Bewegung tönen machen könne. Man s. hierüber den Art. Aeolusharfe (oben S. 12.). Daß bey der Spannung von Osten nach Westen kein Ton entstanden sey, beweise noch nichts für einen vermutheten Magnetismus, bis erst ausgemacht sey, ob alle übrigen Umstände gleich gewesen, welches kaum zu erwaten stehe.
Herr D. Chladni hat gezeigt, daß die Saiten oder ihre aliquoten Theile sich auch nach der Richtung ihrer Länge in sich selbst zusammenziehen und wieder ausdehnen, und dadurch nach ganz andern Gesetzen tönen, als durch die gewöhnlichen Lateralschwingungen, s. den Zusatz des Art. Ton, oben S. 891. Herr Prof. Hindenburg (Archiv der reinen und angewandten Mathematik. Erstes Heft, 1794. gr. 8. S. 128.) erklärt die Wetterharfe für ein Instrument, das solche Längentöne giebt, und zugleich an Länge und Dicke der Saiten alle andere besaitete Instrumente übertrift, welche ihre Töne durch Lateralschwingungen hervorbringen.
Taschenbuch zum Nutzen und Vergnügen für das Jahr 1789. beym Göttingischeu Taschenkalender d. I. S. 129--132.
Wetterleuchten.
Zusatz zu diesem Art. Th. IV. S. 740.
An einigen Orten innerhalb der Wendekreise ist das Wetterleuchten eine eben so gewöhnliche Erscheinung, als das Nordlicht innerhalb des nördlichen Polarkreises. P. I. Bladh (Neue schwed. Abhandl. Th. I. 1780. der deutsch. Uebers. S. 97.) erzählt von den niedrigen Küsten der Insel Sumatra, daß sich daselbst fast jede Nacht von der Abenddämmerung an bis zum Morgen, da das Tageslicht sie unmerklich macht, ununterbrochne stille Blitze zeigen. Ueberhaupt hat das Wetterleuchten Aehnlichkeit mit dem Nordlichte, und macht es daher wahrscheinlich, daß auch letzteres eine elektrische Erscheinung sey.
Reimarius (Neuere Bemerkungen vom Blitze. Hamburg, 1794. gr. 8. §. 73.) vergleicht das Wetterleuchten mit denjenigen Stralen, welche man bey unsern elektrischen Versuchen im Dunkeln von einem Körper ausfahren sieht, der durch einen beständig fortgesetzten Zufluß mit Elektricität
Bewegung toͤnen machen koͤnne. Man ſ. hieruͤber den Art. Aeolusharfe (oben S. 12.). Daß bey der Spannung von Oſten nach Weſten kein Ton entſtanden ſey, beweiſe noch nichts fuͤr einen vermutheten Magnetismus, bis erſt ausgemacht ſey, ob alle uͤbrigen Umſtaͤnde gleich geweſen, welches kaum zu erwaten ſtehe.
Herr D. Chladni hat gezeigt, daß die Saiten oder ihre aliquoten Theile ſich auch nach der Richtung ihrer Laͤnge in ſich ſelbſt zuſammenziehen und wieder ausdehnen, und dadurch nach ganz andern Geſetzen toͤnen, als durch die gewoͤhnlichen Lateralſchwingungen, ſ. den Zuſatz des Art. Ton, oben S. 891. Herr Prof. Hindenburg (Archiv der reinen und angewandten Mathematik. Erſtes Heft, 1794. gr. 8. S. 128.) erklaͤrt die Wetterharfe fuͤr ein Inſtrument, das ſolche Laͤngentoͤne giebt, und zugleich an Laͤnge und Dicke der Saiten alle andere beſaitete Inſtrumente uͤbertrift, welche ihre Toͤne durch Lateralſchwingungen hervorbringen.
Taſchenbuch zum Nutzen und Vergnuͤgen fuͤr das Jahr 1789. beym Goͤttingiſcheu Taſchenkalender d. I. S. 129—132.
Wetterleuchten.
Zuſatz zu dieſem Art. Th. IV. S. 740.
