Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 3. Leipzig, 1798.
Das erste Stück des gemeinen Wasserapparats ist eine ovale Wanne von Holz, oder auch von verzinntem Kupfer ABCD, Taf. XIX. Fig. 81. Ihre Länge kan 2 -- 3 Fuß; ihre Tiefe und Breite 1 -- 1 1/2 Fuß betragen. Man kan sie mit eisernen Reifen umlegen, und von außen mit Oelsarbe anstreichen. Bey KK bekömmt sie eiserne oder messingne Handhaben. Inwendig ist es rathsam, das Holz nicht anzustreichen, sondern blos zu lassen. Die besten Dienste würden Wannen von Töpferzeug oder Steingut thun, wenn man sie von dieser Größe haben könnte. Drey bis vier Zoll unter ihrem obern Rande ist ein Queerbret oder Gesimse efg wagrecht so angebracht, daß es ohngefähr den dritten oder vierten Theil des Durchschnitts der Wanne bedeckt. Dieses Bret ist 1 -- 1 1/2 Zoll dick, und hat längst dem Rande ef hin eine Reihe runder Löcher hi, welche bis 1/2 Zoll im Durchmesser haben, und etwa 1 Zoll weit vom Rande ef abstehen. Diese Löcher sind an der untern Seite des Brets trichterförmig ausgeweitet, oder es stecken in ihnen kurzröhrichte Drichter, die ihre weite Mündung dem Boden der Wanne zukehren. Das Bret selbst ist in einen, an der innern Seite der Wanne angebrachten, Falz eingelegt, damit man es bey Reinigung der Wanne herausschieben könne. Bey den Versuchen wird es von einem, durch ein Loch im Brete und Falze gesteckten, Zapfen festgehalten. Diese Wanne wird auf einer Bank in einer bequemen Höhe an ein Fenster gestellt, um bey den Versuchen das nöthige Licht zu haben. Man füllt sie mit Wasser soweit
Das erſte Stuͤck des gemeinen Waſſerapparats iſt eine ovale Wanne von Holz, oder auch von verzinntem Kupfer ABCD, Taf. XIX. Fig. 81. Ihre Laͤnge kan 2 — 3 Fuß; ihre Tiefe und Breite 1 — 1 1/2 Fuß betragen. Man kan ſie mit eiſernen Reifen umlegen, und von außen mit Oelſarbe anſtreichen. Bey KK bekoͤmmt ſie eiſerne oder meſſingne Handhaben. Inwendig iſt es rathſam, das Holz nicht anzuſtreichen, ſondern blos zu laſſen. Die beſten Dienſte wuͤrden Wannen von Toͤpferzeug oder Steingut thun, wenn man ſie von dieſer Groͤße haben koͤnnte. Drey bis vier Zoll unter ihrem obern Rande iſt ein Queerbret oder Geſimſe efg wagrecht ſo angebracht, daß es ohngefaͤhr den dritten oder vierten Theil des Durchſchnitts der Wanne bedeckt. Dieſes Bret iſt 1 — 1 1/2 Zoll dick, und hat laͤngſt dem Rande ef hin eine Reihe runder Loͤcher hi, welche bis 1/2 Zoll im Durchmeſſer haben, und etwa 1 Zoll weit vom Rande ef abſtehen. Dieſe Loͤcher ſind an der untern Seite des Brets trichterfoͤrmig ausgeweitet, oder es ſtecken in ihnen kurzroͤhrichte Drichter, die ihre weite Muͤndung dem Boden der Wanne zukehren. Das Bret ſelbſt iſt in einen, an der innern Seite der Wanne angebrachten, Falz eingelegt, damit man es bey Reinigung der Wanne herausſchieben koͤnne. Bey den Verſuchen wird es von einem, durch ein Loch im Brete und Falze geſteckten, Zapfen feſtgehalten. Dieſe Wanne wird auf einer Bank in einer bequemen Hoͤhe an ein Fenſter geſtellt, um bey den Verſuchen das noͤthige Licht zu haben. Man fuͤllt ſie mit Waſſer ſoweit <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0529" xml:id="P.3.523" n="523"/><lb/> und einfacher eingerichtet, daß man ihn billig den Erfinder der jetzt uͤblichen Vorrichtungen nennen kan. Er beſchreibt dieſelben (Verſuche und Beob. uͤber verſchiedene Gattungen der Luft; a. d. Engl. <hi rendition="#aq">I.</hi> Theil. Wien und Leipz. 1778. 8. S. 6. u. f.) nach ihrer erſten Einrichtung, wozu nachher noch einige Abaͤnderungen gekommen ſind. Die Anſtellung der Verſuche ſelbſt erfordert noch Handgriffe, uͤber die ſich kein ſchriftlicher Unterricht geben laͤßt, die man aber durch eigne Ausuͤbung gar bald erlernt.</p> <p>Das erſte Stuͤck des gemeinen Waſſerapparats iſt eine ovale <hi rendition="#b">Wanne</hi> von Holz, oder auch von verzinntem Kupfer <hi rendition="#aq">ABCD,</hi> Taf. <hi rendition="#aq">XIX.