Einrichtung, deren Scheiben aber kleiner waren, fand sich die Stärke beyder nicht im Verhältnisse der Größe ihrer Scheiben, sondern die Kraft schritt in einem merklich größen Verhältnisse fort -- ein Umstand, der den großen Maschinen einen ganz eignen Werth beylegt. Dennoch ist die negative Elektricität bey dieser Maschine weit schwächer, als die positive, wie man gleich an den Funken sieht, und dieses kömmt daher, weil man nicht die Reiber allein isoliren kan, sondern das ganze Gestell, und mit diesem die zwo Personen, die die Maschine drehen, mit isoliren muß. Dadurch wird der Luft eine allzugroße leitende Fläche dargeboten, und zu viel Elektricität aus der Atmosphäre angezogen, welches die negative Kraft großentheils wieder aufhebt. Uebrigens ist dieser Maschine an Größe und Stärke der Wirkungen bisher keine andere gleich gekommen.
Ihr Verfertiger, Hr. Cuthbertson, hat zuerst in seiner Abhandlung über die Elektricität (aus d. Holl. übersetzt, Leipzig, 1786. 8. S. 15. u. f.) und neuerlich in einer eignen Schrift (Beschreibung einer Elektrisirmaschine und einiger damit von I. R. Deiman und A. Paers von Croostwyck angestellten Versuche, herausg. von John Cuthbertson. Leipzig, 1790. 8.) eine kleinere Scheibenmaschine in der Absicht angegeben, damit Freunde der Elektricität die lehrreichen Versuche, welche Hr. van Marum mit der Teylerischen angestellt hatte, ohne allzugroße Kosten selbst wiederholen könnten.
Diese Maschine besteht aus zwo Glasscheiben von 31 engl. Zollen Durchmesser, welche 7 Zoll weit von einander parallel an einer Axe stecken, und durch vier Paare Küssen gerieben werden, welche 8 Zoll lang, 2 Zoll breit, auch, wie bey der Teylerischen, mit Leder überzogen, und in der Mitte mit Streifen von Wachstaffet versehen sind. Die Axe der Scheiben ist von Messing, und hat 1 1/2 Zoll im Durchmesser. In der Nähe der Scheiben ist sie mit hölzernen Cylindern umgeben, welche 4 Zoll dick mit einem elektrischen Kütt überzogen sind, so wie die Scheiben selbst bis auf 3 Zoll weit von der Axe einen Ueberzug von Siegellak haben. In das Ende der Axe, wo sich die Kurbel befindet,
Einrichtung, deren Scheiben aber kleiner waren, fand ſich die Staͤrke beyder nicht im Verhaͤltniſſe der Groͤße ihrer Scheiben, ſondern die Kraft ſchritt in einem merklich groͤßen Verhaͤltniſſe fort — ein Umſtand, der den großen Maſchinen einen ganz eignen Werth beylegt. Dennoch iſt die negative Elektricitaͤt bey dieſer Maſchine weit ſchwaͤcher, als die poſitive, wie man gleich an den Funken ſieht, und dieſes koͤmmt daher, weil man nicht die Reiber allein iſoliren kan, ſondern das ganze Geſtell, und mit dieſem die zwo Perſonen, die die Maſchine drehen, mit iſoliren muß. Dadurch wird der Luft eine allzugroße leitende Flaͤche dargeboten, und zu viel Elektricitaͤt aus der Atmoſphaͤre angezogen, welches die negative Kraft großentheils wieder aufhebt. Uebrigens iſt dieſer Maſchine an Groͤße und Staͤrke der Wirkungen bisher keine andere gleich gekommen.
Ihr Verfertiger, Hr. Cuthbertſon, hat zuerſt in ſeiner Abhandlung uͤber die Elektricitaͤt (aus d. Holl. uͤberſetzt, Leipzig, 1786. 8. S. 15. u. f.) und neuerlich in einer eignen Schrift (Beſchreibung einer Elektriſirmaſchine und einiger damit von I. R. Deiman und A. Paers von Crooſtwyck angeſtellten Verſuche, herausg. von John Cuthbertſon. Leipzig, 1790. 8.) eine kleinere Scheibenmaſchine in der Abſicht angegeben, damit Freunde der Elektricitaͤt die lehrreichen Verſuche, welche Hr. van Marum mit der Teyleriſchen angeſtellt hatte, ohne allzugroße Koſten ſelbſt wiederholen koͤnnten.
