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Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 5. Leipzig, 1799.

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und es gewährt diese Art des Sehens, zumal wenn alles fremde Licht abgehalten wird, eine vorzüglich schöne und angenehme Darstellung.

Zink.

Zus. zu Th. IV. S. 867--870.

Bey diesem Metalle sind folgende Benennungen der neuern Nomenclatur zu bemerken. Die Zinkblumen, Oxide de zinc sublime, aufgetriebene Zinkhalbsäure; der weiße Vitriol oder Zinkoitriol, Sulfate de zinc, schwefelgesäuerter Zink; der Zinksalpeter, Nitrate de zinc, salpetergesäuerter Zink; die Zinkbutter, Muriate de zinc sublime, aufgetrieben kochsalzgesäuerter Zink. Die Blende ist geschwefelter Zink, Sulfure de zinc. Der Zink ist fast niemals frey von Kohle und Eisen, daher sich auch bey seinen Auflösungen in Säuren gekohltes Eisen, als ein schwarzes Pulver, niederschlägt.

Zinn.

Zus. zu Th. IV. S. 871--875.

Die neuere Nomenclatur nennt die Zinnkrätze Oxide d'etain gris graue Zinnhalbsäure; die Zinnasche Oxide d'etain blanc, weiße Zinnhalbsäure; die Zinnblumen Oxide d'etain sublime, aufgetriebene Zinnhalbsäure; die Zinnbutter, Muriate d'etain sublime, aufgetrieben kochsalzgesäuertes Zinn; Libavs rauchender Geist, Muriate d'etain fumant oder Muriate oxygene d'etain, übersaures kochsalzgesäuertes Zinn; der Zinnkies, Sulfure d'etain, geschwefeltes Zinn.

Herr Hermbstädt hat ein Mittel entdeckt, das Zinn so sehr mit Sauerstoff zu sättigen, daß es die Eigenschaften einer Säure erhält. Das Zinn wird in Kochsalzsäure aufgelößt, und diese Auflösung so lange mit Salpetersäure gekocht, bis sich kein salpetersaures Gas mehr entwickelt, folglich keine Salpetersäure mehr zerlegt wird. Dann wird die Mischung destillirt. Die Kochsalzsäure und das Salpetersaure gehen in Gasgestalt über; die Zinnsäure bleibt weiß und in fester Gestalt in der Retorte zurück. Ein Theil dieser sesten Zinnsäure lößt sich in drey Theilen Wasser auf.


und es gewaͤhrt dieſe Art des Sehens, zumal wenn alles fremde Licht abgehalten wird, eine vorzuͤglich ſchoͤne und angenehme Darſtellung.

Zink.

Zuſ. zu Th. IV. S. 867—870.

Bey dieſem Metalle ſind folgende Benennungen der neuern Nomenclatur zu bemerken. Die Zinkblumen, Oxide de zinc ſublimé, aufgetriebene Zinkhalbſaͤure; der weiße Vitriol oder Zinkoitriol, Sulfate de zinc, ſchwefelgeſaͤuerter Zink; der Zinkſalpeter, Nitrate de zinc, ſalpetergeſaͤuerter Zink; die Zinkbutter, Muriate de zinc ſublimé, aufgetrieben kochſalzgeſaͤuerter Zink. Die Blende iſt geſchwefelter Zink, Sulfure de zinc. Der Zink iſt faſt niemals frey von Kohle und Eiſen, daher ſich auch bey ſeinen Aufloͤſungen in Saͤuren gekohltes Eiſen, als ein ſchwarzes Pulver, niederſchlaͤgt.

Zinn.

Zuſ. zu Th. IV. S. 871—875.

Die neuere Nomenclatur nennt die Zinnkraͤtze Oxide d'etain gris graue Zinnhalbſaͤure; die Zinnaſche Oxide d'etain blanc, weiße Zinnhalbſaͤure; die Zinnblumen Oxide d'etain ſublimé, aufgetriebene Zinnhalbſaͤure; die Zinnbutter, Muriate d'etain ſublimé, aufgetrieben kochſalzgeſaͤuertes Zinn; Libavs rauchender Geiſt, Muriate d'etain fumant oder Muriate oxygèné d'etain, uͤberſaures kochſalzgeſaͤuertes Zinn; der Zinnkies, Sulfure d'etain, geſchwefeltes Zinn.

