Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 4. Leipzig, 1798.
Sauveur hat für den tiefsten hörbaren Ton den von 12 1/2, für den höchsten den von 6400 Schwingungen in einer Secunde angenommen, welche um neun Octaven von einander abstehen. Euler setzt diese Grenzen auf 30 und 7520, oder nach neuern Bestimmungen auf 20 und 4000 Schwingungen, welches ohngefähr acht Octaven begreift. Die tiefsten und höchsten Orgeltöne sind auch in der That so undeutlich, daß man zweifelhaft wird, ob sie zu den als Töne hörbaren Lauten zu setzen sind. Von der Aehnlichkeit der Töne mit den Farben s. die Artikel: Farbenbild, Farbenclavier, Licht. Newton hat zwar die Räume der sieben Regenbogenfarben den Stufen der völlig reinen weichen Tonleiter proportional gefunden; im Grunde aber ist dies immer nur unbestimmte Schätzung, und eigentlich sind zwischen Blau und Roth im Regenbogen eben so unendlich viel Farben, wie zwischen C und c unendlich viel Töne liegen. C. B Funccii Progr. De sono et tono. Lips. 1779. 4. Lettres a une Princesse d' Allemagne sur divers sujets de phys. et de philos. Mietau et Leips. 1770. 8maj. To. I. lettr. 4--7. I. G. Sulzers allgemeine Theorie der schönen Künste, neue Auflage. Leipzig, 1786. gr. 8. Art. Ton, System, Temperatur. Erxleben Anfangsgr der Naturl. 4te Aufl. §. 284--292. Torricellische Leere, s. Leere. Torricellische Röhre, s. Barometer. Trabanten, s. Nebenplaneten. Trägheit, Inertia, Inertie. Man bemerkt allemal, wenn ein ruhender Körper in Bewegung gesetzt, oder wenn die Richtung und Geschwindigkeit eines bewegten Körpers geändert werden soll, daß zu dieser Aenderung so etwas erfordert
Sauveur hat fuͤr den tiefſten hoͤrbaren Ton den von 12 1/2, fuͤr den hoͤchſten den von 6400 Schwingungen in einer Secunde angenommen, welche um neun Octaven von einander abſtehen. Euler ſetzt dieſe Grenzen auf 30 und 7520, oder nach neuern Beſtimmungen auf 20 und 4000 Schwingungen, welches ohngefaͤhr acht Octaven begreift. Die tiefſten und hoͤchſten Orgeltoͤne ſind auch in der That ſo undeutlich, daß man zweifelhaft wird, ob ſie zu den als Toͤne hoͤrbaren Lauten zu ſetzen ſind. Von der Aehnlichkeit der Toͤne mit den Farben ſ. die Artikel: Farbenbild, Farbenclavier, Licht. Newton hat zwar die Raͤume der ſieben Regenbogenfarben den Stufen der voͤllig reinen weichen Tonleiter proportional gefunden; im Grunde aber iſt dies immer nur unbeſtimmte Schaͤtzung, und eigentlich ſind zwiſchen Blau und Roth im Regenbogen eben ſo unendlich viel Farben, wie zwiſchen C und c unendlich viel Toͤne liegen. C. B Funccii Progr. De ſono et tono. Lipſ. 1779. 4. Lettres à une Princeſſe d' Allemagne ſur divers ſujets de phyſ. et de philoſ. Mietau et Leipſ. 1770. 8maj. To. I. lettr. 4—7. I. G. Sulzers allgemeine Theorie der ſchoͤnen Kuͤnſte, neue Auflage. Leipzig, 1786. gr. 8. Art. Ton, Syſtem, Temperatur. Erxleben Anfangsgr der Naturl. 4te Aufl. §. 284—292. Torricelliſche Leere, ſ. Leere. Torricelliſche Roͤhre, ſ. Barometer. Trabanten, ſ. Nebenplaneten. Traͤgheit, Inertia, Inertie. Man bemerkt allemal, wenn ein ruhender Koͤrper in Bewegung geſetzt, oder wenn die Richtung und Geſchwindigkeit eines bewegten Koͤrpers geaͤndert werden ſoll, daß zu dieſer Aenderung ſo etwas erfordert <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0399" xml:id="P.4.389" n="389"/><lb/> der Harmonie. Das zur Melodie brauchbare Tonſyſtem geht von <hi rendition="#aq">C—————c,</hi> oder von dem Tone von 8 Fuß, bis zu dem von 1/4 Fuß, durch eine Reihe von 61 Toͤnen. Aber ſchon hievon iſt der Gebrauch der oberſten Octave nur außerordentlich.