</hi> Fig. 81. Ihre Laͤnge kan 2 — 3 Fuß; ihre Tiefe und Breite 1 — 1 1/2 Fuß betragen. Man kan ſie mit eiſernen Reifen umlegen, und von außen mit Oelſarbe anſtreichen. Bey <hi rendition="#aq">KK</hi> bekoͤmmt ſie eiſerne oder meſſingne Handhaben. Inwendig iſt es rathſam, das Holz nicht anzuſtreichen, ſondern blos zu laſſen. Die beſten Dienſte wuͤrden Wannen von Toͤpferzeug oder Steingut thun, wenn man ſie von dieſer Groͤße haben koͤnnte.</p> <p>Drey bis vier Zoll unter ihrem obern Rande iſt ein <hi rendition="#b">Queerbret</hi> oder <hi rendition="#b">Geſimſe</hi> <hi rendition="#aq">efg</hi> wagrecht ſo angebracht, daß es ohngefaͤhr den dritten oder vierten Theil des Durchſchnitts der Wanne bedeckt. Dieſes Bret iſt 1 — 1 1/2 Zoll dick, und hat laͤngſt dem Rande <hi rendition="#aq">ef</hi> hin eine Reihe runder Loͤcher <hi rendition="#aq">hi,</hi> welche bis 1/2 Zoll im Durchmeſſer haben, und etwa 1 Zoll weit vom Rande <hi rendition="#aq">ef</hi> abſtehen. Dieſe Loͤcher ſind an der untern Seite des Brets trichterfoͤrmig ausgeweitet, oder es ſtecken in ihnen kurzroͤhrichte Drichter, die ihre weite Muͤndung dem Boden der Wanne zukehren. Das Bret ſelbſt iſt in einen, an der innern Seite der Wanne angebrachten, Falz eingelegt, damit man es bey Reinigung der Wanne herausſchieben koͤnne. Bey den Verſuchen wird es von einem, durch ein Loch im Brete und Falze geſteckten, Zapfen feſtgehalten.</p> <p>Dieſe Wanne wird auf einer Bank in einer bequemen Hoͤhe an ein Fenſter geſtellt, um bey den Verſuchen das noͤthige Licht zu haben. Man fuͤllt ſie mit Waſſer ſoweit<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [523/0529]
und einfacher eingerichtet, daß man ihn billig den Erfinder der jetzt uͤblichen Vorrichtungen nennen kan. Er beſchreibt dieſelben (Verſuche und Beob. uͤber verſchiedene Gattungen der Luft; a. d. Engl. I. Theil. Wien und Leipz. 1778. 8. S. 6. u. f.) nach ihrer erſten Einrichtung, wozu nachher noch einige Abaͤnderungen gekommen ſind. Die Anſtellung der Verſuche ſelbſt erfordert noch Handgriffe, uͤber die ſich kein ſchriftlicher Unterricht geben laͤßt, die man aber durch eigne Ausuͤbung gar bald erlernt.
Das erſte Stuͤck des gemeinen Waſſerapparats iſt eine ovale Wanne von Holz, oder auch von verzinntem Kupfer ABCD, Taf. XIX. Fig. 81. Ihre Laͤnge kan 2 — 3 Fuß; ihre Tiefe und Breite 1 — 1 1/2 Fuß betragen. Man kan ſie mit eiſernen Reifen umlegen, und von außen mit Oelſarbe anſtreichen. Bey KK bekoͤmmt ſie eiſerne oder meſſingne Handhaben. Inwendig iſt es rathſam, das Holz nicht anzuſtreichen, ſondern blos zu laſſen. Die beſten Dienſte wuͤrden Wannen von Toͤpferzeug oder Steingut thun, wenn man ſie von dieſer Groͤße haben koͤnnte.
Drey bis vier Zoll unter ihrem obern Rande iſt ein Queerbret oder Geſimſe efg wagrecht ſo angebracht, daß es ohngefaͤhr den dritten oder vierten Theil des Durchſchnitts der Wanne bedeckt. Dieſes Bret iſt 1 — 1 1/2 Zoll dick, und hat laͤngſt dem Rande ef hin eine Reihe runder Loͤcher hi, welche bis 1/2 Zoll im Durchmeſſer haben, und etwa 1 Zoll weit vom Rande ef abſtehen. Dieſe Loͤcher ſind an der untern Seite des Brets trichterfoͤrmig ausgeweitet, oder es ſtecken in ihnen kurzroͤhrichte Drichter, die ihre weite Muͤndung dem Boden der Wanne zukehren. Das Bret ſelbſt iſt in einen, an der innern Seite der Wanne angebrachten, Falz eingelegt, damit man es bey Reinigung der Wanne herausſchieben koͤnne. Bey den Verſuchen wird es von einem, durch ein Loch im Brete und Falze geſteckten, Zapfen feſtgehalten.
Dieſe Wanne wird auf einer Bank in einer bequemen Hoͤhe an ein Fenſter geſtellt, um bey den Verſuchen das noͤthige Licht zu haben. Man fuͤllt ſie mit Waſſer ſoweit
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