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Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 5. Leipzig, 1799.

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bleibt allemal noch übrig, und erklärt sehr gut, warum wir z. B. die Fixsterne unter einem kleinen scheinbaren Durchmesser sehen u. dgl.; sie ist aber so gering, daß sie beym gewöhnlichen Sehen wenig hindert; und so erhellet der zweckmäßige und weise Bau des Auges aus andern Gründen, wenn gleich die Eulerische Behauptung einer gänzlichen Aufhebung der Farbenverbreitung durch die verschiedenen Mittel nicht statt findet.

Aderhaut des Auges, s. Auge

Th. I. S. 186.

Adhäsion.

Zus. zu Th. I. S. 45--48.

Ueber das Anhängen der Metalle an Quecksilber hat Herr de Morveau (Exp. faites en presence de l'Acad. de Dijon le 12. Fevr. 1773 in Rozier Journal de physique. To. I. p. 172. 460. ingl. Anfangsgr. der theoretischen u. praktischen Chemie von Hrn. de Morveau, Maret und Durande; a. d. Frz. von Weigel, Th. I. Leipz. 1779. 8. S. 49.) Versuche angestellt. Platten von 1 Zoll im Durchmesser, von gleicher Gestalt und Größe, hiengen an der Oberfläche des Quecksilbers mit folgender Kraft.

Goldmit 446 GranZinkmit 204 Gran
Silber-- 429 --Kupfer-- 142 --
Zinn-- 418 --Spießglaskönig-- 126 --
Bley-- 397 --Eisen-- 115 --
Wismuth-- 372 --Kobalt-- 8 --
Auch Herr Achard (Versuche über die Kraft, mit welcher die festen und flüßigen Körper zusammenhängen; in s. Chymisch-physischen Schriften. Berlin, 1780. gr. 8. S. 354. ff.) hat Resultate einer großen Anzahl von Versuchen dieser Art mitgetheilt.

Das S. 46 angeführte Gesetz ist von Hamberger, der überhaupt die Lehre von der Adhäsion sehr aufgeklärt hat, (Elem. physices. Ienae, 1735. 8. §. 157. 158.) in die Physik eingeführt worden. Es läßt sich aber den Versuchen zufolge keineswegs allgemein behaupten; vielmehr scheint die Dichtigkeit der Körper mit ihrem Anhängen an einander in gar keiner Verbindung zu stehen.


bleibt allemal noch uͤbrig, und erklaͤrt ſehr gut, warum wir z. B. die Fixſterne unter einem kleinen ſcheinbaren Durchmeſſer ſehen u. dgl.; ſie iſt aber ſo gering, daß ſie beym gewoͤhnlichen Sehen wenig hindert; und ſo erhellet der zweckmaͤßige und weiſe Bau des Auges aus andern Gruͤnden, wenn gleich die Euleriſche Behauptung einer gaͤnzlichen Aufhebung der Farbenverbreitung durch die verſchiedenen Mittel nicht ſtatt findet.

Aderhaut des Auges, ſ. Auge

Th. I. S. 186.

Adhaͤſion.

Zuſ. zu Th. I. S. 45—48.

Ueber das Anhaͤngen der Metalle an Queckſilber hat Herr de Morveau (Exp. faites en preſence de l'Acad. de Dijon le 12. Fevr. 1773 in Rozier Journal de phyſique. To. I. p. 172. 460. ingl. Anfangsgr. der theoretiſchen u. praktiſchen Chemie von Hrn. de Morveau, Maret und Durande; a. d. Frz. von Weigel, Th. I. Leipz. 1779. 8. S. 49.) Verſuche angeſtellt. Platten von 1 Zoll im Durchmeſſer, von gleicher Geſtalt und Groͤße, hiengen an der Oberflaͤche des Queckſilbers mit folgender Kraft.