</p> </div> <div n="3"> <head>Sauveur</head><lb/> <p>hat fuͤr den tiefſten hoͤrbaren Ton den von 12 1/2, fuͤr den hoͤchſten den von 6400 Schwingungen in einer Secunde angenommen, welche um neun Octaven von einander abſtehen. <hi rendition="#b">Euler</hi> ſetzt dieſe Grenzen auf 30 und 7520, oder nach neuern Beſtimmungen auf 20 und 4000 Schwingungen, welches ohngefaͤhr acht Octaven begreift. Die tiefſten und hoͤchſten Orgeltoͤne ſind auch in der That ſo undeutlich, daß man zweifelhaft wird, ob ſie zu den als Toͤne hoͤrbaren Lauten zu ſetzen ſind.</p> <p>Von der Aehnlichkeit der Toͤne mit den Farben ſ. die Artikel: <hi rendition="#b">Farbenbild, Farbenclavier, Licht. Newton</hi> hat zwar die Raͤume der ſieben Regenbogenfarben den Stufen der voͤllig reinen weichen Tonleiter proportional gefunden; im Grunde aber iſt dies immer nur unbeſtimmte Schaͤtzung, und eigentlich ſind zwiſchen Blau und Roth im Regenbogen eben ſo unendlich viel Farben, wie zwiſchen <hi rendition="#aq">C</hi> und <hi rendition="#aq">c</hi> unendlich viel Toͤne liegen.</p> <p> <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">C. B Funccii</hi> Progr. De ſono et tono. Lipſ. 1779. 4.</hi> </p> <p> <hi rendition="#aq">Lettres à une Princeſſe d' Allemagne ſur divers ſujets de phyſ. et de philoſ. Mietau et Leipſ. 1770. 8maj. To. I. lettr. 4—7.</hi> </p> <p><hi rendition="#b">I. G. Sulzers</hi> allgemeine Theorie der ſchoͤnen Kuͤnſte, neue Auflage. Leipzig, 1786. gr. 8. Art. <hi rendition="#b">Ton, Syſtem, Temperatur.</hi></p> <p>Erxleben Anfangsgr der Naturl. 4te Aufl. §. 284—292.</p> <p> <hi rendition="#b">Torricelliſche Leere, ſ. Leere.</hi> </p> <p> <hi rendition="#b">Torricelliſche Roͤhre, ſ. Barometer.</hi> </p> <p> <hi rendition="#b">Trabanten, ſ. Nebenplaneten.</hi> </p> <p><hi rendition="#b">Traͤgheit,</hi><hi rendition="#aq">Inertia, <hi rendition="#i">Inertie.</hi></hi> Man bemerkt allemal, wenn ein ruhender Koͤrper in Bewegung geſetzt, oder wenn die Richtung und Geſchwindigkeit eines bewegten Koͤrpers geaͤndert werden ſoll, daß zu dieſer Aenderung ſo etwas erfordert<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [389/0399]
der Harmonie. Das zur Melodie brauchbare Tonſyſtem geht von C—————c, oder von dem Tone von 8 Fuß, bis zu dem von 1/4 Fuß, durch eine Reihe von 61 Toͤnen. Aber ſchon hievon iſt der Gebrauch der oberſten Octave nur außerordentlich.
Sauveur
hat fuͤr den tiefſten hoͤrbaren Ton den von 12 1/2, fuͤr den hoͤchſten den von 6400 Schwingungen in einer Secunde angenommen, welche um neun Octaven von einander abſtehen. Euler ſetzt dieſe Grenzen auf 30 und 7520, oder nach neuern Beſtimmungen auf 20 und 4000 Schwingungen, welches ohngefaͤhr acht Octaven begreift. Die tiefſten und hoͤchſten Orgeltoͤne ſind auch in der That ſo undeutlich, daß man zweifelhaft wird, ob ſie zu den als Toͤne hoͤrbaren Lauten zu ſetzen ſind.
Von der Aehnlichkeit der Toͤne mit den Farben ſ. die Artikel: Farbenbild, Farbenclavier, Licht. Newton hat zwar die Raͤume der ſieben Regenbogenfarben den Stufen der voͤllig reinen weichen Tonleiter proportional gefunden; im Grunde aber iſt dies immer nur unbeſtimmte Schaͤtzung, und eigentlich ſind zwiſchen Blau und Roth im Regenbogen eben ſo unendlich viel Farben, wie zwiſchen C und c unendlich viel Toͤne liegen.
C. B Funccii Progr. De ſono et tono. Lipſ. 1779. 4.
Lettres à une Princeſſe d' Allemagne ſur divers ſujets de phyſ. et de philoſ. Mietau et Leipſ. 1770. 8maj. To. I. lettr. 4—7.
I. G. Sulzers allgemeine Theorie der ſchoͤnen Kuͤnſte, neue Auflage. Leipzig, 1786. gr. 8. Art. Ton, Syſtem, Temperatur.
Erxleben Anfangsgr der Naturl. 4te Aufl. §. 284—292.
Torricelliſche Leere, ſ. Leere.
Torricelliſche Roͤhre, ſ. Barometer.
Trabanten, ſ. Nebenplaneten.
Traͤgheit, Inertia, Inertie. Man bemerkt allemal, wenn ein ruhender Koͤrper in Bewegung geſetzt, oder wenn die Richtung und Geſchwindigkeit eines bewegten Koͤrpers geaͤndert werden ſoll, daß zu dieſer Aenderung ſo etwas erfordert
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