und die untere ist mit V verbunden. Diese letztere Oefnung aber ist mit einer Klappe versehen, deren Theilebey c, d, e, Fig. 74. etwas größer vorgestellt sind. Das Stück c ist ein mit feinen Canälen durchbohrter, und in die Oefnung von Teingeschliffener Glascylinder: e ist ein ähnlicher Cylinder, mit vielen Haarröhrgen durchbohrt und in cben diese Oefnung eingeschliffen, der aber über c steht: zwischen beyden blcibt ein kleiner Spielraum für die planconvere Linse d, deren ebene Fläche sich unterwärts kehrt, und also durchs Auflegen die Canäle im Theile c verschließt. So sieht man leicht, daß diese Klappe ein elastisches Fluidum zwar aus V nach T, aber nicht wieder aus T nach V zurückgehen läßt. Das dritte Gefäß S endigt sich unten in eine umgebogne Glasröhre, die in das Gefäß T hineingeht. Die obere Oefnung desselben hat einen Glasstöpfel, dessen Seitenfläche ein wenig von der cylindrischen Gestalt abweicht, damit er durch eine sehr geringe Gewalt von innen heraus könne gehoben werden.
Man schüttet in das unterste Gefäß dieser Geräthschaft gestoßnen Marmor, Kalkstein, Kreide u. dgl. und gießt darüber verdünntes Vitriolöl in dem zur Entbindung der firen Luft nöthigen Verhältnisse, füllt das mittlere Gefäß mit Wasser, und setzt den ganzen Apparat, wie bey Fig. 73., zusammen. Die aus den Materien in V entbundene fire Luft geht nun durch die Klappe nach T über, und steigt in den obern Theil dieses Gefäßes auf. Weil aber dasselbe ganz mit Wasser gefüllt ist, so treibt der Druck dieser siren Luft das Wasser durch die gebogne Glasröhre in das leere Gefäß S. Das in T zurückbleibende Wasser ist in Berührung mit der firen Luft, welche auch beständig durch dasselbe hindurchgeht. Es wird dadurch nach und nach mit dieser Materie imprägnirt, und kan durch die Oefnung b abgelassen werden, in welchem Falle das nach S getriebne Wasser wieder in das Gefäß T zurückläuft. Man beschleunigt die Imprägnation durch Schütteln der ganzen Geräthschaft, wobey die fire Luft das Wasser mit einer größern Fläche berührt. Die Operation wird auch durch den Druck der ins Gefäß S aufgestiegnen Wassersäule befördert,
und die untere iſt mit V verbunden. Dieſe letztere Oefnung aber iſt mit einer Klappe verſehen, deren Theilebey c, d, e, Fig. 74. etwas groͤßer vorgeſtellt ſind. Das Stuͤck c iſt ein mit feinen Canaͤlen durchbohrter, und in die Oefnung von Teingeſchliffener Glascylinder: e iſt ein aͤhnlicher Cylinder, mit vielen Haarroͤhrgen durchbohrt und in cben dieſe Oefnung eingeſchliffen, der aber uͤber c ſteht: zwiſchen beyden blcibt ein kleiner Spielraum fuͤr die planconvere Linſe d, deren ebene Flaͤche ſich unterwaͤrts kehrt, und alſo durchs Auflegen die Canaͤle im Theile c verſchließt. So ſieht man leicht, daß dieſe Klappe ein elaſtiſches Fluidum zwar aus V nach T, aber nicht wieder aus T nach V zuruͤckgehen laͤßt. Das dritte Gefaͤß S endigt ſich unten in eine umgebogne Glasroͤhre, die in das Gefaͤß T hineingeht. Die obere Oefnung deſſelben hat einen Glasſtoͤpfel, deſſen Seitenflaͤche ein wenig von der cylindriſchen Geſtalt abweicht, damit er durch eine ſehr geringe Gewalt von innen heraus koͤnne gehoben werden.
