S. 301.) verschaften die ersten Aufschlüsse über die Natur des zusammenziehenden Stoffs; Scheele (Ueber das wesentliche Galläpfelsalz, in Crells chem. Annal. 1787. B. I. S. 3. u. f.) lehrte diese Säure rein und abgesondert darstellen, wozu nachher die Herren Richter (in Crells Ann. 1787. B. I. S. 139) und Dize(Journal de phys. 1791. p. 420. übers. in Grens Journ. der Phys. B. VII. S. 399.) noch andere Methoden angegeben haben.
Die Galläpfelsäure ist, wie alle Pflanzensäuren, zusammengesetzt, und läßt sich durch Salpetersäure in Sauerkleesäure verwandeln. Nach der antiphlogistischen Theorie wird sie zu denjenigen gerechnet, welche aus Kohlenstoff, Wasserstoff und Sauerstoff bestehen, obgleich noch unbekannt ist, durch welche Bestandtheile, oder durch welches Verhältniß derselben, sie sich von andern Pflanzensäuren unterscheide. Ihre Verbindungen mit Alkalien und Erden bekommen den Namen Gallates,galläpfelgesäuerte (Girt.), gallussaure Salze (Gren).
Die schwarze Dinte wird am besten bereitet, wenn man 1 Theil Blauholz (Haematoxylon Campechianum) und 3 Theile grob gepülverte Galläpfel mit 36 Theilen Wasser kocht, die Abkochung durchseihet, und darinn einen Theil unzerfallenen Eisenvitriol und 1--1 1/2 Theil arabisches Gummi auflöst. Das Schimmeln verhütet man durch Zusatz von etwas Weingeist. Ein Zusatz von Vitriolsäure oder Salzsäure löst den Eisenniederschlag auf, und macht das Gemisch hell und farbenlos; Sättigung der zugesetzten Säure mit Laugensalz bringt die schwarze Farbe wieder hervor.
Gren
Grundriß der Naturl. 1793. §. 460.
Ebend. syst. Handb. der Chem. II. B. 1794. §. 1144--1153.
Gallerte
der thierischen Körper, s. Thiere, Th. IV. S. 368.
Gang.
Zusatz zu diesem Art. Th. II. S. 344.
Die Theorie der Gänge ist von Herrn Bergcommissionsrath Werner in einer eignen schätzbaren Schrift (Neue Theorie von der Entstehung der Gänge, mit Anwendung auf
S. 301.) verſchaften die erſten Aufſchluͤſſe uͤber die Natur des zuſammenziehenden Stoffs; Scheele (Ueber das weſentliche Gallaͤpfelſalz, in Crells chem. Annal. 1787. B. I. S. 3. u. f.) lehrte dieſe Saͤure rein und abgeſondert darſtellen, wozu nachher die Herren Richter (in Crells Ann. 1787. B. I. S. 139) und Dizé(Journal de phyſ. 1791. p. 420. uͤberſ. in Grens Journ. der Phyſ. B. VII. S. 399.) noch andere Methoden angegeben haben.
Die Gallaͤpfelſaͤure iſt, wie alle Pflanzenſaͤuren, zuſammengeſetzt, und laͤßt ſich durch Salpeterſaͤure in Sauerkleeſaͤure verwandeln. Nach der antiphlogiſtiſchen Theorie wird ſie zu denjenigen gerechnet, welche aus Kohlenſtoff, Waſſerſtoff und Sauerſtoff beſtehen, obgleich noch unbekannt iſt, durch welche Beſtandtheile, oder durch welches Verhaͤltniß derſelben, ſie ſich von andern Pflanzenſaͤuren unterſcheide. Ihre Verbindungen mit Alkalien und Erden bekommen den Namen Gallates,gallaͤpfelgeſaͤuerte (Girt.), gallusſaure Salze (Gren).
Die ſchwarze Dinte wird am beſten bereitet, wenn man 1 Theil Blauholz (Haematoxylon Campechianum) und 3 Theile grob gepuͤlverte Gallaͤpfel mit 36 Theilen Waſſer kocht, die Abkochung durchſeihet, und darinn einen Theil unzerfallenen Eiſenvitriol und 1—1 1/2 Theil arabiſches Gummi aufloͤſt. Das Schimmeln verhuͤtet man durch Zuſatz von etwas Weingeiſt. Ein Zuſatz von Vitriolſaͤure oder Salzſaͤure loͤſt den Eiſenniederſchlag auf, und macht das Gemiſch hell und farbenlos; Saͤttigung der zugeſetzten Saͤure mit Laugenſalz bringt die ſchwarze Farbe wieder hervor.
