also phlogistisirt, und die Salzsäure dephlogistisirt; da aber letztere flüchtig wird, so erhebt sie sich, und zwar um desto mehr, je mehr das Gemisch erhitzt wird. Die nitröse Luft, die zugleich mit übergeht, wird von der dephlogistisirten Salzsäure wieder zersetzt, und zersetzt auch diese; die übrige dephlogistisirte Salzsäure geht unzersetzt in die Vorlage über. Das Königswasser ist demnach ein Gemisch aus Salpetersäure und dephlogistisirter Salzsäure.
Es erhellet hieraus, warum es nur wenig Salpetersäure bedarf, um der Salzsäure die Eigenschaften des Königswassers zu geben; warum man ein minder wirksames Königswasser erhält, wenn man sich dazu der phlogistisirten Salpetersäure bedient, und warum das Königswasser eine andere auflösende Kraft hat, und in seinen Verbindungen andere Resultate gewährt, als die einfachen Säuren.
Girtanner Anfangsgründe der antiphlogistischen Chemie. Kap. 31.
Gren system. Handbuch der gesammten Chemie. I. Band, 1794. §. 842--844.
Kohlensäure.
N. A.
Kohlensäure, Acidum carbonicum, Acide carbonique.
Die Nomenclatur der antiphlogistischen Chemie giebt diesen Namen der Säure, welche aus der Verbindung des Sauerstoffs mit dem Kohlenstoffe entsteht, wenn sich dieselbe mit Wasser vereiniget, und dadurch in tropfbar flüßiger Gestalt zeigt. An sich kömmt die Säure, selbst bey den kältesten Temperaturen, nie anders, als in Gasgestalt zum Vorschein, und heißt alsdann kohlengesäuertes Gas, Luftsäure, fixe Luft, s. den Art. Gas, mephitisches (Th. II. S. 392 u. f.) und dessen Zusatz (oben S. 441.). Aber sie vereinigt sich mit dem Wasser, und macht in diesem Zustande die Kohlensäure aus.
Das Wasser verbindet sich mit dem <*>kohlengesäuerten Gas ohngefähr zu gleichen Theilen. Geräthschaften, deren man sich zu dieser Imprägnation bedient, werden in dem Art. Parkerische Maschine (Th. III. S. 409.) und dessen
alſo phlogiſtiſirt, und die Salzſaͤure dephlogiſtiſirt; da aber letztere fluͤchtig wird, ſo erhebt ſie ſich, und zwar um deſto mehr, je mehr das Gemiſch erhitzt wird. Die nitroͤſe Luft, die zugleich mit uͤbergeht, wird von der dephlogiſtiſirten Salzſaͤure wieder zerſetzt, und zerſetzt auch dieſe; die uͤbrige dephlogiſtiſirte Salzſaͤure geht unzerſetzt in die Vorlage uͤber. Das Koͤnigswaſſer iſt demnach ein Gemiſch aus Salpeterſaͤure und dephlogiſtiſirter Salzſaͤure.
Es erhellet hieraus, warum es nur wenig Salpeterſaͤure bedarf, um der Salzſaͤure die Eigenſchaften des Koͤnigswaſſers zu geben; warum man ein minder wirkſames Koͤnigswaſſer erhaͤlt, wenn man ſich dazu der phlogiſtiſirten Salpeterſaͤure bedient, und warum das Koͤnigswaſſer eine andere aufloͤſende Kraft hat, und in ſeinen Verbindungen andere Reſultate gewaͤhrt, als die einfachen Saͤuren.
Girtanner Anfangsgründe der antiphlogiſtiſchen Chemie. Kap. 31.
Gren ſyſtem. Handbuch der geſammten Chemie. I. Band, 1794. §. 842—844.
