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Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 2. Leipzig, 1798.

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(Geometria motus, Bonon. 1692. 4.). Domenico Guiltelmini (Mensura aquarum fluentium, Bonon. 1690. 4. ingl. De natura fluminum in Guilielmini Opp. Genev. 1719. 4.) und Poleni (De castellis, Flor. 1718. und italiänisch unter dem Titel: Delle Pescaje, in der Nuova raccolta Vol. III.). Newton (Princip. L. II. Prop. 36. sq.), Hermann (Phoronomia, s. de viribus et motibus corporum solidorum et fluidorum libri II. Amstel. 1716. 4.) und Varignon (Mem. de l'acad. des sc. de Paris. 1699. et 1703.) trieben diese theoretischen Untersuchungen noch weiter, schränkten sich aber doch größtentheils auf die Lehre vom Auslauf des Wassers aus Gefäßen, ingleichen von der Bewegung der Wellen und der Wasserwirbel ein.

Die ersten, welche die Gesetze der Bewegung des Wassers, und besonders der Beschleunigung desselben mit Hülfe der Integralrechnung vollständiger entwickelten, waren die beyden Bernoulli. Johann Bernoulli, der Vater (Hydraulica nunc primum detecta ac demonstrata directe ex fundamentis pure mechanicis, anno 1732. in Opp. To. IV.) gründete sich auf die überzeugenden Sätze der allgemeinen Mechanik; Daniel Bernoulli, der Sohn (Hydrodynamica s. de viribus et motibus fluidorum commentarii, Argentor. 1738. 4.) gieng von dem Grundsatze der Erhaltung lebendiger Kräfte aus, s. Kraft, lebendige. Des letztern Arbeit ist wegen der mannigfaltigen Untersuchungen und Anwendungen ungemein lehrreich.

Nächstdem hat Euler in verschiedenen akademischen Abhandlungen (Mem. de Berlin, 1750, 1751, 1752, 1754. Nov. Comment. Petropol. To. VI., und vorzüglich Principes generaux du mouvement des Fluides, Mem. d<*> Berlin, 1755. p. 274. sq.) der Methode des ältern Bernoulli mehr Allgemeinheit zu geben gesucht, auch von derselben einige praktische Anwendungen gemacht. Herr von Segner, (Exercitationum hydraulicarum fasciculus, Gotting. 1747. 4.) fieng an, was die beyden Bernoullis analytisch entdeckt hatten, in einem kurzen synthetischen Vortrage zu lehren. D'Alembert (Traite de l'equilibr<*> et du mouvement des fluides pour servir de suite au traite


(Geometria motus, Bonon. 1692. 4.). Domenico Guiltelmini (Menſura aquarum fluentium, Bonon. 1690. 4. ingl. De natura fluminum in Guilielmini Opp. Genev. 1719. 4.) und Poleni (De caſtellis, Flor. 1718. und italiaͤniſch unter dem Titel: Delle Peſcaje, in der Nuova raccolta Vol. III.). Newton (Princip. L. II. Prop. 36. ſq.), Hermann (Phoronomia, ſ. de viribus et motibus corporum ſolidorum et fluidorum libri II. Amſtel. 1716. 4.) und Varignon (Mém. de l'acad. des ſc. de Paris. 1699. et 1703.) trieben dieſe theoretiſchen Unterſuchungen noch weiter, ſchraͤnkten ſich aber doch groͤßtentheils auf die Lehre vom Auslauf des Waſſers aus Gefaͤßen, ingleichen von der Bewegung der Wellen und der Waſſerwirbel ein.

Die erſten, welche die Geſetze der Bewegung des Waſſers, und beſonders der Beſchleunigung deſſelben mit Huͤlfe der Integralrechnung vollſtaͤndiger entwickelten, waren die beyden Bernoulli. Johann Bernoulli, der Vater (Hydraulica nunc primum detecta ac demonſtrata directe ex fundamentis pure mechanicis, anno 1732. in Opp. To. IV.) gruͤndete ſich auf die uͤberzeugenden Saͤtze der allgemeinen Mechanik; Daniel Bernoulli, der Sohn (Hydrodynamica ſ. de viribus et motibus fluidorum commentarii, Argentor. 1738. 4.) gieng von dem Grundſatze der Erhaltung lebendiger Kraͤfte aus, ſ. Kraft, lebendige. Des letztern Arbeit iſt wegen der mannigfaltigen Unterſuchungen und Anwendungen ungemein lehrreich.

