Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 4. Leipzig, 1798.
Der Zink ist in einer großen Anzahl verschiedener Erze mit vielen andern Metallen vereiniget. So findet man ihn z. B. im rammelsberger Bleyerze und in den meisten Eisenerzen. Als eigentliche Zinkerze betrachtet man den Galmey, der durch Luftsäure verkalkt und mit eisenflüßigem Thone vermengt ist, und die Blende, ein schweflichtes sehr gemeines Erz, das außer dem Zink stets Eisen und noch mehrere Metalle enthält. Den Galmey braucht man nur zur Bereitung des Messings, und nicht zu Gewinnung des Zinks selbft, wozu die Arbeit in verschloßnen Gefäßen müßte unternommen werden. Der ostindische Zink wird vielleicht aus einem eignen Erze erhalten, in Europa sammelt man blos den Zinkgehalt nebenbey aus Bearbeitungen der Erze anderer Metalle. Der vornehmste Nutzen des Zinks besteht in seinem Gebrauche zur Bereitung des Messings und vieler andern Compositionen. Malovin (Mem. de l'acad. de Paris, 1742. 1743.) hat statt der Verzinnung der Küchengeschirre eine Verzinkung derselben vorgeschlagen, welche wegen der Strengflüßigkeit des Zinks dauerhafter und keiner Bleyverfälschung unterworfen seyn würde. Es ist aber dabey zu bedenken, daß sich der Zink sehr leicht, selbst in schwachen Pflanzensäuren, auflöset, und alsdann Uebelkeiten und Erbrechen verursacht. In der Arzneykunde werden aus dem Zinkoitriol und den Zinkblumen Brechmittel bereitet, die letztern auch äußerlich als ein trocknendes, reinigendes und stärkendes Mittel, vorzüglich in Augenkrankheiten, gebraucht. Macquer chym. Wörterbuch, durch Leonhardi, Art. Zink. Gren syst. Handbuch d. ges. Chemie, II. Th. 2. B. §.2973 u. f.
Der Zink iſt in einer großen Anzahl verſchiedener Erze mit vielen andern Metallen vereiniget. So findet man ihn z. B. im rammelsberger Bleyerze und in den meiſten Eiſenerzen. Als eigentliche Zinkerze betrachtet man den Galmey, der durch Luftſaͤure verkalkt und mit eiſenfluͤßigem Thone vermengt iſt, und die Blende, ein ſchweflichtes ſehr gemeines Erz, das außer dem Zink ſtets Eiſen und noch mehrere Metalle enthaͤlt. Den Galmey braucht man nur zur Bereitung des Meſſings, und nicht zu Gewinnung des Zinks ſelbft, wozu die Arbeit in verſchloßnen Gefaͤßen muͤßte unternommen werden. Der oſtindiſche Zink wird vielleicht aus einem eignen Erze erhalten, in Europa ſammelt man blos den Zinkgehalt nebenbey aus Bearbeitungen der Erze anderer Metalle. Der vornehmſte Nutzen des Zinks beſteht in ſeinem Gebrauche zur Bereitung des Meſſings und vieler andern Compoſitionen. Malovin (Mém. de l'acad. de Paris, 1742. 1743.) hat ſtatt der Verzinnung der Kuͤchengeſchirre eine Verzinkung derſelben vorgeſchlagen, welche wegen der Strengfluͤßigkeit des Zinks dauerhafter und keiner Bleyverfaͤlſchung unterworfen ſeyn wuͤrde. Es iſt aber dabey zu bedenken, daß ſich der Zink ſehr leicht, ſelbſt in ſchwachen Pflanzenſaͤuren, aufloͤſet, und alsdann Uebelkeiten und Erbrechen verurſacht. In der Arzneykunde werden aus dem Zinkoitriol und den Zinkblumen Brechmittel bereitet, die letztern auch aͤußerlich als ein trocknendes, reinigendes und ſtaͤrkendes Mittel, vorzuͤglich in Augenkrankheiten, gebraucht. Macquer chym. Woͤrterbuch, durch Leonhardi, Art. Zink. Gren ſyſt. Handbuch d. geſ. Chemie, II. Th. 2. B. §.2973 u. f. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0880" xml:id="P.4.870" n="870"/><lb/><hi rendition="#b">ſ. Amalgama, elektriſches.</hi> Die nuͤtzlichſte Verſetzung des Zinks iſt die mit Kupfer, womit er ſich im Fluße leicht vereiniget, wenn man nur dabey ſein Verbrennen verhuͤtet. Das Kupfer wird dadurch gelb gefaͤrbt, verliert nicht viel von ſeiner Geſchmeidigkeit, wird dagegen leichtfluͤßiger, und mehr gegen den Roſt geſichert, und erhaͤlt nach der verſchiedenen Menge des zugeſetzten Zinks die Namen Meſſing, Tombak, Prinzmetall, Pinſchbeck, Similor; <hi rendition="#b">ſ. Kupfer, Meſſing.