Macquer, Art. Erde, verglasliche) von der Thonerde her, die das Vitriolöl aus den irdenen Gefäßen aufgelöset hatte, und fiel weg, wenn man eiserne Gefäße gebrauchte.
In der Natur findet sich diese Erde am reinsten im Bergkrystall, welchen Bergmann durchs Anschießen einer Auflösung der Kieselerde in Flußspathsäure erhalten hat, s. Flußspathsäure. Die übrigen Erden, welche sich in allen Säuren auflösen, werden im Gegensatz mit der Kieselerde absorbirende, säurebrechende, auch alkalische Erden genannt.
Gren system. Handbuch der Chemie, Th. I. S. 386. u. f.
Klang, Klingen, Clangor, Son clair.
Ein Schall wird klingend oder ein Klang genannt, wenn die Schwingungen, die er den Lufttheilchen eindrückt, die Empfindung eines einzigen Tons oder auch mehrerer Töne erregen, die man aber doch deutlich unterscheiden kan. Dem Klange wird der dumpfe Schall, oder das Geräusch, Getöse entgegengesetzt, in welchem sich gar kein Ton unterscheiden läßt. Der Klang selbst ist entweder rein, wenn man nur einen Ton oder mehrere consonirende Töne hört, oder unrein, wenn die zugleich gehörten Töne dissoniren. Da die Töne von der Geschwindigkeit oder Zeitdauer der Schwingungen abhängen, s. Schall, Ton, so sind die klingenden Körper von den blos schallenden darinn unterschieden, daß die letztern Schwingungen von höchst verschiedener und mannichfaltiger Geschwindigkeit und Dauer, jene aber blos gleichzeitige oder solche erregen, die in Betracht ihrer Geschwindigkeiten nur nach gewissen Verhältnissen von einander abgehen.
Jeder klingende Körper kan verschiedene Töne geben, je nachdem seine natürliche Gestalt von den Schwingungslinien entweder gar nicht, oder in 1, 2, 3 und mehrern Stellen durchschnitten wird. Diese Stellen heißen Schwingungsknoten; sie bleiben in Ruhe, während die übrigen Theile des klingenden Körpers sich bewegen. Saiten geben, wenn kein Schwingungsknoten entsteht, den Grundton, bey 1, 2, 3 Schwingungsknoten aber harmonische Töne, welche in der Progression 2, 3, 4 fortschreiten. An elastischen
Macquer, Art. Erde, verglasliche) von der Thonerde her, die das Vitrioloͤl aus den irdenen Gefaͤßen aufgeloͤſet hatte, und fiel weg, wenn man eiſerne Gefaͤße gebrauchte.
In der Natur findet ſich dieſe Erde am reinſten im Bergkryſtall, welchen Bergmann durchs Anſchießen einer Aufloͤſung der Kieſelerde in Flußſpathſaͤure erhalten hat, ſ. Flußſpathſaͤure. Die uͤbrigen Erden, welche ſich in allen Saͤuren aufloͤſen, werden im Gegenſatz mit der Kieſelerde abſorbirende, ſaͤurebrechende, auch alkaliſche Erden genannt.
Gren ſyſtem. Handbuch der Chemie, Th. I. S. 386. u. f.
Klang, Klingen, Clangor, Son clair.
Ein Schall wird klingend oder ein Klang genannt, wenn die Schwingungen, die er den Lufttheilchen eindruͤckt, die Empfindung eines einzigen Tons oder auch mehrerer Toͤne erregen, die man aber doch deutlich unterſcheiden kan. Dem Klange wird der dumpfe Schall, oder das Geraͤuſch, Getoͤſe entgegengeſetzt, in welchem ſich gar kein Ton unterſcheiden laͤßt. Der Klang ſelbſt iſt entweder rein, wenn man nur einen Ton oder mehrere conſonirende Toͤne hoͤrt, oder unrein, wenn die zugleich gehoͤrten Toͤne diſſoniren. Da die Toͤne von der Geſchwindigkeit oder Zeitdauer der Schwingungen abhaͤngen, ſ. Schall, Ton, ſo ſind die klingenden Koͤrper von den blos ſchallenden darinn unterſchieden, daß die letztern Schwingungen von hoͤchſt verſchiedener und mannichfaltiger Geſchwindigkeit und Dauer, jene aber blos gleichzeitige oder ſolche erregen, die in Betracht ihrer Geſchwindigkeiten nur nach gewiſſen Verhaͤltniſſen von einander abgehen.
