Miasmen zu kennen, welche die Luft außerdem in ihrer Mischung enthalten kan. Wenn wir z. B. in ein Zimmer treten, worinn sich viele Personen befinden, so empfinden wir auf der Stelle einen erstickenden Geruch; vergleichen wir aber durch unsere Eudiometer diese verdorbene Luft mit anderer aus der Atmosphäre, so treffen wir in den Verhältnissen der Stoffe, woraus beyde bestehen, kaum einen merklichen Unterschied an.
Ueberhaupt enthält auch die Priestleyische Methode, nach welcher man die Luftgüte durch Vermischung mit Salpetergas prüft, und auf welche sich unsere bisherigen Eudiometer gründen, so viel Unbestimmtes und Schwankendes, daß man sehr wohl daran gethan hat, die ohnehin so große Anzahl von Werkzeugen, die man dafür erfunden hatte, nicht noch weiter zu vermehren.
Unter allen behält noch immer die von Fontana angegebne und im Artikel nach Ingenhouß und Luz (S. 99 u. 103.) beschriebene Einrichtung die erste Stelle. An dem beym kleinen Maaße angebrachten Schieber ist die zuvor noch ziemlich unbequeme Manipulation von Herrn Sekretair Schröder in Gotha sehr wesentlich dadurch verbessert worden, daß derselbe eine Art von Scheere anbringt, von der gleichsam der Schieber selbst das eine, und der Rand des Maaßes das andere Blatt ausmacht. Diese Scheere ist mit einer Feder versehen, so daß man durch bloßes Drücken mit der Hand und Nachlassen, den Schieber nach Gefallen öfnen und verschließen kan. Diese äußerst leichte Behandlung bringt in das Abschneiden der Luftportion, welche das Maaß füllt, eine Genauigkeit und Sicherheit, die sich schwerlich durch irgend eine andere Manipulation in gleichem Grade dürfte erreichen lassen.
Hr. Späth in Altorf hat in dem Grenischen Journal der Phys. (B. III. S. 179 u. f.) noch eine sinnreiche Einrichtung des Priestleyischen Eudiometers angegeben, bey welcher die Verminderung durch Abwägung unter Wasser bestimmt, und vermittelst eines Luftthermometers zugleich der Grad der bey Vermischung beyder Luftarten entbundenen Wärme gefunden wird.
Miasmen zu kennen, welche die Luft außerdem in ihrer Miſchung enthalten kan. Wenn wir z. B. in ein Zimmer treten, worinn ſich viele Perſonen befinden, ſo empfinden wir auf der Stelle einen erſtickenden Geruch; vergleichen wir aber durch unſere Eudiometer dieſe verdorbene Luft mit anderer aus der Atmoſphaͤre, ſo treffen wir in den Verhaͤltniſſen der Stoffe, woraus beyde beſtehen, kaum einen merklichen Unterſchied an.
Ueberhaupt enthaͤlt auch die Prieſtleyiſche Methode, nach welcher man die Luftguͤte durch Vermiſchung mit Salpetergas pruͤft, und auf welche ſich unſere bisherigen Eudiometer gruͤnden, ſo viel Unbeſtimmtes und Schwankendes, daß man ſehr wohl daran gethan hat, die ohnehin ſo große Anzahl von Werkzeugen, die man dafuͤr erfunden hatte, nicht noch weiter zu vermehren.
Unter allen behaͤlt noch immer die von Fontana angegebne und im Artikel nach Ingenhouß und Luz (S. 99 u. 103.) beſchriebene Einrichtung die erſte Stelle. An dem beym kleinen Maaße angebrachten Schieber iſt die zuvor noch ziemlich unbequeme Manipulation von Herrn Sekretair Schroͤder in Gotha ſehr weſentlich dadurch verbeſſert worden, daß derſelbe eine Art von Scheere anbringt, von der gleichſam der Schieber ſelbſt das eine, und der Rand des Maaßes das andere Blatt ausmacht. Dieſe Scheere iſt mit einer Feder verſehen, ſo daß man durch bloßes Druͤcken mit der Hand und Nachlaſſen, den Schieber nach Gefallen oͤfnen und verſchließen kan. Dieſe aͤußerſt leichte Behandlung bringt in das Abſchneiden der Luftportion, welche das Maaß fuͤllt, eine Genauigkeit und Sicherheit, die ſich ſchwerlich durch irgend eine andere Manipulation in gleichem Grade duͤrfte erreichen laſſen.
Hr. Spaͤth in Altorf hat in dem Greniſchen Journal der Phyſ. (B. III. S. 179 u. f.) noch eine ſinnreiche Einrichtung des Prieſtleyiſchen Eudiometers angegeben, bey welcher die Verminderung durch Abwaͤgung unter Waſſer beſtimmt, und vermittelſt eines Luftthermometers zugleich der Grad der bey Vermiſchung beyder Luftarten entbundenen Waͤrme gefunden wird.