Gren
Grundriß der Naturl. 1793. §. 460.
Ebend. ſyſt. Handb. der Chem. II. B. 1794. §. 1144—1153.
Gallerte
der thieriſchen Koͤrper, ſ. Thiere, Th. IV. S. 368.
Gang.
Zuſatz zu dieſem Art. Th. II. S. 344.
Die Theorie der Gaͤnge iſt von Herrn Bergcommiſſionsrath Werner in einer eignen ſchaͤtzbaren Schrift (Neue Theorie von der Entſtehung der Gaͤnge, mit Anwendung auf
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="2"><p><pbfacs="#f0429"xml:id="P.5.417"n="417"/><lb/>
S. 301.) verſchaften die erſten Aufſchluͤſſe uͤber die Natur des zuſammenziehenden Stoffs; <hirendition="#b">Scheele</hi> (Ueber das weſentliche Gallaͤpfelſalz, in <hirendition="#b">Crells</hi> chem. Annal. 1787. B. <hirendition="#aq">I.</hi> S. 3. u. f.) lehrte dieſe Saͤure rein und abgeſondert darſtellen, wozu nachher die Herren <hirendition="#b">Richter</hi> (in <hirendition="#b">Crells</hi> Ann. 1787. B. <hirendition="#aq">I.</hi> S. 139) und <hirendition="#b">Dizé</hi><hirendition="#aq">(Journal de phyſ. 1791. p. 420.</hi> uͤberſ. in <hirendition="#b">Grens</hi> Journ. der Phyſ. B. <hirendition="#aq">VII.</hi> S. 399.) noch andere Methoden angegeben haben.</p><p>Die Gallaͤpfelſaͤure iſt, wie alle Pflanzenſaͤuren, zuſammengeſetzt, und laͤßt ſich durch Salpeterſaͤure in Sauerkleeſaͤure verwandeln. Nach der antiphlogiſtiſchen Theorie wird ſie zu denjenigen gerechnet, welche aus Kohlenſtoff, Waſſerſtoff und Sauerſtoff beſtehen, obgleich noch unbekannt iſt, durch welche Beſtandtheile, oder durch welches Verhaͤltniß derſelben, ſie ſich von andern Pflanzenſaͤuren unterſcheide. Ihre Verbindungen mit Alkalien und Erden bekommen den Namen <hirendition="#i"><hirendition="#aq">Gallates,</hi></hi><hirendition="#b">gallaͤpfelgeſaͤuerte</hi> (Girt.), <hirendition="#b">gallusſaure Salze</hi> (Gren).</p><p>Die ſchwarze Dinte wird am beſten bereitet, wenn man 1 Theil Blauholz <hirendition="#aq">(Haematoxylon Campechianum)</hi> und 3 Theile grob gepuͤlverte Gallaͤpfel mit 36 Theilen Waſſer kocht, die Abkochung durchſeihet, und darinn einen Theil unzerfallenen Eiſenvitriol und 1—1 1/2 Theil arabiſches Gummi aufloͤſt. Das Schimmeln verhuͤtet man durch Zuſatz von etwas Weingeiſt. Ein Zuſatz von Vitriolſaͤure oder Salzſaͤure loͤſt den Eiſenniederſchlag auf, und macht das Gemiſch hell und farbenlos; Saͤttigung der zugeſetzten Saͤure mit Laugenſalz bringt die ſchwarze Farbe wieder hervor.</p></div><divn="2"><head>Gren</head><lb/><p>Grundriß der Naturl. 1793. §. 460.</p><p><hirendition="#b">Ebend.</hi>ſyſt. Handb. der Chem. <hirendition="#aq">II.</hi> B. 1794. §. 1144—1153.</p></div><divn="2"><head>Gallerte</head><lb/><p>der thieriſchen Koͤrper, ſ. <hirendition="#b">Thiere,</hi> Th. <hirendition="#aq">IV.</hi> S. 368.</p></div><divn="2"><head>Gang.</head><lb/><p><hirendition="#c">Zuſatz zu dieſem Art. Th. <hirendition="#aq">II.</hi> S. 344.</hi></p><p>Die Theorie der Gaͤnge iſt von Herrn Bergcommiſſionsrath <hirendition="#b">Werner</hi> in einer eignen ſchaͤtzbaren Schrift (Neue Theorie von der Entſtehung der Gaͤnge, mit Anwendung auf<lb/></p></div></div></div></div></body></text></TEI>
[417/0429]
S. 301.) verſchaften die erſten Aufſchluͤſſe uͤber die Natur des zuſammenziehenden Stoffs; Scheele (Ueber das weſentliche Gallaͤpfelſalz, in Crells chem. Annal. 1787. B. I. S. 3. u. f.) lehrte dieſe Saͤure rein und abgeſondert darſtellen, wozu nachher die Herren Richter (in Crells Ann. 1787. B. I. S. 139) und Dizé (Journal de phyſ. 1791. p. 420. uͤberſ. in Grens Journ. der Phyſ. B. VII. S. 399.) noch andere Methoden angegeben haben.
