Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 4. Leipzig, 1798.Taf. XXVII. Fig. 92. ist das hohle Gefäß A mit seinem Halse in die Dülle ab eingeküttet, und an diese das hohle metallne Gefäß BC angelöthet, aus welchem einige Ausgußröhren mit engen Oefnungen herausgehen. Die Röhre DE, deren Weite im Lichten nicht über 3 Linien betragen darf, reicht bis nahe an das obere Ende des Gefäßes A, geht durch die Dülle ab und das Gefäß BC hindurch, und endigt sich unten in die auf das Bassin G aufgelöthete Dülle F. Am untern Theile hat sowohl die Dülle F, als die Röhre DE, einen Ausschnitt an der Vorderseite, durch welchen, so lange er offen bleibt, die äußere Luft eintreten, und durch DE ins Gefäß A aufsteigen kan. Mitten im Bassin und im Innern der Dülle F befindet sich ein kleines Loch, von etwa 2 Linien Durchmesser, dessen Fläche allezeit weniger, als die Summe aller Oefnungen der Ausgußröhren bey C, betragen muß. Unter dem Bassin G ist noch ein Gefäß H, welches am obern Theile bey I ein Loch hat, durch welches die Luft ausweichen kan. Füllt man das Gesäß A bey umgekehrter Stellung der Maschine durch den Ausschnitt bey F mit Wasser an, und setzt es dann wieder auf seinen gewöhnlichen Fuß, so läuft das Wasser aus den Gußröhren bey C heraus, fällt in das Bassin G, und läuft, so viel es die Oefnung O verstattet, in das Gesäß H ab. Dagegen tritt durch den ofnen Ausschnitt bey F die äußere Lust ein, steigt durch DE auf, und setzt sich am obern Theile des Gefäßes A in den Raum, den das Wasser verlassen hat. Weil aber das Loch O kleiner ist, als die Summe der Oefnungen der Gußröhren, so kan durch O nicht soviel Wasser ablaufen, als ins Bassin ausgegossen wird. Wenn daher der Brunnen eine Zeitlang gelaufen ist, so sammelt sich das Wasser in G an, und versetzt endlich den Ausschnitt bey F so, daß keine äußere Luft mehr durch denselben eintreten kan. Wenn dieser Zugang der Luft verschlossen ist, hören die Gußröhren bald auf, Wasser zu geben. Es läuft zwar noch etwas aus; weil aber dadurch ein Raum entsteht, den keine neue hinzutretende Luft ersetzen kan, so wird die Luft im Raume E verdünnt, drückt also nicht mehr so stark auf Taf. XXVII. Fig. 92. iſt das hohle Gefaͤß A mit ſeinem Halſe in die Duͤlle ab eingekuͤttet, und an dieſe das hohle metallne Gefaͤß BC angeloͤthet, aus welchem einige Ausgußroͤhren mit engen Oefnungen herausgehen. Die Roͤhre DE, deren Weite im Lichten nicht uͤber 3 Linien betragen darf, reicht bis nahe an das obere Ende des Gefaͤßes A, geht durch die Duͤlle ab und das Gefaͤß BC hindurch, und endigt ſich unten in die auf das Baſſin G aufgeloͤthete Duͤlle F. Am untern Theile hat ſowohl die Duͤlle F, als die Roͤhre DE, einen Ausſchnitt an der Vorderſeite, durch welchen, ſo lange er offen bleibt, die aͤußere Luft eintreten, und durch DE ins Gefaͤß A aufſteigen kan. Mitten im Baſſin und im Innern der Duͤlle F befindet ſich ein kleines Loch, von etwa 2 Linien Durchmeſſer, deſſen Flaͤche allezeit weniger, als die Summe aller Oefnungen der Ausgußroͤhren bey C, betragen muß. Unter dem Baſſin G iſt noch ein Gefaͤß H, welches am obern Theile bey I ein Loch hat, durch welches die Luft ausweichen kan. Fuͤllt man das Geſaͤß A bey umgekehrter Stellung der Maſchine durch den Ausſchnitt bey F mit Waſſer an, und ſetzt es dann wieder auf ſeinen gewoͤhnlichen Fuß, ſo laͤuft das Waſſer aus den Gußroͤhren bey C heraus, faͤllt in das Baſſin G, und laͤuft, ſo viel es die Oefnung O verſtattet, in das Geſaͤß H ab. Dagegen tritt durch den ofnen Ausſchnitt bey F die aͤußere Luſt ein, ſteigt durch DE auf, und ſetzt ſich am obern Theile des Gefaͤßes A in den Raum, den das Waſſer verlaſſen hat. Weil aber das Loch O kleiner iſt, als die Summe der Oefnungen der Gußroͤhren, ſo kan durch O nicht ſoviel Waſſer ablaufen, als ins Baſſin ausgegoſſen wird. Wenn daher der Brunnen eine Zeitlang gelaufen iſt, ſo ſammelt ſich das Waſſer in G an, und verſetzt endlich den Ausſchnitt bey F ſo, daß keine aͤußere Luft mehr durch denſelben eintreten kan. Wenn dieſer Zugang der Luft verſchloſſen iſt, hoͤren die Gußroͤhren bald auf, Waſſer zu geben. Es laͤuft zwar noch etwas aus; weil aber dadurch ein Raum entſteht, den keine neue hinzutretende Luft erſetzen kan, ſo wird die Luft im Raume E verduͤnnt, druͤckt alſo nicht mehr ſo ſtark auf <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p> <pb facs="#f0847" xml:id="P.4.837" n="837"/><lb/> </p> <p>Taf. <hi rendition="#aq">XXVII.</hi> Fig. 92. iſt das hohle Gefaͤß <hi rendition="#aq">A</hi> mit ſeinem Halſe in die Duͤlle <hi rendition="#aq">ab</hi> eingekuͤttet, und an dieſe das hohle metallne Gefaͤß <hi rendition="#aq">BC</hi> angeloͤthet, aus welchem einige Ausgußroͤhren mit engen Oefnungen herausgehen. 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Fuͤllt man das Geſaͤß A bey umgekehrter Stellung der Maſchine durch den Ausſchnitt bey F mit Waſſer an, und ſetzt es dann wieder auf ſeinen gewoͤhnlichen Fuß, ſo laͤuft das Waſſer aus den Gußroͤhren bey C heraus, faͤllt in das Baſſin G, und laͤuft, ſo viel es die Oefnung O verſtattet, in das Geſaͤß H ab. Dagegen tritt durch den ofnen Ausſchnitt bey F die aͤußere Luſt ein, ſteigt durch DE auf, und ſetzt ſich am obern Theile des Gefaͤßes A in den Raum, den das Waſſer verlaſſen hat. Weil aber das Loch O kleiner iſt, als die Summe der Oefnungen der Gußroͤhren, ſo kan durch O nicht ſoviel Waſſer ablaufen, als ins Baſſin ausgegoſſen wird. Wenn daher der Brunnen eine Zeitlang gelaufen iſt, ſo ſammelt ſich das Waſſer in G an, und verſetzt endlich den Ausſchnitt bey F ſo, daß keine aͤußere Luft mehr durch denſelben eintreten kan.
Wenn dieſer Zugang der Luft verſchloſſen iſt, hoͤren die Gußroͤhren bald auf, Waſſer zu geben. Es laͤuft zwar noch etwas aus; weil aber dadurch ein Raum entſteht, den keine neue hinzutretende Luft erſetzen kan, ſo wird die Luft im Raume E verduͤnnt, druͤckt alſo nicht mehr ſo ſtark auf
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