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Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 5. Leipzig, 1799.

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worden, daß hier der Raum mangelt, auch nur die vornehmsten davon umständlich zu beschreiben. Ich schränke mich also billig auf kurze Anzeigen der hauptsächlichsten Vorschläge ein, und werde nur von einigen Glasscheibenmaschinen, deren Verbesserung man in Holland ungemein weit getrieben hat, etwas umständlichere Nachricht geben.

Herr Bohnenberger, dessen Buch (Beschreibung einiger Elektrisirmaschinen und elektrischer Versuche. Stuttgardt, 1783. 8. mit Fortsetzungen, die 6te und letzte 1791. 8.) lesenswerthe Beyträge zur Geschichte der Elektrisirmaschinen und der dazu gebrauchten Stoffe liefert, hat unter andern auch Maschinen von eigner Erfindung angegeben. Eine davon (2te Forts.), als Nachahmung der Walkierschen (Wörterb. Th. I. S. 803.) angegeben, ist in der That von der Trommelmaschine des Herrn Lichtenberg (Th. I. S. 801.) fast gar nicht unterschieden.

Eine andere (3te Forts.) ist gleichfalls eine Trommelmaschine mit einem etwas einfachern Gestell, wo an der Trommel nicht allein äußerlich oben und unten, sondern auch inwendig, Reiber von Katzenfell angebracht sind, damit das aufgespannte Zeug auf beyden Seiten gerieben und zugleich das Runzeln desselben verhütet werde. Dem gefirnißten Taffet giebt Hr. B. den Vorzug vor dem Wollenrasch; Tamys oder andere geglättete Wollenzeuge räth er nicht zu nehmen, denn sie schwächen nach ihm die Elektricität. Auch eine Cylindermaschine, deren erster Leiter eine eigne Einrichtung hat, wird von Hrn. B. (3te Forts.) beschrieben.

Von der Beschreibung der großen im Teylerischen Museum zu Haarlem befindlichen Scheibenmaschine ist im Jahre 1787 der zweyte Theil in holländischer Sprache mit illuminirten Kupfern erschienen (Erste Vervolg der Proefneemingen, gedaan met Teylers Elektrizeermaschine. gr. 4.). Beyde Theile sind übersetzt worden (Beschreibung einer ungemein großen Elektrisirmaschine, und der damit im Teylerischen Museum zu Haarlem angestellten Versuche, durch Martinus van Marum; a. d. Holl. Leipzig, 1786, 4. Erste Fortsetzung. Leipzig, 1788. 4.). Bey Vergleichung dieser großen Maschine mit einer andern von völlig gleicher


worden, daß hier der Raum mangelt, auch nur die vornehmſten davon umſtaͤndlich zu beſchreiben. Ich ſchraͤnke mich alſo billig auf kurze Anzeigen der hauptſaͤchlichſten Vorſchlaͤge ein, und werde nur von einigen Glasſcheibenmaſchinen, deren Verbeſſerung man in Holland ungemein weit getrieben hat, etwas umſtaͤndlichere Nachricht geben.

Herr Bohnenberger, deſſen Buch (Beſchreibung einiger Elektriſirmaſchinen und elektriſcher Verſuche. Stuttgardt, 1783. 8. mit Fortſetzungen, die 6te und letzte 1791. 8.) leſenswerthe Beytraͤge zur Geſchichte der Elektriſirmaſchinen und der dazu gebrauchten Stoffe liefert, hat unter andern auch Maſchinen von eigner Erfindung angegeben. Eine davon (2te Fortſ.), als Nachahmung der Walkierſchen (Woͤrterb. Th. I. S. 803.) angegeben, iſt in der That von der Trommelmaſchine des Herrn Lichtenberg (Th. I. S. 801.) faſt gar nicht unterſchieden.

Eine andere (3te Fortſ.) iſt gleichfalls eine Trommelmaſchine mit einem etwas einfachern Geſtell, wo an der Trommel nicht allein aͤußerlich oben und unten, ſondern auch inwendig, Reiber von Katzenfell angebracht ſind, damit das aufgeſpannte Zeug auf beyden Seiten gerieben und zugleich das Runzeln deſſelben verhuͤtet werde. Dem gefirnißten Taffet giebt Hr. B. den Vorzug vor dem Wollenraſch; Tamys oder andere geglaͤttete Wollenzeuge raͤth er nicht zu nehmen, denn ſie ſchwaͤchen nach ihm die Elektricitaͤt. Auch eine Cylindermaſchine, deren erſter Leiter eine eigne Einrichtung hat, wird von Hrn. B. (3te Fortſ.) beſchrieben.