Dieſe Maſchine beſteht aus zwo Glasſcheiben von 31 engl. Zollen Durchmeſſer, welche 7 Zoll weit von einander parallel an einer Axe ſtecken, und durch vier Paare Kuͤſſen gerieben werden, welche 8 Zoll lang, 2 Zoll breit, auch, wie bey der Teyleriſchen, mit Leder uͤberzogen, und in der Mitte mit Streifen von Wachstaffet verſehen ſind. Die Axe der Scheiben iſt von Meſſing, und hat 1 1/2 Zoll im Durchmeſſer. In der Naͤhe der Scheiben iſt ſie mit hoͤlzernen Cylindern umgeben, welche 4 Zoll dick mit einem elektriſchen Kuͤtt uͤberzogen ſind, ſo wie die Scheiben ſelbſt bis auf 3 Zoll weit von der Axe einen Ueberzug von Siegellak haben. In das Ende der Axe, wo ſich die Kurbel befindet,
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="2"><p><pbfacs="#f0324"xml:id="P.5.312"n="312"/><lb/>
Einrichtung, deren Scheiben aber kleiner waren, fand ſich die Staͤrke beyder nicht im Verhaͤltniſſe der Groͤße ihrer Scheiben, ſondern die Kraft ſchritt in einem merklich groͤßen Verhaͤltniſſe fort — ein Umſtand, der den großen Maſchinen einen ganz eignen Werth beylegt. Dennoch iſt die negative Elektricitaͤt bey dieſer Maſchine weit ſchwaͤcher, als die poſitive, wie man gleich an den Funken ſieht, und dieſes koͤmmt daher, weil man nicht die Reiber allein iſoliren kan, ſondern das ganze Geſtell, und mit dieſem die zwo Perſonen, die die Maſchine drehen, mit iſoliren muß. Dadurch wird der Luft eine allzugroße leitende Flaͤche dargeboten, und zu viel Elektricitaͤt aus der Atmoſphaͤre angezogen, welches die negative Kraft großentheils wieder aufhebt. Uebrigens iſt dieſer Maſchine an Groͤße und Staͤrke der Wirkungen bisher keine andere gleich gekommen.</p><p>Ihr Verfertiger, Hr. <hirendition="#b">Cuthbertſon,</hi> hat zuerſt in ſeiner Abhandlung uͤber die Elektricitaͤt (aus d. Holl. uͤberſetzt, Leipzig, 1786. 8. S. 15. u. f.) und neuerlich in einer eignen Schrift (Beſchreibung einer Elektriſirmaſchine und einiger damit von <hirendition="#b">I. R. Deiman</hi> und <hirendition="#b">A. Paers von Crooſtwyck</hi> angeſtellten Verſuche, herausg. von <hirendition="#b">John Cuthbertſon.</hi> Leipzig, 1790. 8.) eine kleinere Scheibenmaſchine in der Abſicht angegeben, damit Freunde der Elektricitaͤt die lehrreichen Verſuche, welche Hr. <hirendition="#b">van Marum</hi> mit der Teyleriſchen angeſtellt hatte, ohne allzugroße Koſten ſelbſt wiederholen koͤnnten.</p><p>Dieſe Maſchine beſteht aus zwo Glasſcheiben von 31 engl. Zollen Durchmeſſer, welche 7 Zoll weit von einander parallel an einer Axe ſtecken, und durch vier Paare Kuͤſſen gerieben werden, welche 8 Zoll lang, 2 Zoll breit, auch, wie bey der Teyleriſchen, mit Leder uͤberzogen, und in der Mitte mit Streifen von Wachstaffet verſehen ſind. Die Axe der Scheiben iſt von Meſſing, und hat 1 1/2 Zoll im Durchmeſſer. In der Naͤhe der Scheiben iſt ſie mit hoͤlzernen Cylindern umgeben, welche 4 Zoll dick mit einem elektriſchen Kuͤtt uͤberzogen ſind, ſo wie die Scheiben ſelbſt bis auf 3 Zoll weit von der Axe einen Ueberzug von Siegellak haben. In das Ende der Axe, wo ſich die Kurbel befindet,<lb/></p></div></div></div></div></body></text></TEI>
[312/0324]
