ist. Dieser Sector ist bey G um eine Axe beweglich, und greift mit seinen Zähnen in das Getriebe L, an dem das Stirnrad K befestiget ist, welches oberwärts in das Getriebe M greift, woran der Zeiger MN steckt, unten aber greift es in das Stirnrad H, an dessen Welle I sich der Zeiger IO besindet. Dieses ganze Räderwerk ist von außen durch eine größere Scheibe a, Fig. 55. und eine kleinere b verkleidet, an welchen sich die Zeiger mn und io herumdrehen. Die kleine Scheibe ist in Grade getheilt, welche die Größe der Ausdehnung in Graden der de l'islischen Scale bemerken. Die größere Scheibe ist in zehn Theile getheilt, und bemerkt Decimaltheile der Grade auf der kleinern Scheibe. Die 55ste Figur zeigt das Instrument so, wie es sich mit allen seinen Bedeckungen von aussen darstellt.
Herr Felter, Mechanikus in Braunschweig, hat neulich ein sehr empsindliches Metallthermometer zu Stande gebracht (s. Magaz. für das Neuste aus der Physik rc. IV. B. 3. St. S. 89.). Es besteht aus zwo senkrechten cylindrischen Stangen, einer von Messing, der andern von Eisen, die parallel neben einander herablaufen. Jede hat über 4 Fuß Länge, bey 2 1/2 Lin. Durchmesser. Oben sind sie fest an einander vernietet; unten ist an der messingnen ein metallner Zeiger gegen drey Fuß lang fest, der durch die eiserne hindurch geht. Dehnt sich nun die messingne Stange aus, so geht der feste Punkt des Zeigers tiefer herab, da hingegen der längere Theil jenseits beyder Stangen in die Höhe rücket, und bey einer sehr geringen Ausdehnung einen großen Bogen beschreibt. Der Künstler bringt die Stangen außerhalb des Zimmers an der Mauer an, und läßt den Zeiger durch die Mauer ins Zimmer treten, wo er nach vielen Versuchen die fahrenheitischen Grade auf einen Gradbogen getragen hat, die hier so merklich werden, daß man jeden Grad noch in viele Theile theilen kan.
Man wird leicht übersehen, daß alle angegebne Einrichtungen nicht fehlerfrey, zum Theil auch allzusehr zusammengesetzt sind, und die Bestimmtheit der von flüßigen Materien genommenen Maaße nicht erreichen. Die Ausdehnungen
iſt. Dieſer Sector iſt bey G um eine Axe beweglich, und greift mit ſeinen Zaͤhnen in das Getriebe L, an dem das Stirnrad K befeſtiget iſt, welches oberwaͤrts in das Getriebe M greift, woran der Zeiger MN ſteckt, unten aber greift es in das Stirnrad H, an deſſen Welle I ſich der Zeiger IO beſindet. Dieſes ganze Raͤderwerk iſt von außen durch eine groͤßere Scheibe α, Fig. 55. und eine kleinere β verkleidet, an welchen ſich die Zeiger mn und io herumdrehen. Die kleine Scheibe iſt in Grade getheilt, welche die Groͤße der Ausdehnung in Graden der de l'isliſchen Scale bemerken. Die groͤßere Scheibe iſt in zehn Theile getheilt, und bemerkt Decimaltheile der Grade auf der kleinern Scheibe. Die 55ſte Figur zeigt das Inſtrument ſo, wie es ſich mit allen ſeinen Bedeckungen von auſſen darſtellt.
