der Fig. 83. vorgestellten Fläche einen großen Schirm von Eisenblech vor, der durch die Fahne dem Winde immer gerade entgegen gehalten wird. Dieser Schirm bewegt sich unten in Angeln, und oben wird er durch einen Drath, der über eine an der Spindel befindliche Rolle hinunter in das Zimmer des Beobachters geht, und ein Gewicht trägt, gegen die Spindel zurückgehalten. Sobald ein Windstoß kömmt, tritt der Schirm nach Verhältniß der Stärke des Stoßes weiter oder weniger aus der vertikalen Stellung, und hebt dadurch das Gewicht im Zimmer. Dieses Gewicht befindet sich an einem Hebel, durch dessen eigne Einrichtung die Stärke des Windstoßes angegeben wird; auch kan zu gleichem Endzweck eine Wage mit einer Spiralfeder angebracht werden. Dieser Windmesser ist zugleich mit einem Windzeiger und einer Vorrichtung zu Bestimmung der Neigung des Windes gegen den Horizont verbunden, welche beyde im Zimmer beobachtet werden können.
Herr Oertel (s. Gothaisches Magazin für das Neuste aus der Physik u. Naturg. VI. B. 1. St. S. 89 u. f.) giebt zur Einrichtung eines solchen Windmessers, der sich mit andern nach ähnlichen Grundsätzen verfertigten vergleichen ließe, einige sinnreiche Ideen an. Taf. XXVII. Fig. 84. sitzt die Fahne A auf der stählernen konischen Spitze des eisernen Stabes C innerhalb des Rohrs B, das oben bey a mit einer dichten Platte von gegoßnem Zinn und Kupfer geschlossen ist. Unter der Fahne ist an das Rohr B ein horizontaler Stab befestiget, der mit zwey Lappen b und c von eben dieser Composition versehen ist, in welchen sich die Horizontalfahne D mit konischen Spitzen ohne viele Friction auf und ab bewegen kan. Diese Angelpunkte b und c müssen durch ein leichtes Blech vor dem Regen geschützt werden. Weiter unten wird ein Quadrat von Messing angebracht, der um den Mittelpunkt der Linie bc beschrieben ist, und bey d durch ein Loch in der Fahne geräumig durchgeht. Jeder Grad dieses Quadranten formirt einen Einschnitt, worein ein an der innern Seite der Fahne D befindlicher Sperrkegel fallen, und sie unter jedem Winkel, den ihr die
der Fig. 83. vorgeſtellten Flaͤche einen großen Schirm von Eiſenblech vor, der durch die Fahne dem Winde immer gerade entgegen gehalten wird. Dieſer Schirm bewegt ſich unten in Angeln, und oben wird er durch einen Drath, der uͤber eine an der Spindel befindliche Rolle hinunter in das Zimmer des Beobachters geht, und ein Gewicht traͤgt, gegen die Spindel zuruͤckgehalten. Sobald ein Windſtoß koͤmmt, tritt der Schirm nach Verhaͤltniß der Staͤrke des Stoßes weiter oder weniger aus der vertikalen Stellung, und hebt dadurch das Gewicht im Zimmer. Dieſes Gewicht befindet ſich an einem Hebel, durch deſſen eigne Einrichtung die Staͤrke des Windſtoßes angegeben wird; auch kan zu gleichem Endzweck eine Wage mit einer Spiralfeder angebracht werden. Dieſer Windmeſſer iſt zugleich mit einem Windzeiger und einer Vorrichtung zu Beſtimmung der Neigung des Windes gegen den Horizont verbunden, welche beyde im Zimmer beobachtet werden koͤnnen.
Herr Oertel (ſ. Gothaiſches Magazin fuͤr das Neuſte aus der Phyſik u. Naturg. VI. B. 1. St. S. 89 u. f.) giebt zur Einrichtung eines ſolchen Windmeſſers, der ſich mit andern nach aͤhnlichen Grundſaͤtzen verfertigten vergleichen ließe, einige ſinnreiche Ideen an. Taf. XXVII. Fig. 84. ſitzt die Fahne A auf der ſtaͤhlernen koniſchen Spitze des eiſernen Stabes C innerhalb des Rohrs B, das oben bey a mit einer dichten Platte von gegoßnem Zinn und Kupfer geſchloſſen iſt. Unter der Fahne iſt an das Rohr B ein horizontaler Stab befeſtiget, der mit zwey Lappen b und c von eben dieſer Compoſition verſehen iſt, in welchen ſich die Horizontalfahne D mit koniſchen Spitzen ohne viele Friction auf und ab bewegen kan. Dieſe Angelpunkte b und c muͤſſen durch ein leichtes Blech vor dem Regen geſchuͤtzt werden. Weiter unten wird ein Quadrat von Meſſing angebracht, der um den Mittelpunkt der Linie bc beſchrieben iſt, und bey d durch ein Loch in der Fahne geraͤumig durchgeht. Jeder Grad dieſes Quadranten formirt einen Einſchnitt, worein ein an der innern Seite der Fahne D befindlicher Sperrkegel fallen, und ſie unter jedem Winkel, den ihr die