Jeder klingende Koͤrper kan verſchiedene Toͤne geben, je nachdem ſeine natuͤrliche Geſtalt von den Schwingungslinien entweder gar nicht, oder in 1, 2, 3 und mehrern Stellen durchſchnitten wird. Dieſe Stellen heißen Schwingungsknoten; ſie bleiben in Ruhe, waͤhrend die uͤbrigen Theile des klingenden Koͤrpers ſich bewegen. Saiten geben, wenn kein Schwingungsknoten entſteht, den Grundton, bey 1, 2, 3 Schwingungsknoten aber harmoniſche Toͤne, welche in der Progreſſion 2, 3, 4 fortſchreiten. An elaſtiſchen
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="2"><p><pbfacs="#f0763"xml:id="P.2.757"n="757"/><lb/>
Macquer, Art. <hirendition="#b">Erde, verglasliche</hi>) von der Thonerde her, die das Vitrioloͤl aus den irdenen Gefaͤßen aufgeloͤſet hatte, und fiel weg, wenn man eiſerne Gefaͤße gebrauchte.</p><p>In der Natur findet ſich dieſe Erde am reinſten im <hirendition="#b">Bergkryſtall,</hi> welchen <hirendition="#b">Bergmann</hi> durchs Anſchießen einer Aufloͤſung der Kieſelerde in Flußſpathſaͤure erhalten hat, <hirendition="#b">ſ. Flußſpathſaͤure.</hi> Die uͤbrigen Erden, welche ſich in allen Saͤuren aufloͤſen, werden im Gegenſatz mit der Kieſelerde <hirendition="#b">abſorbirende, ſaͤurebrechende, auch alkaliſche Erden</hi> genannt.</p><p>Gren ſyſtem. Handbuch der Chemie, Th. <hirendition="#aq">I.</hi> S. 386. u. f.</p></div><divn="2"><head>Klang, Klingen, <nametype="subjectIndexTerm"><foreignxml:lang="lat"><hirendition="#aq">Clangor</hi></foreign></name>, <nametype="subjectIndexTerm"><foreignxml:lang="fra"><hirendition="#aq #i">Son clair</hi></foreign></name>.</head><lb/><p>Ein Schall wird <hirendition="#b">klingend</hi> oder ein <hirendition="#b">Klang</hi> genannt, wenn die Schwingungen, die er den Lufttheilchen eindruͤckt, die Empfindung eines einzigen Tons oder auch mehrerer Toͤne erregen, die man aber doch deutlich unterſcheiden kan. Dem Klange wird der <hirendition="#b">dumpfe Schall,</hi> oder das Geraͤuſch, Getoͤſe entgegengeſetzt, in welchem ſich gar kein Ton unterſcheiden laͤßt. Der Klang ſelbſt iſt entweder rein, wenn man nur einen Ton oder mehrere conſonirende Toͤne hoͤrt, oder <hirendition="#b">unrein,</hi> wenn die zugleich gehoͤrten Toͤne diſſoniren. Da die Toͤne von der Geſchwindigkeit oder Zeitdauer der Schwingungen abhaͤngen, <hirendition="#b">ſ. Schall, Ton,</hi>ſo ſind die klingenden Koͤrper von den blos ſchallenden darinn unterſchieden, daß die letztern Schwingungen von hoͤchſt verſchiedener und mannichfaltiger Geſchwindigkeit und Dauer, jene aber blos gleichzeitige oder ſolche erregen, die in Betracht ihrer Geſchwindigkeiten nur nach gewiſſen Verhaͤltniſſen von einander abgehen.</p><p>Jeder klingende Koͤrper kan verſchiedene Toͤne geben, je nachdem ſeine natuͤrliche Geſtalt von den Schwingungslinien entweder gar nicht, oder in 1, 2, 3 und mehrern Stellen durchſchnitten wird. Dieſe Stellen heißen <hirendition="#b">Schwingungsknoten;</hi>ſie bleiben in Ruhe, waͤhrend die uͤbrigen Theile des klingenden Koͤrpers ſich bewegen. Saiten geben, wenn kein Schwingungsknoten entſteht, den <hirendition="#b">Grundton,</hi> bey 1, 2, 3 Schwingungsknoten aber <hirendition="#b">harmoniſche Toͤne,</hi> welche in der Progreſſion 2, 3, 4 fortſchreiten. An elaſtiſchen<lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[757/0763]
Macquer, Art. Erde, verglasliche) von der Thonerde her, die das Vitrioloͤl aus den irdenen Gefaͤßen aufgeloͤſet hatte, und fiel weg, wenn man eiſerne Gefaͤße gebrauchte.
