Aepinus (Emendatio microscopii solaris, in Nov. Comm. Petropol. To. IX. p. 316.) erzählt, schon D. Lieberkühn habe sein Sonnenmikroskop zu Betrachtung undurchsichtiger Gegenstände eingerichtet, sey aber durch den Tod verhindert worden, diese Vorrichtung selbst bekannt zu machen. Aepinus ward dadurch veranlasset, der Sache selbst nachzudenken, und schlug vor, dem gewöhnlichen Sonnenmikroskop, Taf. XXII Fig. 10 noch zwo meßingene Platten CA, BA beyzufügen, welche bey A durch ein Gewinde verbunden, und durch die Feder m und Schraube n in der nöthigen Entfernung von einander gehalten würden. Die Sonnenstralen a b, c d würden durch das Erleuchtungsglas auf den Spiegel db hingelenkt, der an der innern Platte BA befestigt wäre. Von diesem würden sie auf das Object ef geworfen und erleuchteten dessen Vorderseite, von welcher sich dann durch die Linse K, die in der Platte CA stünde, und durch eine Oefnung in der Platte BA, das Bild nach dem Schirme zu entwerfen würde.
Schon vorher hatte Euler (Emendatio laternae magicae ac microscopii solaris, in Nov. Comm. Petr. To. III. p. 363.) eine Art angegeben, den Unbequemlichkeiten des Sonnenmikroskops vermittelst eines durchlöcherten Hohlspiegels abzuhelfen, s. Zauberlaterne. Auch Zeiher (Descriptio duplicis microscopii solaris apparatus objectis opacis adaptati, in Nov. Comm. Petrop. To. X. p. 299.) hat zwo Einrichtungen des Zubehörs für undurchsichtige Objecte, eine für größere, die andere für kleinere, beschrieben.
Nachher machte Martin (Description, and use of an opake solar Microscope. London, 1774.8.) ein sehr vollkommnes Werkzeug dieser Art bekannt, welches auch vom jüngern Adams (Essay on the microscope. London, 1787. 4maj. p. 92. sqq. Plate V.) beschrieben und abgebildet wird. Dabey befindet sich der Gegenstand in einem eignen Gehäuse, in welchem ein Planspiegel das durchs Erleuchtungsglas concentrirte Sonnenlicht auf die Vordereite derselben zurückwirft.
Aepinus (Emendatio microſcopii ſolaris, in Nov. Comm. Petropol. To. IX. p. 316.) erzaͤhlt, ſchon D. Lieberkuͤhn habe ſein Sonnenmikroſkop zu Betrachtung undurchſichtiger Gegenſtaͤnde eingerichtet, ſey aber durch den Tod verhindert worden, dieſe Vorrichtung ſelbſt bekannt zu machen. Aepinus ward dadurch veranlaſſet, der Sache ſelbſt nachzudenken, und ſchlug vor, dem gewoͤhnlichen Sonnenmikroſkop, Taf. XXII Fig. 10 noch zwo meßingene Platten CA, BA beyzufuͤgen, welche bey A durch ein Gewinde verbunden, und durch die Feder m und Schraube n in der noͤthigen Entfernung von einander gehalten wuͤrden. Die Sonnenſtralen a b, c d wuͤrden durch das Erleuchtungsglas auf den Spiegel db hingelenkt, der an der innern Platte BA befeſtigt waͤre. Von dieſem wuͤrden ſie auf das Object ef geworfen und erleuchteten deſſen Vorderſeite, von welcher ſich dann durch die Linſe K, die in der Platte CA ſtuͤnde, und durch eine Oefnung in der Platte BA, das Bild nach dem Schirme zu entwerfen wuͤrde.
Schon vorher hatte Euler (Emendatio laternae magicae ac microſcopii ſolaris, in Nov. Comm. Petr. To. III. p. 363.) eine Art angegeben, den Unbequemlichkeiten des Sonnenmikroſkops vermittelſt eines durchloͤcherten Hohlſpiegels abzuhelfen, ſ. Zauberlaterne. Auch Zeiher (Deſcriptio duplicis microſcopii ſolaris apparatus objectis opacis adaptati, in Nov. Comm. Petrop. To. X. p. 299.) hat zwo Einrichtungen des Zubehoͤrs fuͤr undurchſichtige Objecte, eine fuͤr groͤßere, die andere fuͤr kleinere, beſchrieben.
