aus den Augen verliere. Materien, bey denen die Bewegung keiner so deutlichen Darstellung fähig sey, überlasse sie zwar der Naturlehre, komme aber dieser auch dabey zu Hülfe. Zu den Gegenständen der eigentlichen Naturlehre, von der noch Mineralogie und Chymie abgesondert bleibt, rechnet Herr Klügel "die allgemeinen oder vielen "Körpern zukommenden Eigenschaften, die Gesetze der Be"wegung, die Anziehung, die Elektricität; ferner die Ma"terien, welche Haupttheile der Erde ausmachen oder allge"mein verbreitet sind, Wasser, Luft, Feuer, Licht und "Bestandtheile der Körper überhaupt (wo sie mit der Chy"mie gemeinschaftliche Sache mache, dieser aber die beson"dern Anwendungen überlasse); weiter die Lufterscheinun"gen und Natur<*>egebenheiten in dem unsere Erde umge"benden Wesen; endlich die Bewegungen und Beschaffen"heiten der Himmelskörper." Herr Klügel selbst und viele andere Sch<*>iftsteller nennen diese Lehren auch allgemeine Naturlehre, und trennen davon die Naturgeschichte unter dem Namen einer besondern Physik der Erde.
Hingegen theilen andere, z. B. Eberhard, Scheibel, Gren, die eigentliche Naturlehre selbst in eine allgemeine und besondere ein. Sie rechnen zu jener die Betrachtung der allgemeinen Eigenschaften der Körper, der Bewegung, des Gleichgewichts des Widerstands; zu dieser die Lehre von den besondern Stoffen und Körpern, als Wärmestof, Licht, Luft, Wasser, elektrischer und magnetischer Materie, der Erde, dem Luftkreise, den Himmelskörpern, u. s. w.
Von einer andern Eintheilung der Naturlehre in theoretische oder dogmatische, und Experimentalphysik ist bereits bey dem Worte Experimentalphysik gehandelt worden.
Den Gedanken, daß es noch jetzt zu früh sey, an eine genaue Classification und Eintheilung der ganzen Naturwissenschast zu denken, habe ich schon im Artikel Chymie (Th. I. S. 508.) geäußert. Ich werde in dieser Meinung noch durch folgende Betrachtung bestärkt. Erklärung der Phänomene wird doch von allen als der Hauptzweck der eigentlichen
aus den Augen verliere. Materien, bey denen die Bewegung keiner ſo deutlichen Darſtellung faͤhig ſey, uͤberlaſſe ſie zwar der Naturlehre, komme aber dieſer auch dabey zu Huͤlfe. Zu den Gegenſtaͤnden der eigentlichen Naturlehre, von der noch Mineralogie und Chymie abgeſondert bleibt, rechnet Herr Kluͤgel ”die allgemeinen oder vielen ”Koͤrpern zukommenden Eigenſchaften, die Geſetze der Be”wegung, die Anziehung, die Elektricitaͤt; ferner die Ma”terien, welche Haupttheile der Erde ausmachen oder allge”mein verbreitet ſind, Waſſer, Luft, Feuer, Licht und ”Beſtandtheile der Koͤrper uͤberhaupt (wo ſie mit der Chy”mie gemeinſchaftliche Sache mache, dieſer aber die beſon”dern Anwendungen uͤberlaſſe); weiter die Lufterſcheinun”gen und Natur<*>egebenheiten in dem unſere Erde umge”benden Weſen; endlich die Bewegungen und Beſchaffen”heiten der Himmelskoͤrper.“ Herr Kluͤgel ſelbſt und viele andere Sch<*>iftſteller nennen dieſe Lehren auch allgemeine Naturlehre, und trennen davon die Naturgeſchichte unter dem Namen einer beſondern Phyſik der Erde.