Herr Hermbſtaͤdt hat ein Mittel entdeckt, das Zinn ſo ſehr mit Sauerſtoff zu ſaͤttigen, daß es die Eigenſchaften einer Saͤure erhaͤlt. Das Zinn wird in Kochſalzſaͤure aufgeloͤßt, und dieſe Aufloͤſung ſo lange mit Salpeterſaͤure gekocht, bis ſich kein ſalpeterſaures Gas mehr entwickelt, folglich keine Salpeterſaͤure mehr zerlegt wird. Dann wird die Miſchung deſtillirt. Die Kochſalzſaͤure und das Salpeterſaure gehen in Gasgeſtalt uͤber; die Zinnſaͤure bleibt weiß und in feſter Geſtalt in der Retorte zuruͤck. Ein Theil dieſer ſeſten Zinnſaͤure loͤßt ſich in drey Theilen Waſſer auf.

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[1030/1042] und es gewaͤhrt dieſe Art des Sehens, zumal wenn alles fremde Licht abgehalten wird, eine vorzuͤglich ſchoͤne und angenehme Darſtellung. Zink. Zuſ. zu Th. IV. S. 867—870. Bey dieſem Metalle ſind folgende Benennungen der neuern Nomenclatur zu bemerken. Die Zinkblumen, Oxide de zinc ſublimé, aufgetriebene Zinkhalbſaͤure; der weiße Vitriol oder Zinkoitriol, Sulfate de zinc, ſchwefelgeſaͤuerter Zink; der Zinkſalpeter, Nitrate de zinc, ſalpetergeſaͤuerter Zink; die Zinkbutter, Muriate de zinc ſublimé, aufgetrieben kochſalzgeſaͤuerter Zink. Die Blende iſt geſchwefelter Zink, Sulfure de zinc. Der Zink iſt faſt niemals frey von Kohle und Eiſen, daher ſich auch bey ſeinen Aufloͤſungen in Saͤuren gekohltes Eiſen, als ein ſchwarzes Pulver, niederſchlaͤgt. Zinn. Zuſ. zu Th. IV. S. 871—875. Die neuere Nomenclatur nennt die Zinnkraͤtze Oxide d'etain gris graue Zinnhalbſaͤure; die Zinnaſche Oxide d'etain blanc, weiße Zinnhalbſaͤure; die Zinnblumen Oxide d'etain ſublimé, aufgetriebene Zinnhalbſaͤure; die Zinnbutter, Muriate d'etain ſublimé, aufgetrieben kochſalzgeſaͤuertes Zinn; Libavs rauchender Geiſt, Muriate d'etain fumant oder Muriate oxygèné d'etain, uͤberſaures kochſalzgeſaͤuertes Zinn; der Zinnkies, Sulfure d'etain, geſchwefeltes Zinn. Herr Hermbſtaͤdt hat ein Mittel entdeckt, das Zinn ſo ſehr mit Sauerſtoff zu ſaͤttigen, daß es die Eigenſchaften einer Saͤure erhaͤlt. Das Zinn wird in Kochſalzſaͤure aufgeloͤßt, und dieſe Aufloͤſung ſo lange mit Salpeterſaͤure gekocht, bis ſich kein ſalpeterſaures Gas mehr entwickelt, folglich keine Salpeterſaͤure mehr zerlegt wird. Dann wird die Miſchung deſtillirt. Die Kochſalzſaͤure und das Salpeterſaure gehen in Gasgeſtalt uͤber; die Zinnſaͤure bleibt weiß und in feſter Geſtalt in der Retorte zuruͤck. Ein Theil dieſer ſeſten Zinnſaͤure loͤßt ſich in drey Theilen Waſſer auf.

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Zitationshilfe: Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 5. Leipzig, 1799, S. 1030. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch05_1799/1042>, abgerufen am 23.11.2024.