Ein von Herrn Henly erfundener luftleerer Hauptleiter, welcher an der Elektrisirmaschine eben das zeigt, was das leidner Vacuum nach Art einer geladnen Flasche darstellt, s. leidner Vacuum, nemlich Erscheinungen des elektrischen Lichts bey +E und --E.
EF, Taf. XIII. Fig. 102. ist eine Glasröhre 18 Zoll lang, und 3 bis 4 Zoll im Durchmesser. An beyden Enden sind messingne Kappen BE, FD angeküttet. Eine davon hat eine Spitze C, die andere einen Drath mit einer Kugel G. Aus jeder geht auch ein Drath mit einem Knopfe inwendig in die Hölung der Röhre. Die eine Kappe FD besteht aus zwey Stücken, aus der Büchse F, welche angeküttet ist, und einen Deckel mit einem Ventile hat, wodurch man die Luft aus der Glasröhre pumpen kan, und der Haube D, welche auf die Büchse aufgeschraubt wird. Das Ganze steht auf zwo gläsernen Säulen im Fußbrete H.
Hat man nun die Luft aus A gezogen, die Haube D aufgeschraubt, und das Instrument, als ersten Leiter, an eine Elektrisirmaschine, mit der Spitze C gegen die Glaskugel gestellt, so zeigt sich im Dunkeln an der Spitze ein Stern, die ganze Röhre ist schwach erleuchtet, von dem Drathe bey FD strömen Stralenbüschel, der andere Drath und Knopf bey BE ist mit einem sehr hellen Sterne erleuchtet.
Eben diese Erscheinungen zeigen sich in umgekehrter Ordnung, wenn man die Spitze C an das Kissen der Maschine stellt, und es erscheint alsdann bey C selbst ein Stralenkegel.
Von diesen sehr angenehmen Versuchen gilt eben das, was von denen mit dem leidnet Vacuum bey diesem Worte gesagt worden ist. Sie beweisen, daß Körper, die +E annehmen, Sterne, und die -- E annehmen, Büschel zeigen. Daraus aber folgt die Wahrheit der franklinischen Theorie noch nicht, die sie nach der Absicht des Erfinders beweisen sollten. Cavallo rechnet sie auch bloß zu den Versuchen über das Licht ohne Beziehung auf die Theorien.
Cavallo vollst. Abh. v. der Elektricität. S. 164 u. f.
Ein von Herrn Henly erfundener luftleerer Hauptleiter, welcher an der Elektriſirmaſchine eben das zeigt, was das leidner Vacuum nach Art einer geladnen Flaſche darſtellt, ſ. leidner Vacuum, nemlich Erſcheinungen des elektriſchen Lichts bey +E und —E.
EF, Taf. XIII. Fig. 102. iſt eine Glasroͤhre 18 Zoll lang, und 3 bis 4 Zoll im Durchmeſſer. An beyden Enden ſind meſſingne Kappen BE, FD angekuͤttet. Eine davon hat eine Spitze C, die andere einen Drath mit einer Kugel G. Aus jeder geht auch ein Drath mit einem Knopfe inwendig in die Hoͤlung der Roͤhre. Die eine Kappe FD beſteht aus zwey Stuͤcken, aus der Buͤchſe F, welche angekuͤttet iſt, und einen Deckel mit einem Ventile hat, wodurch man die Luft aus der Glasroͤhre pumpen kan, und der Haube D, welche auf die Buͤchſe aufgeſchraubt wird. Das Ganze ſteht auf zwo glaͤſernen Saͤulen im Fußbrete H.
Hat man nun die Luft aus A gezogen, die Haube D aufgeſchraubt, und das Inſtrument, als erſten Leiter, an eine Elektriſirmaſchine, mit der Spitze C gegen die Glaskugel geſtellt, ſo zeigt ſich im Dunkeln an der Spitze ein Stern, die ganze Roͤhre iſt ſchwach erleuchtet, von dem Drathe bey FD ſtroͤmen Stralenbuͤſchel, der andere Drath und Knopf bey BE iſt mit einem ſehr hellen Sterne erleuchtet.
