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Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 4. Leipzig, 1798.

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es wird daher genug seyn, die des D. Hales, als die ältere, zu beschreiben.

Der Ventilator des Hales besteht aus zweyen hölzernen Kasten oder Parallelepipedis, deren jedes in der Mitte durch eine um ein Charnier bewegliche hölzerne Klappe (Diaphragma) getheilt ist. Diese Klappen sind an einer Seitenfläche des Kastens durch das Charnier befestiget, und stehen von den übrigen Seiten ringsum um (1/20) Zoll ab. Sie sind durch eiserne Stangen an einen Hebel so befestiget, daß man durch Hin- und Herbewegen der Hebelstange, wie bey dem doppelten Druckwerke, abwechselnd eine Klappe um die andere erheben und wieder niederdrücken kan. An den Grundflächen jedes Kastens befinden sich vier Ventile Zwey derselben ösnen sich nach innen, zwey nach außen. Jeder Kasten ist an der Stelle, wo sich die auslassenden Ventile befinden, mit einem vorliegenden kleinern Kasten oder Parallelepipedum verbunden, in welches man bewegliche Röhren einsetzen kan, um durch selbige die Luft dahin zu leiten, wo man deren nöthig hat.

Man sieht leicht, daß man es durch diese Maschine in seiner Gewalt hat, ihrer verschiedenen Stellung gemäß entweder die verdorbne Luft auszupumpen, oder frische Luft einzubringen. Im ersten Falle muß der Ventilator so stehen, daß seine einsaugenden Ventile mit dem Zimmer verbunden sind, das Ende der Röhre aber hinaus in die freye Luft geht. In dieser Stellung, welche D. Hales für die vortheilhafteste hält, konnte man mit einem doppelten Kasten (von 10 Fuß Länge, 3--4 Zoll Breite und 13 Zoll Höhe) in einer Stunde auf 25000 Tonnen Luft auspumpen, und die frische Luft gieng dagegen so unvermerkt ein, daß weder die Kranken, noch die Schlafenden im Zimmer davon einige Unbequemlichkeit empfanden. Doch bemerkt der Erfinder, wenn man recht reine Lust auf den Schiffen haben wolle, so müsse der Ventilator fast immer in Bewegung erhalten werden. Um frische Luft einzublasen, müßte die Maschine außerhalb des Zimmers stehen, und die Leitröhre ins Zimmer geführt werden, wobey aber der entstehende Wind unbequem fallen würde. D. Harles sagt in seinem Werke


es wird daher genug ſeyn, die des D. Hales, als die aͤltere, zu beſchreiben.

Der Ventilator des Hales beſteht aus zweyen hoͤlzernen Kaſten oder Parallelepipedis, deren jedes in der Mitte durch eine um ein Charnier bewegliche hoͤlzerne Klappe (Diaphragma) getheilt iſt. Dieſe Klappen ſind an einer Seitenflaͤche des Kaſtens durch das Charnier befeſtiget, und ſtehen von den uͤbrigen Seiten ringsum um (1/20) Zoll ab. Sie ſind durch eiſerne Stangen an einen Hebel ſo befeſtiget, daß man durch Hin- und Herbewegen der Hebelſtange, wie bey dem doppelten Druckwerke, abwechſelnd eine Klappe um die andere erheben und wieder niederdruͤcken kan. An den Grundflaͤchen jedes Kaſtens befinden ſich vier Ventile Zwey derſelben oͤſnen ſich nach innen, zwey nach außen. Jeder Kaſten iſt an der Stelle, wo ſich die auslaſſenden Ventile befinden, mit einem vorliegenden kleinern Kaſten oder Parallelepipedum verbunden, in welches man bewegliche Roͤhren einſetzen kan, um durch ſelbige die Luft dahin zu leiten, wo man deren noͤthig hat.