An einigen Orten innerhalb der Wendekreiſe iſt das Wetterleuchten eine eben ſo gewoͤhnliche Erſcheinung, als das Nordlicht innerhalb des noͤrdlichen Polarkreiſes. P. I. Bladh (Neue ſchwed. Abhandl. Th. I. 1780. der deutſch. Ueberſ. S. 97.) erzaͤhlt von den niedrigen Kuͤſten der Inſel Sumatra, daß ſich daſelbſt faſt jede Nacht von der Abenddaͤmmerung an bis zum Morgen, da das Tageslicht ſie unmerklich macht, ununterbrochne ſtille Blitze zeigen. Ueberhaupt hat das Wetterleuchten Aehnlichkeit mit dem Nordlichte, und macht es daher wahrſcheinlich, daß auch letzteres eine elektriſche Erſcheinung ſey.
Reimarius (Neuere Bemerkungen vom Blitze. Hamburg, 1794. gr. 8. §. 73.) vergleicht das Wetterleuchten mit denjenigen Stralen, welche man bey unſern elektriſchen Verſuchen im Dunkeln von einem Koͤrper ausfahren ſieht, der durch einen beſtaͤndig fortgeſetzten Zufluß mit Elektricitaͤt
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Bewegung toͤnen machen koͤnne. Man ſ. hieruͤber den Art. Aeolusharfe (oben S. 12.). Daß bey der Spannung von Oſten nach Weſten kein Ton entſtanden ſey, beweiſe noch nichts fuͤr einen vermutheten Magnetismus, bis erſt ausgemacht ſey, ob alle uͤbrigen Umſtaͤnde gleich geweſen, welches kaum zu erwaten ſtehe.
Herr D. Chladni hat gezeigt, daß die Saiten oder ihre aliquoten Theile ſich auch nach der Richtung ihrer Laͤnge in ſich ſelbſt zuſammenziehen und wieder ausdehnen, und dadurch nach ganz andern Geſetzen toͤnen, als durch die gewoͤhnlichen Lateralſchwingungen, ſ. den Zuſatz des Art. Ton, oben S. 891. Herr Prof. Hindenburg (Archiv der reinen und angewandten Mathematik. Erſtes Heft, 1794. gr. 8. S. 128.) erklaͤrt die Wetterharfe fuͤr ein Inſtrument, das ſolche Laͤngentoͤne giebt, und zugleich an Laͤnge und Dicke der Saiten alle andere beſaitete Inſtrumente uͤbertrift, welche ihre Toͤne durch Lateralſchwingungen hervorbringen.
Taſchenbuch zum Nutzen und Vergnuͤgen fuͤr das Jahr 1789. beym Goͤttingiſcheu Taſchenkalender d. I. S. 129—132.
Wetterleuchten.
Zuſatz zu dieſem Art. Th. IV. S. 740.
An einigen Orten innerhalb der Wendekreiſe iſt das Wetterleuchten eine eben ſo gewoͤhnliche Erſcheinung, als das Nordlicht innerhalb des noͤrdlichen Polarkreiſes. P. I. Bladh (Neue ſchwed. Abhandl. Th. I. 1780. der deutſch. Ueberſ. S. 97.) erzaͤhlt von den niedrigen Kuͤſten der Inſel Sumatra, daß ſich daſelbſt faſt jede Nacht von der Abenddaͤmmerung an bis zum Morgen, da das Tageslicht ſie unmerklich macht, ununterbrochne ſtille Blitze zeigen. Ueberhaupt hat das Wetterleuchten Aehnlichkeit mit dem Nordlichte, und macht es daher wahrſcheinlich, daß auch letzteres eine elektriſche Erſcheinung ſey.
Reimarius (Neuere Bemerkungen vom Blitze. Hamburg, 1794. gr. 8. §. 73.) vergleicht das Wetterleuchten mit denjenigen Stralen, welche man bey unſern elektriſchen Verſuchen im Dunkeln von einem Koͤrper ausfahren ſieht, der durch einen beſtaͤndig fortgeſetzten Zufluß mit Elektricitaͤt
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Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 5. Leipzig, 1799, S. 1009. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch05_1799/1021>, abgerufen am 23.11.2024.
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