In der Natur findet ſich dieſe Erde am reinſten im Bergkryſtall, welchen Bergmann durchs Anſchießen einer Aufloͤſung der Kieſelerde in Flußſpathſaͤure erhalten hat, ſ. Flußſpathſaͤure. Die uͤbrigen Erden, welche ſich in allen Saͤuren aufloͤſen, werden im Gegenſatz mit der Kieſelerde abſorbirende, ſaͤurebrechende, auch alkaliſche Erden genannt.
Gren ſyſtem. Handbuch der Chemie, Th. I. S. 386. u. f.
Klang, Klingen, Clangor, Son clair.
Ein Schall wird klingend oder ein Klang genannt, wenn die Schwingungen, die er den Lufttheilchen eindruͤckt, die Empfindung eines einzigen Tons oder auch mehrerer Toͤne erregen, die man aber doch deutlich unterſcheiden kan. Dem Klange wird der dumpfe Schall, oder das Geraͤuſch, Getoͤſe entgegengeſetzt, in welchem ſich gar kein Ton unterſcheiden laͤßt. Der Klang ſelbſt iſt entweder rein, wenn man nur einen Ton oder mehrere conſonirende Toͤne hoͤrt, oder unrein, wenn die zugleich gehoͤrten Toͤne diſſoniren. Da die Toͤne von der Geſchwindigkeit oder Zeitdauer der Schwingungen abhaͤngen, ſ. Schall, Ton, ſo ſind die klingenden Koͤrper von den blos ſchallenden darinn unterſchieden, daß die letztern Schwingungen von hoͤchſt verſchiedener und mannichfaltiger Geſchwindigkeit und Dauer, jene aber blos gleichzeitige oder ſolche erregen, die in Betracht ihrer Geſchwindigkeiten nur nach gewiſſen Verhaͤltniſſen von einander abgehen.
Jeder klingende Koͤrper kan verſchiedene Toͤne geben, je nachdem ſeine natuͤrliche Geſtalt von den Schwingungslinien entweder gar nicht, oder in 1, 2, 3 und mehrern Stellen durchſchnitten wird. Dieſe Stellen heißen Schwingungsknoten; ſie bleiben in Ruhe, waͤhrend die uͤbrigen Theile des klingenden Koͤrpers ſich bewegen. Saiten geben, wenn kein Schwingungsknoten entſteht, den Grundton, bey 1, 2, 3 Schwingungsknoten aber harmoniſche Toͤne, welche in der Progreſſion 2, 3, 4 fortſchreiten. An elaſtiſchen
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert.
Weitere Informationen …
Bibliothek des Max-Planck-Instituts für Wissenschaftsgeschichte : Bereitstellung der Texttranskription.
(2015-09-02T12:13:09Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2015-09-02T12:13:09Z)
Weitere Informationen:
Bogensignaturen: keine Angabe;
Druckfehler: keine Angabe;
fremdsprachliches Material: keine Angabe;
Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe;
Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): keine Angabe;
i/j in Fraktur: wie Vorlage;
I/J in Fraktur: wie Vorlage;
Kolumnentitel: keine Angabe;
Kustoden: keine Angabe;
langes s (ſ): wie Vorlage;
Normalisierungen: keine Angabe;
rundes r (ꝛ): keine Angabe;
Seitenumbrüche markiert: ja;
Silbentrennung: aufgelöst;
u/v bzw. U/V: wie Vorlage;
Vokale mit übergest. e: wie Vorlage;
Vollständigkeit: keine Angabe;
Zeichensetzung: keine Angabe;
Zeilenumbrüche markiert: nein;
Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 2. Leipzig, 1798, S. 757. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch02_1798/763>, abgerufen am 16.02.2025.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2025 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften
(Kontakt).
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2025. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.