Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 4. Leipzig, 1798.

Bild:
<< vorherige Seite


bey seinen Vorlesungen gebrauchte, und den Brisson (Dict. de phys. Art. Planetaire) beschreibt, zeigt zwar nicht alles zugleich, wie das Orrery, aber doch die Bewegungen jedes Planeten einzeln, mit weit weniger Kosten, und fast noch größerer Deutlichkeit. Ein schönes Modell dieser Art hat auch Herr M. Riedel allhier angegeben (Die Verbindung der Sonne, Erde und des Mondes, in einem Modelle vorgestellt von I. G. Riedel. Leipzig, 1785. 8.).

Montucla Histoire des mathematiques. To. I. an mehrern Stellen.

de la Lande astron. Handbuch, a. d. Franz. Leipz. 1775. gr. 8. §. 370. u. f.

I. F. Weidler Historia astronomiae. Viteb. 1741. 4. an mehrern Stellen.

Nic. Copernici De orbium caelestium revolutionibus libri VI. Norimb. apud Petreium, 1543. sol.

Bode kurzgefaßte Erläut. der Sternkunde. Berlin, 1778. 8. Th. I. §. 363. u. f.

Sammlung astronomischer Tafeln unter Aufsicht der königl. preuss Akad der Wiss. Berlin, 1776. gr. 8. I Band S. 1 -- 11.

Kästner Anfangsgr. der Astronomie, 3. Aufl. Göttingen, 1781. 8 §. 265.

Wendekreise, Wendecirkel, Tropici, Tropiques.

Diesen Namen führen auf der Himmels-und Erdkugel zween kleinere Kreise, welche mit dem Aequator parallel laufen, und von demselben um das Maaß der Schiefe der Ekliptik, oder fast um 23 1/2° abstehen, Taf. VIII. Fig. 2. sind auf der Himmelskugel FG und IK, auf der Erdkugel fg und ik die Wendekreise. Da sie dem Aequator parallel sind, so gehören sie am Himmel zu den Tagkreisen, auf der Erde zu den Parallelkreisen, und alle ihre Punkte sind von den Polen um 66 1/2° entfernt.

Am Himmel berührt die Ekliptik FK, deren entfernteste Punkte vom Aequator ebenfalls um das Maaß ihrer Schiefe abstehen, den einen Wendekreis in F, den andern in K, an zween einander gerade entgegenstehenden Punkten. Dies sind die Punkte der Sonnenwenden, oder die Anfangspunkte der Zeichen des Krebses und Steinbocks, von welchen der nördliche Wendekreis FG, Wendekreis


bey ſeinen Vorleſungen gebrauchte, und den Briſſon (Dict. de phyſ. Art. Planétaire) beſchreibt, zeigt zwar nicht alles zugleich, wie das Orrery, aber doch die Bewegungen jedes Planeten einzeln, mit weit weniger Koſten, und faſt noch groͤßerer Deutlichkeit. Ein ſchoͤnes Modell dieſer Art hat auch Herr M. Riedel allhier angegeben (Die Verbindung der Sonne, Erde und des Mondes, in einem Modelle vorgeſtellt von I. G. Riedel. Leipzig, 1785. 8.).

Montucla Hiſtoire des mathematiques. To. I. an mehrern Stellen.

de la Lande aſtron. Handbuch, a. d. Franz. Leipz. 1775. gr. 8. §. 370. u. f.

I. F. Weidler Hiſtoria aſtronomiae. Viteb. 1741. 4. an mehrern Stellen.

Nic. Copernici De orbium caeleſtium revolutionibus libri VI. Norimb. apud Petreium, 1543. ſol.

Bode kurzgefaßte Erlaͤut. der Sternkunde. Berlin, 1778. 8. Th. I. §. 363. u. f.

Sammlung aſtronomiſcher Tafeln unter Aufſicht der königl. preuſs Akad der Wiſſ. Berlin, 1776. gr. 8. I Band S. 1 — 11.

Kaͤſtner Anfangsgr. der Aſtronomie, 3. Aufl. Goͤttingen, 1781. 8 §. 265.

Wendekreiſe, Wendecirkel, Tropici, Tropiques.

Dieſen Namen fuͤhren auf der Himmels-und Erdkugel zween kleinere Kreiſe, welche mit dem Aequator parallel laufen, und von demſelben um das Maaß der Schiefe der Ekliptik, oder faſt um 23 1/2° abſtehen, Taf. VIII. Fig. 2. ſind auf der Himmelskugel FG und IK, auf der Erdkugel fg und ik die Wendekreiſe. Da ſie dem Aequator parallel ſind, ſo gehoͤren ſie am Himmel zu den Tagkreiſen, auf der Erde zu den Parallelkreiſen, und alle ihre Punkte ſind von den Polen um 66 1/2° entfernt.

