zu schützen. In der Mitte des Deckels ist eine Oefnung von 10 Linien im Durchschnitt, worein das Stück d eingeschraubt wird, an welches die kleine messingene Röhre a gelöthet ist, um das Holz- oder Metallstück b aufzunehmen, welches zum Ankleben der beyden Goldstreifchen keilförmig zugeschnitten wird. Auch wird an dasselbe von außen ein 7 -- 8 Zoll langer zugespitzter eiserner Drath geschraubt. Das ganze Stück d kann bequem herausgenommen werden, wenn man die Goldstreifchen ankleben will. Endlich sind noch innerhalb der Glasröhre an zwo gegenüberstehenden Seiten 3 -- 4 Linien breite Stanniolstreifchen c angeleimt, um die Elektricität von den bis dorthin divergirenden Goldblättchen anzunehmen und durch den Boden fortzuleiten. Hr. Böckmann hat zu gleichem Zweck auch den untern Boden des hölzernen Fußes mit Stanniol überzogen.
Dieses Bennetsche Elektrometer ist seiner überaus großen Empfindlichkeit halber unter den Physikern sehr bekannt geworden. Bey seinem wirklichen Gebrauche muß man verhüten, daß die Glasröhre nicht eine eigne Elektricität erlange, und dadurch die anzustellenden Versuche ungewiß mache, welches durch die kleinste unvorsichtige Reibung schon geschehen kann. Nimmt man z. B. nur das Rohr aus seiner untern Einfassung heraus, in die es gedrungen paßt, so wird schon soviel Eiektricität an ihm erregt, daß die Goldblättchen stark aus einander gehen. und eben dieses geschieht, wenn man nur den Staub von außen abwischt.
Um mit diesem Werkzeuge die Elektricität beym Verdampfen flüßiger Materien zu beobachten, setzt Herr Böckmann auf den Deckel einen kleinen sehr stark erhitzten abgekürzten Kegel, auf den er Wasser u. dergl. spritzet. Zu Bemerkung der Elektricität beym Aufbrausen und Auflösen wird ein kleines überfirnißtes irdenes Schüsselchen auf den Deckel gesetzt, und darinn Vitriolsäure über Kreide gegossen, oder eine Metallauflösung gemacht. Die eigenthümliche Elektricität des menschlichen Körpers zu untersuchen, darf man nur Jemanden auf einen Isolirschemel treten und mit einem Finger den Deckel des Elektrometers berühren lassen, wobey es selten an Merkmalen vorhandener Elektricität
zu ſchuͤtzen. In der Mitte des Deckels iſt eine Oefnung von 10 Linien im Durchſchnitt, worein das Stuͤck d eingeſchraubt wird, an welches die kleine meſſingene Roͤhre a geloͤthet iſt, um das Holz- oder Metallſtuͤck b aufzunehmen, welches zum Ankleben der beyden Goldſtreifchen keilfoͤrmig zugeſchnitten wird. Auch wird an daſſelbe von außen ein 7 — 8 Zoll langer zugeſpitzter eiſerner Drath geſchraubt. Das ganze Stuͤck d kann bequem herausgenommen werden, wenn man die Goldſtreifchen ankleben will. Endlich ſind noch innerhalb der Glasroͤhre an zwo gegenuͤberſtehenden Seiten 3 — 4 Linien breite Stanniolſtreifchen c angeleimt, um die Elektricitaͤt von den bis dorthin divergirenden Goldblaͤttchen anzunehmen und durch den Boden fortzuleiten. Hr. Boͤckmann hat zu gleichem Zweck auch den untern Boden des hoͤlzernen Fußes mit Stanniol uͤberzogen.
Dieſes Bennetſche Elektrometer iſt ſeiner uͤberaus großen Empfindlichkeit halber unter den Phyſikern ſehr bekannt geworden. Bey ſeinem wirklichen Gebrauche muß man verhuͤten, daß die Glasroͤhre nicht eine eigne Elektricitaͤt erlange, und dadurch die anzuſtellenden Verſuche ungewiß mache, welches durch die kleinſte unvorſichtige Reibung ſchon geſchehen kann. Nimmt man z. B. nur das Rohr aus ſeiner untern Einfaſſung heraus, in die es gedrungen paßt, ſo wird ſchon ſoviel Eiektricitaͤt an ihm erregt, daß die Goldblaͤttchen ſtark aus einander gehen. und eben dieſes geſchieht, wenn man nur den Staub von außen abwiſcht.
