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Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 5. Leipzig, 1799.

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Die weiße feste Säure nimmt in der Glühhitze eine gelbe Farbe an, indem sie einen Theil ihres Sauerstoffs verliert. Diese gelbe Zinnhalbsäure ist im Wasser nicht auflöslich. Setzt man sie aber der Luft aus, so nimmt sie abermals Sauerstoff auf, und wird wieder zu einer weißen Zinnsäure.

Girtanner Anfangsgr. der antiphlog. Chemie, S. 351.

Zinnober, s. Quecksilber

Th. III. S. 599.

Zirkonerde.

N. A.

Zirkonerde, Circonia, Terre de Jargon.

Diese Namen führt eine eigenthümliche vor wenig Jahren von Hrn. Prof. Klaproth (Chemische Unters. des Zirkons, in den Beob. und Entd. aus der Naturkunde, von der Gesellschaft naturforschender Feunde in Berlin, B. III. 1789. S. 147. u. f.) in den Zirkonen entdeckte Erde. Sie ist in den Säuren auflöslich, aber mit der Kohlensäure nicht verwandt; in den Alkalien ist sie auf nassem Wege durch Hülfe der Wärme nicht auflösbar. Durch das erstere Kennzeichen unterscheidet sie sich von der Kieselerde, durch das zweyte von der Kalkerde, Bittererde und Schwererde, und durch das dritte von der Thonerde. Vor dem Löthrohre fließt sie mit dem Borax zu einer klaren ungefärbten Perle.

Gren systemat. Handbuch der gesammten Chemie. Erster Band. Halle, 1794. gr. 8. §. 403.

Zitterfische.

Zusatz zu Th. IV. S. 879--885.

Zu S. 883. Folgendes ist Broussonets Beschreibung des Zitterwels (Silurus electricus), dem er den Namen le Trembleur beylegt.

Der Körper des Zitterwels, den man zuweilen bis 20 Zoll lang findet, ist länglich, glatt und ohne Schuppen, gegen den vordern Theil breiter und flächer. Die Augen sind von mittlerer Größe, und mit eben der Haut bekleidet, die den ganzen Kopf bedeckt. Beyde Kiefern sind mit vielen kleinen Zähnen besetzt. Um den Mund hat dieser Fisch sechs


Die weiße feſte Saͤure nimmt in der Gluͤhhitze eine gelbe Farbe an, indem ſie einen Theil ihres Sauerſtoffs verliert. Dieſe gelbe Zinnhalbſaͤure iſt im Waſſer nicht aufloͤslich. Setzt man ſie aber der Luft aus, ſo nimmt ſie abermals Sauerſtoff auf, und wird wieder zu einer weißen Zinnſaͤure.

Girtanner Anfangsgr. der antiphlog. Chemie, S. 351.

Zinnober, ſ. Queckſilber

Th. III. S. 599.

Zirkonerde.

N. A.

Zirkonerde, Circonia, Terre de Jargon.

Dieſe Namen fuͤhrt eine eigenthuͤmliche vor wenig Jahren von Hrn. Prof. Klaproth (Chemiſche Unterſ. des Zirkons, in den Beob. und Entd. aus der Naturkunde, von der Geſellſchaft naturforſchender Feunde in Berlin, B. III. 1789. S. 147. u. f.) in den Zirkonen entdeckte Erde. Sie iſt in den Saͤuren aufloͤslich, aber mit der Kohlenſaͤure nicht verwandt; in den Alkalien iſt ſie auf naſſem Wege durch Huͤlfe der Waͤrme nicht aufloͤsbar. Durch das erſtere Kennzeichen unterſcheidet ſie ſich von der Kieſelerde, durch das zweyte von der Kalkerde, Bittererde und Schwererde, und durch das dritte von der Thonerde. Vor dem Loͤthrohre fließt ſie mit dem Borax zu einer klaren ungefaͤrbten Perle.

Gren ſyſtemat. Handbuch der geſammten Chemie. Erſter Band. Halle, 1794. gr. 8. §. 403.

Zitterfiſche.

Zuſatz zu Th. IV. S. 879—885.

Zu S. 883. Folgendes iſt Brouſſonets Beſchreibung des Zitterwels (Silurus electricus), dem er den Namen le Trembleur beylegt.

Der Koͤrper des Zitterwels, den man zuweilen bis 20 Zoll lang findet, iſt laͤnglich, glatt und ohne Schuppen, gegen den vordern Theil breiter und flaͤcher. Die Augen ſind von mittlerer Groͤße, und mit eben der Haut bekleidet, die den ganzen Kopf bedeckt. Beyde Kiefern ſind mit vielen kleinen Zaͤhnen beſetzt. Um den Mund hat dieſer Fiſch ſechs

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[1031/1043] Die weiße feſte Saͤure nimmt in der Gluͤhhitze eine gelbe Farbe an, indem ſie einen Theil ihres Sauerſtoffs verliert. Dieſe gelbe Zinnhalbſaͤure iſt im Waſſer nicht aufloͤslich. Setzt man ſie aber der Luft aus, ſo nimmt ſie abermals Sauerſtoff auf, und wird wieder zu einer weißen Zinnſaͤure. Girtanner Anfangsgr. der antiphlog. Chemie, S. 351. Zinnober, ſ. Queckſilber Th. III. S. 599. Zirkonerde. N. A. Zirkonerde, Circonia, Terre de Jargon. Dieſe Namen fuͤhrt eine eigenthuͤmliche vor wenig Jahren von Hrn. Prof. Klaproth (Chemiſche Unterſ. des Zirkons, in den Beob. und Entd. aus der Naturkunde, von der Geſellſchaft naturforſchender Feunde in Berlin, B. III. 1789. S. 147. u. f.) in den Zirkonen entdeckte Erde. Sie iſt in den Saͤuren aufloͤslich, aber mit der Kohlenſaͤure nicht verwandt; in den Alkalien iſt ſie auf naſſem Wege durch Huͤlfe der Waͤrme nicht aufloͤsbar. Durch das erſtere Kennzeichen unterſcheidet ſie ſich von der Kieſelerde, durch das zweyte von der Kalkerde, Bittererde und Schwererde, und durch das dritte von der Thonerde. Vor dem Loͤthrohre fließt ſie mit dem Borax zu einer klaren ungefaͤrbten Perle. Gren ſyſtemat. Handbuch der geſammten Chemie. Erſter Band. Halle, 1794. gr. 8. §. 403. Zitterfiſche. Zuſatz zu Th. IV. S. 879—885. Zu S. 883. Folgendes iſt Brouſſonets Beſchreibung des Zitterwels (Silurus electricus), dem er den Namen le Trembleur beylegt. Der Koͤrper des Zitterwels, den man zuweilen bis 20 Zoll lang findet, iſt laͤnglich, glatt und ohne Schuppen, gegen den vordern Theil breiter und flaͤcher. Die Augen ſind von mittlerer Groͤße, und mit eben der Haut bekleidet, die den ganzen Kopf bedeckt. Beyde Kiefern ſind mit vielen kleinen Zaͤhnen beſetzt. Um den Mund hat dieſer Fiſch ſechs

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Zitationshilfe: Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 5. Leipzig, 1799, S. 1031. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch05_1799/1043>, abgerufen am 23.11.2024.