Die Nomenclatur der antiphlogiſtiſchen Chemie giebt dieſen Namen der Saͤure, welche aus der Verbindung des Sauerſtoffs mit dem Kohlenſtoffe entſteht, wenn ſich dieſelbe mit Waſſer vereiniget, und dadurch in tropfbar fluͤßiger Geſtalt zeigt. An ſich koͤmmt die Saͤure, ſelbſt bey den kaͤlteſten Temperaturen, nie anders, als in Gasgeſtalt zum Vorſchein, und heißt alsdann kohlengeſaͤuertes Gas, Luftſaͤure, fixe Luft, ſ. den Art. Gas, mephitiſches (Th. II. S. 392 u. f.) und deſſen Zuſatz (oben S. 441.). Aber ſie vereinigt ſich mit dem Waſſer, und macht in dieſem Zuſtande die Kohlenſaͤure aus.
Das Waſſer verbindet ſich mit dem <*>kohlengeſaͤuerten Gas ohngefaͤhr zu gleichen Theilen. Geraͤthſchaften, deren man ſich zu dieſer Impraͤgnation bedient, werden in dem Art. Parkeriſche Maſchine (Th. III. S. 409.) und deſſen
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alſo phlogiſtiſirt, und die Salzſaͤure dephlogiſtiſirt; da aber letztere fluͤchtig wird, ſo erhebt ſie ſich, und zwar um deſto mehr, je mehr das Gemiſch erhitzt wird. Die nitroͤſe Luft, die zugleich mit uͤbergeht, wird von der dephlogiſtiſirten Salzſaͤure wieder zerſetzt, und zerſetzt auch dieſe; die uͤbrige dephlogiſtiſirte Salzſaͤure geht unzerſetzt in die Vorlage uͤber. Das Koͤnigswaſſer iſt demnach ein Gemiſch aus Salpeterſaͤure und dephlogiſtiſirter Salzſaͤure.
Es erhellet hieraus, warum es nur wenig Salpeterſaͤure bedarf, um der Salzſaͤure die Eigenſchaften des Koͤnigswaſſers zu geben; warum man ein minder wirkſames Koͤnigswaſſer erhaͤlt, wenn man ſich dazu der phlogiſtiſirten Salpeterſaͤure bedient, und warum das Koͤnigswaſſer eine andere aufloͤſende Kraft hat, und in ſeinen Verbindungen andere Reſultate gewaͤhrt, als die einfachen Saͤuren.
Girtanner Anfangsgründe der antiphlogiſtiſchen Chemie. Kap. 31.
Gren ſyſtem. Handbuch der geſammten Chemie. I. Band, 1794. §. 842—844.
Kohlenſaͤure.
N. A.
Kohlenſaͤure, Acidum carbonicum, Acide carbonique.
Die Nomenclatur der antiphlogiſtiſchen Chemie giebt dieſen Namen der Saͤure, welche aus der Verbindung des Sauerſtoffs mit dem Kohlenſtoffe entſteht, wenn ſich dieſelbe mit Waſſer vereiniget, und dadurch in tropfbar fluͤßiger Geſtalt zeigt. An ſich koͤmmt die Saͤure, ſelbſt bey den kaͤlteſten Temperaturen, nie anders, als in Gasgeſtalt zum Vorſchein, und heißt alsdann kohlengeſaͤuertes Gas, Luftſaͤure, fixe Luft, ſ. den Art. Gas, mephitiſches (Th. II. S. 392 u. f.) und deſſen Zuſatz (oben S. 441.). Aber ſie vereinigt ſich mit dem Waſſer, und macht in dieſem Zuſtande die Kohlenſaͤure aus.
Das Waſſer verbindet ſich mit dem <*>kohlengeſaͤuerten Gas ohngefaͤhr zu gleichen Theilen. Geraͤthſchaften, deren man ſich zu dieſer Impraͤgnation bedient, werden in dem Art. Parkeriſche Maſchine (Th. III. S. 409.) und deſſen
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Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 5. Leipzig, 1799, S. 526. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch05_1799/538>, abgerufen am 22.11.2024.
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