zu den vorigen Metallen reducirtwerden, s. Metalle, Verkalkung, Reduction. Die Verkalkung geschieht entweder durch ofnes Feuer (d. i. durch Verbrennung an der Luft) oder durch Verpuffen mit Salpeter, oder durch Auflösung in Säuren, oft sogar durch bloße Aussetzung an die Luft. Die Reduction geschieht durch Schmelzung mit Kohlen, bisweilen auch durch bloße Anbringung phlogistischer Dämpfe, und ist sogar auf dem nassen Wege möglich, wenn sich dabey das Brennbare von der Feuchtigkeit genau absondern kan.
Da die metallischen Kalke härter, feuerbeständiger, lockerer, unschmelzbarer und weniger glänzend, als die Metalle selbst sind, so ist klar, daß die Geschmeidigkeit, Flüchtigkeit, Dichte, Schmelzbarkeit und der Glanz der letztern von dem in ihnen enthaltenen Brennbaren herrühre. Selbst ihre Auflöslichkeit in den Säuren ist diesem Stoffe zuzuschreiben. Die metallischen Erden verlieren alle diese Eigenschaften desto mehr, je genauer sie vom Phlogiston getrennt werden.
Gegen Vereinigung mit dem Wasser zeigt das Phlogiston eine entschiedene Abneigung, sogar daß die Gegenwart des Wassers ein Hinderniß seiner genauen Vereinigung mit der Vitriol - und Salpetersäure wird. Dennoch findet man es von der Natur mit Wasser vereiniget in allen brennbaren Substanzen des Thier - und Pflanzenteichs, in den Oelen, Harzen, Fettigkeiten, brennbaren Geistern u. s. w. wobey vielleicht Erde und Säure als Zwischenmittel wirken.
Aus den Oelen reißt das Phlogiston bey der Verbrennung saure, wäßrige und erdichte Bestandtheile mit sich fort, welche die Flamme und den Rauch bilden helfen. Ein Theil des Brennbaren verbindet sich dabey sehr genau mit der Erde zu einer schwarzen, schwer verbrennlichen Kohle, dem sogenannten Lampenschwarz oder Lampenruß, in welchem einst Stahl das reine Phlogiston zu finden glaubte. Wenn die Verbrennung schnell und heftig genug ist, erzeugt sich dergleichen nicht, wie bey der Argandischen Lampe, s. Lampen. Uebrigens sind die Oele, die Kohlen und der Lampenruß
zu den vorigen Metallen reducirtwerden, ſ. Metalle, Verkalkung, Reduction. Die Verkalkung geſchieht entweder durch ofnes Feuer (d. i. durch Verbrennung an der Luft) oder durch Verpuffen mit Salpeter, oder durch Aufloͤſung in Saͤuren, oft ſogar durch bloße Ausſetzung an die Luft. Die Reduction geſchieht durch Schmelzung mit Kohlen, bisweilen auch durch bloße Anbringung phlogiſtiſcher Daͤmpfe, und iſt ſogar auf dem naſſen Wege moͤglich, wenn ſich dabey das Brennbare von der Feuchtigkeit genau abſondern kan.
Da die metalliſchen Kalke haͤrter, feuerbeſtaͤndiger, lockerer, unſchmelzbarer und weniger glaͤnzend, als die Metalle ſelbſt ſind, ſo iſt klar, daß die Geſchmeidigkeit, Fluͤchtigkeit, Dichte, Schmelzbarkeit und der Glanz der letztern von dem in ihnen enthaltenen Brennbaren herruͤhre. Selbſt ihre Aufloͤslichkeit in den Saͤuren iſt dieſem Stoffe zuzuſchreiben. Die metalliſchen Erden verlieren alle dieſe Eigenſchaften deſto mehr, je genauer ſie vom Phlogiſton getrennt werden.
