Beobachtungen der Höhe des lichten Bogens am 19. Oct. 1726., welche Godin zu Paris 37°, der Cardinal Polignac zu Frescati bey Rom 20° gefunden hatte, die Höhe des leuchtenden Stofs = 266 3/4 sranzösische Meilen (25 auf einen Grad), welches auf 160 geographische Meilen beträgt, und die wahrscheinliche Höhe des Luftkreises (8 - 10 geogr. Meilen) bey weitem übertrift, obgleich Mairan sich dadurch irrig verleiten läßt, den Luftkreis selbst für so hoch zu halten, s. Luftkreis. Bergmann (Von der Höhe des Nordlichts in d. schwed. Abhdl. für 1764. d. deutsch. Uebers. S. 200 u. f.) setzt diese Höhe auf 50 bis 90, ja bisweilen 150 schwed. Meilen.
Man hat auch Verbindungen des Nordlichts mit der Elektricität und dem Magnetismus wahrnehmen wollen. Von der Elektricität ist die Sache noch sehr zweifelhaft. Winkler(Progr. Conjectura de vi electrica vaporum solarium in lumine boreali. Lips. 1763. 4.) führt einige hieher gehörige Beobachtungen an, die aber nichrs entscheiden. Bergmann(Philos. Trans. Vol LII. P. 2.) und Cavallo versichern vielmehr, nie den mindesten Einfluß des Nordlichrs auf die Lufrelektricität bemerkt zu haben. Inzwischen hat Herr Böckmann in Carlsruhe (s. Götting. Magaz. d. Wiss. und Litter. I. Jahrg. S. 217. beym Nordlichte vom 28. Jul. 1783 starke Veränderungen an seinem Elektrophor bemerkt, und Volta führt in den Abhandlungen über den Condensator der Elektrikität (in Rozier Journal de phys) an, daß er durch dieses Instrument am 28. Jul. 1780 bey einem Nordlichte die Elektricität weit stärker, als gewöhnlich, gefunden habe.
Von der Magnetnadel haben Celsius und Hjorter (Schwed. Abhdl. für 1747 und 1750.) zuerst bemerkt, daß sich ihre Abweichung beym Nordlicht merklich ändere, und gleichsam hin und her zu wanken scheine. Einige Beobachtungen hievon hat auch Winkler(Progr. De commercio luminis borealis cum acu magnetica Lips. 1767. 4) gesammelt. Man hat dies bisher immer als eine bestätigte Erfahrung angesehen: es ist aber doch merkwürdig, daß der P. Hell 1769. in Wardhus nichts davon wahrgenommen, und daß Herr van Swinden(Recueil des memoires
Beobachtungen der Hoͤhe des lichten Bogens am 19. Oct. 1726., welche Godin zu Paris 37°, der Cardinal Polignac zu Freſcati bey Rom 20° gefunden hatte, die Hoͤhe des leuchtenden Stofs = 266 3/4 ſranzoͤſiſche Meilen (25 auf einen Grad), welches auf 160 geographiſche Meilen betraͤgt, und die wahrſcheinliche Hoͤhe des Luftkreiſes (8 - 10 geogr. Meilen) bey weitem uͤbertrift, obgleich Mairan ſich dadurch irrig verleiten laͤßt, den Luftkreis ſelbſt fuͤr ſo hoch zu halten, ſ. Luftkreis. Bergmann (Von der Hoͤhe des Nordlichts in d. ſchwed. Abhdl. fuͤr 1764. d. deutſch. Ueberſ. S. 200 u. f.) ſetzt dieſe Hoͤhe auf 50 bis 90, ja bisweilen 150 ſchwed. Meilen.
Man hat auch Verbindungen des Nordlichts mit der Elektricitaͤt und dem Magnetismus wahrnehmen wollen. Von der Elektricitaͤt iſt die Sache noch ſehr zweifelhaft. Winkler(Progr. Conjectura de vi electrica vaporum ſolarium in lumine boreali. Lipſ. 1763. 4.) fuͤhrt einige hieher gehoͤrige Beobachtungen an, die aber nichrs entſcheiden. Bergmann(Philoſ. Trans. Vol LII. P. 2.) und Cavallo verſichern vielmehr, nie den mindeſten Einfluß des Nordlichrs auf die Lufrelektricitaͤt bemerkt zu haben. Inzwiſchen hat Herr Boͤckmann in Carlsruhe (ſ. Goͤtting. Magaz. d. Wiſſ. und Litter. I. Jahrg. S. 217. beym Nordlichte vom 28. Jul. 1783 ſtarke Veraͤnderungen an ſeinem Elektrophor bemerkt, und Volta fuͤhrt in den Abhandlungen uͤber den Condenſator der Elektrikitaͤt (in Rozier Journal de phyſ) an, daß er durch dieſes Inſtrument am 28. Jul. 1780 bey einem Nordlichte die Elektricitaͤt weit ſtaͤrker, als gewoͤhnlich, gefunden habe.