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Miasmen zu kennen, welche die Luft außerdem in ihrer Miſchung enthalten kan. Wenn wir z. B. in ein Zimmer treten, worinn ſich viele Perſonen befinden, ſo empfinden wir auf der Stelle einen erſtickenden Geruch; vergleichen wir aber durch unſere Eudiometer dieſe verdorbene Luft mit anderer aus der Atmoſphaͤre, ſo treffen wir in den Verhaͤltniſſen der Stoffe, woraus beyde beſtehen, kaum einen merklichen Unterſchied an.</p><p>Ueberhaupt enthaͤlt auch die Prieſtleyiſche Methode, nach welcher man die Luftguͤte durch Vermiſchung mit Salpetergas pruͤft, und auf welche ſich unſere bisherigen Eudiometer gruͤnden, ſo viel Unbeſtimmtes und Schwankendes, daß man ſehr wohl daran gethan hat, die ohnehin ſo große Anzahl von Werkzeugen, die man dafuͤr erfunden hatte, nicht noch weiter zu vermehren.</p><p>Unter allen behaͤlt noch immer die von <hirendition="#b">Fontana</hi> angegebne und im Artikel nach <hirendition="#b">Ingenhouß</hi> und <hirendition="#b">Luz</hi> (S. 99 u. 103.) beſchriebene Einrichtung die erſte Stelle. An dem beym kleinen Maaße angebrachten Schieber iſt die zuvor noch ziemlich unbequeme Manipulation von Herrn Sekretair <hirendition="#b">Schroͤder</hi> in Gotha ſehr weſentlich dadurch verbeſſert worden, daß derſelbe eine Art von Scheere anbringt, von der gleichſam der Schieber ſelbſt das eine, und der Rand des Maaßes das andere Blatt ausmacht. Dieſe Scheere iſt mit einer Feder verſehen, ſo daß man durch bloßes Druͤcken mit der Hand und Nachlaſſen, den Schieber nach Gefallen oͤfnen und verſchließen kan. Dieſe aͤußerſt leichte Behandlung bringt in das Abſchneiden der Luftportion, welche das Maaß fuͤllt, eine Genauigkeit und Sicherheit, die ſich ſchwerlich durch irgend eine andere Manipulation in gleichem Grade duͤrfte erreichen laſſen.</p><p>Hr. <hirendition="#b">Spaͤth</hi> in Altorf hat in dem Greniſchen Journal der Phyſ. (B. <hirendition="#aq">III.</hi> S. 179 u. f.) noch eine ſinnreiche Einrichtung des Prieſtleyiſchen Eudiometers angegeben, bey welcher die Verminderung durch <hirendition="#b">Abwaͤgung</hi> unter Waſſer beſtimmt, und vermittelſt eines Luftthermometers zugleich der Grad der bey Vermiſchung beyder Luftarten entbundenen Waͤrme gefunden wird.<lb/></p></div></div></div></div></body></text></TEI>
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Miasmen zu kennen, welche die Luft außerdem in ihrer Miſchung enthalten kan. Wenn wir z. B. in ein Zimmer treten, worinn ſich viele Perſonen befinden, ſo empfinden wir auf der Stelle einen erſtickenden Geruch; vergleichen wir aber durch unſere Eudiometer dieſe verdorbene Luft mit anderer aus der Atmoſphaͤre, ſo treffen wir in den Verhaͤltniſſen der Stoffe, woraus beyde beſtehen, kaum einen merklichen Unterſchied an.
Ueberhaupt enthaͤlt auch die Prieſtleyiſche Methode, nach welcher man die Luftguͤte durch Vermiſchung mit Salpetergas pruͤft, und auf welche ſich unſere bisherigen Eudiometer gruͤnden, ſo viel Unbeſtimmtes und Schwankendes, daß man ſehr wohl daran gethan hat, die ohnehin ſo große Anzahl von Werkzeugen, die man dafuͤr erfunden hatte, nicht noch weiter zu vermehren.
Unter allen behaͤlt noch immer die von Fontana angegebne und im Artikel nach Ingenhouß und Luz (S. 99 u. 103.) beſchriebene Einrichtung die erſte Stelle. An dem beym kleinen Maaße angebrachten Schieber iſt die zuvor noch ziemlich unbequeme Manipulation von Herrn Sekretair Schroͤder in Gotha ſehr weſentlich dadurch verbeſſert worden, daß derſelbe eine Art von Scheere anbringt, von der gleichſam der Schieber ſelbſt das eine, und der Rand des Maaßes das andere Blatt ausmacht. Dieſe Scheere iſt mit einer Feder verſehen, ſo daß man durch bloßes Druͤcken mit der Hand und Nachlaſſen, den Schieber nach Gefallen oͤfnen und verſchließen kan. Dieſe aͤußerſt leichte Behandlung bringt in das Abſchneiden der Luftportion, welche das Maaß fuͤllt, eine Genauigkeit und Sicherheit, die ſich ſchwerlich durch irgend eine andere Manipulation in gleichem Grade duͤrfte erreichen laſſen.
Hr. Spaͤth in Altorf hat in dem Greniſchen Journal der Phyſ. (B. III. S. 179 u. f.) noch eine ſinnreiche Einrichtung des Prieſtleyiſchen Eudiometers angegeben, bey welcher die Verminderung durch Abwaͤgung unter Waſſer beſtimmt, und vermittelſt eines Luftthermometers zugleich der Grad der bey Vermiſchung beyder Luftarten entbundenen Waͤrme gefunden wird.
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Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 5. Leipzig, 1799, S. 372. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch05_1799/384>, abgerufen am 25.11.2024.
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