Herr Felter, Mechanikus in Braunſchweig, hat neulich ein ſehr empſindliches Metallthermometer zu Stande gebracht (ſ. Magaz. fuͤr das Neuſte aus der Phyſik rc. IV. B. 3. St. S. 89.). Es beſteht aus zwo ſenkrechten cylindriſchen Stangen, einer von Meſſing, der andern von Eiſen, die parallel neben einander herablaufen. Jede hat uͤber 4 Fuß Laͤnge, bey 2 1/2 Lin. Durchmeſſer. Oben ſind ſie feſt an einander vernietet; unten iſt an der meſſingnen ein metallner Zeiger gegen drey Fuß lang feſt, der durch die eiſerne hindurch geht. Dehnt ſich nun die meſſingne Stange aus, ſo geht der feſte Punkt des Zeigers tiefer herab, da hingegen der laͤngere Theil jenſeits beyder Stangen in die Hoͤhe ruͤcket, und bey einer ſehr geringen Ausdehnung einen großen Bogen beſchreibt. Der Kuͤnſtler bringt die Stangen außerhalb des Zimmers an der Mauer an, und laͤßt den Zeiger durch die Mauer ins Zimmer treten, wo er nach vielen Verſuchen die fahrenheitiſchen Grade auf einen Gradbogen getragen hat, die hier ſo merklich werden, daß man jeden Grad noch in viele Theile theilen kan.
Man wird leicht uͤberſehen, daß alle angegebne Einrichtungen nicht fehlerfrey, zum Theil auch allzuſehr zuſammengeſetzt ſind, und die Beſtimmtheit der von fluͤßigen Materien genommenen Maaße nicht erreichen. Die Ausdehnungen
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iſt. Dieſer Sector iſt bey G um eine Axe beweglich, und greift mit ſeinen Zaͤhnen in das Getriebe L, an dem das Stirnrad K befeſtiget iſt, welches oberwaͤrts in das Getriebe M greift, woran der Zeiger MN ſteckt, unten aber greift es in das Stirnrad H, an deſſen Welle I ſich der Zeiger IO beſindet. Dieſes ganze Raͤderwerk iſt von außen durch eine groͤßere Scheibe α, Fig. 55. und eine kleinere β verkleidet, an welchen ſich die Zeiger mn und io herumdrehen. Die kleine Scheibe iſt in Grade getheilt, welche die Groͤße der Ausdehnung in Graden der de l'isliſchen Scale bemerken. Die groͤßere Scheibe iſt in zehn Theile getheilt, und bemerkt Decimaltheile der Grade auf der kleinern Scheibe. Die 55ſte Figur zeigt das Inſtrument ſo, wie es ſich mit allen ſeinen Bedeckungen von auſſen darſtellt.
Herr Felter, Mechanikus in Braunſchweig, hat neulich ein ſehr empſindliches Metallthermometer zu Stande gebracht (ſ. Magaz. fuͤr das Neuſte aus der Phyſik rc. IV. B. 3. St. S. 89.). Es beſteht aus zwo ſenkrechten cylindriſchen Stangen, einer von Meſſing, der andern von Eiſen, die parallel neben einander herablaufen. Jede hat uͤber 4 Fuß Laͤnge, bey 2 1/2 Lin. Durchmeſſer. Oben ſind ſie feſt an einander vernietet; unten iſt an der meſſingnen ein metallner Zeiger gegen drey Fuß lang feſt, der durch die eiſerne hindurch geht. Dehnt ſich nun die meſſingne Stange aus, ſo geht der feſte Punkt des Zeigers tiefer herab, da hingegen der laͤngere Theil jenſeits beyder Stangen in die Hoͤhe ruͤcket, und bey einer ſehr geringen Ausdehnung einen großen Bogen beſchreibt. Der Kuͤnſtler bringt die Stangen außerhalb des Zimmers an der Mauer an, und laͤßt den Zeiger durch die Mauer ins Zimmer treten, wo er nach vielen Verſuchen die fahrenheitiſchen Grade auf einen Gradbogen getragen hat, die hier ſo merklich werden, daß man jeden Grad noch in viele Theile theilen kan.
Man wird leicht uͤberſehen, daß alle angegebne Einrichtungen nicht fehlerfrey, zum Theil auch allzuſehr zuſammengeſetzt ſind, und die Beſtimmtheit der von fluͤßigen Materien genommenen Maaße nicht erreichen. Die Ausdehnungen
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Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 4. Leipzig, 1798, S. 361. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch04_1798/371>, abgerufen am 25.11.2024.
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