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Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 4. Leipzig, 1798.

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John Mudge aus Plymouth theilte im Jahre 1777 (Philos. Trans. Vol. LXVII. P. I. p. 196. sqq. übers. in den leipziger Samml. zur Physik und Naturg. I. B. 5. St. S. 584. u. f.) eine Anweisung mit, die beste Composition zu den Metallspiegeln zu machen, diese gehörig zu gießen, zu schleifen und zu polieren, auch dem größern Spiegel die parabolische Gestalt zu geben. Seine Vorschriften sind für den Künstler sehr schätzbar. Zur Masse der Spiegel nimmt er auf 2 Pfund schwedisches Kupfer, 14 1/2 Unzen gekörntes Zinn, wovon er zuerst nur 14 Unzen mit dem Kupser zusammenschmelzt, dann diesen Guß nochmals bey nicht mehr Hitze, als nöthig ist, schmelzt, die letzte halbe Unze Zinn hinzusetzt, und einen Lössel Kohlengestiebe in den Tiegel schüttet. Seine Geräthschaft zum Schleifen und Poliren ist einfacher, als die beym Smith; auch werden alle Handgriffe mit der hier nöthigen Umständlichkeit angegeben. Was hiebey die Hervorbringung der parabolischen Gestalt angeht, findet man in der Kürze bey dem Worte Parabolische Spiegel. Außerdem hat auch Edwards (Directions for making the best composition etc. in Nautical Almanac for the year 1787 und Auszugsweise in Tralles physikal. Kalender für 1786.) vorzüglich gute und umständliche Anweisung zu Verfertigung der Metallspiegel gegeben, wozu er eine Composition von 32 Unzen Kupfer, 15 -- 16 Unzen gekörntem Zinn (grain tin), 1 Unze Meßing, 1 Unze Arsenik (und 1 Unze Silber) vorschlägt, und statt der Zinnasche mit Colcothar polirt.

Weil diese Spiegel so leicht anlaufen, und sich schwer oder gar nicht wieder reinigen lassen, so hat man doch Newtons Gedanken, Glasspiegel zu gebrauchen, von Zeit zu Zeit wieder erneuert. Caleb Smith (A new method of improving catadioptrical telescopes, in Philos. Trans. Num. 456. art. 8.) hat dazu die besten Vorschläge gethan; aber das Glas bleibt allemal wegen der doppelten Reflexion an beyden Flächen unschicklich. Besser wäre wohl, eine Materie zu suchen, die gar nicht rostete, eine gute Politur annähme, und so wenig Licht, als möglich, verschluckte.


John Mudge aus Plymouth theilte im Jahre 1777 (Philoſ. Trans. Vol. LXVII. P. I. p. 196. ſqq. uͤberſ. in den leipziger Samml. zur Phyſik und Naturg. I. B. 5. St. S. 584. u. f.) eine Anweiſung mit, die beſte Compoſition zu den Metallſpiegeln zu machen, dieſe gehoͤrig zu gießen, zu ſchleifen und zu polieren, auch dem groͤßern Spiegel die paraboliſche Geſtalt zu geben. Seine Vorſchriften ſind fuͤr den Kuͤnſtler ſehr ſchaͤtzbar. Zur Maſſe der Spiegel nimmt er auf 2 Pfund ſchwediſches Kupfer, 14 1/2 Unzen gekoͤrntes Zinn, wovon er zuerſt nur 14 Unzen mit dem Kupſer zuſammenſchmelzt, dann dieſen Guß nochmals bey nicht mehr Hitze, als noͤthig iſt, ſchmelzt, die letzte halbe Unze Zinn hinzuſetzt, und einen Loͤſſel Kohlengeſtiebe in den Tiegel ſchuͤttet. Seine Geraͤthſchaft zum Schleifen und Poliren iſt einfacher, als die beym Smith; auch werden alle Handgriffe mit der hier noͤthigen Umſtaͤndlichkeit angegeben. Was hiebey die Hervorbringung der paraboliſchen Geſtalt angeht, findet man in der Kuͤrze bey dem Worte Paraboliſche Spiegel. Außerdem hat auch Edwards (Directions for making the beſt compoſition etc. in Nautical Almanac for the year 1787 und Auszugsweiſe in Tralles phyſikal. Kalender fuͤr 1786.) vorzuͤglich gute und umſtaͤndliche Anweiſung zu Verfertigung der Metallſpiegel gegeben, wozu er eine Compoſition von 32 Unzen Kupfer, 15 — 16 Unzen gekoͤrntem Zinn (grain tin), 1 Unze Meßing, 1 Unze Arſenik (und 1 Unze Silber) vorſchlaͤgt, und ſtatt der Zinnaſche mit Colcothar polirt.