Die Gallaͤpfelſaͤure iſt, wie alle Pflanzenſaͤuren, zuſammengeſetzt, und laͤßt ſich durch Salpeterſaͤure in Sauerkleeſaͤure verwandeln. Nach der antiphlogiſtiſchen Theorie wird ſie zu denjenigen gerechnet, welche aus Kohlenſtoff, Waſſerſtoff und Sauerſtoff beſtehen, obgleich noch unbekannt iſt, durch welche Beſtandtheile, oder durch welches Verhaͤltniß derſelben, ſie ſich von andern Pflanzenſaͤuren unterſcheide. Ihre Verbindungen mit Alkalien und Erden bekommen den Namen Gallates, gallaͤpfelgeſaͤuerte (Girt.), gallusſaure Salze (Gren).
Die ſchwarze Dinte wird am beſten bereitet, wenn man 1 Theil Blauholz (Haematoxylon Campechianum) und 3 Theile grob gepuͤlverte Gallaͤpfel mit 36 Theilen Waſſer kocht, die Abkochung durchſeihet, und darinn einen Theil unzerfallenen Eiſenvitriol und 1—1 1/2 Theil arabiſches Gummi aufloͤſt. Das Schimmeln verhuͤtet man durch Zuſatz von etwas Weingeiſt. Ein Zuſatz von Vitriolſaͤure oder Salzſaͤure loͤſt den Eiſenniederſchlag auf, und macht das Gemiſch hell und farbenlos; Saͤttigung der zugeſetzten Saͤure mit Laugenſalz bringt die ſchwarze Farbe wieder hervor.
Gren
Grundriß der Naturl. 1793. §. 460.
Ebend. ſyſt. Handb. der Chem. II. B. 1794. §. 1144—1153.
Gallerte
der thieriſchen Koͤrper, ſ. Thiere, Th. IV. S. 368.
Gang.
Zuſatz zu dieſem Art. Th. II. S. 344.
Die Theorie der Gaͤnge iſt von Herrn Bergcommiſſionsrath Werner in einer eignen ſchaͤtzbaren Schrift (Neue Theorie von der Entſtehung der Gaͤnge, mit Anwendung auf
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert.
Weitere Informationen …
Bibliothek des Max-Planck-Instituts für Wissenschaftsgeschichte : Bereitstellung der Texttranskription.
(2015-09-02T12:13:09Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2015-09-02T12:13:09Z)
Weitere Informationen:
Bogensignaturen: keine Angabe;
Druckfehler: keine Angabe;
fremdsprachliches Material: keine Angabe;
Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe;
Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): keine Angabe;
i/j in Fraktur: wie Vorlage;
I/J in Fraktur: wie Vorlage;
Kolumnentitel: keine Angabe;
Kustoden: keine Angabe;
langes s (ſ): wie Vorlage;
Normalisierungen: keine Angabe;
rundes r (ꝛ): keine Angabe;
Seitenumbrüche markiert: ja;
Silbentrennung: aufgelöst;
u/v bzw. U/V: wie Vorlage;
Vokale mit übergest. e: wie Vorlage;
Vollständigkeit: keine Angabe;
Zeichensetzung: keine Angabe;
Zeilenumbrüche markiert: nein;
Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 5. Leipzig, 1799, S. 417. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch05_1799/429>, abgerufen am 25.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.