Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 4. Leipzig, 1798.
Weil der Gegenstand ab mit der vergrößernden Linse C hier eben so, wie im wilsonischen Mikrosop, verbunden ist, s. Mikroskop (Th. III. S. 221 u. f.), so besteht das gewöhnliche zu durchsichtigen Gegenständen dienende Sonnenmikroskop aus einer Röhre, einem Erleuchtungsglase, einem Planspiegel und einem gemeinen wilsonischen Mikroskope. Die Röhre ist von Messing, ohngefähr 2 Zoll weit und in einer runden hölzernen Büchse oder Kugel befestiget, welche in einer viereckichten Tafel nach Belieben gedreht werden kan. Diese Tafel läßt sich in ein viereckichtes Loch in einem Fensterladen einlegen, wodurch man das Fenster so genau verschließen kan, daß kein Licht anders, als durch die Röhre, ins Zimmer fällt. An der Außenseite der Tafel ist mittelst eines Gewindes der Spiegel EG befestiget, welcher durch einen aus Gelenken zusammengesetzten und durch die Tafel gehenden Stab, oder durch andere mechanische Anstalten, gestellet werden kan, daß er die Sonnenstralen durch die Röhre in das verfinsterte Zimmer so wirft, als ob die Sonne in der Axe der Röhre stünde. An dem Ende der Röhre nach außen hin ist das Erleuchtungsglas D, und am andern Ende ins Zimmer hinein ein wilsonisches Taschenmikroskop angeschraubt, welches das zu betrachtende Object in einem Schieber festhält. Die Sonnenstralen, von dem Erleuchtungsglase auf das durchsichtige Object geleitet, entwerfen von diesem auf der gegenüberstehenden Wand des Zimmers, oder auf einem dagegengestellten Schirme von weißem Papier ein deutliches und schönes Bild, so sehr vergrößert, als sich Jemand, der es nicht selbst gesehen hat, kaum vorstellen würde.
Weil der Gegenſtand ab mit der vergroͤßernden Linſe C hier eben ſo, wie im wilſoniſchen Mikroſop, verbunden iſt, ſ. Mikroſkop (Th. III. S. 221 u. f.), ſo beſteht das gewoͤhnliche zu durchſichtigen Gegenſtaͤnden dienende Sonnenmikroſkop aus einer Roͤhre, einem Erleuchtungsglaſe, einem Planſpiegel und einem gemeinen wilſoniſchen Mikroſkope. Die Roͤhre iſt von Meſſing, ohngefaͤhr 2 Zoll weit und in einer runden hoͤlzernen Buͤchſe oder Kugel befeſtiget, welche in einer viereckichten Tafel nach Belieben gedreht werden kan. Dieſe Tafel laͤßt ſich in ein viereckichtes Loch in einem Fenſterladen einlegen, wodurch man das Fenſter ſo genau verſchließen kan, daß kein Licht anders, als durch die Roͤhre, ins Zimmer faͤllt. An der Außenſeite der Tafel iſt mittelſt eines Gewindes der Spiegel EG befeſtiget, welcher durch einen aus Gelenken zuſammengeſetzten und durch die Tafel gehenden Stab, oder durch andere mechaniſche Anſtalten, geſtellet werden kan, daß er die Sonnenſtralen durch die Roͤhre in das verfinſterte Zimmer ſo wirft, als ob die Sonne in der Axe der Roͤhre ſtuͤnde. An dem Ende der Roͤhre nach außen hin iſt das Erleuchtungsglas D, und am andern Ende ins Zimmer hinein ein wilſoniſches Taſchenmikroſkop angeſchraubt, welches das zu betrachtende Object in einem Schieber feſthaͤlt. Die Sonnenſtralen, von dem Erleuchtungsglaſe auf das durchſichtige Object geleitet, entwerfen von dieſem auf der gegenuͤberſtehenden Wand des Zimmers, oder auf einem dagegengeſtellten Schirme von weißem Papier ein deutliches und ſchoͤnes Bild, ſo ſehr vergroͤßert, als ſich Jemand, der es nicht ſelbſt geſehen hat, kaum vorſtellen wuͤrde. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0110" xml:id="P.4.100" n="100"/><lb/> zuſammengebrachtes Sonnenlicht, und macht das Bild noch kenntlicher, indem man von dem Platze <hi rendition="#aq">AB,</hi> auf den es faͤllt, alles andere Licht abhaͤlt, oder das Zimmer verfinſtert. Die Erleuchtung der Gegenſtaͤnde <hi rendition="#aq">ab,</hi> beſonders ſolcher, welche viel Licht durchlaſſen, wird bewirkt, indem man das Sonnenlicht mit einem Spiegel <hi rendition="#aq">EG</hi> auffaͤngt, der es auf ein erhabnes Glas <hi rendition="#aq">D</hi> und durch daſſelbe auf die Ruͤckſeite des Gegenſtands <hi rendition="#aq">ab</hi> wirft.