Metallen unterschied, und dem er den Namen Nickelkönig oder Nickel beylegte. Da aber Cronstedts König noch höchst unrein war, so suchte Bergmann(Diss. de Niccolo, resp. Arvidson, in Opusc. physico-chem. Vol. II. auch Frz. in Rozier Journal de phys. Octob. 1776.) mit unglaublicher Mühe, ihn mehr zu reinigen, und seine Natur genauer zu bestimmen. Er fand hiebey den Nickel in vielen Eigenschaften dem Eisen so ähnlich, daß er in Versuchung kam, ihn für nichts anders, als Eisen in einem besondern Zustande zu erklären. Doch erinnert er selbst, daß man besser thue, dieser Muthmaßung nicht eher zu trauen, als bis man den Nickel aus Eisen werde bereiten können.
Die specifische Schwere des Nickels ist gegen 9,000. Je reiner er ist, desto mehr scheint er sich der Dehnbarkeit und Unschmelzbarkeit des Eisens zu nähern, und desto grüner wird sein Kalk. Die Säuren lösen ihn und seinen Kalk auf, und man erhält daraus Salzkrystallen von grüner Farbe. Mit flüchtigem Alkali übersättigt, werden die grünen Auflösungen blau. Im Kupfernickel ist er zugleich mit Eisen und Kobalt durch Schwefel und Arsenik mineralisirt, und der grüne Beschlag, der sich durch Verwitterung des Kupfernickels ansetzt, besteht zum Theil aus dem Kalke des Nickels.
Macquer chymisches Wörterbuch, durch Leonhardi, Art. Nickel.
Niederschlag, Niederschlagung, Fällung
Praecipitatio, Precipitation. Diesen Namen führt die Trennung oder Abscheidung eines Körpers von einem andern, mit welchem er durch Auflösung verbunden war, vermittelst eines hinzugefügten dritten. Wenn nemlich A und B durch Auflösung verbunden sind, und man einen dritten Körper C hinzusetzt, der mit A mehr Verwandtschaft, als B, hat, so verbinder sich C mit A, hingegen wird B nunmehr von A getrennt und abgeschieden, und dieser ganze Vorgang heißt eine Niederschlagung. Wirft man z. B. in eine gesättigte Auflösung von Kreide in Essig, etwas reines Laugensalz, so verbindet sich dieses wegen seiner stärkern Verwandrschaft
Metallen unterſchied, und dem er den Namen Nickelkoͤnig oder Nickel beylegte. Da aber Cronſtedts Koͤnig noch hoͤchſt unrein war, ſo ſuchte Bergmann(Diſſ. de Niccolo, reſp. Arvidſon, in Opuſc. phyſico-chem. Vol. II. auch Frz. in Rozier Journal de phyſ. Octob. 1776.) mit unglaublicher Muͤhe, ihn mehr zu reinigen, und ſeine Natur genauer zu beſtimmen. Er fand hiebey den Nickel in vielen Eigenſchaften dem Eiſen ſo aͤhnlich, daß er in Verſuchung kam, ihn fuͤr nichts anders, als Eiſen in einem beſondern Zuſtande zu erklaͤren. Doch erinnert er ſelbſt, daß man beſſer thue, dieſer Muthmaßung nicht eher zu trauen, als bis man den Nickel aus Eiſen werde bereiten koͤnnen.
Die ſpecifiſche Schwere des Nickels iſt gegen 9,000. Je reiner er iſt, deſto mehr ſcheint er ſich der Dehnbarkeit und Unſchmelzbarkeit des Eiſens zu naͤhern, und deſto gruͤner wird ſein Kalk. Die Saͤuren loͤſen ihn und ſeinen Kalk auf, und man erhaͤlt daraus Salzkryſtallen von gruͤner Farbe. Mit fluͤchtigem Alkali uͤberſaͤttigt, werden die gruͤnen Aufloͤſungen blau. Im Kupfernickel iſt er zugleich mit Eiſen und Kobalt durch Schwefel und Arſenik mineraliſirt, und der gruͤne Beſchlag, der ſich durch Verwitterung des Kupfernickels anſetzt, beſteht zum Theil aus dem Kalke des Nickels.
Macquer chymiſches Woͤrterbuch, durch Leonhardi, Art. Nickel.