Am Himmel beruͤhrt die Ekliptik FK, deren entfernteſte Punkte vom Aequator ebenfalls um das Maaß ihrer Schiefe abſtehen, den einen Wendekreis in F, den andern in K, an zween einander gerade entgegenſtehenden Punkten. Dies ſind die Punkte der Sonnenwenden, oder die Anfangspunkte der Zeichen des Krebſes und Steinbocks, von welchen der noͤrdliche Wendekreis FG, Wendekreis

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0748" xml:id="P.4.738" n="738"/><lb/>
bey &#x017F;einen Vorle&#x017F;ungen gebrauchte, und den <hi rendition="#b">Bri&#x017F;&#x017F;on</hi> (<hi rendition="#aq">Dict. de phy&#x017F;. Art. <hi rendition="#i">Planétaire</hi></hi>) be&#x017F;chreibt, zeigt zwar nicht alles zugleich, wie das Orrery, aber doch die Bewegungen jedes Planeten einzeln, mit weit weniger Ko&#x017F;ten, und fa&#x017F;t noch gro&#x0364;ßerer Deutlichkeit. Ein &#x017F;cho&#x0364;nes Modell die&#x017F;er Art hat auch Herr <hi rendition="#aq">M.</hi> <hi rendition="#b">Riedel</hi> allhier angegeben (Die Verbindung der Sonne, Erde und des Mondes, in einem Modelle vorge&#x017F;tellt von <hi rendition="#b">I. G. Riedel.</hi> Leipzig, 1785. 8.).</p>
            <p><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Montucla</hi> Hi&#x017F;toire des mathematiques. To. I.</hi> an mehrern Stellen.</p>
            <p><hi rendition="#b">de la Lande</hi> a&#x017F;tron. Handbuch, a. d. Franz. Leipz. 1775. gr. 8. §. 370. u. f.</p>
            <p><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">I. F. Weidler</hi> Hi&#x017F;toria a&#x017F;tronomiae. Viteb. 1741. 4.</hi> an mehrern Stellen.</p>
            <p> <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Nic. Copernici</hi> De orbium caele&#x017F;tium revolutionibus libri VI. Norimb. apud Petreium, 1543. &#x017F;ol.</hi> </p>
            <p><hi rendition="#b">Bode</hi> kurzgefaßte Erla&#x0364;ut. der Sternkunde. Berlin, 1778. 8. Th. <hi rendition="#aq">I. §. 363.</hi> u. f.</p>
            <p> <hi rendition="#aq">Sammlung a&#x017F;tronomi&#x017F;cher Tafeln unter Auf&#x017F;icht der königl. preu&#x017F;s Akad der Wi&#x017F;&#x017F;. Berlin, 1776. gr. 8. I Band S. 1 &#x2014; 11.</hi> </p>
            <p><hi rendition="#b">Ka&#x0364;&#x017F;tner</hi> Anfangsgr. der A&#x017F;tronomie, 3. Aufl. Go&#x0364;ttingen, 1781. 8 §. 265.</p>
          </div>
          <div n="3">
            <head>Wendekrei&#x017F;e, Wendecirkel, <name type="subjectIndexTerm"><foreign xml:lang="lat"><hi rendition="#aq">Tropici</hi></foreign></name>, <name type="subjectIndexTerm"><foreign xml:lang="fra"><hi rendition="#aq #i">Tropiques</hi></foreign></name>.</head><lb/>
            <p>Die&#x017F;en Namen fu&#x0364;hren auf der Himmels-und Erdkugel zween kleinere Krei&#x017F;e, welche mit dem Aequator parallel laufen, und von dem&#x017F;elben um das Maaß der Schiefe der Ekliptik, oder fa&#x017F;t um 23 1/2° ab&#x017F;tehen, Taf. <hi rendition="#aq">VIII.</hi> Fig. 2. &#x017F;ind auf der Himmelskugel <hi rendition="#aq">FG</hi> und <hi rendition="#aq">IK,</hi> auf der Erdkugel <hi rendition="#aq">fg</hi> und <hi rendition="#aq">ik</hi> die <hi rendition="#b">Wendekrei&#x017F;e.</hi> Da &#x017F;ie dem Aequator parallel &#x017F;ind, &#x017F;o geho&#x0364;ren &#x017F;ie am Himmel zu den Tagkrei&#x017F;en, auf der Erde zu den Parallelkrei&#x017F;en, und alle ihre Punkte &#x017F;ind von den Polen um 66 1/2° entfernt.</p>
