träge Substanzen dar. Wir bemerken nemlich an allen Körpern neben einander liegende Theile, unter denen die innern von den äußern nach allen Seiten zu umringt werden: dies belegen wir mit dem Namen der körperlichen Ausdehnung oder des Raums, den uns jeder Körper einzunehmen scheinet, s. Ausdehnung. Dieser Raum hat seine Grenzen, und giebt daher dem Körper seine Figur; daher ist die von Einigen erwähnte Figurabilität eine bloße Folge der Ausdehnung, und keine besondere Eigenschaft der Körper. Weil aber doch der Begriff von Ausdehnung noch zurückbleibt, wenn wir uns den Körper aus seinem Raume herausgenommen denken, so erhellet, daß zum Begriffe des Körpers noch etwas mehr, als Ausdehnung allein, gehöre.
Dies ist dasjenige, was den Raum ausfüllet, oder undurchdringlich macht, d. i. verursacht, daß da, wo ein gewisser Körper ist, nicht zugleich noch ein anderer Körper seyn kan, s. Undurchdringlichkeit. Wir nennen es Materie, materiellen Stoff, Masse des Körpers. Die Erfahrung belehrt uns, daß die Räume, welche die Körper einnehmen, nicht überall und in allen Punkten undurchdringlich sind; daß es Körper giebt, die in gleich großen Räumen mehr oder weniger undurchdringliche Materie enthalten, woraus der Begriff von Dichtigkeit entsteht, s. Dicht. Da wir einen Körper, dessen Raum in jedem Punkte undurchdringlich wäre, vollkommen dicht nennen würden, so haben einige physikalische Schriftsteller die Undurchdringlichkeit selbst mit dem Namen der Dichtigkeit belegt, und daher auch die letztere als eine allgemeine Eigenschaft der Körper angeführt.
Ausdehnung und Undurchdringlichkeit werden durch Gesicht und Gefühl an allen Körpern, auch bey der flüchtigsten Beobachtung, bemerkt. Und da sich unsere Begriffe vom Körper einzig auf dergleichen Erfahrungen gründen, so enthalten dieselben die Ideen dieser Eigenschaften nothwendig, d. h. wir können uns keinen Körper anders, als mit Ausdehnung und Undurchdringlichkeit, gedenken. Man nennt daher diese beyden Eigenschaften wesentliche oder
traͤge Subſtanzen dar. Wir bemerken nemlich an allen Koͤrpern neben einander liegende Theile, unter denen die innern von den aͤußern nach allen Seiten zu umringt werden: dies belegen wir mit dem Namen der koͤrperlichen Ausdehnung oder des Raums, den uns jeder Koͤrper einzunehmen ſcheinet, ſ. Ausdehnung. Dieſer Raum hat ſeine Grenzen, und giebt daher dem Koͤrper ſeine Figur; daher iſt die von Einigen erwaͤhnte Figurabilitaͤt eine bloße Folge der Ausdehnung, und keine beſondere Eigenſchaft der Koͤrper. Weil aber doch der Begriff von Ausdehnung noch zuruͤckbleibt, wenn wir uns den Koͤrper aus ſeinem Raume herausgenommen denken, ſo erhellet, daß zum Begriffe des Koͤrpers noch etwas mehr, als Ausdehnung allein, gehoͤre.
Dies iſt dasjenige, was den Raum ausfuͤllet, oder undurchdringlich macht, d. i. verurſacht, daß da, wo ein gewiſſer Koͤrper iſt, nicht zugleich noch ein anderer Koͤrper ſeyn kan, ſ. Undurchdringlichkeit. Wir nennen es Materie, materiellen Stoff, Maſſe des Koͤrpers. Die Erfahrung belehrt uns, daß die Raͤume, welche die Koͤrper einnehmen, nicht uͤberall und in allen Punkten undurchdringlich ſind; daß es Koͤrper giebt, die in gleich großen Raͤumen mehr oder weniger undurchdringliche Materie enthalten, woraus der Begriff von Dichtigkeit entſteht, ſ. Dicht. Da wir einen Koͤrper, deſſen Raum in jedem Punkte undurchdringlich waͤre, vollkommen dicht nennen wuͤrden, ſo haben einige phyſikaliſche Schriftſteller die Undurchdringlichkeit ſelbſt mit dem Namen der Dichtigkeit belegt, und daher auch die letztere als eine allgemeine Eigenſchaft der Koͤrper angefuͤhrt.
