hingegen würde der Wagbalken ganz umschlagen. Denn in diesem Falle rückt der gemeinschaftliche Schwerpunkt des Ganzen auf die Seite des schwerern Gewichts von G nach g hinüber; und da dieser neue Schwerpunkt g sich so lang um G dreht, bis er lothrecht darunter steht, so muß der Wagbalken so weit fallen, bis die Linie Gg, also auch die parallele AB, in eine völlig lothrechte Stellung kömmt.
Man unterstützt daher den Wagbalken nicht im Schwerpunkte G selbst, sondern im Punkte C, der bey wagrechter Stellung des Balkens lothrecht über G liegt. So wird bey gleichen Gewichten AB nur in der horizontalen, und in keiner andern, Stellung ruhen. Denn der Schwerpunkt G, der sich frey um C drehen kan, fällt so lange, bis er die tiefste mögliche Stelle erreicht hat, d. i. bis er vertikal unter C steht, und bringt dadurch allemal die Linie AB in eine wagrechte Lage, s. Schwerpunkt (Th. III. S. 929.).
Bey ungleichen Gewichten hingegen rückt der Schwerpunkt des Gangen von G nach g, auf die Seite des größern Gewichts P zu. Dieser neue Schwerpunkt g dreht sich nun um C so lange, bis er lothrecht unter demselben in Ruhe kömmt, oder bis die Linie Cg die lothrechte Stellung Cf erhalten hat. Dadurch schlägt AB nicht ganz um, sondern dreht sich nur um einen Winkel fort, welcher dem Winkel gCG gleich, oder dessen Tangente=(Gg/CG) ist. Dieser ist der verlangte Ausschlag.
Daß sich dieser Ausschlag nach der Größe des Uebergewichts richte, läßt sich so übersehen. Für den gemeinschaftlichen Schwerpunkt g beyder Gewichte P und Q am Hebel AB ist nach der Formel Th beym Worte Schwerpunkt (Th. III. S. 924.)
hingegen wuͤrde der Wagbalken ganz umſchlagen. Denn in dieſem Falle ruͤckt der gemeinſchaftliche Schwerpunkt des Ganzen auf die Seite des ſchwerern Gewichts von G nach g hinuͤber; und da dieſer neue Schwerpunkt g ſich ſo lang um G dreht, bis er lothrecht darunter ſteht, ſo muß der Wagbalken ſo weit fallen, bis die Linie Gg, alſo auch die parallele AB, in eine voͤllig lothrechte Stellung koͤmmt.
Man unterſtuͤtzt daher den Wagbalken nicht im Schwerpunkte G ſelbſt, ſondern im Punkte C, der bey wagrechter Stellung des Balkens lothrecht uͤber G liegt. So wird bey gleichen Gewichten AB nur in der horizontalen, und in keiner andern, Stellung ruhen. Denn der Schwerpunkt G, der ſich frey um C drehen kan, faͤllt ſo lange, bis er die tiefſte moͤgliche Stelle erreicht hat, d. i. bis er vertikal unter C ſteht, und bringt dadurch allemal die Linie AB in eine wagrechte Lage, ſ. Schwerpunkt (Th. III. S. 929.).
Bey ungleichen Gewichten hingegen ruͤckt der Schwerpunkt des Gangen von G nach g, auf die Seite des groͤßern Gewichts P zu. Dieſer neue Schwerpunkt g dreht ſich nun um C ſo lange, bis er lothrecht unter demſelben in Ruhe koͤmmt, oder bis die Linie Cg die lothrechte Stellung Cf erhalten hat. Dadurch ſchlaͤgt AB nicht ganz um, ſondern dreht ſich nur um einen Winkel fort, welcher dem Winkel gCG gleich, oder deſſen Tangente=(Gg/CG) iſt. Dieſer iſt der verlangte Ausſchlag.
Daß ſich dieſer Ausſchlag nach der Groͤße des Uebergewichts richte, laͤßt ſich ſo uͤberſehen. Fuͤr den gemeinſchaftlichen Schwerpunkt g beyder Gewichte P und Q am Hebel AB iſt nach der Formel Θ beym Worte Schwerpunkt (Th. III. S. 924.)
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hingegen wuͤrde der Wagbalken ganz umſchlagen. Denn in dieſem Falle ruͤckt der gemeinſchaftliche Schwerpunkt des Ganzen auf die Seite des ſchwerern Gewichts von G nach g hinuͤber; und da dieſer neue Schwerpunkt g ſich ſo lang um G dreht, bis er lothrecht darunter ſteht, ſo muß der Wagbalken ſo weit fallen, bis die Linie Gg, alſo auch die parallele AB, in eine voͤllig lothrechte Stellung koͤmmt.
Man unterſtuͤtzt daher den Wagbalken nicht im Schwerpunkte G ſelbſt, ſondern im Punkte C, der bey wagrechter Stellung des Balkens lothrecht uͤber G liegt. So wird bey gleichen Gewichten AB nur in der horizontalen, und in keiner andern, Stellung ruhen. Denn der Schwerpunkt G, der ſich frey um C drehen kan, faͤllt ſo lange, bis er die tiefſte moͤgliche Stelle erreicht hat, d. i. bis er vertikal unter C ſteht, und bringt dadurch allemal die Linie AB in eine wagrechte Lage, ſ. Schwerpunkt (Th. III. S. 929.).
Bey ungleichen Gewichten hingegen ruͤckt der Schwerpunkt des Gangen von G nach g, auf die Seite des groͤßern Gewichts P zu. Dieſer neue Schwerpunkt g dreht ſich nun um C ſo lange, bis er lothrecht unter demſelben in Ruhe koͤmmt, oder bis die Linie Cg die lothrechte Stellung Cf erhalten hat. Dadurch ſchlaͤgt AB nicht ganz um, ſondern dreht ſich nur um einen Winkel fort, welcher dem Winkel gCG gleich, oder deſſen Tangente=(Gg/CG) iſt. Dieſer iſt der verlangte Ausſchlag.
Daß ſich dieſer Ausſchlag nach der Groͤße des Uebergewichts richte, laͤßt ſich ſo uͤberſehen. Fuͤr den gemeinſchaftlichen Schwerpunkt g beyder Gewichte P und Q am Hebel AB iſt nach der Formel Θ beym Worte Schwerpunkt (Th. III. S. 924.)
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Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 4. Leipzig, 1798, S. 611. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch04_1798/621>, abgerufen am 22.11.2024.
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