſteht aus einem Queckſilberthermometer, deſſen Scale in eine beſondere Glasroͤhre eingeſchloſſen (oder auch mit Flußſpathſaͤure auf die Thermometerroͤhre ſelbſt geaͤtzt) iſt, damit man es in jede Fluͤßigkeit bringen koͤnne, aus den noͤthigen Zuleggewichten von 400 Theilen bis auf 1/2 Theil, und aus einem Glaſe fuͤr die zu pruͤfenden Fluͤßigkeiten. Die Vergleichung einiger damit angeſtellten Verſuche mit dem, was durch die hydroſtatiſche Probe auf Hrn. Schmidts ungemein ſcharfer Wage (ſ. unten den Zuſatz des Art. Wage) gefunden ward, giebt von der Genauigkeit und Bequemlichkeit dieſes Inſtruments ſehr vortheilhafte Begriffe. Die Probe auf der hydroſtatiſchen Wage giebt immer eine etwas beſchwerliche Rechnung, und iſt beſonders bey concentrirten Saͤuren, welche die eingeſenkten Faͤden, und durch ihre Daͤmpfe auch die Wage angreifen, aͤußerſt unbequem.
Herr Hofr. Lichtenberg (Anm. zu Erxlebens Naturl. Sechſte Aufl. 1794. §. 472. S. 410.) giebt einem ſolchen von Herrn Ciarcy verfertigten Araͤometer, deſſen er ſich zu Unterſuchungen bedient hatte, das Zeugniß, daß es vortreflich ſey. Wenn man die Schwierigkeiten bedenkt, welche mit der Verfertigung der Scalen an den Araͤometern der erſten
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Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 5. Leipzig, 1799, S. 55. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch05_1799/67>, abgerufen am 22.11.2024.
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