machen (s. Crells chem. Ann. 1793. B. I. S. 335.), nach welcher er seitdem von Mehrern wiederholt worden ist. Hr. Trommsdorf (s. Erfurter gelehrte Zeit. 1794. 58. Stück S. 457 f.) las am 3. Dec. 1794 in der Versammlung der kurmainzischen Akademie nützl. Wissensch. in Erfurt eine Abhandlung darüber, in der er urtheilt, das Phänomen sey noch nicht befriedigend zu erklären. Merkwürdig ist, daß keine andere Flamme, als die von brennbarer Luft, diesen Ton hervorbringt. Im Momente, da der Ton entsteht, spitzt sich die Flamme zu. Eine lange Glocke, oben mit einer Oefnung gab verschiedene Töne, je nachdem die Oefnung zugehalten oder offen gelassen ward. Herr Trommsdorf leitet den Ton auch aus dem Vacuum her, das immer durch frische Luft ersetzt werde, glaubt aber, da innere Luft und Glas erwärmt, und von der äußern Luft wieder abgekühlt werden, so möge im Glase eine Vibration entstehen. (Auch Hr. D. Scherer redet von einer bemerkbaren Erschütterung der Wände der Glocke.) Daß andere Flammen den Ton nicht erzeugen, liege vielleicht an der Luftsäure, die alle Vibrationen hindere(?); oder daran, daß die Vibrationen zu stark werden, und die äußere Luft die Spannung nicht aufheben könne, wie bey heißen Glocken, wobey der Versuch auch nicht gelinge.
Herr D. Chladni (s. Hindenburg Archiv rc. 1 Heft. S. 126.) hat durch seine hierüber angestellten Versuche gefunden, daß diese Töne nichts anders, als Pfeiffentöne, sind, indem nicht die Glocke, sondern die darinn enthaltene Luftsäule der klingende Körper ist, welcher nach der Richtung der Länge sich abwechselnd ausdehnt und zusammenzieht. Hr. Chladni hat einen Aufsatz hierüber, nebst einem andern über die Längentöne der Saiten, an die Berliner Gesellschaft naturforschender Freunde eingesendet, deren Bekanntmachung wir mit Verlangen erwarten.
Klima.
Zus. zu Th. II. S. 762--770.
Ueber die Veränderungen des Klima durch Cultur, und die physischen Ursachen derselben, haben Hugh William-
machen (ſ. Crells chem. Ann. 1793. B. I. S. 335.), nach welcher er ſeitdem von Mehrern wiederholt worden iſt. Hr. Trommsdorf (ſ. Erfurter gelehrte Zeit. 1794. 58. Stuͤck S. 457 f.) las am 3. Dec. 1794 in der Verſammlung der kurmainziſchen Akademie nuͤtzl. Wiſſenſch. in Erfurt eine Abhandlung daruͤber, in der er urtheilt, das Phaͤnomen ſey noch nicht befriedigend zu erklaͤren. Merkwuͤrdig iſt, daß keine andere Flamme, als die von brennbarer Luft, dieſen Ton hervorbringt. Im Momente, da der Ton entſteht, ſpitzt ſich die Flamme zu. Eine lange Glocke, oben mit einer Oefnung gab verſchiedene Toͤne, je nachdem die Oefnung zugehalten oder offen gelaſſen ward. Herr Trommsdorf leitet den Ton auch aus dem Vacuum her, das immer durch friſche Luft erſetzt werde, glaubt aber, da innere Luft und Glas erwaͤrmt, und von der aͤußern Luft wieder abgekuͤhlt werden, ſo moͤge im Glaſe eine Vibration entſtehen. (Auch Hr. D. Scherer redet von einer bemerkbaren Erſchuͤtterung der Waͤnde der Glocke.) Daß andere Flammen den Ton nicht erzeugen, liege vielleicht an der Luftſaͤure, die alle Vibrationen hindere(?); oder daran, daß die Vibrationen zu ſtark werden, und die aͤußere Luft die Spannung nicht aufheben koͤnne, wie bey heißen Glocken, wobey der Verſuch auch nicht gelinge.
Herr D. Chladni (ſ. Hindenburg Archiv rc. 1 Heft. S. 126.) hat durch ſeine hieruͤber angeſtellten Verſuche gefunden, daß dieſe Toͤne nichts anders, als Pfeiffentoͤne, ſind, indem nicht die Glocke, ſondern die darinn enthaltene Luftſaͤule der klingende Koͤrper iſt, welcher nach der Richtung der Laͤnge ſich abwechſelnd ausdehnt und zuſammenzieht. Hr. Chladni hat einen Aufſatz hieruͤber, nebſt einem andern uͤber die Laͤngentoͤne der Saiten, an die Berliner Geſellſchaft naturforſchender Freunde eingeſendet, deren Bekanntmachung wir mit Verlangen erwarten.
Klima.
Zuſ. zu Th. II. S. 762—770.
Ueber die Veraͤnderungen des Klima durch Cultur, und die phyſiſchen Urſachen derſelben, haben Hugh William-
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machen (ſ. Crells chem. Ann. 1793. B. I. S. 335.), nach welcher er ſeitdem von Mehrern wiederholt worden iſt. Hr. Trommsdorf (ſ. Erfurter gelehrte Zeit. 1794. 58. Stuͤck S. 457 f.) las am 3. Dec. 1794 in der Verſammlung der kurmainziſchen Akademie nuͤtzl. Wiſſenſch. in Erfurt eine Abhandlung daruͤber, in der er urtheilt, das Phaͤnomen ſey noch nicht befriedigend zu erklaͤren. Merkwuͤrdig iſt, daß keine andere Flamme, als die von brennbarer Luft, dieſen Ton hervorbringt. Im Momente, da der Ton entſteht, ſpitzt ſich die Flamme zu. Eine lange Glocke, oben mit einer Oefnung gab verſchiedene Toͤne, je nachdem die Oefnung zugehalten oder offen gelaſſen ward. Herr Trommsdorf leitet den Ton auch aus dem Vacuum her, das immer durch friſche Luft erſetzt werde, glaubt aber, da innere Luft und Glas erwaͤrmt, und von der aͤußern Luft wieder abgekuͤhlt werden, ſo moͤge im Glaſe eine Vibration entſtehen. (Auch Hr. D. Scherer redet von einer bemerkbaren Erſchuͤtterung der Waͤnde der Glocke.) Daß andere Flammen den Ton nicht erzeugen, liege vielleicht an der Luftſaͤure, die alle Vibrationen hindere(?); oder daran, daß die Vibrationen zu ſtark werden, und die aͤußere Luft die Spannung nicht aufheben koͤnne, wie bey heißen Glocken, wobey der Verſuch auch nicht gelinge.
Herr D. Chladni (ſ. Hindenburg Archiv rc. 1 Heft. S. 126.) hat durch ſeine hieruͤber angeſtellten Verſuche gefunden, daß dieſe Toͤne nichts anders, als Pfeiffentoͤne, ſind, indem nicht die Glocke, ſondern die darinn enthaltene Luftſaͤule der klingende Koͤrper iſt, welcher nach der Richtung der Laͤnge ſich abwechſelnd ausdehnt und zuſammenzieht. Hr. Chladni hat einen Aufſatz hieruͤber, nebſt einem andern uͤber die Laͤngentoͤne der Saiten, an die Berliner Geſellſchaft naturforſchender Freunde eingeſendet, deren Bekanntmachung wir mit Verlangen erwarten.
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Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 5. Leipzig, 1799, S. 522. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch05_1799/534>, abgerufen am 22.11.2024.
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