Goldmit 446 GranZinkmit 204 Gran
Silber— 429 —Kupfer— 142 —
Zinn— 418 —Spießglaskoͤnig— 126 —
Bley— 397 —Eiſen— 115 —
Wismuth— 372 —Kobalt— 8 —
Auch Herr Achard (Verſuche uͤber die Kraft, mit welcher die feſten und fluͤßigen Koͤrper zuſammenhaͤngen; in ſ. Chymiſch-phyſiſchen Schriften. Berlin, 1780. gr. 8. S. 354. ff.) hat Reſultate einer großen Anzahl von Verſuchen dieſer Art mitgetheilt.

Das S. 46 angefuͤhrte Geſetz iſt von Hamberger, der uͤberhaupt die Lehre von der Adhaͤſion ſehr aufgeklaͤrt hat, (Elem. phyſices. Ienae, 1735. 8. §. 157. 158.) in die Phyſik eingefuͤhrt worden. Es laͤßt ſich aber den Verſuchen zufolge keineswegs allgemein behaupten; vielmehr ſcheint die Dichtigkeit der Koͤrper mit ihrem Anhaͤngen an einander in gar keiner Verbindung zu ſtehen.

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[11/0023] bleibt allemal noch uͤbrig, und erklaͤrt ſehr gut, warum wir z. B. die Fixſterne unter einem kleinen ſcheinbaren Durchmeſſer ſehen u. dgl.; ſie iſt aber ſo gering, daß ſie beym gewoͤhnlichen Sehen wenig hindert; und ſo erhellet der zweckmaͤßige und weiſe Bau des Auges aus andern Gruͤnden, wenn gleich die Euleriſche Behauptung einer gaͤnzlichen Aufhebung der Farbenverbreitung durch die verſchiedenen Mittel nicht ſtatt findet. Aderhaut des Auges, ſ. Auge Th. I. S. 186. Adhaͤſion. Zuſ. zu Th. I. S. 45—48. Ueber das Anhaͤngen der Metalle an Queckſilber hat Herr de Morveau (Exp. faites en preſence de l'Acad. de Dijon le 12. Fevr. 1773 in Rozier Journal de phyſique. To. I. p. 172. 460. ingl. Anfangsgr. der theoretiſchen u. praktiſchen Chemie von Hrn. de Morveau, Maret und Durande; a. d. Frz. von Weigel, Th. I. Leipz. 1779. 8. S. 49.) Verſuche angeſtellt. Platten von 1 Zoll im Durchmeſſer, von gleicher Geſtalt und Groͤße, hiengen an der Oberflaͤche des Queckſilbers mit folgender Kraft. Gold mit 446 Gran Zink mit 204 Gran Silber — 429 — Kupfer — 142 — Zinn — 418 — Spießglaskoͤnig — 126 — Bley — 397 — Eiſen — 115 — Wismuth — 372 — Kobalt — 8 — Auch Herr Achard (Verſuche uͤber die Kraft, mit welcher die feſten und fluͤßigen Koͤrper zuſammenhaͤngen; in ſ. Chymiſch-phyſiſchen Schriften. Berlin, 1780. gr. 8. S. 354. ff.) hat Reſultate einer großen Anzahl von Verſuchen dieſer Art mitgetheilt. Das S. 46 angefuͤhrte Geſetz iſt von Hamberger, der uͤberhaupt die Lehre von der Adhaͤſion ſehr aufgeklaͤrt hat, (Elem. phyſices. Ienae, 1735. 8. §. 157. 158.) in die Phyſik eingefuͤhrt worden. Es laͤßt ſich aber den Verſuchen zufolge keineswegs allgemein behaupten; vielmehr ſcheint die Dichtigkeit der Koͤrper mit ihrem Anhaͤngen an einander in gar keiner Verbindung zu ſtehen.

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Zitationshilfe: Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 5. Leipzig, 1799, S. 11. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch05_1799/23>, abgerufen am 28.03.2024.