Nachher machte Martin (Deſcription, and uſe of an opake ſolar Microſcope. London, 1774.8.) ein ſehr vollkommnes Werkzeug dieſer Art bekannt, welches auch vom juͤngern Adams (Eſſay on the microſcope. London, 1787. 4maj. p. 92. ſqq. Plate V.) beſchrieben und abgebildet wird. Dabey befindet ſich der Gegenſtand in einem eignen Gehaͤuſe, in welchem ein Planſpiegel das durchs Erleuchtungsglas concentrirte Sonnenlicht auf die Vordereite derſelben zuruͤckwirft.
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0113"xml:id="P.4.103"n="103"/><lb/></p><p><hirendition="#b">Aepinus</hi> (<hirendition="#aq">Emendatio microſcopii ſolaris, in Nov. Comm. Petropol. To. IX. p. 316.</hi>) erzaͤhlt, ſchon <hirendition="#b">D. Lieberkuͤhn</hi> habe ſein Sonnenmikroſkop zu Betrachtung undurchſichtiger Gegenſtaͤnde eingerichtet, ſey aber durch den Tod verhindert worden, dieſe Vorrichtung ſelbſt bekannt zu machen. Aepinus ward dadurch veranlaſſet, der Sache ſelbſt nachzudenken, und ſchlug vor, dem gewoͤhnlichen Sonnenmikroſkop, Taf. <hirendition="#aq">XXII</hi> Fig. 10 noch zwo meßingene Platten <hirendition="#aq">CA, BA</hi> beyzufuͤgen, welche bey <hirendition="#aq">A</hi> durch ein Gewinde verbunden, und durch die Feder <hirendition="#aq">m</hi> und Schraube <hirendition="#aq">n</hi> in der noͤthigen Entfernung von einander gehalten wuͤrden. Die Sonnenſtralen <hirendition="#aq">a b, c d</hi> wuͤrden durch das Erleuchtungsglas auf den Spiegel <hirendition="#aq">db</hi> hingelenkt, der an der innern Platte <hirendition="#aq">BA</hi> befeſtigt waͤre. Von dieſem wuͤrden ſie auf das Object <hirendition="#aq">ef</hi> geworfen und erleuchteten deſſen Vorderſeite, von welcher ſich dann durch die Linſe <hirendition="#aq">K,</hi> die in der Platte <hirendition="#aq">CA</hi>ſtuͤnde, und durch eine Oefnung in der Platte <hirendition="#aq">BA,</hi> das Bild nach dem Schirme zu entwerfen wuͤrde.</p><p>Schon vorher hatte <hirendition="#b">Euler</hi> (<hirendition="#aq">Emendatio laternae magicae ac microſcopii ſolaris, in Nov. Comm. Petr. To. III. p. 363.</hi>) eine Art angegeben, den Unbequemlichkeiten des Sonnenmikroſkops vermittelſt eines durchloͤcherten Hohlſpiegels abzuhelfen, <hirendition="#b">ſ. Zauberlaterne.</hi> Auch <hirendition="#b">Zeiher</hi> (<hirendition="#aq">Deſcriptio duplicis microſcopii ſolaris apparatus objectis opacis adaptati, in Nov. Comm. Petrop. To. X. p. 299.</hi>) hat zwo Einrichtungen des Zubehoͤrs fuͤr undurchſichtige Objecte, eine fuͤr groͤßere, die andere fuͤr kleinere, beſchrieben.</p><p><hirendition="#b">Nachher machte Martin</hi> (<hirendition="#aq">Deſcription, and uſe of an opake ſolar Microſcope. London, 1774.8.</hi>) ein ſehr vollkommnes Werkzeug dieſer Art bekannt, welches auch vom juͤngern <hirendition="#b">Adams</hi> (<hirendition="#aq">Eſſay on the microſcope. London, 1787. 4maj. p. 92. ſqq. Plate V.</hi>) beſchrieben und abgebildet wird. Dabey befindet ſich der Gegenſtand in einem eignen Gehaͤuſe, in welchem ein Planſpiegel das durchs Erleuchtungsglas concentrirte Sonnenlicht auf die Vordereite derſelben zuruͤckwirft.<lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[103/0113]