</p> <p>Weil der Gegenſtand <hi rendition="#aq">ab</hi> mit der vergroͤßernden Linſe <hi rendition="#aq">C</hi> hier eben ſo, wie im <hi rendition="#b">wilſoniſchen Mikroſop,</hi> verbunden iſt, <hi rendition="#b">ſ. Mikroſkop</hi> (Th. <hi rendition="#aq">III.</hi> S. 221 u. f.), ſo beſteht das gewoͤhnliche zu durchſichtigen Gegenſtaͤnden dienende Sonnenmikroſkop aus einer Roͤhre, einem Erleuchtungsglaſe, einem Planſpiegel und einem gemeinen wilſoniſchen Mikroſkope. Die Roͤhre iſt von Meſſing, ohngefaͤhr 2 Zoll weit und in einer runden hoͤlzernen Buͤchſe oder Kugel befeſtiget, welche in einer viereckichten Tafel nach Belieben gedreht werden kan. Dieſe Tafel laͤßt ſich in ein viereckichtes Loch in einem Fenſterladen einlegen, wodurch man das Fenſter ſo genau verſchließen kan, daß kein Licht anders, als durch die Roͤhre, ins Zimmer faͤllt. An der Außenſeite der Tafel iſt mittelſt eines Gewindes der Spiegel <hi rendition="#aq">EG</hi> befeſtiget, welcher durch einen aus Gelenken zuſammengeſetzten und durch die Tafel gehenden Stab, oder durch andere mechaniſche Anſtalten, geſtellet werden kan, daß er die Sonnenſtralen durch die Roͤhre in das verfinſterte Zimmer ſo wirft, als ob die Sonne in der Axe der Roͤhre ſtuͤnde. An dem Ende der Roͤhre nach außen hin iſt das Erleuchtungsglas <hi rendition="#aq">D,</hi> und am andern Ende ins Zimmer hinein ein wilſoniſches Taſchenmikroſkop angeſchraubt, welches das zu betrachtende Object in einem Schieber feſthaͤlt. Die Sonnenſtralen, von dem Erleuchtungsglaſe auf das durchſichtige Object geleitet, entwerfen von dieſem auf der gegenuͤberſtehenden Wand des Zimmers, oder auf einem dagegengeſtellten Schirme von weißem Papier ein deutliches und ſchoͤnes Bild, ſo ſehr vergroͤßert, als ſich Jemand, der es nicht ſelbſt geſehen hat, kaum vorſtellen wuͤrde.<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [100/0110]
zuſammengebrachtes Sonnenlicht, und macht das Bild noch kenntlicher, indem man von dem Platze AB, auf den es faͤllt, alles andere Licht abhaͤlt, oder das Zimmer verfinſtert. Die Erleuchtung der Gegenſtaͤnde ab, beſonders ſolcher, welche viel Licht durchlaſſen, wird bewirkt, indem man das Sonnenlicht mit einem Spiegel EG auffaͤngt, der es auf ein erhabnes Glas D und durch daſſelbe auf die Ruͤckſeite des Gegenſtands ab wirft.
Weil der Gegenſtand ab mit der vergroͤßernden Linſe C hier eben ſo, wie im wilſoniſchen Mikroſop, verbunden iſt, ſ. Mikroſkop (Th. III. S. 221 u. f.), ſo beſteht das gewoͤhnliche zu durchſichtigen Gegenſtaͤnden dienende Sonnenmikroſkop aus einer Roͤhre, einem Erleuchtungsglaſe, einem Planſpiegel und einem gemeinen wilſoniſchen Mikroſkope. Die Roͤhre iſt von Meſſing, ohngefaͤhr 2 Zoll weit und in einer runden hoͤlzernen Buͤchſe oder Kugel befeſtiget, welche in einer viereckichten Tafel nach Belieben gedreht werden kan. Dieſe Tafel laͤßt ſich in ein viereckichtes Loch in einem Fenſterladen einlegen, wodurch man das Fenſter ſo genau verſchließen kan, daß kein Licht anders, als durch die Roͤhre, ins Zimmer faͤllt. An der Außenſeite der Tafel iſt mittelſt eines Gewindes der Spiegel EG befeſtiget, welcher durch einen aus Gelenken zuſammengeſetzten und durch die Tafel gehenden Stab, oder durch andere mechaniſche Anſtalten, geſtellet werden kan, daß er die Sonnenſtralen durch die Roͤhre in das verfinſterte Zimmer ſo wirft, als ob die Sonne in der Axe der Roͤhre ſtuͤnde. An dem Ende der Roͤhre nach außen hin iſt das Erleuchtungsglas D, und am andern Ende ins Zimmer hinein ein wilſoniſches Taſchenmikroſkop angeſchraubt, welches das zu betrachtende Object in einem Schieber feſthaͤlt. Die Sonnenſtralen, von dem Erleuchtungsglaſe auf das durchſichtige Object geleitet, entwerfen von dieſem auf der gegenuͤberſtehenden Wand des Zimmers, oder auf einem dagegengeſtellten Schirme von weißem Papier ein deutliches und ſchoͤnes Bild, ſo ſehr vergroͤßert, als ſich Jemand, der es nicht ſelbſt geſehen hat, kaum vorſtellen wuͤrde.
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