Eben dieſe Erſcheinungen zeigen ſich in umgekehrter Ordnung, wenn man die Spitze C an das Kiſſen der Maſchine ſtellt, und es erſcheint alsdann bey C ſelbſt ein Stralenkegel.
Von dieſen ſehr angenehmen Verſuchen gilt eben das, was von denen mit dem leidnet Vacuum bey dieſem Worte geſagt worden iſt. Sie beweiſen, daß Koͤrper, die +E annehmen, Sterne, und die — E annehmen, Buͤſchel zeigen. Daraus aber folgt die Wahrheit der frankliniſchen Theorie noch nicht, die ſie nach der Abſicht des Erfinders beweiſen ſollten. Cavallo rechnet ſie auch bloß zu den Verſuchen uͤber das Licht ohne Beziehung auf die Theorien.
Cavallo vollſt. Abh. v. der Elektricitaͤt. S. 164 u. f.
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Leiter, leuchtender, Conductor lucens, Conducteur lumineux.
Ein von Herrn Henly erfundener luftleerer Hauptleiter, welcher an der Elektriſirmaſchine eben das zeigt, was das leidner Vacuum nach Art einer geladnen Flaſche darſtellt, ſ. leidner Vacuum, nemlich Erſcheinungen des elektriſchen Lichts bey +E und —E.
EF, Taf. XIII. Fig. 102. iſt eine Glasroͤhre 18 Zoll lang, und 3 bis 4 Zoll im Durchmeſſer. An beyden Enden ſind meſſingne Kappen BE, FD angekuͤttet. Eine davon hat eine Spitze C, die andere einen Drath mit einer Kugel G. Aus jeder geht auch ein Drath mit einem Knopfe inwendig in die Hoͤlung der Roͤhre. Die eine Kappe FD beſteht aus zwey Stuͤcken, aus der Buͤchſe F, welche angekuͤttet iſt, und einen Deckel mit einem Ventile hat, wodurch man die Luft aus der Glasroͤhre pumpen kan, und der Haube D, welche auf die Buͤchſe aufgeſchraubt wird. Das Ganze ſteht auf zwo glaͤſernen Saͤulen im Fußbrete H.
Hat man nun die Luft aus A gezogen, die Haube D aufgeſchraubt, und das Inſtrument, als erſten Leiter, an eine Elektriſirmaſchine, mit der Spitze C gegen die Glaskugel geſtellt, ſo zeigt ſich im Dunkeln an der Spitze ein Stern, die ganze Roͤhre iſt ſchwach erleuchtet, von dem Drathe bey FD ſtroͤmen Stralenbuͤſchel, der andere Drath und Knopf bey BE iſt mit einem ſehr hellen Sterne erleuchtet.
Eben dieſe Erſcheinungen zeigen ſich in umgekehrter Ordnung, wenn man die Spitze C an das Kiſſen der Maſchine ſtellt, und es erſcheint alsdann bey C ſelbſt ein Stralenkegel.
Von dieſen ſehr angenehmen Verſuchen gilt eben das, was von denen mit dem leidnet Vacuum bey dieſem Worte geſagt worden iſt. Sie beweiſen, daß Koͤrper, die +E annehmen, Sterne, und die — E annehmen, Buͤſchel zeigen. Daraus aber folgt die Wahrheit der frankliniſchen Theorie noch nicht, die ſie nach der Abſicht des Erfinders beweiſen ſollten. Cavallo rechnet ſie auch bloß zu den Verſuchen uͤber das Licht ohne Beziehung auf die Theorien.
Cavallo vollſt. Abh. v. der Elektricitaͤt. S. 164 u. f.
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Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 2. Leipzig, 1798, S. 877. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch02_1798/883>, abgerufen am 16.02.2025.
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