Tubulirt nennt man gläserne Helme oder Retorten, wenn sie in ihrer Wölbung ein Loch mit einem eingeriebenen Glasstöpsel haben. Diese sind in vielen Fällen sehr nützlich, dürfen aber nie in zu starke Hitze gebracht werden, weil sie wegen der ungleichen Ausdehnung des Glases an der Oefnung leicht Risse bekommen.
Wegen der starken Elasticität mancher Dämpfe und gasartigen Stoffe in der Hitze darf man die Destillirgefäße nicht immer ganz genau verschließen. Es ist rathsam, in die Vorlage oder den Vorstoß zur Seite ein kleines Loch zu graben, das zu Anfang der Destillation offen bleibt, bis die am meisten elastischen Dämpfe nachlassen. Zu eben dem Zwecke dient der von Woulfe(Philos. Trans. Vol. LVII. Num. 50. p. 517 sqq.) beschriebene Destillir-apparat, bey welchem aus der ersten Vorlage, die an der Retorte liegt, eine gekrümmte gläserne Röhre in eine zweyte Vorlage, aus dieser wieder eine andere in eine dritte Vorlage u. s. w. und zuletzt in die freye Luft tritt. Um die bey den Destillationen zu gleicher Zeit sich entwickelnden Gasarten mit auffangen zu können, hat Lavoisier(Traite elem. de chimie. To. II. p. 451. sqq. System d. antiphlog. Chemie, a. d. Frz. durch HermbstädtII. B. S. 101 u. f. Taf. I. Fig. 1.) einen sehr sinnreichen, wiewohl etwas zusammengesetzten, Destillir-apparat beschrieben, s. den Zusatz des Art. Pnevmatisch - chymischer Apparat.
Gren syst. Handb. der Chemie, B. I. 1794. §. 142--156.
Diabetes des Heron, s. Heber
Th. II. S. 581. 582.
Diagonalmaschine, Eberhardische, s. Bewegung, zusammengesetzte
Th. I. S. 348. 349 (Taf. IV. Fig. 61.).
Diamant.
Zus. zu diesem Art. Th. I. S. 575--578.
Die Antiphlogistiker rechnen den Demant zu den einfachen Körpern. Einige vermuthen, er sey ganz reiner Kohlenstoff; denn in verschlossenen und mit dephlogistisirter Luft gefüllten Gefäßen verbrannt werde er ganz in fixe Luft (kohlengesäuertes Gas) verwandelt. Wäre diese Vermuthung gegründet, so sollte bey den Versuchen über die
Tubulirt nennt man glaͤſerne Helme oder Retorten, wenn ſie in ihrer Woͤlbung ein Loch mit einem eingeriebenen Glasſtoͤpſel haben. Dieſe ſind in vielen Faͤllen ſehr nuͤtzlich, duͤrfen aber nie in zu ſtarke Hitze gebracht werden, weil ſie wegen der ungleichen Ausdehnung des Glaſes an der Oefnung leicht Riſſe bekommen.
Wegen der ſtarken Elaſticitaͤt mancher Daͤmpfe und gasartigen Stoffe in der Hitze darf man die Deſtillirgefaͤße nicht immer ganz genau verſchließen. Es iſt rathſam, in die Vorlage oder den Vorſtoß zur Seite ein kleines Loch zu graben, das zu Anfang der Deſtillation offen bleibt, bis die am meiſten elaſtiſchen Daͤmpfe nachlaſſen. Zu eben dem Zwecke dient der von Woulfe(Philoſ. Trans. Vol. LVII. Num. 50. p. 517 ſqq.) beſchriebene Deſtillir-apparat, bey welchem aus der erſten Vorlage, die an der Retorte liegt, eine gekruͤmmte glaͤſerne Roͤhre in eine zweyte Vorlage, aus dieſer wieder eine andere in eine dritte Vorlage u. ſ. w. und zuletzt in die freye Luft tritt. Um die bey den Deſtillationen zu gleicher Zeit ſich entwickelnden Gasarten mit auffangen zu koͤnnen, hat Lavoiſier(Traité elem. de chimie. To. II. p. 451. ſqq. Syſtem d. antiphlog. Chemie, a. d. Frz. durch HermbſtaͤdtII. B. S. 101 u. f. Taf. I. Fig. 1.) einen ſehr ſinnreichen, wiewohl etwas zuſammengeſetzten, Deſtillir-apparat beſchrieben, ſ. den Zuſatz des Art. Pnevmatiſch - chymiſcher Apparat.