Von der Magnetnadel haben Celſius und Hjorter (Schwed. Abhdl. fuͤr 1747 und 1750.) zuerſt bemerkt, daß ſich ihre Abweichung beym Nordlicht merklich aͤndere, und gleichſam hin und her zu wanken ſcheine. Einige Beobachtungen hievon hat auch Winkler(Progr. De commercio luminis borealis cum acu magnetica Lipſ. 1767. 4) geſammelt. Man hat dies bisher immer als eine beſtaͤtigte Erfahrung angeſehen: es iſt aber doch merkwuͤrdig, daß der P. Hell 1769. in Wardhus nichts davon wahrgenommen, und daß Herr van Swinden(Recueil des mémoires
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0375"xml:id="P.3.369"n="369"/><lb/>
Beobachtungen der Hoͤhe des lichten Bogens am 19. Oct. 1726., welche <hirendition="#b">Godin</hi> zu Paris 37°, der Cardinal <hirendition="#b">Polignac</hi> zu Freſcati bey Rom 20° gefunden hatte, die Hoͤhe des leuchtenden Stofs = 266 3/4 ſranzoͤſiſche Meilen (25 auf einen Grad), welches auf 160 geographiſche Meilen betraͤgt, und die wahrſcheinliche Hoͤhe des Luftkreiſes (8 - 10 geogr. Meilen) bey weitem uͤbertrift, obgleich <hirendition="#b">Mairan</hi>ſich dadurch irrig verleiten laͤßt, den Luftkreis ſelbſt fuͤr ſo hoch zu halten, ſ. <hirendition="#b">Luftkreis. Bergmann</hi> (Von der Hoͤhe des Nordlichts in d. ſchwed. Abhdl. fuͤr 1764. d. deutſch. Ueberſ. S. 200 u. f.) ſetzt dieſe Hoͤhe auf 50 bis 90, ja bisweilen 150 ſchwed. Meilen.</p><p>Man hat auch Verbindungen des Nordlichts mit der Elektricitaͤt und dem Magnetismus wahrnehmen wollen. Von der Elektricitaͤt iſt die Sache noch ſehr zweifelhaft. <hirendition="#b">Winkler</hi><hirendition="#aq">(Progr. Conjectura de vi electrica vaporum ſolarium in lumine boreali. Lipſ. 1763. 4.)</hi> fuͤhrt einige hieher gehoͤrige Beobachtungen an, die aber nichrs entſcheiden. <hirendition="#b">Bergmann</hi><hirendition="#aq">(Philoſ. Trans. Vol LII. P. 2.)</hi> und <hirendition="#b">Cavallo</hi> verſichern vielmehr, nie den mindeſten Einfluß des Nordlichrs auf die Lufrelektricitaͤt bemerkt zu haben. Inzwiſchen hat Herr <hirendition="#b">Boͤckmann</hi> in Carlsruhe (ſ. Goͤtting. Magaz. d. Wiſſ. und Litter. <hirendition="#aq">I.</hi> Jahrg. S. 217. beym Nordlichte vom 28. Jul. 1783 ſtarke Veraͤnderungen an ſeinem Elektrophor bemerkt, und <hirendition="#b">Volta</hi> fuͤhrt in den Abhandlungen uͤber den Condenſator der Elektrikitaͤt (in <hirendition="#aq"><hirendition="#i">Rozier</hi> Journal de phyſ</hi>) an, daß er durch dieſes Inſtrument am 28. Jul. 1780 bey einem Nordlichte die Elektricitaͤt weit ſtaͤrker, als gewoͤhnlich, gefunden habe.</p><p>Von der Magnetnadel haben <hirendition="#b">Celſius</hi> und <hirendition="#b">Hjorter</hi> (Schwed. Abhdl. fuͤr 1747 und 1750.) zuerſt bemerkt, daß ſich ihre Abweichung beym Nordlicht merklich aͤndere, und gleichſam hin und her zu wanken ſcheine. Einige Beobachtungen hievon hat auch <hirendition="#b">Winkler</hi><hirendition="#aq">(Progr. De commercio luminis borealis cum acu magnetica Lipſ. 1767. 4)</hi> geſammelt. Man hat dies bisher immer als eine beſtaͤtigte Erfahrung angeſehen: es iſt aber doch merkwuͤrdig, daß der <hirendition="#b">P. Hell</hi> 1769. in Wardhus nichts davon wahrgenommen, und daß Herr <hirendition="#b">van Swinden</hi><hirendition="#aq">(Recueil des mémoires<lb/></hi></p></div></div></div></body></text></TEI>