Gegen Vereinigung mit dem Waſſer zeigt das Phlogiſton eine entſchiedene Abneigung, ſogar daß die Gegenwart des Waſſers ein Hinderniß ſeiner genauen Vereinigung mit der Vitriol - und Salpeterſaͤure wird. Dennoch findet man es von der Natur mit Waſſer vereiniget in allen brennbaren Subſtanzen des Thier - und Pflanzenteichs, in den Oelen, Harzen, Fettigkeiten, brennbaren Geiſtern u. ſ. w. wobey vielleicht Erde und Saͤure als Zwiſchenmittel wirken.
Aus den Oelen reißt das Phlogiſton bey der Verbrennung ſaure, waͤßrige und erdichte Beſtandtheile mit ſich fort, welche die Flamme und den Rauch bilden helfen. Ein Theil des Brennbaren verbindet ſich dabey ſehr genau mit der Erde zu einer ſchwarzen, ſchwer verbrennlichen Kohle, dem ſogenannten Lampenſchwarz oder Lampenruß, in welchem einſt Stahl das reine Phlogiſton zu finden glaubte. Wenn die Verbrennung ſchnell und heftig genug iſt, erzeugt ſich dergleichen nicht, wie bey der Argandiſchen Lampe, ſ. Lampen. Uebrigens ſind die Oele, die Kohlen und der Lampenruß
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zu den vorigen Metallen reducirtwerden, ſ. Metalle, Verkalkung, Reduction. Die Verkalkung geſchieht entweder durch ofnes Feuer (d. i. durch Verbrennung an der Luft) oder durch Verpuffen mit Salpeter, oder durch Aufloͤſung in Saͤuren, oft ſogar durch bloße Ausſetzung an die Luft. Die Reduction geſchieht durch Schmelzung mit Kohlen, bisweilen auch durch bloße Anbringung phlogiſtiſcher Daͤmpfe, und iſt ſogar auf dem naſſen Wege moͤglich, wenn ſich dabey das Brennbare von der Feuchtigkeit genau abſondern kan.
Da die metalliſchen Kalke haͤrter, feuerbeſtaͤndiger, lockerer, unſchmelzbarer und weniger glaͤnzend, als die Metalle ſelbſt ſind, ſo iſt klar, daß die Geſchmeidigkeit, Fluͤchtigkeit, Dichte, Schmelzbarkeit und der Glanz der letztern von dem in ihnen enthaltenen Brennbaren herruͤhre. Selbſt ihre Aufloͤslichkeit in den Saͤuren iſt dieſem Stoffe zuzuſchreiben. Die metalliſchen Erden verlieren alle dieſe Eigenſchaften deſto mehr, je genauer ſie vom Phlogiſton getrennt werden.
Gegen Vereinigung mit dem Waſſer zeigt das Phlogiſton eine entſchiedene Abneigung, ſogar daß die Gegenwart des Waſſers ein Hinderniß ſeiner genauen Vereinigung mit der Vitriol - und Salpeterſaͤure wird. Dennoch findet man es von der Natur mit Waſſer vereiniget in allen brennbaren Subſtanzen des Thier - und Pflanzenteichs, in den Oelen, Harzen, Fettigkeiten, brennbaren Geiſtern u. ſ. w. wobey vielleicht Erde und Saͤure als Zwiſchenmittel wirken.
Aus den Oelen reißt das Phlogiſton bey der Verbrennung ſaure, waͤßrige und erdichte Beſtandtheile mit ſich fort, welche die Flamme und den Rauch bilden helfen. Ein Theil des Brennbaren verbindet ſich dabey ſehr genau mit der Erde zu einer ſchwarzen, ſchwer verbrennlichen Kohle, dem ſogenannten Lampenſchwarz oder Lampenruß, in welchem einſt Stahl das reine Phlogiſton zu finden glaubte. Wenn die Verbrennung ſchnell und heftig genug iſt, erzeugt ſich dergleichen nicht, wie bey der Argandiſchen Lampe, ſ. Lampen. Uebrigens ſind die Oele, die Kohlen und der Lampenruß
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Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 3. Leipzig, 1798, S. 465. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch03_1798/471>, abgerufen am 23.11.2024.
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