Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 5. Leipzig, 1799.Hydrometrischer Flügel, Woltmanns, s. Windmesser, Th. IV. S. 780. Hydrophan s. den Zusatz des Art. Durchsichtigkeit, oben S. 235. Hydrostatische Wage, s. Wage, hydrostatische Th. IV. S. 616. Hygrometer. Zusatz zu diesem Artikel, Th. II. S. 661--674. Erst durch die scharfsinnigen Untersuchungen der Herren de Saussure und de Luc sind in die Hygrologie und Hygrometrie feste Grundsätze eingeführt worden. Herr de Luc hat in mehreren Abhandlungen (Ideen über die Meteorologie, I. Th. 1. Abth. 2. u. 3. Cap. Ueber die Hygrometrie. Philos. Transact. Vol. LXXXI. 1791. P. I. p. 1. sqq. P. II. p. 389. übers. in Grens Journ. der Phys. B. V. S. 279. u. f. ingl. Ueber die Ausdünstung, Vol. LXXXII. 1792. P. II. p. 400. übers. ebend. B. VIII. S. 141. u. f.) seine Theorie hierüber weitläuftig vorgetragen, und die mühsamen mannigfaltig abgeänderten Versuche erzählt, die ihr zum Grunde liegen. Folgendes ist der Grund dieser Theorie in möglichster Kürze. Feuchtigkeit kan im allgemeinen Sinne als unsichtbares Wasser betrachtet werden, das bemerkbare Phänomene hervorbringt. Die Substanzen, welche durch ihre Veränderungen die in einem Medium befindliche Feuchtigkeit anzeigen, heißen hygroskopische Körper. Feuchtigkeit ist gänzlich abwesend in einem Medium, wenn es keinen Dampf enthält, im hygroskopischen Körper, wenn er weiter kein Wasser enthält, das ohne Zersetzung seiner Bestandtheile verdünsten kan. Feuchtigkeit erreicht dagegen ihren höchsten Grad, in dem Medium, wenn kein Dampf weiter hineingebracht werden kan, ohne sich zu zersetzen, im hygroskopischen Körper, wenn er kein Wasser weiter in seine Poren aufnehmen kan. Da beyde Extremen im Medium und im hygroskopischen Körper der Natur der Sache nach mit einander correspondiren, so erhält man dadurch zween feste Punkte, bey denen bestimmte Grade der Feuchtigkeit des Mediums durch Hydrometriſcher Fluͤgel, Woltmanns, ſ. Windmeſſer, Th. IV. S. 780. Hydrophan ſ. den Zuſatz des Art. Durchſichtigkeit, oben S. 235. Hydroſtatiſche Wage, ſ. Wage, hydroſtatiſche Th. IV. S. 616. Hygrometer. Zuſatz zu dieſem Artikel, Th. II. S. 661—674. Erſt durch die ſcharfſinnigen Unterſuchungen der Herren de Sauſſure und de Luc ſind in die Hygrologie und Hygrometrie feſte Grundſaͤtze eingefuͤhrt worden. Herr de Luc hat in mehreren Abhandlungen (Ideen uͤber die Meteorologie, I. Th. 1. Abth. 2. u. 3. Cap. Ueber die Hygrometrie. Philoſ. Transact. Vol. LXXXI. 1791. P. I. p. 1. ſqq. P. II. p. 389. uͤberſ. in Grens Journ. der Phyſ. B. V. S. 279. u. f. ingl. Ueber die Ausduͤnſtung, Vol. LXXXII. 