Man ſchuͤttet in das unterſte Gefaͤß dieſer Geraͤthſchaft geſtoßnen Marmor, Kalkſtein, Kreide u. dgl. und gießt daruͤber verduͤnntes Vitrioloͤl in dem zur Entbindung der firen Luft noͤthigen Verhaͤltniſſe, fuͤllt das mittlere Gefaͤß mit Waſſer, und ſetzt den ganzen Apparat, wie bey Fig. 73., zuſammen. Die aus den Materien in V entbundene fire Luft geht nun durch die Klappe nach T uͤber, und ſteigt in den obern Theil dieſes Gefaͤßes auf. Weil aber daſſelbe ganz mit Waſſer gefuͤllt iſt, ſo treibt der Druck dieſer ſiren Luft das Waſſer durch die gebogne Glasroͤhre in das leere Gefaͤß S. Das in T zuruͤckbleibende Waſſer iſt in Beruͤhrung mit der firen Luft, welche auch beſtaͤndig durch daſſelbe hindurchgeht. Es wird dadurch nach und nach mit dieſer Materie impraͤgnirt, und kan durch die Oefnung b abgelaſſen werden, in welchem Falle das nach S getriebne Waſſer wieder in das Gefaͤß T zuruͤcklaͤuft. Man beſchleunigt die Impraͤgnation durch Schuͤtteln der ganzen Geraͤthſchaft, wobey die fire Luft das Waſſer mit einer groͤßern Flaͤche beruͤhrt. Die Operation wird auch durch den Druck der ins Gefaͤß S aufgeſtiegnen Waſſerſaͤule befoͤrdert,
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0417"xml:id="P.3.411"n="411"/><lb/>
und die untere iſt mit <hirendition="#aq">V</hi> verbunden. Dieſe letztere Oefnung aber iſt mit einer Klappe verſehen, deren Theilebey <hirendition="#aq">c, d, e,</hi> Fig. 74. etwas groͤßer vorgeſtellt ſind. Das Stuͤck c iſt ein mit feinen Canaͤlen durchbohrter, und in die Oefnung von Teingeſchliffener Glascylinder: e iſt ein aͤhnlicher Cylinder, mit vielen Haarroͤhrgen durchbohrt und in cben dieſe Oefnung eingeſchliffen, der aber uͤber c ſteht: zwiſchen beyden blcibt ein kleiner Spielraum fuͤr die planconvere Linſe d, deren ebene Flaͤche ſich unterwaͤrts kehrt, und alſo durchs Auflegen die Canaͤle im Theile c verſchließt. So ſieht man leicht, daß dieſe Klappe ein elaſtiſches Fluidum zwar aus <hirendition="#aq">V</hi> nach <hirendition="#aq">T,</hi> aber nicht wieder aus <hirendition="#aq">T</hi> nach <hirendition="#aq">V</hi> zuruͤckgehen laͤßt. Das dritte Gefaͤß <hirendition="#aq">S</hi> endigt ſich unten in eine umgebogne Glasroͤhre, die in das Gefaͤß <hirendition="#aq">T</hi> hineingeht. Die obere Oefnung deſſelben hat einen Glasſtoͤpfel, deſſen Seitenflaͤche ein wenig von der cylindriſchen Geſtalt abweicht, damit er durch eine ſehr geringe Gewalt von innen heraus koͤnne gehoben werden.</p><p>Man ſchuͤttet in das unterſte Gefaͤß dieſer Geraͤthſchaft geſtoßnen Marmor, Kalkſtein, Kreide u. dgl. und gießt daruͤber verduͤnntes Vitrioloͤl in dem zur Entbindung der firen Luft noͤthigen Verhaͤltniſſe, fuͤllt das mittlere Gefaͤß mit Waſſer, und ſetzt den ganzen Apparat, wie bey Fig. 73., zuſammen. Die aus den Materien in <hirendition="#aq">V</hi> entbundene fire Luft geht nun durch die Klappe nach <hirendition="#aq">T</hi> uͤber, und ſteigt in den obern Theil dieſes Gefaͤßes auf. Weil aber daſſelbe ganz mit Waſſer gefuͤllt iſt, ſo treibt der Druck dieſer ſiren Luft das Waſſer durch die gebogne Glasroͤhre in das leere Gefaͤß <hirendition="#aq">S.</hi> Das in <hirendition="#aq">T</hi> zuruͤckbleibende Waſſer iſt in Beruͤhrung mit der firen Luft, welche auch beſtaͤndig durch daſſelbe hindurchgeht. Es wird dadurch nach und nach mit dieſer Materie impraͤgnirt, und kan durch die Oefnung b abgelaſſen werden, in welchem Falle das nach <hirendition="#aq">S</hi> getriebne Waſſer wieder in das Gefaͤß <hirendition="#aq">T</hi> zuruͤcklaͤuft. Man beſchleunigt die Impraͤgnation durch Schuͤtteln der ganzen Geraͤthſchaft, wobey die fire Luft das Waſſer mit einer groͤßern Flaͤche beruͤhrt. Die Operation wird auch durch den Druck der ins Gefaͤß <hirendition="#aq">S</hi> aufgeſtiegnen Waſſerſaͤule befoͤrdert,<lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[411/0417]