Gren ſyſt. Handb. der Chemie, B. I. 1794. §. 142—156.
Die Antiphlogiſtiker rechnen den Demant zu den einfachen Koͤrpern. Einige vermuthen, er ſey ganz reiner Kohlenſtoff; denn in verſchloſſenen und mit dephlogiſtiſirter Luft gefuͤllten Gefaͤßen verbrannt werde er ganz in fixe Luft (kohlengeſaͤuertes Gas) verwandelt. Waͤre dieſe Vermuthung gegruͤndet, ſo ſollte bey den Verſuchen uͤber die
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Tubulirt nennt man glaͤſerne Helme oder Retorten, wenn ſie in ihrer Woͤlbung ein Loch mit einem eingeriebenen Glasſtoͤpſel haben. Dieſe ſind in vielen Faͤllen ſehr nuͤtzlich, duͤrfen aber nie in zu ſtarke Hitze gebracht werden, weil ſie wegen der ungleichen Ausdehnung des Glaſes an der Oefnung leicht Riſſe bekommen.
Wegen der ſtarken Elaſticitaͤt mancher Daͤmpfe und gasartigen Stoffe in der Hitze darf man die Deſtillirgefaͤße nicht immer ganz genau verſchließen. Es iſt rathſam, in die Vorlage oder den Vorſtoß zur Seite ein kleines Loch zu graben, das zu Anfang der Deſtillation offen bleibt, bis die am meiſten elaſtiſchen Daͤmpfe nachlaſſen. Zu eben dem Zwecke dient der von Woulfe (Philoſ. Trans. Vol. LVII. Num. 50. p. 517 ſqq.) beſchriebene Deſtillir-apparat, bey welchem aus der erſten Vorlage, die an der Retorte liegt, eine gekruͤmmte glaͤſerne Roͤhre in eine zweyte Vorlage, aus dieſer wieder eine andere in eine dritte Vorlage u. ſ. w. und zuletzt in die freye Luft tritt. Um die bey den Deſtillationen zu gleicher Zeit ſich entwickelnden Gasarten mit auffangen zu koͤnnen, hat Lavoiſier (Traité elem. de chimie. To. II. p. 451. ſqq. Syſtem d. antiphlog. Chemie, a. d. Frz. durch Hermbſtaͤdt II. B. S. 101 u. f. Taf. I. Fig. 1.) einen ſehr ſinnreichen, wiewohl etwas zuſammengeſetzten, Deſtillir-apparat beſchrieben, ſ. den Zuſatz des Art. Pnevmatiſch - chymiſcher Apparat.
Gren ſyſt. Handb. der Chemie, B. I. 1794. §. 142—156.
Diabetes des Heron, ſ. Heber
Th. II. S. 581. 582.
Diagonalmaſchine, Eberhardiſche, ſ. Bewegung, zuſammengeſetzte
Th. I. S. 348. 349 (Taf. IV. Fig. 61.).
Diamant.
Zuſ. zu dieſem Art. Th. I. S. 575—578.
Die Antiphlogiſtiker rechnen den Demant zu den einfachen Koͤrpern. Einige vermuthen, er ſey ganz reiner Kohlenſtoff; denn in verſchloſſenen und mit dephlogiſtiſirter Luft gefuͤllten Gefaͤßen verbrannt werde er ganz in fixe Luft (kohlengeſaͤuertes Gas) verwandelt. Waͤre dieſe Vermuthung gegruͤndet, ſo ſollte bey den Verſuchen uͤber die
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Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 5. Leipzig, 1799, S. 227. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch05_1799/239>, abgerufen am 22.07.2024.
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