Aepinus (Emendatio microſcopii ſolaris, in Nov. Comm. Petropol. To. IX. p. 316.) erzaͤhlt, ſchon D. Lieberkuͤhn habe ſein Sonnenmikroſkop zu Betrachtung undurchſichtiger Gegenſtaͤnde eingerichtet, ſey aber durch den Tod verhindert worden, dieſe Vorrichtung ſelbſt bekannt zu machen. Aepinus ward dadurch veranlaſſet, der Sache ſelbſt nachzudenken, und ſchlug vor, dem gewoͤhnlichen Sonnenmikroſkop, Taf. XXII Fig. 10 noch zwo meßingene Platten CA, BA beyzufuͤgen, welche bey A durch ein Gewinde verbunden, und durch die Feder m und Schraube n in der noͤthigen Entfernung von einander gehalten wuͤrden. Die Sonnenſtralen a b, c d wuͤrden durch das Erleuchtungsglas auf den Spiegel db hingelenkt, der an der innern Platte BA befeſtigt waͤre. Von dieſem wuͤrden ſie auf das Object ef geworfen und erleuchteten deſſen Vorderſeite, von welcher ſich dann durch die Linſe K, die in der Platte CA ſtuͤnde, und durch eine Oefnung in der Platte BA, das Bild nach dem Schirme zu entwerfen wuͤrde.
Schon vorher hatte Euler (Emendatio laternae magicae ac microſcopii ſolaris, in Nov. Comm. Petr. To. III. p. 363.) eine Art angegeben, den Unbequemlichkeiten des Sonnenmikroſkops vermittelſt eines durchloͤcherten Hohlſpiegels abzuhelfen, ſ. Zauberlaterne. Auch Zeiher (Deſcriptio duplicis microſcopii ſolaris apparatus objectis opacis adaptati, in Nov. Comm. Petrop. To. X. p. 299.) hat zwo Einrichtungen des Zubehoͤrs fuͤr undurchſichtige Objecte, eine fuͤr groͤßere, die andere fuͤr kleinere, beſchrieben.
Nachher machte Martin (Deſcription, and uſe of an opake ſolar Microſcope. London, 1774.8.) ein ſehr vollkommnes Werkzeug dieſer Art bekannt, welches auch vom juͤngern Adams (Eſſay on the microſcope. London, 1787. 4maj. p. 92. ſqq. Plate V.) beſchrieben und abgebildet wird. Dabey befindet ſich der Gegenſtand in einem eignen Gehaͤuſe, in welchem ein Planſpiegel das durchs Erleuchtungsglas concentrirte Sonnenlicht auf die Vordereite derſelben zuruͤckwirft.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert.
Weitere Informationen …
Bibliothek des Max-Planck-Instituts für Wissenschaftsgeschichte : Bereitstellung der Texttranskription.
(2015-09-02T12:13:09Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2015-09-02T12:13:09Z)
Weitere Informationen:
Bogensignaturen: keine Angabe;
Druckfehler: keine Angabe;
fremdsprachliches Material: keine Angabe;
Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe;
Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): keine Angabe;
i/j in Fraktur: wie Vorlage;
I/J in Fraktur: wie Vorlage;
Kolumnentitel: keine Angabe;
Kustoden: keine Angabe;
langes s (ſ): wie Vorlage;
Normalisierungen: keine Angabe;
rundes r (ꝛ): keine Angabe;
Seitenumbrüche markiert: ja;
Silbentrennung: aufgelöst;
u/v bzw. U/V: wie Vorlage;
Vokale mit übergest. e: wie Vorlage;
Vollständigkeit: keine Angabe;
Zeichensetzung: keine Angabe;
Zeilenumbrüche markiert: nein;
Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 4. Leipzig, 1798, S. 103. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch04_1798/113>, abgerufen am 16.02.2025.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2025 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften
(Kontakt).
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2025. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.