Naͤchſtdem hat Euler in verſchiedenen akademiſchen Abhandlungen (Mém. de Berlin, 1750, 1751, 1752, 1754. Nov. Comment. Petropol. To. VI., und vorzuͤglich Principes generaux du mouvement des Fluides, Mém. d<*> Berlin, 1755. p. 274. ſq.) der Methode des aͤltern Bernoulli mehr Allgemeinheit zu geben geſucht, auch von derſelben einige praktiſche Anwendungen gemacht. Herr von Segner, (Exercitationum hydraulicarum faſciculus, Gotting. 1747. 4.) fieng an, was die beyden Bernoullis analytiſch entdeckt hatten, in einem kurzen ſynthetiſchen Vortrage zu lehren. D'Alembert (Traité de l'équilibr<*> et du mouvement des fluides pour ſervir de ſuite au traité

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[657/0663] (Geometria motus, Bonon. 1692. 4.). Domenico Guiltelmini (Menſura aquarum fluentium, Bonon. 1690. 4. ingl. De natura fluminum in Guilielmini Opp. Genev. 1719. 4.) und Poleni (De caſtellis, Flor. 1718. und italiaͤniſch unter dem Titel: Delle Peſcaje, in der Nuova raccolta Vol. III.). Newton (Princip. L. II. Prop. 36. ſq.), Hermann (Phoronomia, ſ. de viribus et motibus corporum ſolidorum et fluidorum libri II. Amſtel. 1716. 4.) und Varignon (Mém. de l'acad. des ſc. de Paris. 1699. et 1703.) trieben dieſe theoretiſchen Unterſuchungen noch weiter, ſchraͤnkten ſich aber doch groͤßtentheils auf die Lehre vom Auslauf des Waſſers aus Gefaͤßen, ingleichen von der Bewegung der Wellen und der Waſſerwirbel ein. Die erſten, welche die Geſetze der Bewegung des Waſſers, und beſonders der Beſchleunigung deſſelben mit Huͤlfe der Integralrechnung vollſtaͤndiger entwickelten, waren die beyden Bernoulli. Johann Bernoulli, der Vater (Hydraulica nunc primum detecta ac demonſtrata directe ex fundamentis pure mechanicis, anno 1732. in Opp. To. IV.) gruͤndete ſich auf die uͤberzeugenden Saͤtze der allgemeinen Mechanik; Daniel Bernoulli, der Sohn (Hydrodynamica ſ. de viribus et motibus fluidorum commentarii, Argentor. 1738. 4.) gieng von dem Grundſatze der Erhaltung lebendiger Kraͤfte aus, ſ. Kraft, lebendige. Des letztern Arbeit iſt wegen der mannigfaltigen Unterſuchungen und Anwendungen ungemein lehrreich. Naͤchſtdem hat Euler in verſchiedenen akademiſchen Abhandlungen (Mém. de Berlin, 1750, 1751, 1752, 1754. Nov. Comment. Petropol. To. VI., und vorzuͤglich Principes generaux du mouvement des Fluides, Mém. d<*> Berlin, 1755. p. 274. ſq.) der Methode des aͤltern Bernoulli mehr Allgemeinheit zu geben geſucht, auch von derſelben einige praktiſche Anwendungen gemacht. Herr von Segner, (Exercitationum hydraulicarum faſciculus, Gotting. 1747. 4.) fieng an, was die beyden Bernoullis analytiſch entdeckt hatten, in einem kurzen ſynthetiſchen Vortrage zu lehren. D'Alembert (Traité de l'équilibr<*> et du mouvement des fluides pour ſervir de ſuite au traité

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Zitationshilfe: Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 2. Leipzig, 1798, S. 657. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch02_1798/663>, abgerufen am 22.11.2024.