Mit diesen Namen werden in der Statik und Mechauik fünf schon von Pappus(Collect. mathem. L. VIII.) erwähnte Maschinen ([fremdsprachliches Material]dunameis) belegt, aus deren Verbindung die übrigen zusammengesetzten Maschinen entstehen. Sie sind der Hebel, die Radwelle, die Scheibe, die Schraube und der Keil. Die Betrachtung ihrer Gründe ist auch dem Physiker nothwendig; daher ich von jeder derselben in einem besondern Artikel gehandelt habe. Sie lassen sich sämtlich auf die Theorie des Hebels bringen; bequemer aber werden Schraube und Reil aus der Lehre von der schiefen Ebene erklärt, welche auch einige Schriftsteller als eine sechste Potenz den vorigen beygefügt haben.
Varignon setzte zu den fünf Potenzen des Pappus noch seine Funicular- oder Seilmaschine, welche in ihrer einfachsten Gestalt aus zween Seilen besteht, an welchen Kräfte in schiefen Richtungen eine Last, die nach einer dritten Richtung widersteht, halten oder heben. Man sieht leicht, daß die Theorie hievon unmittelbar auf dem Gesetze des Gleichgewichts dreyer Kräfte beruht, s. Gleichgewicht (Th. II. S. 503.). Varignon nahm dieses Gesetz zum ersten Grundsatze der Statik an, und hielt daher diese Maschine für die simpelste unter allen. Man kan in der That über solche an Fäden ziehende Gewichte sehr schöne Untersuchungen anstellen, dergleichen man bey Newton(Arithmetica universalis, Lugd. Bat. 1732. 4. Probl. Geometr. 48. 49.) findet, und der praktische Gebrauch kömmt vor, so oft Kräfte in schiefen Richtungen an den Maschinen
begnuͤgen zu wiſſen, daß das Gold weniger Zwiſchenraͤume, als das Waſſer, leer laſſe, ohne an ein geometriſches Verhaͤltniß ihrer Summen zu gedenken.
Mehr hievon wird man bey dem Worte Zwiſchenraͤume der Koͤrper antreffen.
Poſitive Elektricitaͤt, ſ. Elektricitaͤt, unter dem Abſchnitte: Entgegengeſegte Elektricitaͤten.
Mit dieſen Namen werden in der Statik und Mechauik fuͤnf ſchon von Pappus(Collect. mathem. L. VIII.) erwaͤhnte Maſchinen ([fremdsprachliches Material]dunameis) belegt, aus deren Verbindung die uͤbrigen zuſammengeſetzten Maſchinen entſtehen. Sie ſind der Hebel, die Radwelle, die Scheibe, die Schraube und der Keil. Die Betrachtung ihrer Gruͤnde iſt auch dem Phyſiker nothwendig; daher ich von jeder derſelben in einem beſondern Artikel gehandelt habe. Sie laſſen ſich ſaͤmtlich auf die Theorie des Hebels bringen; bequemer aber werden Schraube und Reil aus der Lehre von der ſchiefen Ebene erklaͤrt, welche auch einige Schriftſteller als eine ſechſte Potenz den vorigen beygefuͤgt haben.
Varignon ſetzte zu den fuͤnf Potenzen des Pappus noch ſeine Funicular- oder Seilmaſchine, welche in ihrer einfachſten Geſtalt aus zween Seilen beſteht, an welchen Kraͤfte in ſchiefen Richtungen eine Laſt, die nach einer dritten Richtung widerſteht, halten oder heben. Man ſieht leicht, daß die Theorie hievon unmittelbar auf dem Geſetze des Gleichgewichts dreyer Kraͤfte beruht, ſ. Gleichgewicht (Th. II. S. 503.). Varignon nahm dieſes Geſetz zum erſten Grundſatze der Statik an, und hielt daher dieſe Maſchine fuͤr die ſimpelſte unter allen. Man kan in der That uͤber ſolche an Faͤden ziehende Gewichte ſehr ſchoͤne Unterſuchungen anſtellen, dergleichen man bey Newton(Arithmetica univerſalis, Lugd. Bat. 1732. 4. Probl. Geometr. 48. 49.) findet, und der praktiſche Gebrauch koͤmmt vor, ſo oft Kraͤfte in ſchiefen Richtungen an den Maſchinen
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begnuͤgen zu wiſſen, daß das Gold weniger Zwiſchenraͤume, als das Waſſer, leer laſſe, ohne an ein geometriſches Verhaͤltniß ihrer Summen zu gedenken.
Mehr hievon wird man bey dem Worte Zwiſchenraͤume der Koͤrper antreffen.
Poſitive Elektricitaͤt, ſ. Elektricitaͤt, unter dem Abſchnitte: Entgegengeſegte Elektricitaͤten.
Potenzen, mechaniſche, einfache Ruͤſtzeuge, einfache Maſchinen, Potentiae mechanicae, Machinae ſimplices, Puiſſances mechaniques ou Machines ſimples.
Mit dieſen Namen werden in der Statik und Mechauik fuͤnf ſchon von Pappus (Collect. mathem. L. VIII.) erwaͤhnte Maſchinen (_ ) belegt, aus deren Verbindung die uͤbrigen zuſammengeſetzten Maſchinen entſtehen. Sie ſind der Hebel, die Radwelle, die Scheibe, die Schraube und der Keil. Die Betrachtung ihrer Gruͤnde iſt auch dem Phyſiker nothwendig; daher ich von jeder derſelben in einem beſondern Artikel gehandelt habe. Sie laſſen ſich ſaͤmtlich auf die Theorie des Hebels bringen; bequemer aber werden Schraube und Reil aus der Lehre von der ſchiefen Ebene erklaͤrt, welche auch einige Schriftſteller als eine ſechſte Potenz den vorigen beygefuͤgt haben.
Varignon ſetzte zu den fuͤnf Potenzen des Pappus noch ſeine Funicular- oder Seilmaſchine, welche in ihrer einfachſten Geſtalt aus zween Seilen beſteht, an welchen Kraͤfte in ſchiefen Richtungen eine Laſt, die nach einer dritten Richtung widerſteht, halten oder heben. Man ſieht leicht, daß die Theorie hievon unmittelbar auf dem Geſetze des Gleichgewichts dreyer Kraͤfte beruht, ſ. Gleichgewicht (Th. II. S. 503.). Varignon nahm dieſes Geſetz zum erſten Grundſatze der Statik an, und hielt daher dieſe Maſchine fuͤr die ſimpelſte unter allen. Man kan in der That uͤber ſolche an Faͤden ziehende Gewichte ſehr ſchoͤne Unterſuchungen anſtellen, dergleichen man bey Newton (Arithmetica univerſalis, Lugd. Bat. 1732. 4. Probl. Geometr. 48. 49.) findet, und der praktiſche Gebrauch koͤmmt vor, ſo oft Kraͤfte in ſchiefen Richtungen an den Maſchinen
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Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 3. Leipzig, 1798, S. 549. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch03_1798/555>, abgerufen am 16.07.2024.
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