Einrichtung, deren Scheiben aber kleiner waren, fand ſich die Staͤrke beyder nicht im Verhaͤltniſſe der Groͤße ihrer Scheiben, ſondern die Kraft ſchritt in einem merklich groͤßen Verhaͤltniſſe fort — ein Umſtand, der den großen Maſchinen einen ganz eignen Werth beylegt. Dennoch iſt die negative Elektricitaͤt bey dieſer Maſchine weit ſchwaͤcher, als die poſitive, wie man gleich an den Funken ſieht, und dieſes koͤmmt daher, weil man nicht die Reiber allein iſoliren kan, ſondern das ganze Geſtell, und mit dieſem die zwo Perſonen, die die Maſchine drehen, mit iſoliren muß. Dadurch wird der Luft eine allzugroße leitende Flaͤche dargeboten, und zu viel Elektricitaͤt aus der Atmoſphaͤre angezogen, welches die negative Kraft großentheils wieder aufhebt. Uebrigens iſt dieſer Maſchine an Groͤße und Staͤrke der Wirkungen bisher keine andere gleich gekommen.
Ihr Verfertiger, Hr. Cuthbertſon, hat zuerſt in ſeiner Abhandlung uͤber die Elektricitaͤt (aus d. Holl. uͤberſetzt, Leipzig, 1786. 8. S. 15. u. f.) und neuerlich in einer eignen Schrift (Beſchreibung einer Elektriſirmaſchine und einiger damit von I. R. Deiman und A. Paers von Crooſtwyck angeſtellten Verſuche, herausg. von John Cuthbertſon. Leipzig, 1790. 8.) eine kleinere Scheibenmaſchine in der Abſicht angegeben, damit Freunde der Elektricitaͤt die lehrreichen Verſuche, welche Hr. van Marum mit der Teyleriſchen angeſtellt hatte, ohne allzugroße Koſten ſelbſt wiederholen koͤnnten.
Dieſe Maſchine beſteht aus zwo Glasſcheiben von 31 engl. Zollen Durchmeſſer, welche 7 Zoll weit von einander parallel an einer Axe ſtecken, und durch vier Paare Kuͤſſen gerieben werden, welche 8 Zoll lang, 2 Zoll breit, auch, wie bey der Teyleriſchen, mit Leder uͤberzogen, und in der Mitte mit Streifen von Wachstaffet verſehen ſind. Die Axe der Scheiben iſt von Meſſing, und hat 1 1/2 Zoll im Durchmeſſer. In der Naͤhe der Scheiben iſt ſie mit hoͤlzernen Cylindern umgeben, welche 4 Zoll dick mit einem elektriſchen Kuͤtt uͤberzogen ſind, ſo wie die Scheiben ſelbſt bis auf 3 Zoll weit von der Axe einen Ueberzug von Siegellak haben. In das Ende der Axe, wo ſich die Kurbel befindet,
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert.
Weitere Informationen …
Bibliothek des Max-Planck-Instituts für Wissenschaftsgeschichte : Bereitstellung der Texttranskription.
(2015-09-02T12:13:09Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2015-09-02T12:13:09Z)
Weitere Informationen:
Bogensignaturen: keine Angabe;
Druckfehler: keine Angabe;
fremdsprachliches Material: keine Angabe;
Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe;
Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): keine Angabe;
i/j in Fraktur: wie Vorlage;
I/J in Fraktur: wie Vorlage;
Kolumnentitel: keine Angabe;
Kustoden: keine Angabe;
langes s (ſ): wie Vorlage;
Normalisierungen: keine Angabe;
rundes r (ꝛ): keine Angabe;
Seitenumbrüche markiert: ja;
Silbentrennung: aufgelöst;
u/v bzw. U/V: wie Vorlage;
Vokale mit übergest. e: wie Vorlage;
Vollständigkeit: keine Angabe;
Zeichensetzung: keine Angabe;
Zeilenumbrüche markiert: nein;
Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 5. Leipzig, 1799, S. 312. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch05_1799/324>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.