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der Fig. 83. vorgeſtellten Flaͤche einen großen Schirm von Eiſenblech vor, der durch die Fahne dem Winde immer gerade entgegen gehalten wird. Dieſer Schirm bewegt ſich unten in Angeln, und oben wird er durch einen Drath, der uͤber eine an der Spindel befindliche Rolle hinunter in das Zimmer des Beobachters geht, und ein Gewicht traͤgt, gegen die Spindel zuruͤckgehalten. Sobald ein Windſtoß koͤmmt, tritt der Schirm nach Verhaͤltniß der Staͤrke des Stoßes weiter oder weniger aus der vertikalen Stellung, und hebt dadurch das Gewicht im Zimmer. Dieſes Gewicht befindet ſich an einem Hebel, durch deſſen eigne Einrichtung die Staͤrke des Windſtoßes angegeben wird; auch kan zu gleichem Endzweck eine Wage mit einer Spiralfeder angebracht werden. Dieſer Windmeſſer iſt zugleich mit einem Windzeiger und einer Vorrichtung zu Beſtimmung der Neigung des Windes gegen den Horizont verbunden, welche beyde im Zimmer beobachtet werden koͤnnen.</p><p>Herr <hirendition="#b">Oertel</hi> (ſ. Gothaiſches Magazin fuͤr das Neuſte aus der Phyſik u. Naturg. <hirendition="#aq">VI.</hi> B. 1. St. S. 89 u. f.) giebt zur Einrichtung eines ſolchen Windmeſſers, der ſich mit andern nach aͤhnlichen Grundſaͤtzen verfertigten vergleichen ließe, einige ſinnreiche Ideen an. Taf. <hirendition="#aq">XXVII.</hi> Fig. 84. ſitzt die Fahne <hirendition="#aq">A</hi> auf der ſtaͤhlernen koniſchen Spitze des eiſernen Stabes <hirendition="#aq">C</hi> innerhalb des Rohrs <hirendition="#aq">B,</hi> das oben bey <hirendition="#aq">a</hi> mit einer dichten Platte von gegoßnem Zinn und Kupfer geſchloſſen iſt. Unter der Fahne iſt an das Rohr <hirendition="#aq">B</hi> ein horizontaler Stab befeſtiget, der mit zwey Lappen <hirendition="#aq">b</hi> und <hirendition="#aq">c</hi> von eben dieſer Compoſition verſehen iſt, in welchen ſich die Horizontalfahne <hirendition="#aq">D</hi> mit koniſchen Spitzen ohne viele Friction auf und ab bewegen kan. Dieſe Angelpunkte <hirendition="#aq">b</hi> und <hirendition="#aq">c</hi> muͤſſen durch ein leichtes Blech vor dem Regen geſchuͤtzt werden. Weiter unten wird ein Quadrat von Meſſing angebracht, der um den Mittelpunkt der Linie <hirendition="#aq">bc</hi> beſchrieben iſt, und bey <hirendition="#aq">d</hi> durch ein Loch in der Fahne geraͤumig durchgeht. Jeder Grad dieſes Quadranten formirt einen Einſchnitt, worein ein an der innern Seite der Fahne <hirendition="#aq">D</hi> befindlicher Sperrkegel fallen, und ſie unter jedem Winkel, den ihr die<lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
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der Fig. 83. vorgeſtellten Flaͤche einen großen Schirm von Eiſenblech vor, der durch die Fahne dem Winde immer gerade entgegen gehalten wird. Dieſer Schirm bewegt ſich unten in Angeln, und oben wird er durch einen Drath, der uͤber eine an der Spindel befindliche Rolle hinunter in das Zimmer des Beobachters geht, und ein Gewicht traͤgt, gegen die Spindel zuruͤckgehalten. Sobald ein Windſtoß koͤmmt, tritt der Schirm nach Verhaͤltniß der Staͤrke des Stoßes weiter oder weniger aus der vertikalen Stellung, und hebt dadurch das Gewicht im Zimmer. Dieſes Gewicht befindet ſich an einem Hebel, durch deſſen eigne Einrichtung die Staͤrke des Windſtoßes angegeben wird; auch kan zu gleichem Endzweck eine Wage mit einer Spiralfeder angebracht werden. Dieſer Windmeſſer iſt zugleich mit einem Windzeiger und einer Vorrichtung zu Beſtimmung der Neigung des Windes gegen den Horizont verbunden, welche beyde im Zimmer beobachtet werden koͤnnen.
Herr Oertel (ſ. Gothaiſches Magazin fuͤr das Neuſte aus der Phyſik u. Naturg. VI. B. 1. St. S. 89 u. f.) giebt zur Einrichtung eines ſolchen Windmeſſers, der ſich mit andern nach aͤhnlichen Grundſaͤtzen verfertigten vergleichen ließe, einige ſinnreiche Ideen an. Taf. XXVII. Fig. 84. ſitzt die Fahne A auf der ſtaͤhlernen koniſchen Spitze des eiſernen Stabes C innerhalb des Rohrs B, das oben bey a mit einer dichten Platte von gegoßnem Zinn und Kupfer geſchloſſen iſt. Unter der Fahne iſt an das Rohr B ein horizontaler Stab befeſtiget, der mit zwey Lappen b und c von eben dieſer Compoſition verſehen iſt, in welchen ſich die Horizontalfahne D mit koniſchen Spitzen ohne viele Friction auf und ab bewegen kan. Dieſe Angelpunkte b und c muͤſſen durch ein leichtes Blech vor dem Regen geſchuͤtzt werden. Weiter unten wird ein Quadrat von Meſſing angebracht, der um den Mittelpunkt der Linie bc beſchrieben iſt, und bey d durch ein Loch in der Fahne geraͤumig durchgeht. Jeder Grad dieſes Quadranten formirt einen Einſchnitt, worein ein an der innern Seite der Fahne D befindlicher Sperrkegel fallen, und ſie unter jedem Winkel, den ihr die
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Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 4. Leipzig, 1798, S. 777. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch04_1798/787>, abgerufen am 25.11.2024.
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