und die untere iſt mit V verbunden. Dieſe letztere Oefnung aber iſt mit einer Klappe verſehen, deren Theilebey c, d, e, Fig. 74. etwas groͤßer vorgeſtellt ſind. Das Stuͤck c iſt ein mit feinen Canaͤlen durchbohrter, und in die Oefnung von Teingeſchliffener Glascylinder: e iſt ein aͤhnlicher Cylinder, mit vielen Haarroͤhrgen durchbohrt und in cben dieſe Oefnung eingeſchliffen, der aber uͤber c ſteht: zwiſchen beyden blcibt ein kleiner Spielraum fuͤr die planconvere Linſe d, deren ebene Flaͤche ſich unterwaͤrts kehrt, und alſo durchs Auflegen die Canaͤle im Theile c verſchließt. So ſieht man leicht, daß dieſe Klappe ein elaſtiſches Fluidum zwar aus V nach T, aber nicht wieder aus T nach V zuruͤckgehen laͤßt. Das dritte Gefaͤß S endigt ſich unten in eine umgebogne Glasroͤhre, die in das Gefaͤß T hineingeht. Die obere Oefnung deſſelben hat einen Glasſtoͤpfel, deſſen Seitenflaͤche ein wenig von der cylindriſchen Geſtalt abweicht, damit er durch eine ſehr geringe Gewalt von innen heraus koͤnne gehoben werden.
Man ſchuͤttet in das unterſte Gefaͤß dieſer Geraͤthſchaft geſtoßnen Marmor, Kalkſtein, Kreide u. dgl. und gießt daruͤber verduͤnntes Vitrioloͤl in dem zur Entbindung der firen Luft noͤthigen Verhaͤltniſſe, fuͤllt das mittlere Gefaͤß mit Waſſer, und ſetzt den ganzen Apparat, wie bey Fig. 73., zuſammen. Die aus den Materien in V entbundene fire Luft geht nun durch die Klappe nach T uͤber, und ſteigt in den obern Theil dieſes Gefaͤßes auf. Weil aber daſſelbe ganz mit Waſſer gefuͤllt iſt, ſo treibt der Druck dieſer ſiren Luft das Waſſer durch die gebogne Glasroͤhre in das leere Gefaͤß S. Das in T zuruͤckbleibende Waſſer iſt in Beruͤhrung mit der firen Luft, welche auch beſtaͤndig durch daſſelbe hindurchgeht. Es wird dadurch nach und nach mit dieſer Materie impraͤgnirt, und kan durch die Oefnung b abgelaſſen werden, in welchem Falle das nach S getriebne Waſſer wieder in das Gefaͤß T zuruͤcklaͤuft. Man beſchleunigt die Impraͤgnation durch Schuͤtteln der ganzen Geraͤthſchaft, wobey die fire Luft das Waſſer mit einer groͤßern Flaͤche beruͤhrt. Die Operation wird auch durch den Druck der ins Gefaͤß S aufgeſtiegnen Waſſerſaͤule befoͤrdert,
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert.
Weitere Informationen …
Bibliothek des Max-Planck-Instituts für Wissenschaftsgeschichte : Bereitstellung der Texttranskription.
(2015-09-02T12:13:09Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2015-09-02T12:13:09Z)
Weitere Informationen:
Bogensignaturen: keine Angabe;
Druckfehler: keine Angabe;
fremdsprachliches Material: keine Angabe;
Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe;
Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): keine Angabe;
i/j in Fraktur: wie Vorlage;
I/J in Fraktur: wie Vorlage;
Kolumnentitel: keine Angabe;
Kustoden: keine Angabe;
langes s (ſ): wie Vorlage;
Normalisierungen: keine Angabe;
rundes r (ꝛ): keine Angabe;
Seitenumbrüche markiert: ja;
Silbentrennung: aufgelöst;
u/v bzw. U/V: wie Vorlage;
Vokale mit übergest. e: wie Vorlage;
Vollständigkeit: keine Angabe;
Zeichensetzung: keine Angabe;
Zeilenumbrüche markiert: nein;
Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 3. Leipzig, 1798, S. 411. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch03_1798/417>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.