            <p>Am Himmel beru&#x0364;hrt die Ekliptik <hi rendition="#aq">FK,</hi> deren entfernte&#x017F;te Punkte vom Aequator ebenfalls um das Maaß ihrer Schiefe ab&#x017F;tehen, den einen Wendekreis in <hi rendition="#aq">F,</hi> den andern in <hi rendition="#aq">K,</hi> an zween einander gerade entgegen&#x017F;tehenden Punkten. Dies &#x017F;ind die Punkte der Sonnenwenden, oder die Anfangspunkte der Zeichen des Kreb&#x017F;es und Steinbocks, von welchen der no&#x0364;rdliche Wendekreis <hi rendition="#aq">FG,</hi> <hi rendition="#b">Wendekreis<lb/></hi></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[738/0748] bey ſeinen Vorleſungen gebrauchte, und den Briſſon (Dict. de phyſ. Art. Planétaire) beſchreibt, zeigt zwar nicht alles zugleich, wie das Orrery, aber doch die Bewegungen jedes Planeten einzeln, mit weit weniger Koſten, und faſt noch groͤßerer Deutlichkeit. Ein ſchoͤnes Modell dieſer Art hat auch Herr M. Riedel allhier angegeben (Die Verbindung der Sonne, Erde und des Mondes, in einem Modelle vorgeſtellt von I. G. Riedel. Leipzig, 1785. 8.). Montucla Hiſtoire des mathematiques. To. I. an mehrern Stellen. de la Lande aſtron. Handbuch, a. d. Franz. Leipz. 1775. gr. 8. §. 370. u. f. I. F. Weidler Hiſtoria aſtronomiae. Viteb. 1741. 4. an mehrern Stellen. Nic. Copernici De orbium caeleſtium revolutionibus libri VI. Norimb. apud Petreium, 1543. ſol. Bode kurzgefaßte Erlaͤut. der Sternkunde. Berlin, 1778. 8. Th. I. §. 363. u. f. Sammlung aſtronomiſcher Tafeln unter Aufſicht der königl. preuſs Akad der Wiſſ. Berlin, 1776. gr. 8. I Band S. 1 — 11. Kaͤſtner Anfangsgr. der Aſtronomie, 3. Aufl. Goͤttingen, 1781. 8 §. 265. Wendekreiſe, Wendecirkel, Tropici, Tropiques. Dieſen Namen fuͤhren auf der Himmels-und Erdkugel zween kleinere Kreiſe, welche mit dem Aequator parallel laufen, und von demſelben um das Maaß der Schiefe der Ekliptik, oder faſt um 23 1/2° abſtehen, Taf. VIII. Fig. 2. ſind auf der Himmelskugel FG und IK, auf der Erdkugel fg und ik die Wendekreiſe. Da ſie dem Aequator parallel ſind, ſo gehoͤren ſie am Himmel zu den Tagkreiſen, auf der Erde zu den Parallelkreiſen, und alle ihre Punkte ſind von den Polen um 66 1/2° entfernt. Am Himmel beruͤhrt die Ekliptik FK, deren entfernteſte Punkte vom Aequator ebenfalls um das Maaß ihrer Schiefe abſtehen, den einen Wendekreis in F, den andern in K, an zween einander gerade entgegenſtehenden Punkten. Dies ſind die Punkte der Sonnenwenden, oder die Anfangspunkte der Zeichen des Krebſes und Steinbocks, von welchen der noͤrdliche Wendekreis FG, Wendekreis

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Bibliothek des Max-Planck-Instituts für Wissenschaftsgeschichte : Bereitstellung der Texttranskription. (2015-09-02T12:13:09Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition. (2015-09-02T12:13:09Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: keine Angabe; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): keine Angabe; i/j in Fraktur: wie Vorlage; I/J in Fraktur: wie Vorlage; Kolumnentitel: keine Angabe; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): wie Vorlage; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (&#xa75b;): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: wie Vorlage; Vokale mit übergest. e: wie Vorlage; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch04_1798
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch04_1798/748
Zitationshilfe: Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 4. Leipzig, 1798, S. 738. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch04_1798/748>, abgerufen am 12.06.2024.