</hi></p> <p>Der Zink iſt in einer großen Anzahl verſchiedener Erze mit vielen andern Metallen vereiniget. So findet man ihn z. B. im rammelsberger Bleyerze und in den meiſten Eiſenerzen. Als eigentliche Zinkerze betrachtet man den Galmey, der durch Luftſaͤure verkalkt und mit eiſenfluͤßigem Thone vermengt iſt, und die Blende, ein ſchweflichtes ſehr gemeines Erz, das außer dem Zink ſtets Eiſen und noch mehrere Metalle enthaͤlt. Den Galmey braucht man nur zur Bereitung des Meſſings, und nicht zu Gewinnung des Zinks ſelbft, wozu die Arbeit in verſchloßnen Gefaͤßen muͤßte unternommen werden. Der oſtindiſche Zink wird vielleicht aus einem eignen Erze erhalten, in Europa ſammelt man blos den Zinkgehalt nebenbey aus Bearbeitungen der Erze anderer Metalle.</p> <p>Der vornehmſte Nutzen des Zinks beſteht in ſeinem Gebrauche zur Bereitung des Meſſings und vieler andern Compoſitionen. <hi rendition="#b">Malovin</hi> (<hi rendition="#aq">Mém. de l'acad. de Paris, 1742. 1743.</hi>) hat ſtatt der Verzinnung der Kuͤchengeſchirre eine Verzinkung derſelben vorgeſchlagen, welche wegen der Strengfluͤßigkeit des Zinks dauerhafter und keiner Bleyverfaͤlſchung unterworfen ſeyn wuͤrde. Es iſt aber dabey zu bedenken, daß ſich der Zink ſehr leicht, ſelbſt in ſchwachen Pflanzenſaͤuren, aufloͤſet, und alsdann Uebelkeiten und Erbrechen verurſacht. In der Arzneykunde werden aus dem Zinkoitriol und den Zinkblumen Brechmittel bereitet, die letztern auch aͤußerlich als ein trocknendes, reinigendes und ſtaͤrkendes Mittel, vorzuͤglich in Augenkrankheiten, gebraucht.</p> <p><hi rendition="#b">Macquer</hi> chym. Woͤrterbuch, durch <hi rendition="#b">Leonhardi,</hi> Art. Zink.</p> <p><hi rendition="#b">Gren</hi> ſyſt. Handbuch d. geſ. Chemie, <hi rendition="#aq">II.</hi> Th. 2. B. §.2973 u. f.<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [870/0880]
ſ. Amalgama, elektriſches. Die nuͤtzlichſte Verſetzung des Zinks iſt die mit Kupfer, womit er ſich im Fluße leicht vereiniget, wenn man nur dabey ſein Verbrennen verhuͤtet. Das Kupfer wird dadurch gelb gefaͤrbt, verliert nicht viel von ſeiner Geſchmeidigkeit, wird dagegen leichtfluͤßiger, und mehr gegen den Roſt geſichert, und erhaͤlt nach der verſchiedenen Menge des zugeſetzten Zinks die Namen Meſſing, Tombak, Prinzmetall, Pinſchbeck, Similor; ſ. Kupfer, Meſſing.
Der Zink iſt in einer großen Anzahl verſchiedener Erze mit vielen andern Metallen vereiniget. So findet man ihn z. B. im rammelsberger Bleyerze und in den meiſten Eiſenerzen. Als eigentliche Zinkerze betrachtet man den Galmey, der durch Luftſaͤure verkalkt und mit eiſenfluͤßigem Thone vermengt iſt, und die Blende, ein ſchweflichtes ſehr gemeines Erz, das außer dem Zink ſtets Eiſen und noch mehrere Metalle enthaͤlt. Den Galmey braucht man nur zur Bereitung des Meſſings, und nicht zu Gewinnung des Zinks ſelbft, wozu die Arbeit in verſchloßnen Gefaͤßen muͤßte unternommen werden. Der oſtindiſche Zink wird vielleicht aus einem eignen Erze erhalten, in Europa ſammelt man blos den Zinkgehalt nebenbey aus Bearbeitungen der Erze anderer Metalle.
Der vornehmſte Nutzen des Zinks beſteht in ſeinem Gebrauche zur Bereitung des Meſſings und vieler andern Compoſitionen. Malovin (Mém. de l'acad. de Paris, 1742. 1743.) hat ſtatt der Verzinnung der Kuͤchengeſchirre eine Verzinkung derſelben vorgeſchlagen, welche wegen der Strengfluͤßigkeit des Zinks dauerhafter und keiner Bleyverfaͤlſchung unterworfen ſeyn wuͤrde. Es iſt aber dabey zu bedenken, daß ſich der Zink ſehr leicht, ſelbſt in ſchwachen Pflanzenſaͤuren, aufloͤſet, und alsdann Uebelkeiten und Erbrechen verurſacht. In der Arzneykunde werden aus dem Zinkoitriol und den Zinkblumen Brechmittel bereitet, die letztern auch aͤußerlich als ein trocknendes, reinigendes und ſtaͤrkendes Mittel, vorzuͤglich in Augenkrankheiten, gebraucht.
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