[369/0375]
Beobachtungen der Hoͤhe des lichten Bogens am 19. Oct. 1726., welche Godin zu Paris 37°, der Cardinal Polignac zu Freſcati bey Rom 20° gefunden hatte, die Hoͤhe des leuchtenden Stofs = 266 3/4 ſranzoͤſiſche Meilen (25 auf einen Grad), welches auf 160 geographiſche Meilen betraͤgt, und die wahrſcheinliche Hoͤhe des Luftkreiſes (8 - 10 geogr. Meilen) bey weitem uͤbertrift, obgleich Mairan ſich dadurch irrig verleiten laͤßt, den Luftkreis ſelbſt fuͤr ſo hoch zu halten, ſ. Luftkreis. Bergmann (Von der Hoͤhe des Nordlichts in d. ſchwed. Abhdl. fuͤr 1764. d. deutſch. Ueberſ. S. 200 u. f.) ſetzt dieſe Hoͤhe auf 50 bis 90, ja bisweilen 150 ſchwed. Meilen.
Man hat auch Verbindungen des Nordlichts mit der Elektricitaͤt und dem Magnetismus wahrnehmen wollen. Von der Elektricitaͤt iſt die Sache noch ſehr zweifelhaft. Winkler (Progr. Conjectura de vi electrica vaporum ſolarium in lumine boreali. Lipſ. 1763. 4.) fuͤhrt einige hieher gehoͤrige Beobachtungen an, die aber nichrs entſcheiden. Bergmann (Philoſ. Trans. Vol LII. P. 2.) und Cavallo verſichern vielmehr, nie den mindeſten Einfluß des Nordlichrs auf die Lufrelektricitaͤt bemerkt zu haben. Inzwiſchen hat Herr Boͤckmann in Carlsruhe (ſ. Goͤtting. Magaz. d. Wiſſ. und Litter. I. Jahrg. S. 217. beym Nordlichte vom 28. Jul. 1783 ſtarke Veraͤnderungen an ſeinem Elektrophor bemerkt, und Volta fuͤhrt in den Abhandlungen uͤber den Condenſator der Elektrikitaͤt (in Rozier Journal de phyſ) an, daß er durch dieſes Inſtrument am 28. Jul. 1780 bey einem Nordlichte die Elektricitaͤt weit ſtaͤrker, als gewoͤhnlich, gefunden habe.
Von der Magnetnadel haben Celſius und Hjorter (Schwed. Abhdl. fuͤr 1747 und 1750.) zuerſt bemerkt, daß ſich ihre Abweichung beym Nordlicht merklich aͤndere, und gleichſam hin und her zu wanken ſcheine. Einige Beobachtungen hievon hat auch Winkler (Progr. De commercio luminis borealis cum acu magnetica Lipſ. 1767. 4) geſammelt. Man hat dies bisher immer als eine beſtaͤtigte Erfahrung angeſehen: es iſt aber doch merkwuͤrdig, daß der P. Hell 1769. in Wardhus nichts davon wahrgenommen, und daß Herr van Swinden (Recueil des mémoires
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert.
Weitere Informationen …
Bibliothek des Max-Planck-Instituts für Wissenschaftsgeschichte : Bereitstellung der Texttranskription.
(2015-09-02T12:13:09Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2015-09-02T12:13:09Z)
Weitere Informationen:
Bogensignaturen: keine Angabe;
Druckfehler: keine Angabe;
fremdsprachliches Material: keine Angabe;
Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe;
Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): keine Angabe;
i/j in Fraktur: wie Vorlage;
I/J in Fraktur: wie Vorlage;
Kolumnentitel: keine Angabe;
Kustoden: keine Angabe;
langes s (ſ): wie Vorlage;
Normalisierungen: keine Angabe;
rundes r (ꝛ): keine Angabe;
Seitenumbrüche markiert: ja;
Silbentrennung: aufgelöst;
u/v bzw. U/V: wie Vorlage;
Vokale mit übergest. e: wie Vorlage;
Vollständigkeit: keine Angabe;
Zeichensetzung: keine Angabe;
Zeilenumbrüche markiert: nein;
Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 3. Leipzig, 1798, S. 369. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch03_1798/375>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.