Von der Beſchreibung der großen im Teyleriſchen Muſeum zu Haarlem befindlichen Scheibenmaſchine iſt im Jahre 1787 der zweyte Theil in hollaͤndiſcher Sprache mit illuminirten Kupfern erſchienen (Erſte Vervolg der Proefneemingen, gedaan met Teylers Elektrizeermaſchine. gr. 4.). Beyde Theile ſind uͤberſetzt worden (Beſchreibung einer ungemein großen Elektriſirmaſchine, und der damit im Teyleriſchen Muſeum zu Haarlem angeſtellten Verſuche, durch Martinus van Marum; a. d. Holl. Leipzig, 1786, 4. Erſte Fortſetzung. Leipzig, 1788. 4.). Bey Vergleichung dieſer großen Maſchine mit einer andern von voͤllig gleicher

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[311/0323] worden, daß hier der Raum mangelt, auch nur die vornehmſten davon umſtaͤndlich zu beſchreiben. Ich ſchraͤnke mich alſo billig auf kurze Anzeigen der hauptſaͤchlichſten Vorſchlaͤge ein, und werde nur von einigen Glasſcheibenmaſchinen, deren Verbeſſerung man in Holland ungemein weit getrieben hat, etwas umſtaͤndlichere Nachricht geben. Herr Bohnenberger, deſſen Buch (Beſchreibung einiger Elektriſirmaſchinen und elektriſcher Verſuche. Stuttgardt, 1783. 8. mit Fortſetzungen, die 6te und letzte 1791. 8.) leſenswerthe Beytraͤge zur Geſchichte der Elektriſirmaſchinen und der dazu gebrauchten Stoffe liefert, hat unter andern auch Maſchinen von eigner Erfindung angegeben. Eine davon (2te Fortſ.), als Nachahmung der Walkierſchen (Woͤrterb. Th. I. S. 803.) angegeben, iſt in der That von der Trommelmaſchine des Herrn Lichtenberg (Th. I. S. 801.) faſt gar nicht unterſchieden. Eine andere (3te Fortſ.) iſt gleichfalls eine Trommelmaſchine mit einem etwas einfachern Geſtell, wo an der Trommel nicht allein aͤußerlich oben und unten, ſondern auch inwendig, Reiber von Katzenfell angebracht ſind, damit das aufgeſpannte Zeug auf beyden Seiten gerieben und zugleich das Runzeln deſſelben verhuͤtet werde. Dem gefirnißten Taffet giebt Hr. B. den Vorzug vor dem Wollenraſch; Tamys oder andere geglaͤttete Wollenzeuge raͤth er nicht zu nehmen, denn ſie ſchwaͤchen nach ihm die Elektricitaͤt. Auch eine Cylindermaſchine, deren erſter Leiter eine eigne Einrichtung hat, wird von Hrn. B. (3te Fortſ.) beſchrieben. Von der Beſchreibung der großen im Teyleriſchen Muſeum zu Haarlem befindlichen Scheibenmaſchine iſt im Jahre 1787 der zweyte Theil in hollaͤndiſcher Sprache mit illuminirten Kupfern erſchienen (Erſte Vervolg der Proefneemingen, gedaan met Teylers Elektrizeermaſchine. gr. 4.). Beyde Theile ſind uͤberſetzt worden (Beſchreibung einer ungemein großen Elektriſirmaſchine, und der damit im Teyleriſchen Muſeum zu Haarlem angeſtellten Verſuche, durch Martinus van Marum; a. d. Holl. Leipzig, 1786, 4. Erſte Fortſetzung. Leipzig, 1788. 4.). Bey Vergleichung dieſer großen Maſchine mit einer andern von voͤllig gleicher

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Zitationshilfe: Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 5. Leipzig, 1799, S. 311. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch05_1799/323>, abgerufen am 21.05.2024.