Niederſchlag, Niederſchlagung, Faͤllung
Praecipitatio, Précipitation. Dieſen Namen fuͤhrt die Trennung oder Abſcheidung eines Koͤrpers von einem andern, mit welchem er durch Aufloͤſung verbunden war, vermittelſt eines hinzugefuͤgten dritten. Wenn nemlich A und B durch Aufloͤſung verbunden ſind, und man einen dritten Koͤrper C hinzuſetzt, der mit A mehr Verwandtſchaft, als B, hat, ſo verbinder ſich C mit A, hingegen wird B nunmehr von A getrennt und abgeſchieden, und dieſer ganze Vorgang heißt eine Niederſchlagung. Wirft man z. B. in eine geſaͤttigte Aufloͤſung von Kreide in Eſſig, etwas reines Laugenſalz, ſo verbindet ſich dieſes wegen ſeiner ſtaͤrkern Verwandrſchaft
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0366"xml:id="P.3.360"n="360"/><lb/>
Metallen unterſchied, und dem er den Namen <hirendition="#b">Nickelkoͤnig</hi> oder <hirendition="#b">Nickel</hi> beylegte. Da aber Cronſtedts Koͤnig noch hoͤchſt unrein war, ſo ſuchte <hirendition="#b">Bergmann</hi><hirendition="#aq">(Diſſ. de Niccolo, reſp. <hirendition="#i">Arvidſon,</hi> in Opuſc. phyſico-chem. Vol. II.</hi> auch Frz. in <hirendition="#aq"><hirendition="#i">Rozier</hi> Journal de phyſ. Octob. 1776.)</hi> mit unglaublicher Muͤhe, ihn mehr zu reinigen, und ſeine Natur genauer zu beſtimmen. Er fand hiebey den Nickel in vielen Eigenſchaften dem Eiſen ſo aͤhnlich, daß er in Verſuchung kam, ihn fuͤr nichts anders, als Eiſen in einem beſondern Zuſtande zu erklaͤren. Doch erinnert er ſelbſt, daß man beſſer thue, dieſer Muthmaßung nicht eher zu trauen, als bis man den Nickel aus Eiſen werde bereiten koͤnnen.</p><p>Die ſpecifiſche Schwere des Nickels iſt gegen 9,000. Je reiner er iſt, deſto mehr ſcheint er ſich der Dehnbarkeit und Unſchmelzbarkeit des Eiſens zu naͤhern, und deſto gruͤner wird ſein Kalk. Die Saͤuren loͤſen ihn und ſeinen Kalk auf, und man erhaͤlt daraus Salzkryſtallen von gruͤner Farbe. Mit fluͤchtigem Alkali uͤberſaͤttigt, werden die gruͤnen Aufloͤſungen blau. Im Kupfernickel iſt er zugleich mit Eiſen und Kobalt durch Schwefel und Arſenik mineraliſirt, und der gruͤne Beſchlag, der ſich durch Verwitterung des Kupfernickels anſetzt, beſteht zum Theil aus dem Kalke des Nickels.</p><p>Macquer chymiſches Woͤrterbuch, durch Leonhardi, Art. Nickel.</p></div><divn="3"><head>Niederſchlag, Niederſchlagung, Faͤllung</head><lb/><p><hirendition="#aq">Praecipitatio, <hirendition="#i">Précipitation.</hi></hi> Dieſen Namen fuͤhrt die Trennung oder Abſcheidung eines Koͤrpers von einem andern, mit welchem er durch Aufloͤſung verbunden war, vermittelſt eines hinzugefuͤgten dritten. Wenn nemlich <hirendition="#aq">A</hi> und <hirendition="#aq">B</hi> durch Aufloͤſung verbunden ſind, und man einen dritten Koͤrper <hirendition="#aq">C</hi> hinzuſetzt, der mit <hirendition="#aq">A</hi> mehr Verwandtſchaft, als <hirendition="#aq">B,</hi> hat, ſo verbinder ſich <hirendition="#aq">C</hi> mit <hirendition="#aq">A,</hi> hingegen wird <hirendition="#aq">B</hi> nunmehr von <hirendition="#aq">A</hi> getrennt und abgeſchieden, und dieſer ganze Vorgang heißt eine <hirendition="#b">Niederſchlagung.</hi> Wirft man z. B. in eine geſaͤttigte Aufloͤſung von Kreide in Eſſig, etwas reines Laugenſalz, ſo verbindet ſich dieſes wegen ſeiner ſtaͤrkern Verwandrſchaft<lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[360/0366]
Metallen unterſchied, und dem er den Namen Nickelkoͤnig oder Nickel beylegte. Da aber Cronſtedts Koͤnig noch hoͤchſt unrein war, ſo ſuchte Bergmann (Diſſ. de Niccolo, reſp. Arvidſon, in Opuſc. phyſico-chem. Vol. II. auch Frz. in Rozier Journal de phyſ. Octob. 1776.) mit unglaublicher Muͤhe, ihn mehr zu reinigen, und ſeine Natur genauer zu beſtimmen. Er fand hiebey den Nickel in vielen Eigenſchaften dem Eiſen ſo aͤhnlich, daß er in Verſuchung kam, ihn fuͤr nichts anders, als Eiſen in einem beſondern Zuſtande zu erklaͤren. Doch erinnert er ſelbſt, daß man beſſer thue, dieſer Muthmaßung nicht eher zu trauen, als bis man den Nickel aus Eiſen werde bereiten koͤnnen.