Hingegen theilen andere, z. B. Eberhard, Scheibel, Gren, die eigentliche Naturlehre ſelbſt in eine allgemeine und beſondere ein. Sie rechnen zu jener die Betrachtung der allgemeinen Eigenſchaften der Koͤrper, der Bewegung, des Gleichgewichts des Widerſtands; zu dieſer die Lehre von den beſondern Stoffen und Koͤrpern, als Waͤrmeſtof, Licht, Luft, Waſſer, elektriſcher und magnetiſcher Materie, der Erde, dem Luftkreiſe, den Himmelskoͤrpern, u. ſ. w.
Von einer andern Eintheilung der Naturlehre in theoretiſche oder dogmatiſche, und Experimentalphyſik iſt bereits bey dem Worte Experimentalphyſik gehandelt worden.
Den Gedanken, daß es noch jetzt zu fruͤh ſey, an eine genaue Claſſification und Eintheilung der ganzen Naturwiſſenſchaſt zu denken, habe ich ſchon im Artikel Chymie (Th. I. S. 508.) geaͤußert. Ich werde in dieſer Meinung noch durch folgende Betrachtung beſtaͤrkt. Erklaͤrung der Phaͤnomene wird doch von allen als der Hauptzweck der eigentlichen
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aus den Augen verliere. Materien, bey denen die Bewegung keiner ſo deutlichen Darſtellung faͤhig ſey, uͤberlaſſe ſie zwar der Naturlehre, komme aber dieſer auch dabey zu Huͤlfe. Zu den Gegenſtaͤnden der eigentlichen Naturlehre, von der noch Mineralogie und Chymie abgeſondert bleibt, rechnet Herr Kluͤgel ”die allgemeinen oder vielen ”Koͤrpern zukommenden Eigenſchaften, die Geſetze der Be”wegung, die Anziehung, die Elektricitaͤt; ferner die Ma”terien, welche Haupttheile der Erde ausmachen oder allge”mein verbreitet ſind, Waſſer, Luft, Feuer, Licht und ”Beſtandtheile der Koͤrper uͤberhaupt (wo ſie mit der Chy”mie gemeinſchaftliche Sache mache, dieſer aber die beſon”dern Anwendungen uͤberlaſſe); weiter die Lufterſcheinun”gen und Natur<*>egebenheiten in dem unſere Erde umge”benden Weſen; endlich die Bewegungen und Beſchaffen”heiten der Himmelskoͤrper.“ Herr Kluͤgel ſelbſt und viele andere Sch<*>iftſteller nennen dieſe Lehren auch allgemeine Naturlehre, und trennen davon die Naturgeſchichte unter dem Namen einer beſondern Phyſik der Erde.
Hingegen theilen andere, z. B. Eberhard, Scheibel, Gren, die eigentliche Naturlehre ſelbſt in eine allgemeine und beſondere ein. Sie rechnen zu jener die Betrachtung der allgemeinen Eigenſchaften der Koͤrper, der Bewegung, des Gleichgewichts des Widerſtands; zu dieſer die Lehre von den beſondern Stoffen und Koͤrpern, als Waͤrmeſtof, Licht, Luft, Waſſer, elektriſcher und magnetiſcher Materie, der Erde, dem Luftkreiſe, den Himmelskoͤrpern, u. ſ. w.
Von einer andern Eintheilung der Naturlehre in theoretiſche oder dogmatiſche, und Experimentalphyſik iſt bereits bey dem Worte Experimentalphyſik gehandelt worden.
Den Gedanken, daß es noch jetzt zu fruͤh ſey, an eine genaue Claſſification und Eintheilung der ganzen Naturwiſſenſchaſt zu denken, habe ich ſchon im Artikel Chymie (Th. I. S. 508.) geaͤußert. Ich werde in dieſer Meinung noch durch folgende Betrachtung beſtaͤrkt. Erklaͤrung der Phaͤnomene wird doch von allen als der Hauptzweck der eigentlichen
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Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 3. Leipzig, 1798, S. 495. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch03_1798/501>, abgerufen am 22.11.2024.
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