Weil dieſe Spiegel ſo leicht anlaufen, und ſich ſchwer oder gar nicht wieder reinigen laſſen, ſo hat man doch Newtons Gedanken, Glasſpiegel zu gebrauchen, von Zeit zu Zeit wieder erneuert. Caleb Smith (A new method of improving catadioptrical teleſcopes, in Philoſ. Trans. Num. 456. art. 8.) hat dazu die beſten Vorſchlaͤge gethan; aber das Glas bleibt allemal wegen der doppelten Reflexion an beyden Flaͤchen unſchicklich. Beſſer waͤre wohl, eine Materie zu ſuchen, die gar nicht roſtete, eine gute Politur annaͤhme, und ſo wenig Licht, als moͤglich, verſchluckte.

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[147/0157] John Mudge aus Plymouth theilte im Jahre 1777 (Philoſ. Trans. Vol. LXVII. P. I. p. 196. ſqq. uͤberſ. in den leipziger Samml. zur Phyſik und Naturg. I. B. 5. St. S. 584. u. f.) eine Anweiſung mit, die beſte Compoſition zu den Metallſpiegeln zu machen, dieſe gehoͤrig zu gießen, zu ſchleifen und zu polieren, auch dem groͤßern Spiegel die paraboliſche Geſtalt zu geben. Seine Vorſchriften ſind fuͤr den Kuͤnſtler ſehr ſchaͤtzbar. Zur Maſſe der Spiegel nimmt er auf 2 Pfund ſchwediſches Kupfer, 14 1/2 Unzen gekoͤrntes Zinn, wovon er zuerſt nur 14 Unzen mit dem Kupſer zuſammenſchmelzt, dann dieſen Guß nochmals bey nicht mehr Hitze, als noͤthig iſt, ſchmelzt, die letzte halbe Unze Zinn hinzuſetzt, und einen Loͤſſel Kohlengeſtiebe in den Tiegel ſchuͤttet. Seine Geraͤthſchaft zum Schleifen und Poliren iſt einfacher, als die beym Smith; auch werden alle Handgriffe mit der hier noͤthigen Umſtaͤndlichkeit angegeben. Was hiebey die Hervorbringung der paraboliſchen Geſtalt angeht, findet man in der Kuͤrze bey dem Worte Paraboliſche Spiegel. Außerdem hat auch Edwards (Directions for making the beſt compoſition etc. in Nautical Almanac for the year 1787 und Auszugsweiſe in Tralles phyſikal. Kalender fuͤr 1786.) vorzuͤglich gute und umſtaͤndliche Anweiſung zu Verfertigung der Metallſpiegel gegeben, wozu er eine Compoſition von 32 Unzen Kupfer, 15 — 16 Unzen gekoͤrntem Zinn (grain tin), 1 Unze Meßing, 1 Unze Arſenik (und 1 Unze Silber) vorſchlaͤgt, und ſtatt der Zinnaſche mit Colcothar polirt. Weil dieſe Spiegel ſo leicht anlaufen, und ſich ſchwer oder gar nicht wieder reinigen laſſen, ſo hat man doch Newtons Gedanken, Glasſpiegel zu gebrauchen, von Zeit zu Zeit wieder erneuert. Caleb Smith (A new method of improving catadioptrical teleſcopes, in Philoſ. Trans. Num. 456. art. 8.) hat dazu die beſten Vorſchlaͤge gethan; aber das Glas bleibt allemal wegen der doppelten Reflexion an beyden Flaͤchen unſchicklich. Beſſer waͤre wohl, eine Materie zu ſuchen, die gar nicht roſtete, eine gute Politur annaͤhme, und ſo wenig Licht, als moͤglich, verſchluckte.

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Zitationshilfe: Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 4. Leipzig, 1798, S. 147. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch04_1798/157>, abgerufen am 22.11.2024.