Man ſieht leicht, daß man es durch dieſe Maſchine in ſeiner Gewalt hat, ihrer verſchiedenen Stellung gemaͤß entweder die verdorbne Luft auszupumpen, oder friſche Luft einzubringen. Im erſten Falle muß der Ventilator ſo ſtehen, daß ſeine einſaugenden Ventile mit dem Zimmer verbunden ſind, das Ende der Roͤhre aber hinaus in die freye Luft geht. In dieſer Stellung, welche D. Hales fuͤr die vortheilhafteſte haͤlt, konnte man mit einem doppelten Kaſten (von 10 Fuß Laͤnge, 3—4 Zoll Breite und 13 Zoll Hoͤhe) in einer Stunde auf 25000 Tonnen Luft auspumpen, und die friſche Luft gieng dagegen ſo unvermerkt ein, daß weder die Kranken, noch die Schlafenden im Zimmer davon einige Unbequemlichkeit empfanden. Doch bemerkt der Erfinder, wenn man recht reine Luſt auf den Schiffen haben wolle, ſo muͤſſe der Ventilator faſt immer in Bewegung erhalten werden. Um friſche Luft einzublaſen, muͤßte die Maſchine außerhalb des Zimmers ſtehen, und die Leitroͤhre ins Zimmer gefuͤhrt werden, wobey aber der entſtehende Wind unbequem fallen wuͤrde. D. Harles ſagt in ſeinem Werke

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[427/0437] es wird daher genug ſeyn, die des D. Hales, als die aͤltere, zu beſchreiben. Der Ventilator des Hales beſteht aus zweyen hoͤlzernen Kaſten oder Parallelepipedis, deren jedes in der Mitte durch eine um ein Charnier bewegliche hoͤlzerne Klappe (Diaphragma) getheilt iſt. Dieſe Klappen ſind an einer Seitenflaͤche des Kaſtens durch das Charnier befeſtiget, und ſtehen von den uͤbrigen Seiten ringsum um (1/20) Zoll ab. Sie ſind durch eiſerne Stangen an einen Hebel ſo befeſtiget, daß man durch Hin- und Herbewegen der Hebelſtange, wie bey dem doppelten Druckwerke, abwechſelnd eine Klappe um die andere erheben und wieder niederdruͤcken kan. An den Grundflaͤchen jedes Kaſtens befinden ſich vier Ventile Zwey derſelben oͤſnen ſich nach innen, zwey nach außen. Jeder Kaſten iſt an der Stelle, wo ſich die auslaſſenden Ventile befinden, mit einem vorliegenden kleinern Kaſten oder Parallelepipedum verbunden, in welches man bewegliche Roͤhren einſetzen kan, um durch ſelbige die Luft dahin zu leiten, wo man deren noͤthig hat. Man ſieht leicht, daß man es durch dieſe Maſchine in ſeiner Gewalt hat, ihrer verſchiedenen Stellung gemaͤß entweder die verdorbne Luft auszupumpen, oder friſche Luft einzubringen. Im erſten Falle muß der Ventilator ſo ſtehen, daß ſeine einſaugenden Ventile mit dem Zimmer verbunden ſind, das Ende der Roͤhre aber hinaus in die freye Luft geht. In dieſer Stellung, welche D. Hales fuͤr die vortheilhafteſte haͤlt, konnte man mit einem doppelten Kaſten (von 10 Fuß Laͤnge, 3—4 Zoll Breite und 13 Zoll Hoͤhe) in einer Stunde auf 25000 Tonnen Luft auspumpen, und die friſche Luft gieng dagegen ſo unvermerkt ein, daß weder die Kranken, noch die Schlafenden im Zimmer davon einige Unbequemlichkeit empfanden. Doch bemerkt der Erfinder, wenn man recht reine Luſt auf den Schiffen haben wolle, ſo muͤſſe der Ventilator faſt immer in Bewegung erhalten werden. Um friſche Luft einzublaſen, muͤßte die Maſchine außerhalb des Zimmers ſtehen, und die Leitroͤhre ins Zimmer gefuͤhrt werden, wobey aber der entſtehende Wind unbequem fallen wuͤrde. D. Harles ſagt in ſeinem Werke

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Zitationshilfe: Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 4. Leipzig, 1798, S. 427. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch04_1798/437>, abgerufen am 25.11.2024.