Um mit dieſem Werkzeuge die Elektricitaͤt beym Verdampfen fluͤßiger Materien zu beobachten, ſetzt Herr Boͤckmann auf den Deckel einen kleinen ſehr ſtark erhitzten abgekuͤrzten Kegel, auf den er Waſſer u. dergl. ſpritzet. Zu Bemerkung der Elektricitaͤt beym Aufbrauſen und Aufloͤſen wird ein kleines uͤberfirnißtes irdenes Schuͤſſelchen auf den Deckel geſetzt, und darinn Vitriolſaͤure uͤber Kreide gegoſſen, oder eine Metallaufloͤſung gemacht. Die eigenthuͤmliche Elektricitaͤt des menſchlichen Koͤrpers zu unterſuchen, darf man nur Jemanden auf einen Iſolirſchemel treten und mit einem Finger den Deckel des Elektrometers beruͤhren laſſen, wobey es ſelten an Merkmalen vorhandener Elektricitaͤt
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zu ſchuͤtzen. In der Mitte des Deckels iſt eine Oefnung von 10 Linien im Durchſchnitt, worein das Stuͤck d eingeſchraubt wird, an welches die kleine meſſingene Roͤhre a geloͤthet iſt, um das Holz- oder Metallſtuͤck b aufzunehmen, welches zum Ankleben der beyden Goldſtreifchen keilfoͤrmig zugeſchnitten wird. Auch wird an daſſelbe von außen ein 7 — 8 Zoll langer zugeſpitzter eiſerner Drath geſchraubt. Das ganze Stuͤck d kann bequem herausgenommen werden, wenn man die Goldſtreifchen ankleben will. Endlich ſind noch innerhalb der Glasroͤhre an zwo gegenuͤberſtehenden Seiten 3 — 4 Linien breite Stanniolſtreifchen c angeleimt, um die Elektricitaͤt von den bis dorthin divergirenden Goldblaͤttchen anzunehmen und durch den Boden fortzuleiten. Hr. Boͤckmann hat zu gleichem Zweck auch den untern Boden des hoͤlzernen Fußes mit Stanniol uͤberzogen.
Dieſes Bennetſche Elektrometer iſt ſeiner uͤberaus großen Empfindlichkeit halber unter den Phyſikern ſehr bekannt geworden. Bey ſeinem wirklichen Gebrauche muß man verhuͤten, daß die Glasroͤhre nicht eine eigne Elektricitaͤt erlange, und dadurch die anzuſtellenden Verſuche ungewiß mache, welches durch die kleinſte unvorſichtige Reibung ſchon geſchehen kann. Nimmt man z. B. nur das Rohr aus ſeiner untern Einfaſſung heraus, in die es gedrungen paßt, ſo wird ſchon ſoviel Eiektricitaͤt an ihm erregt, daß die Goldblaͤttchen ſtark aus einander gehen. und eben dieſes geſchieht, wenn man nur den Staub von außen abwiſcht.
Um mit dieſem Werkzeuge die Elektricitaͤt beym Verdampfen fluͤßiger Materien zu beobachten, ſetzt Herr Boͤckmann auf den Deckel einen kleinen ſehr ſtark erhitzten abgekuͤrzten Kegel, auf den er Waſſer u. dergl. ſpritzet. Zu Bemerkung der Elektricitaͤt beym Aufbrauſen und Aufloͤſen wird ein kleines uͤberfirnißtes irdenes Schuͤſſelchen auf den Deckel geſetzt, und darinn Vitriolſaͤure uͤber Kreide gegoſſen, oder eine Metallaufloͤſung gemacht. Die eigenthuͤmliche Elektricitaͤt des menſchlichen Koͤrpers zu unterſuchen, darf man nur Jemanden auf einen Iſolirſchemel treten und mit einem Finger den Deckel des Elektrometers beruͤhren laſſen, wobey es ſelten an Merkmalen vorhandener Elektricitaͤt
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Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 5. Leipzig, 1799, S. 330. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch05_1799/342>, abgerufen am 22.11.2024.
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