Ausdehnung und Undurchdringlichkeit werden durch Geſicht und Gefuͤhl an allen Koͤrpern, auch bey der fluͤchtigſten Beobachtung, bemerkt. Und da ſich unſere Begriffe vom Koͤrper einzig auf dergleichen Erfahrungen gruͤnden, ſo enthalten dieſelben die Ideen dieſer Eigenſchaften nothwendig, d. h. wir koͤnnen uns keinen Koͤrper anders, als mit Ausdehnung und Undurchdringlichkeit, gedenken. Man nennt daher dieſe beyden Eigenſchaften weſentliche oder
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traͤge Subſtanzen dar. Wir bemerken nemlich an allen Koͤrpern neben einander liegende Theile, unter denen die innern von den aͤußern nach allen Seiten zu umringt werden: dies belegen wir mit dem Namen der koͤrperlichen Ausdehnung oder des Raums, den uns jeder Koͤrper einzunehmen ſcheinet, ſ. Ausdehnung. Dieſer Raum hat ſeine Grenzen, und giebt daher dem Koͤrper ſeine Figur; daher iſt die von Einigen erwaͤhnte Figurabilitaͤt eine bloße Folge der Ausdehnung, und keine beſondere Eigenſchaft der Koͤrper. Weil aber doch der Begriff von Ausdehnung noch zuruͤckbleibt, wenn wir uns den Koͤrper aus ſeinem Raume herausgenommen denken, ſo erhellet, daß zum Begriffe des Koͤrpers noch etwas mehr, als Ausdehnung allein, gehoͤre.
Dies iſt dasjenige, was den Raum ausfuͤllet, oder undurchdringlich macht, d. i. verurſacht, daß da, wo ein gewiſſer Koͤrper iſt, nicht zugleich noch ein anderer Koͤrper ſeyn kan, ſ. Undurchdringlichkeit. Wir nennen es Materie, materiellen Stoff, Maſſe des Koͤrpers. Die Erfahrung belehrt uns, daß die Raͤume, welche die Koͤrper einnehmen, nicht uͤberall und in allen Punkten undurchdringlich ſind; daß es Koͤrper giebt, die in gleich großen Raͤumen mehr oder weniger undurchdringliche Materie enthalten, woraus der Begriff von Dichtigkeit entſteht, ſ. Dicht. Da wir einen Koͤrper, deſſen Raum in jedem Punkte undurchdringlich waͤre, vollkommen dicht nennen wuͤrden, ſo haben einige phyſikaliſche Schriftſteller die Undurchdringlichkeit ſelbſt mit dem Namen der Dichtigkeit belegt, und daher auch die letztere als eine allgemeine Eigenſchaft der Koͤrper angefuͤhrt.
Ausdehnung und Undurchdringlichkeit werden durch Geſicht und Gefuͤhl an allen Koͤrpern, auch bey der fluͤchtigſten Beobachtung, bemerkt. Und da ſich unſere Begriffe vom Koͤrper einzig auf dergleichen Erfahrungen gruͤnden, ſo enthalten dieſelben die Ideen dieſer Eigenſchaften nothwendig, d. h. wir koͤnnen uns keinen Koͤrper anders, als mit Ausdehnung und Undurchdringlichkeit, gedenken. Man nennt daher dieſe beyden Eigenſchaften weſentliche oder
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Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 2. Leipzig, 1798, S. 780. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch02_1798/786>, abgerufen am 22.11.2024.
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