Die ſpecifiſche Schwere des Nickels iſt gegen 9,000. Je reiner er iſt, deſto mehr ſcheint er ſich der Dehnbarkeit und Unſchmelzbarkeit des Eiſens zu naͤhern, und deſto gruͤner wird ſein Kalk. Die Saͤuren loͤſen ihn und ſeinen Kalk auf, und man erhaͤlt daraus Salzkryſtallen von gruͤner Farbe. Mit fluͤchtigem Alkali uͤberſaͤttigt, werden die gruͤnen Aufloͤſungen blau. Im Kupfernickel iſt er zugleich mit Eiſen und Kobalt durch Schwefel und Arſenik mineraliſirt, und der gruͤne Beſchlag, der ſich durch Verwitterung des Kupfernickels anſetzt, beſteht zum Theil aus dem Kalke des Nickels.
Macquer chymiſches Woͤrterbuch, durch Leonhardi, Art. Nickel.
Niederſchlag, Niederſchlagung, Faͤllung
Praecipitatio, Précipitation. Dieſen Namen fuͤhrt die Trennung oder Abſcheidung eines Koͤrpers von einem andern, mit welchem er durch Aufloͤſung verbunden war, vermittelſt eines hinzugefuͤgten dritten. Wenn nemlich A und B durch Aufloͤſung verbunden ſind, und man einen dritten Koͤrper C hinzuſetzt, der mit A mehr Verwandtſchaft, als B, hat, ſo verbinder ſich C mit A, hingegen wird B nunmehr von A getrennt und abgeſchieden, und dieſer ganze Vorgang heißt eine Niederſchlagung. Wirft man z. B. in eine geſaͤttigte Aufloͤſung von Kreide in Eſſig, etwas reines Laugenſalz, ſo verbindet ſich dieſes wegen ſeiner ſtaͤrkern Verwandrſchaft
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert.
Weitere Informationen …
Bibliothek des Max-Planck-Instituts für Wissenschaftsgeschichte : Bereitstellung der Texttranskription.
(2015-09-02T12:13:09Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2015-09-02T12:13:09Z)
Weitere Informationen:
Bogensignaturen: keine Angabe;
Druckfehler: keine Angabe;
fremdsprachliches Material: keine Angabe;
Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe;
Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): keine Angabe;
i/j in Fraktur: wie Vorlage;
I/J in Fraktur: wie Vorlage;
Kolumnentitel: keine Angabe;
Kustoden: keine Angabe;
langes s (ſ): wie Vorlage;
Normalisierungen: keine Angabe;
rundes r (ꝛ): keine Angabe;
Seitenumbrüche markiert: ja;
Silbentrennung: aufgelöst;
u/v bzw. U/V: wie Vorlage;
Vokale mit übergest. e: wie Vorlage;
Vollständigkeit: keine Angabe;
Zeichensetzung: keine Angabe;
Zeilenumbrüche markiert: nein;
Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 3. Leipzig, 1798, S. 360. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch03_1798/366>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.