1792. P. II. p. 400. uͤberſ. ebend. B. VIII. S. 141. u. f.) ſeine Theorie hieruͤber weitlaͤuftig vorgetragen, und die muͤhſamen mannigfaltig abgeaͤnderten Verſuche erzaͤhlt, die ihr zum Grunde liegen. Folgendes iſt der Grund dieſer Theorie in moͤglichſter Kuͤrze. Feuchtigkeit kan im allgemeinen Sinne als unſichtbares Waſſer betrachtet werden, das bemerkbare Phaͤnomene hervorbringt. Die Subſtanzen, welche durch ihre Veraͤnderungen die in einem Medium befindliche Feuchtigkeit anzeigen, heißen hygroſkopiſche Koͤrper. Feuchtigkeit iſt gaͤnzlich abweſend in einem Medium, wenn es keinen Dampf enthaͤlt, im hygroſkopiſchen Koͤrper, wenn er weiter kein Waſſer enthaͤlt, das ohne Zerſetzung ſeiner Beſtandtheile verduͤnſten kan. Feuchtigkeit erreicht dagegen ihren hoͤchſten Grad, in dem Medium, wenn kein Dampf weiter hineingebracht werden kan, ohne ſich zu zerſetzen, im hygroſkopiſchen Koͤrper, wenn er kein Waſſer weiter in ſeine Poren aufnehmen kan. Da beyde Extremen im Medium und im hygroſkopiſchen Koͤrper der Natur der Sache nach mit einander correſpondiren, ſo erhaͤlt man dadurch zween feſte Punkte, bey denen beſtimmte Grade der Feuchtigkeit des Mediums durch <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="2"> <p> <pb facs="#f0518" xml:id="P.5.506" n="506"/><lb/> </p> <p><hi rendition="#b">Hydrometriſcher Fluͤgel, Woltmanns, ſ. Windmeſſer,</hi> Th. <hi rendition="#aq">IV.</hi> S. 780.</p> </div> <div n="2"> <head>Hydrophan</head><lb/> <p>ſ. den Zuſatz des Art. <hi rendition="#b">Durchſichtigkeit,</hi> oben S. 235.</p> </div> <div n="2"> <head>Hydroſtatiſche Wage, ſ. 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ſ. den Zuſatz des Art. Durchſichtigkeit, oben S. 235.
Hydroſtatiſche Wage, ſ. Wage, hydroſtatiſche
Th. IV. S. 616.
Hygrometer.
Zuſatz zu dieſem Artikel, Th. II. S. 661—674.
Erſt durch die ſcharfſinnigen Unterſuchungen der Herren de Sauſſure und de Luc ſind in die Hygrologie und Hygrometrie feſte Grundſaͤtze eingefuͤhrt worden. Herr de Luc hat in mehreren Abhandlungen (Ideen uͤber die Meteorologie, I. Th. 1. Abth. 2. u. 3. Cap. Ueber die Hygrometrie. Philoſ. Transact. Vol. LXXXI. 1791. P. I. p. 1. ſqq. P. II. p. 389. uͤberſ. in Grens Journ. der Phyſ. B. V. S. 279. u. f. ingl. Ueber die Ausduͤnſtung, Vol. LXXXII. 1792. P. II. p. 400. uͤberſ. ebend. B. VIII. S. 141. u. f.) ſeine Theorie hieruͤber weitlaͤuftig vorgetragen, und die muͤhſamen mannigfaltig abgeaͤnderten Verſuche erzaͤhlt, die ihr zum Grunde liegen. Folgendes iſt der Grund dieſer Theorie in moͤglichſter Kuͤrze.
Feuchtigkeit kan im allgemeinen Sinne als unſichtbares Waſſer betrachtet werden, das bemerkbare Phaͤnomene hervorbringt. Die Subſtanzen, welche durch ihre Veraͤnderungen die in einem Medium befindliche Feuchtigkeit anzeigen, heißen hygroſkopiſche Koͤrper. Feuchtigkeit iſt gaͤnzlich abweſend in einem Medium, wenn es keinen Dampf enthaͤlt, im hygroſkopiſchen Koͤrper, wenn er weiter kein Waſſer enthaͤlt, das ohne Zerſetzung ſeiner Beſtandtheile verduͤnſten kan. Feuchtigkeit erreicht dagegen ihren hoͤchſten Grad, in dem Medium, wenn kein Dampf weiter hineingebracht werden kan, ohne ſich zu zerſetzen, im hygroſkopiſchen Koͤrper, wenn er kein Waſſer weiter in ſeine Poren aufnehmen kan. Da beyde Extremen im Medium und im hygroſkopiſchen Koͤrper der Natur der Sache nach mit einander correſpondiren, ſo erhaͤlt man dadurch zween feſte Punkte, bey denen beſtimmte Grade der Feuchtigkeit des Mediums durch
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